DE1005383B

DE1005383B - Stufenlos regelbares Getriebe, vorzugsweise fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1005383B
Application number: DER18162A
Authority: DE
Inventors: Franz Riedl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1956-01-19
Filing date: 1956-01-19
Publication date: 1957-03-28
Also published as: US2973653A; FR1232309A

Description

Stufenlos regelbares Getriebe, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge Es sind stufenlos regelbare Getriebe, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, bekannt, bei denen zwischen der Antriebswelle und der gleichachsigen Abtriebswelle durch Steuermittel beeinflußbare, Schwingbewegungen ausführende Teile angeordnet sind. Die bekannten Getriebe wiesen einen verhältnismäßig kleinen Regelbereich auf. Die Abtriebsdrehzahlen dieser stufenlos regelbaren Getriebe konnten nur dann über etwa 1400 Umdrehungen pro Minute hin gesteigert werden, wenn man zwischen der Getriebeabtriebswelle und der mit den anzutreibenden Teilen verbundenen Welle zusätzlich ein Übersetzungsgetriebe vorsah. Durch die Anordnung eines Übersetzungsgetriebes wurde die Baulänge eines stufenlos regelbaren Getriebes unnötig erhöht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein stufenlos regelbares Getriebe zur Verfügung zu stellen, das einen sehr hohen Regelbereich (1:1 bis 0) hat und sowohl hinter langsam laufenden, als auch schnell laufenden Motoren angeordnet werden kann. Es soll vorzugsweise als Kraftfahrzeuggetriebe Verwendung finden und sowohl von Hand als auch automatisch regelbar sein, keine Kupplung aufweisen, und auch arbeiten, ohne daß es erforderlich ist, irgendwelche Teile umzustellen, wenn die Drehrichtung der Abtriebswelle des Motors geändert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, mit der Antriebswelle eine Scheibe fest zu verbinden, in der mehrere Kurbeln in radialer Richtung unabhängig voneinander nachgiebig gelagert sind, die mit je einem am Kurbelbolzen exzentrisch angeordneten Zapfen über ein auf diesem gelagertes Klemmglied an einer von der Abtriebswelle getragenen Scheibe zur Anlage kommen können und mit ihrem freien Kurbelende mit einer verstellbaren, ein Schwingen der Kurbel bewirkenden Steuerscheibe od. dgl. in Fühlung sind. Zweckmäßig ist es, das freie Kurbelende jeder Kurbel in eine exzentrisch zur Wellenachse in der Steuerscheibe liegende Ringnut eingreifen zu lassen. Um die Flächenpressung zwischen den Kurbelenden und der Steuerscheibe genügend klein zu halten, empfiehlt es sich, jedes freie Kurbelende mittels eines in der Ringnut liegenden, dem Querschnitt angepaßten Gleitsteins zu führen. Die nachgiebige Lagerung der Kurbeln erfolgt dadurch, daß diese in Lagerstücken gelagert sind, die in der auf der Antriebswelle festen Scheibe entgegen der Wirkung einer Feder radial verschiebbar gehalten werden. Die Lagerstücke liegen in radial nach außen offenen Ausnehmungen der auf der Antriebswelle fest angeordneten Scheibe, die von einem Ring umfaßt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch ein stufenlos regelbares Getriebe, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1. In dem Gehäuse 1, das durch einen Deckel 2 abgeschlossen ist, sind die Antriebswelle 2 und die Abtriebswelle 4 mittels der Lager 5, 6, 7 und 8 gelagert. Der Achsstummel 9 greift also in den Achsstummel 10 der Abtriebswelle 4 ein. Die Antriebswelle 3 ist mit einer Scheibe 11 verbunden bzw. besteht mit ihr aus einer Einheit. Entsprechendes gilt für die Scheibe 12 der Abtriebswelle 4. In der Scheibe 11 sind mehrere, beispielsweise fünf Schwingbewegungen ausführende Kurbeln nachgiebig gelagert. Jedes dieser Teile besteht aus einem Bolzen 13 mit exzentrisch versetztem Zapfen 14, auf dem ein Klemmteil 15 gelagert und mittels eines Stiftes 16 gegen Kippen geführt ist. Die Stifte 16 sind in der Scheibe 11 drehbeweglich gelagert. An der dem Zapfen 14 abgewandten Seite des Bolzens 13 greift eine Kurbel an, die aus einem Lenkhebel 17 und einem Bolzen 18 besteht. Zweckmäßig ist es, auf jeden Bolzen 18 ein Gleitstück 19 aufzusetzen, das einen zylindrischen Teil und einen einer Nut 21 angepaßten segmentartigen Teil 22 aufweist. Die Nut 21 ist in einer hin- und herbewegbaren Steuerscheibe 23 vorgesehen, die beispielsweise