DE10053663A1 - Mechanische kinetische Vakuumpumpe mit Rotor und Welle - Google Patents
Mechanische kinetische Vakuumpumpe mit Rotor und WelleInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine mechanische kinetische Vakuumpumpe mit einem Stator (1), mit einem aus einer Aluminium-Legierung bestehender Rotor (6, 7) sowie mit einer den Rotor (6, 7) tragenden Welle (3), wobei die Verbindung zwischen Welle (3) und Rotor (6, 7) durch Schrumpfen oder Verschrauben hergestellt ist; um eine feste Verbindung zwischen Stator und Rotor sicherzustellen, wird vorgeschlagen, dass der Rotor (6, 7) aus einer durch Sprühkompaktieren hergestellten Aluminiumlegierung besteht, deren Hauptlegierungsbestandteil Silizium ist und die so eingestellt ist, dass sie einen Ausdehnungskoeffizienten hat, der dem Ausdehungskoeffizienten des Wellenwerkstoffs im Wesentlichen entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft eine mechanische kinetische Va
kuumpumpe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Pa
tentanspruchs 1.
Zu den mechanischen kinetischen Vakuumpumpen gehören
definitionsgemäß Gasringpumpen, Turbovakuumpumpen
(axial, radial) und Molekular-/Turbomolekularpumpen.
Sie sind in der Lage, im Bereich der Molekularströmung
(Drücke kleiner 10-3 mbar) die zu fördernden Gasteil
chen mechanisch zu transportieren. Molekularpumpen sind
darüber hinaus noch in der Lage, Gase im Bereich der
Knudsenströmung (10-3 bis 1 mbar) zu fördern. Bevorzugt
eingesetzte mechanische kinetische Vakuumpumpen weisen
häufig eine Turbomolekularpumpstufe und eine sich daran
anschließende Molekularpumpstufe auf (Compound- oder
Hybridpumpe), da eine solche Pumpe in der Lage ist, Ga
se bis in den Bereich der viskosen Strömung zu ver
dichten.
Pumpen der hier betroffenen Art, insbesondere Turbomo
lekularvakuumpumpen, werden mit Drehzahlen bis zu
100.000 Umdrehungen/min betrieben. Dieses setzt eine
feste innige Verbindung zwischen Rotor und Welle vor
aus, die den rotordynamischen Anforderungen beim Durchfahren
kritischer Drehzahlen genügt und üblicherweise
durch Schrumpf- oder Schraubverbindungen hergestellt
wird. Die Schrumpfverbindung wird dadurch hergestellt,
dass der temperierte Rotor und die gekühlte Welle zu
sammengefügt werden, indem die Welle in eine Bohrung
des Rotors eingeführt wird. Als Wellenstoff wird in der
Regel Stahl verwendet, der ein relativ hohes Elastizi
tätsmodul hat. Als Rotorwerkstoff wird aus den genann
ten rotordynamischen Gründen ein leichter Werkstoff
eingesetzt, vorzugsweise Aluminium. Dabei haben sich
schmelzmetallurgisch hergestellte Aluminiumlegierungen
bewährt. Bei der Werkstoffpaarung Stahl/Aluminium ist
es jedoch schwierig, eine bei allen Betriebstemperatu
ren spiel- und setzfreie Befestigung des Rotors auf der
Welle zu realisieren, da die Ausdehnungskoeffizienten
von Stahl (ca. 11 × 10-6/k) und Aluminium (ca. 22 × 10-
6/k) verschieden sind.
Aus der DE-A-199 15 307 ist es bekannt, die Spiel- und
Setzfreiheit der Fügestelle zwischen Rotor und Stator
dadurch zu erreichen, dass Armierungsringe vorgesehen
sind, die die zu Spielen führende Ausdehnung des Alumi
nium-Rotors verhindern. Diese Maßnahmen sind technisch
aufwendig.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine mechanische kinetische Vakuumpumpe mit den Merkma
len des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 zu schaffen,
bei der eine feste Verbindung zwischen Welle und Rotor
mit einfacheren Mitteln erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeich
nenden Merkmale der Patentansprüche gelöst.
