-
Faltbarer Behälter für Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft einen
faltbaren Behälter aus elastischem Material für Flüssigkeiten, insbesondere Getränke,
mit einer verschließbaren Austrittsöffnung.
-
Es ist bekannt, verderbliche Getränke beispielsweise in Fässern, Büchsen
oder Glasbehältern unter Luftabschluß aufzubewahren und dadurch vor dem Verderb
zu schützen. Bei der Entnahme dieser Getränke aus den genannten starren Behältern
muß bekanntlich Luft zum Druckausgleich in den Behälter einströmen. Die in der einströmenden
Luft befindlichen Organismen verderben jedoch die Getränke innerhalb kurzer Zeit.
-
Es sind auch schon Behälter bekanntgeworden, die aus einem starren
Mantel und einem verformbaren Innenbehälter bestehen. Es ist ferner bekannt, faltbare
Behälter mit abnehmbaren äußeren Umhüllungen auszurüsten, und es gibt schließlich
zusammenfaltbare zylindrische Behälter ohne Umhüllung, die aus flüssigkeitsdichtem
Gewebe hergestellt sind.
-
Solche Behälter können unter völligem Luftabschluß gehalten werden,
wenn sie nach dem Füllen luftdicht verschlossen und durch eine ständig unter Flüssigkeitsdruck
stehende Austrittsöffnung entleert werden, so daß keinerlei Außenluft in den Behälter
eindringen kann. Damit bleibt die in dem Behälter verbleibende Flüssigkeit von der
atmosphärischen Luft abgeschlossen und kommt nicht mit irgendwelchen die Flüssigkeit
beeinflussenden Organismen in Berührung. Durch die stets unter Flüssigkeitsdruck
stehende Austrittsöffnung kann Flüssigkeit aus dem Behälter entnommen werden, ohne
daß der restliche Behälterinhalt dem Verderb ausgesetzt wird.
-
Die bekannten, mit einem starren Mantel versehenen faltbaren Behälter
haben jedoch den Nachteil, daß der Platzbedarf gleichbleibt, wenn das Gefäß entleert
ist. Behälter mit abnehmbaren Umhüllungen und solche, die überhaupt keine Umhüllungen
aufweisen, sind nicht hinreichend stabil und können außerdem leicht beschädigt werden.
-
Diese Nachteile werden dadurch beseitigt, daß für die Aufbewahrung
von Flüssigkeiten, insbesondere von Getränken, faltbare Behälter aus elastischem
Material mit einer verschließbaren Austrittsöffnung verwendet werden, die erfindungsgemäß
an den Falten des Behälters unterbrochene Wandversteifungen aufweisen. Diese Wandversteifungen
bestehen vorzugsweise aus flach auseinanderklappbaren, an den Außenflächen des Behälters
angeordneten Platten, an denen Verstärkungsrippen angebracht sein können.
-
Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
-
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Schrägansicht des Behälters
mit teilweise abgebrochen dargestellten Versteifungsplatten, Fig. 2 eine Draufsicht
auf den zusammengeklappten Behälter, Fig.3 einen Schnitt durch den Behälter nach
Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 einen Querschnitt durch den Behälter in ge= fülltem
Zustand, Fig. 5 die Ansicht des Behälters von der Stirnfläche aus gesehen.
-
Der Behälter 1 weist rechteckigen Querschnitt auf und besteht aus
einem elastischen, vorzugsweise völlig geschlossenen, Luft- und flüssigkeitsundurchlässigen
Material, beispielsweise aus elastischem bzw. flexiblem Kunststoff. Die vier Seitenwände
2 des Behälters 1 sind paarweise längs einer Mittelfalte 3 zusammenklappbar. Die
Mittelfalten 3 der Seitenwände schieben sich dabei nach außen, so daß die an den
vier Ecken des Behälters angeordneten und in dessen auseinandergeklapptem Zustand
behältereinwärts gefalteten Zwickel 4 auseinandergezogen werden und die Verbindung
der einzelnen zusammengeklappten Seitenwände 2 bilden.
-
Die vier zusammenklappbaren Seitenwände 2, der Boden 5 und die Decke
6 des Behälters 1 sind durch eigensteife Platten 7 und 8 verstärkt, welche an den
Außenflächen des Behälters angeordnet sind und dessen Formbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit
erhöhen. Die an den Seitenwänden angeordneten Versteifungsplatten
8
sind im Bereich der Mittelfalten 3 horizontal geteilt, um das Zusammenklappen dieser
Seitenwände zu ermöglichen.
-
An den Außenflächen der Versteifungsplatten 7 und 8 sind Verstärkungsrippen
9 und 10 angeordnet, von denen die an den Längsseiten, am Boden 5 und an der Decke
6 angeordneten Rippen 9 mit konvex gewölbten Stirnflächen 11 versehen sind, welche
bei gefülltem Behälter etwa nahezu geschlossene kreis-oder ellipsenförmige Laufflächen
für das Rollen des Behälters bilden. Die Stirnflächen 11 dieser Rippen weisen Nuten
12 auf, welche für die Aufnahme von nicht dargestellten Metallreifen dienen, die
vor dem Transport des gefüllten Behälters auf diese Stirnflächen 11 aufgezogen werden
können.