mittels eines Handhebels 24 über eine Gewindespindel 25 verstellbar ist. Verdreht man den Hebel 24 beispielsweise um 160°, so verschiebt sich die Steuerscheibe 23 um das Maß a. Die Markierung o sagt aus, daß die Abtriebswelle stillsteht, auch wenn die Antriebswelle umläuft. Die Markierung 1: 1 besagt, daß beim Verschieben der Steuerscheibe 23 um das Maß a die Abtriebswelle 4 mit der gleichen Drehzahl umläuft wie die Antriebswelle 3. Jeder Bolzen 13 ist in einer Lagerbuchse 26 gelagert, die unter Wirkung einer in einer Radialbohrung 27 angeordneten Feder 28 steht und über eine Beilagscheibe 28 an der Buchse 26 anliegt. Ein Abfallen der Lagerbuchsen 26 wird durch einen einteiligen Ring 30 verhindert. Die Lager 26 sind so gestaltet, daß sice sich gegenüber der Scheibe 11 nicht verdrehen, sondern nur in radialer Richtung entgegen der jeweiligen Feder 28 verschieben können. Durch entsprechende Formgebung läßt sich, wie aus Fig. 1 ersichtlich, erreichen, daß man die mit den Schwingbewegungen ausführenden Teilen versehenen Lager zwischen die Scheibe 11 und den Ring 30 einsetzen kann.
Wird die Steuerscheibe 23 aus der in Fig.1 gezeichneten Lage in Richtung des Pfeiles 31 mittels des Handhebels 24 verstellt, so werden die Klemmteile 15 nacheinander mit einem Ring 32 in Eingriff gebracht, der an der Scheibe 12 der Abtriebswelle 4 beispielsweise durch Schrauben 33 festgelegt ist. Um dies zu erläutern, sind in Fig. 2 zwei Kreise strichpunktiert eingezeichnet. Der Kreis 21' stellt den Teilkreis der Nut 21 dar, während der Kreis 21" als Einstellkreis für die Schwingbewegungen ausführenden Teile dient. Die zusammenarbeitenden Teile sind so einzustellen, daß sich in der Nullstellung der Steuerscheibe 23 beide Kreise so tangieren, wie dies aus Fig. 2 hervorgeht, also trotz umlaufender Antriebswelle 3 die Abtriebswelle 4 stillsteht. Wird die Steuerscheibe 23 verstellt, so schneiden sich die Kreise 21' und 21". Die Schwingbewegungen ausführenden Teile werden, gleichgültig ob sich die Steuerscheibe 23 in der Nullstellung oder in einer gegenüber dieser verschobenen Stellung befindet, ständig schwingend bewegt und übertragen nur dann das Drehmoment, wenn ein oder zwei ihrer Teile infolge Verschiebung der Steuerscheibe 23 aus der Nullstellung mit dem Ring 32 in Eingriff kommen. Ein einwandfreies Mitnehmen der Abtriebswelle 4 wird im Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, daß die Klemmteile 15 im Bereich der Eingriffstelle keilförmig gestaltet sind und der Ring 32 eine keilförmige Nut aufweist. Selbstverständlich kann man die Klemmteile 15 und den Ring 32 bzw. die Scheibe 12 auch in anderer Weise gestalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Stufenlos regelbares Getriebe, vorzugsweise für Kraftfahrzeuge, bei dem zwischen der Antriebswelle und der gleichachsigen Abtriebswelle durch Steuermittel beeinflußbare, Schwingbewegungen ausführende Teile angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Antriebswelle (3) eine Scheibe (11) fest verbunden ist, in der mehrere Kurbeln (13, 17) in radialer Richtung unabhängig voneinander nachgiebig gelagert sind, die mit je einem am Kurbelbolzen (13) exzentrisch angeordneten Zapfen (14) über ein, auf diesem gelagertes Klemmglied (15) an einer von der Abtriebswelle (4) getragenen Scheibe (12, 32) zur Anlage kommen können und mit ihrem freien Kurbelende mit einer verstellbaren, ein Schwingen der Kurbel (13, 17) bewirkenden Steuerscheibe (23) od. dgl. in Fühlung sind.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Kurbelende der Kurbel (13, 17) in eine exzentrisch zur Wellenachse in der Steuerscheibe (23) liegende Ringnut (21) eingreift.
3. Getriebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Kurbelende mittels eines in der Ringnut (21) liegenden, dem Querschnitt angepaßten Gleitsteins (22) geführt ist.
4. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbeln (13, 17) in Lagerstücken (26) gelagert sind, die in der Scheibe (11) entgegen der Wirkung einer Feder (28) radial verschiebbar gehalten sind.
5. Getriebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstücke (26) in radial nach außen offenen Ausnehmungen der Scheibe (11) liegen, die von einem Ring (30) umfaßt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 426 601.