DE10044875A1 - Bremseinheit umfassend eine Bremsscheibe und einen Bremsbelag - Google Patents
Bremseinheit umfassend eine Bremsscheibe und einen BremsbelagInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremseinheit einer Teilbelagscheibenbremse, umfassend eine Bremsscheibe (1) und zumindest einen Bremsbelag (2), wobei bei Bremseneingriff zwischen einer Bremsscheibenreibfläche (3) und einer Bremsbelagreibfläche (4) eine gemeinsame Reibkontaktfläche (5) ausgebildet wird. Zur Reduzierung von unerwünschten Auswirkungen des Scheibenschlages, wie z. B. Bremsen-Rubbeln, weist die Reibkontaktfläche (5) im radial mittleren Bereich (8) gegenüber den radial innen- und außenliegenden Randbereichen (9) eine größere Ausdehnung in Umfangsrichtung (10) der Bremsscheibe (1) auf. Dadurch kann sich der Scheibenschlag nur noch auf einen begrenzten Bereich der Reibkontaktfläche (5) auswirken. Nachteilige Dickenschwankungen der Bremsscheibe (1) auf einer großen Fläche können somit unterbunden werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremseinheit einer
Teilbelagscheibenbremse umfassend eine Bremsscheibe und zu
mindest einen Bremsbelag gemäß den Merkmalen des Patentan
spruches 1.
Eine derartige Bremseinheit mit Bremsscheibe und Bremsbelag
ist beispielsweise aus der EP 0 169 998 A2 bekannt. Die dort
beschriebene Einheit aus Bremsscheibe und Bremsbelag ist Be
standteil einer Reibungsbremse und wirkt bei einer Bremsbetä
tigung in bekannter Art und Weise tribologisch zusammen. Die
Bremsscheibe einer solchen in der Praxis weitverbreiteten
Teilbelagscheibenbremsen neigt aufgrund fertigungsbedingter
Toleranzschwankungen zum Bremsscheibenschlag. Der Bremsschei
benschlag stellt eine Inhomogenität in der Rotation der
Bremsscheibe dar und führt bei ungebremstem Betrieb zu einem
lokal ungleichmäßigen Verschleiß insbesondere an einer Seite
der Bremsscheibe. Die daraus resultierenden Schwankungen in
der Bremsscheibendicke äußern sich ab einem bestimmten Ausmaß
bei einer Bremsenbetätigung in einem unerwünschten Bremsen-
Rubbeln sowie einem Pulsieren des Bremspedals. In der genann
ten EP 0 169 998 A2 ist vorgesehen, die Empfindlichkeit der
Bremseinheit zur Ausbildung von unerwünschten Bremsgeräuschen
durch Gestaltung der Reibfläche des Bremsbelages zu beein
flussen. Die in diesem Zusammenhang vorgeschlagenen Maßnahmen
haben jedoch keine Auswirkungen auf die aus dem Scheiben
schlag resultierenden Probleme. Es kann nach wie vor ein
großflächiger Verschleiß an der Bremsscheibe infolge des
Scheibenschlages eintreten.
Darüber hinaus wird in der DE 40 06 369 A1 ein Bremsklotz mit
abgeschrägten Randbereichen des Reibbelages vorgeschlagen, um
das Einlaufverhalten eines derartigen Bremsklotzes zu verbes
sern.
Die DE 39 17 782 A1 offenbart schließlich einen Bremsbelag
für eine Scheibenbremse, dessen Reibbelag in Umfangsrichtung
mehrere Bereiche unterschiedlicher Werkstoffzusammensetzung
und -eigenschaften aufweist. Dabei sind die Endbereiche des
Reibbelages in Umfangsrichtung gegenüber dem zentralen
Hauptabschnitt des Reibbelages aus einem Reibmaterial gerin
gerer Werkstoffhärte ausgebildet. Damit soll eine ungleichmä
ßiger Abrieb an der Bremsscheibe verhindert werden. Aller
dings wird auch in den beiden letztgenannten Dokumenten kein
Hinweis auf eine erfolgreiche Vermeidung der aus dem ferti
gungsbedingten Scheibenschlag resultierenden Nachteile gege
ben.