-
An der tiefsten Stelle des Behälters 1 ist in der Bodenfläche
5 oberhalb einer der beiden randständigen Verstärkungsrippen 9 eine Austrittsöffnung
13 angeordnet, welche mit einer Schlauchleitung 16 verbunden ist. Diese Schlauchleitung
ist durch die Verstärkungsrippe 9 hindurch an die benachbarte Stirnseite des Behälters
geführt und dort mittels der Verstärkungsrippe 10 gehalten. Am Ende der Leitung
16 befindet sich ein Verschlußhahn 14.
-
Die an der Decke 6 angeordneten Versteifungsplatten 7 sind mit Ösen
15 versehen, in welche Seile eingehängt werden können, falls der Behälter von dem
atmosphärischen Außendruck entlastet oder mit Kranen od. dgl. transportiert bzw.
verladen werden soll.
-
Von besonderer Bedeutung ist ferner, daß der Behälter völlig luft-
und flüssigkeitsdicht abgeschlossen und nur mit einer verschließbaren Austrittsöffnung
versehen ist. Gegebenenfalls kann der Behälter noch mit einer Einfüllöffnung versehen
werden, welche ebenfalls luftdicht verschließbar sein muß. Erfolgt die Füllung,
wie beispielsweise bei Bier, mit Überdruck, so ist zusätzlich zu dem luftdichten
Verschluß ein Rückschlagventil in die Öffnung 13 bzw. in die gegebenenfalls angeordnete
Einfüllöffnung einzusetzen.
-
Zur Füllung wird der Behälter 1 hochkant oder mit seiner Bodenfläche
nach oben aufgestellt, so daß die Austrittsöffnung 13 oder die an der Stirnseite
angeordnete Einfüllöffnung nach oben zu liegen kommt. Ist der Behälter entleert
und zusammengeklappt, so öffnet man zuerst die zur Füllung vorgesehene Öffnung,
so daß beim Auseinanderziehen die dazu erforderliche Luft in den Behältern einströmen
kann. Sodann erfolgt die Füllung in der üblichen Art und Weise. Hierbei ist jedoch
zu beachten, daß die in dem Behälter befindliche Luft während der Füllung entsprechend
dem Volumen der eingebrachten Flüssigkeit entweichen muß. Die Füllung kann jedoch
auch so vorgenommen werden, daß der zusammengeklappte Behälter mit seiner Öffnung
an eine Zuleitung angeschlossen und durch die einströmende Flüssigkeit langsam auseinandergedrückt
wird.
-
Ist der Behälter gefüllt, so kann der noch in ihm befindliche Rest
an atmosphärischer Luft in an sich bekannter Weise aus dein Inneren herausgepumpt
und somit die Flüssigkeit völlig unter Luftabschluß gebracht werden. Dies kann auf
einfache Weise jedoch dadurch geschehen, daß die Öffnung an die höchste Stelle des
Behälterinnenraumes gebracht wird und dann der Behälter so weit zusammengedrückt
wird, bis durch die Öffnung Flüssigkeit aus diesem auszuströmen beginnt bzw. der
Flüssigkeitsspiegel direkt in der Höhe der Öffnung liegt. Wird die Öffnung in dieser
Lage luftdicht verschlossen, so ist die Gewähr dafür gegeben, daß sich in dem Behälter
keine Luft befindet. Nach der Füllung wird der Behälter so gelegt, daß die Austrittsöffnung
13 des Behälters nach abwärts gerichtet ist und sich an der tiefsten Stelle des
Behälters befindet. Wird durch den Abflußhahn 14 Flüssigkeit aus dem Behälter entnommen,
so drückt der atmosphärische Druck diesen um das Volumen der entnommenen Flüssigkeit
zusammen, wodurch die Seitenteile 2 auseinandergedrückt werden und an den Falten
3 abknicken. Die beweglichen Seitenplatten 7 und 8 werden schräg nach oben und unten
verschwenkt. Gleichzeitig werden die vier nach innen gefalteten Zwickel 4 auseinandergezogen
und durch den Flüssigkeitsdruck in zunehmender Weise nach außen gepreßt, so daß
der Behälter bei weiterer Flüssigkeitsentnahme immer mehr zusammengedrückt werden
kann.
-
Soll eine höher gelegene Zapfstelle gespeist werden, so kann der dafür
notwendige erhöhte Druck dadurch erzeugt werden, daß man die Deckplatte 7 entsprechend
belastet. Bei zu hohem Druck kann diese Platte durch ein Zuggewicht, dessen über
einfache Rollen laufendes Verbindungsseil an den Ösen 15 angeschlossen wird, angehoben
werden, wodurch der Druck auf die Flüssigkeit auf einfache Art verringert wird.
-
Ist der Behälter vollkommen entleert, so klappt er flach zusammen
und kann raumsparend mit geringen Kosten transportiert werden. Die Reinigung des
Behälterinnenraumes kann wie beim Faß durch Ausspritzen vorgenommen werden, und
zwar durch die Austritts- oder die gegebenenfalls angeordnete Einfüllöffnung.
-
Dieser elastische Behälter kann in den verschiedensten Größen hergestellt
werden.