Pulvermetallurgisch (z. B. durch Sprühkompaktieren)
hergestellte Aluminiumlegierungen sind an sich bekannt.
Ihre Herstellung erfolgt in der Weise, dass die aus den
Legierungsbestandteilen bestehende Schmelze mittels Dü
sen auf eine kalte Oberfläche gesprüht wird. Im Ver
gleich zur schmelzmetallurgischen Herstellung von Alu
minium-Werkstoffen findet ein sehr schnelles Erstarren
der Schmelze statt, wodurch die Legierung ein neues Ge
füge mit veränderten Eigenschaften erhält. Durch Sprüh
kompaktieren hergestellte Aluminiumlegierungen, deren
Hauptlegierungsbestandteil Silizium ist, können so
eingestellt werden, dass sie einen dem Ausdehnungs
koeffizienten von Stahl entsprechenden Ausdehnungs
koeffizienten haben.
Dadurch, dass zwischen den Ausdehnungskoeffizienten von
Welle und Rotor keine oder nur eine geringe Differenz
besteht, wird ein Lösen der durch Schrumpfen oder Ver
schrauben hergestellten Verbindung zwischen Welle und
Rotor unter Temperatureinfluss im Betriebszustand ver
hindert. Ebenso lässt sich eine Verbindung mit vermin
derter Schrumpfspannung herstellen, die ein einfacheres
Fügen und eine geringere Werkstoffbeanspruchung erlau
ben. Es ist auch möglich, Bohrung und Welle mit größe
ren Toleranzen zu fertigen, was - wie das vereinfachte
Fügen - weniger Fertigungsaufwand und damit geringere
Kosten verursacht.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand einer in der Fi
gur dargestellten Pumpe der hier betroffenen Art erläu
tert werden. Die dargestellte Pumpe weist ein äußeres
Gehäuse 1 mit einer zentralen, nach innen hineinragen
den Lagerbuchse 2 auf. In der Lagerbuchse 2 stützt sich
die Welle 3 mittels einer Spindellagerung 4 ab. Mit der
Welle 3 ist der Antriebsmotor 5 und das Rotorsystem 6,
7 gekoppelt.
Der einstückige Rotor weist zwei unterschiedlich ge
staltete Rotorabschnitte 6 und 7 auf. Rotorabschnitt 6
ist zylindrisch mit glatter äußerer und innerer Ober
fläche 8, 9 ausgebildet. Im Bereich der Oberfläche 8
ist das Gehäuse 1 auf seiner Innenseite mit einem Ge
winde 10 ausgerüstet und bildet damit gleichzeitig den
Stator einer Gewindepumpenstufe. Die Oberfläche 8 und
das Gewinde 10 sind die pumpaktiven Flächen dieser an
sich bekannten Gewindepumpenstufe, die in den Pumpspalt
11 gelangende Moleküle in Richtung Auslass 12 fördert.
Im Bereich der inneren Oberfläche 9 des Rotorabschnit
tes 6 ist die Außenseite der Lagerbuchsen 2 mit einem
Gewinde 13 versehen und bildet damit den Stator einer
weiteren Gewindepumpenstufe. Das Gewinde 13 und die in
nere Oberfläche 9 sind die pumpaktiven Flächen der wei
teren Gewindepumpenstufe mit dem Pumpspalt 14. Die
durch den Pumpspalt 14 von unten nach oben geförderten
Gase strömen durch Bohrungen 15 in der Lagerbuchse 2
zum Auslass 12.