Angesichts dessen besteht die Aufgabe der Erfindung darin,
eine Bremseinheit einer Teilbelagscheibenbremse mit einer
Bremsscheibe und einem Bremsbelag anzugeben, die Ausbildung
eines ungleichmäßigen Verschleißes der Bremsscheibe unterbin
det.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Pa
tentanspruches 1. Danach umfaßt die Bremseinheit einer Teil
belagscheibenbremse eine Bremsscheibe und zumindest einen mit
der Bremsscheibe tribologisch zusammenwirkenden Bremsbelag,
wobei bei Bremseneingriff zwischen einer Reibfläche der
Bremsscheibe und einer Reibfläche des Bremsbelages eine Reib
kontaktfläche ausgebildet wird. Die wirksame Reibkontaktflä
che besitzt im radial mittleren Bereich verglichen mit den
radial innen- und außenliegenden Randbereichen eine größere
Ausdehnung in Umfangsrichtung der Bremsscheibe. Damit wird
der Reibkontakt zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe bei
nicht-betätigter Bremse auf einen schmalen Ringbereich redu
ziert. Da dieser Ringbereich klein gegenüber der gesamten
Reibfläche der Bremsscheibe ist, führt ein Verschleiß der
Bremsscheibe in diesem Bereich nicht zum Bremsen-Rubbeln.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Bremseinheit läßt
sich dadurch erreichen, daß der Bremsbelag einen Reibbelag
umfaßt, der im radial mittleren Bereich gegenüber den radial
innen- und außenliegenden Randbereichen eine größere Ausdeh
nung in Umfangsrichtung und an zumindest einem Ende in Um
fangsrichtung einen abgeschrägten Abschnitt aufweist. Die
Reibkontaktfläche zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag läßt
sich auf diesem Wege leicht durch die Gestaltung der Reibflä
che des Reibbelages beeinflussen. Dabei erweist es sich als
günstig, den abgeschrägten Abschnitt im radial mittleren Be
reich des Reibbelages gegenüber den radial innen- und außen
liegenden Randbereichen axial vorstehend auszubilden. Dadurch
wird selbst bei ungünstiger Einbaulage der Teilbelagscheiben
bremse gewährleistet, daß sich bei nicht-betätigter Bremse
stets nur eine sehr kleine Reibkontaktfläche ausbildet. Groß
flächige Auswaschungen an der Bremsscheibe bzw. daraus resul
tierendes Bremsen-Rubbeln können sicher vermieden werden.
Eine weitere Ausführung der Bremseinheit nach ergibt sich da
durch, daß die Reibfläche des Bremsbelages zumindest im radi
al mittleren Bereich sowie im Endbereich in Umfangsrichtung
ein Reibbelagmaterial mit gegenüber der sonstigen Reibfläche
höherer Verschleißfestigkeit aufweist. Hierbei wird der Teil
der Reibfläche des Bremsbelages, der infolge Scheibenschlag
auch bei nicht-betätigter Bremse in Reibkontakt mit der
Scheibe geraten kann, von einem verschleißfesten Reibbelagma
terial ausgebildet. Dadurch bleibt die im radial mittleren
Bereich der Bremsbelagreibfläche verbreiterte Reibzone auch
bei fortschreitendem Reibbelagverschleiß erhalten.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Bremseinheit
weist die Reibfläche der Bremsscheibe zumindest eine in ra
dialer Richtung schmale Ringzone auf, die bezogen auf die
sonstige Reibfläche axial vorsteht. Dabei bietet es sich an,
die Ringzone im radial mittleren Bereich der Reibkontaktflä
che anzuordnen. Eine Begrenzung des Reibkontaktes bei nicht
betätigter Bremse auf eine kleine Zone läßt sich dabei durch
einfache Maßnahmen an der Bremsscheibe umsetzen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung einer erfindungsgemä
ßen Bremsanlage wird anhand der einzigen Figur in einer Prin
zipdarstellung gezeigt und im folgenden näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in zwei Ansichten einer Bremseinheit für eine
Teilbelagscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge. Die
Bremseinheit umfaßt eine gestrichelt angedeutete Bremsscheibe
1 und zumindest einen tribologisch mit der Bremsscheibe 1 zu
sammenwirkenden Bremsbelag 2. Dabei wird bei Bremsbetätigung
zwischen einer Reibfläche 3 der Bremsscheibe 1 und einer zu
geordneten Reibfläche 4 des Bremsbelages 2 eine gemeinsame
Reibkontaktfläche 5 ausgebildet, an der die Bremsleistung
tribologisch umgesetzt wird. Der Bremsbelag umfaßt insbeson
dere einen Belagträger 6 mit einem darauf aufgebrachten Reib
belag 7. Für die Umsetzung der Erfindung ist es jedoch genau
so möglich den Bremsbelag 2 vollständig als Reibbelag 7 zu
gestalten. Der Reibbelag 7 ist so gestaltet, daß sich im ra
dial mittleren Bereich 8 des Reibbelages gegenüber den radial
innen- bzw. außenliegenden Randbereichen 9 eine größere Aus
dehnung der Reibkontaktfläche 5 bzw. Bremsbelagreibfläche 4
in Umfangsrichtung 10 ergibt.
Im Gegensatz zu bekannten Bremseinheiten kann der fertigungs
bedingte Scheibenschlag für die gezeigten Anordnung nicht zur
Ausbildung eines großflächigen, insbesondere einseitigen
Scheibenverschleißes führen. Ein solcher am Umfang der Brems
scheibe 1 stellenweise auftretender Verschleiß führt zu uner
wünschten Dickenschwankungen der Bremsscheibe, die wiederum
für das Bremsen-Rubbeln sowie Pedalpulsieren verantwortlich
sind.
Üblicherweise ist der Bremsbelag 1 aufgrund einer ungünstigen
Einbaulage der zugehörigen Teilbelagscheibenbremse bzw. son
stiger Toleranzschwankungen bei nicht-betätigter Bremse nicht
in seiner idealen Lage, d. h. mit seiner Reibfläche 4 senk
recht zur Bremsscheibenreibfläche 3. Vielmehr ist die Brems
belagreibfläche 4 geneigt zur Bremsscheibenreibfläche 3 ange
ordnet. Infolge des Scheibenschlages kommen dadurch nur die
Endabschnitte des Reibbelages 7 in Umfangsrichtung 10 in
Reibkontakt mit der Bremsscheibe 1. Durch die spezielle Ge
staltung der Bremsbelagreibfläche 4 mit größerer Ausdehnung
im radialen Mittelbereich 8 wird die Auswirkung des Scheiben
schlages nur auf eine kleine Ringzone im radial mittleren Be
reich der Bremsscheibenreibfläche 3 beschränkt.
Zur Verstärkung diese Effektes weist der Reibbelag 7 an sei
nen Enden 11 in Umfangsrichtung 10 abgeschrägte Abschnitte
12, 12' auf. Solche abgeschrägten Abschnitte 12, 12' dienen
der Erzielung eines gleichmäßigen Verschleißbildes an Brems
belag und Bremsscheibe sowie der Verbesserung des Einlaufver
haltens neuer Bremsbeläge 2 bzw. -scheiben 1. Dabei steht der
abgeschrägte Abschnitt 12 im radial mittleren Bereich 8 ge
genüber den abgeschrägten Abschnitten 12' in den radialen
Randbereichen 9 axial vor. Durch den Scheibenschlag gerät so
mit bei nicht-betätigter Bremse lediglich der abgeschrägte
Abschnitt 12 oder sogar nur die Kante 13 zwischen Schräge und
Reibfläche 4 im radial mittleren Reibbelagbereich 8 in Reib
kontakt mit der Bremsscheibe 1. Die Ausbildung einer großen
Kontaktfläche bei nicht-betätigter Bremse wird somit vermie
den. Insofern kann Bremsen-Rubbeln nicht auftreten.