Der Gewindepumpenstufe 8, 10 ist eine weitere Pumpstufe
vorgelagert. Diese weist den Rotorabschnitt 7 auf, der
aus einem konisch geformten Nabenteil 23 und den Stegen
24 besteht. Diese Stege 24 bilden mit der sie umgeben
den Statorwand 25 im Gehäuse 1 eine Pumpstufe 7, 25.
Gasmoleküle, die zwischen die einzelnen Stege 24 oder
in den Spalt 26 gelangen, werden von der Pumpenstufe
24, 25 in Richtung des Pumpspaltes 11 der Molekular
pumpstufe 6, 10 gefördert.
Die Welle 3 trägt den Rotorabschnitt 7, der seinerseits
den Rotorabschnitt 6 trägt. Der zylindrische Rotorab
schnitt 6 kann aus dem gleichen Werkstoff wie Rotorab
schnitt 7 bestehen, muss aber nicht. Der Einsatz von z. B.
aus Kohlefasern bestehenden Zylinderabschnitten als
Rotor von Molekularpumpstufen ist ebenfalls möglich.
Die Verbindung zwischen Welle 3 und Rotorabschnitt 7
ist durch Schrumpfen hergestellt.
Bestehen die Welle 3 aus Stahl und das Rotorsystem 6, 7
- oder zumindest Rotorabschnitt 7 - aus der erfindungs
gemäßen Legierung, dann sind die Ausdehnungskoeffizien
ten von Welle 3 und Rotor 6, 7 gleich oder nahezu
gleich. Selbst bei einer hohen Temperaturbelastung des
Rotors, die insbesondere beim Einsatz der hier betrof
fenen Pumpen in der Halbleiterindustrie auftritt, ist
eine sichere Verbindung von Rotor und Welle gewähr
leistet.
Werkstoffe der erfindungsgemäßen Art werden unter dem
Namen DISPAL (z. B. DISPAL A/S 230, DISPAL S241, A und
S250) auf dem Markt angeboten. Neben dem Aluminium ent
halten sie als Hauptlegierungsbestandteil 16 bis 22 Gew.-%
Silizium sowie weitere Legierungsbestandteile,
wie Eisen, Nickel, Kupfer, Magnesium und/oder Zirkon
mit Anteilen zwischen 0,3 und 8 Gew.-%.
Bei einem Werkstoff mit vergleichbaren Eigenschaften
kann an Stelle des Basismaterials Aluminium ein anderer
Leichtwerkstoff, nämlich Magnesium, vorhanden sein. Da
durch kann der beschriebene Vorteil des Einsatzes von
pulvermetallurgisch hergestellten Legierungen auch bei
einer Legierung mit mg als Basismetall erreicht werden.
Der Ausdehnungskoeffizient kann durch geeignete Zule
gierung, z. B. durch Si, eingestellt werden.
Claims (4)
1. Mechanische kinetische Vakuumpumpe mit einem Sta
tor (1), mit einem aus einer Aluminium-Legierung
bestehenden Rotor (6, 7) sowie mit einer den Rotor
(6, 7) tragenden Welle (3), wobei die Verbindung
zwischen Welle (3) und Rotor (6, 7) durch Schrump
fen oder Verschrauben hergestellt ist, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Rotor (6, 7) aus einer
durch Sprühkompaktieren hergestellten Aluminiumle
gierung besteht, deren Hauptlegierungsbestandteil
Silizium ist und die so eingestellt ist, dass sie
einen Ausdehnungskoeffizienten hat, der dem Aus
dehnungskoeffizienten des Wellenwerkstoffs im we
sentlichen entspricht.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Siliziumanteil 16 bis 22 Gew.-% beträgt.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass der Rotorwerkstoff weitere Legierungsbestandteile
enthält, und zwar Eisen, Nickel, Kupfer
und/oder Zirkon.
4. Mechanische kinetische Vakuumpumpe mit einem aus
einer Legierung bestehenden Rotor, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Rotorwerkstoff eine pulverme
tallurgisch hergestellte Magnesium-Legierung ist.
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