Das gleiche Resultat, nämlich die stellenweise Vergrößerung
der Bremsbelagreibfläche 4 in Umfangsrichtung 10, läßt sich
alternativ dadurch erreichen, daß die Bremsbelagreibfläche 4
im radial mittleren Bereich sowie im Endbereich in Umfangs
richtung 14 ein Reibbelagmaterial mit höherer Verschleißfe
stigkeit gegenüber der sonstigen Reibfläche 4 aufweist.
Selbst bei fortschreitendem Reibbelagverschleiß wird somit
eine im radial mittleren Bereich 8 größere Ausdehnung der
Reibkontaktfläche 5 in Umfangsrichtung 10 erreicht.
Eine weitere Ausführung einer Bremseinheit zur Vermeidung von
Dickenschwankungen der Bremsscheibe bzw. Bremsen-Rubbeln be
trifft auch die Reibfläche 3 der Bremsscheibe. Danach weist
die Bremsscheibenreibfläche 3 zumindest eine in radialer
Richtung schmale Ringzone 15 auf, die bezogen auf die sonsti
ge Bremsscheibenreibfläche 3 axial vorsteht. Vorteilhafter
weise ist diese Ringzone 15 im radial mittleren Bereich der
Reibkontaktfläche 5 angeordnet. Dadurch ergibt sich der be
reits beschriebene Effekt; der Scheibenschlag kann sich nur
auf einen sehr geringen Bereich der Bremsscheibenreibfläche 3
auswirken. Nachteilige Folgen wie großflächige Auswaschungen
der Bremsscheibenreibfläche 3 oder etwa Bremsen-Rubbeln tre
ten nicht auf.
Claims (6)
1. Bremseinheit einer Teilbelagscheibenbremse umfassend eine
Bremsscheibe (1) und zumindest einen mit der Bremsscheibe
(1) tribologisch zusammenwirkenden Bremsbelag (2), wobei
bei Bremseneingriff zwischen einer Reibfläche (3) der
Bremsscheibe (1) und einer Reibfläche (4) des Bremsbela
ges (2) eine Reibkontaktfläche (5) ausgebildet ist, da
durch gekennzeichnet, daß die Reibkontaktfläche (5) im
radial mittleren Bereich (8) gegenüber den radial innen-
und außenliegenden Randbereichen (9) eine größere Ausdeh
nung in Umfangsrichtung (10) der Bremsscheibe (1) auf
weist.
2. Bremseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bremsbelag (2) einen Reibbelag (7) umfaßt, der im ra
dial mittleren Bereich (8) gegenüber den radial innen-
und außenliegenden Randbereichen (9) eine größere Ausdeh
nung in Umfangsrichtung (10) und an zumindest einem Ende
in Umfangsrichtung wenigstens einen abgeschrägten Ab
schnitt (12, 12') aufweist.
3. Bremseinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der abgeschrägte Abschnitt (12) im radial mittleren Be
reich (8) des Reibbelages (7) gegenüber abgeschrägten Ab
schnitten (12') in den radial innen- und außenliegenden
Randbereichen (9) axial vorsteht.
4. Bremseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Reibfläche (4) des Bremsbe
lages (2) zumindest im radial mittleren Bereich sowie im
Endbereich in Umfangsrichtung eine Zone (14) mit einem
Reibbelagmaterial mit gegenüber der sonstigen Reibfläche
(4) höherer Verschleißfestigkeit aufweist.
5. Bremseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reibfläche (3) der Bremsscheibe (1) zumindest eine in
radialer Richtung schmale Ringzone (15) aufweist, die be
zogen auf die sonstige Reibfläche (3) axial vorsteht.
6. Bremseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß.
die Ringzone (15) im radial mittleren Bereich der Reib
kontaktfläche (5) angeordnet ist.
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