DE10044091A1 - Chromanonderivate - Google Patents
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- C07D311/04—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring
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Abstract
Chromanonderivate der Formel I DOLLAR F1 worin DOLLAR A R·1· bis R·4· jeweils unabhängig voneinander H, A, CN, Hal, OR·5·, COOR·5·, CF¶3¶, OCF¶3¶, NO¶2¶, Ar, OAr, N(R·5·)¶2¶ oder CON(R·5·)¶2¶, DOLLAR A R·5· H oder A, DOLLAR A A Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, DOLLAR A Ar unsubstituiertes oder durch A, OR·5·, CN, Hal, CF¶3¶, OCF¶3¶, NO¶2¶ oder N(R·5·)¶2¶ substituiertes Phenyl, DOLLAR A Hal F, Cl, Br oder I DOLLAR A bedeuten, DOLLAR A sowie deren Salze eignen sich als Zwischenprodukte bei der Synthese von Arzneimitteln.
Description
Die Erfindung betrifft Chromanonderivate der Formel I
worin
R1 bis R4 jeweils unabhängig voneinander H, A, CN, Hal, OR5, COOR5, CF3, OCF3, NO2, Ar, OAr, N(R5)2 oder CON(R5)2,
R5 H oder A,
A Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen,
Ar unsubstituiertes oder durch A, OR5, CN, Hal, CF3, OCF3, NO2 oder N(R5)2 substituiertes Phenyl,
Hal F, Cl, Br oder I,
bedeuten,
sowie deren Salze.
R1 bis R4 jeweils unabhängig voneinander H, A, CN, Hal, OR5, COOR5, CF3, OCF3, NO2, Ar, OAr, N(R5)2 oder CON(R5)2,
R5 H oder A,
A Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen,
Ar unsubstituiertes oder durch A, OR5, CN, Hal, CF3, OCF3, NO2 oder N(R5)2 substituiertes Phenyl,
Hal F, Cl, Br oder I,
bedeuten,
sowie deren Salze.
Gegenstand der Erfindung sind auch die optisch aktiven Formen, die
Racemate, die Enantiomeren sowie die Hydrate und Solvate, z. B.
Alkoholate, dieser Verbindungen.
Ähnliche Verbindungen sind aus EP 0 707 007 bekannt.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Verbindungen zu finden, die
insbesondere als Zwischenprodukte bei der Synthese von Arzneimitteln
verwendet werden können.
Es wurde gefunden, daß die Verbindungen der Formel I und ihre Salze
wichtige Zwischenprodukte zur Herstellung von Arzneimitteln darstellen,
insbesondere von solchen, die Wirkungen auf das Zentralnervensystem
zeigen.
Gegenstand der Erfindung sind die Chromanonderivate der Formel I und
ihre Salze.
Vor- und nachstehend haben die Reste R1, R2, R3, R4, R5 und R6, die bei
den Formeln I bis III angegebenen Bedeutungen, falls nicht ausdrücklich
etwas anderes angegeben ist.
In den vorstehenden Formeln bedeutet A Alkyl, ist linear oder verzweigt,
und hat 1 bis 6, vorzugsweise 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atome. A bedeutet
vorzugsweise Methyl, weiterhin Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-
Butyl oder tert.-Butyl, ferner auch Pentyl, 1-, 2- oder 3-Methylbutyl, 1,1-,
1,2- oder 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, Hexyl, 1-, 2-, 3- oder 4-
Methylpentyl, 1,1-, 1,2-, 1,3-, 2,2-, 2,3- oder 3,3-Dimethylbutyl, 1- oder 2-
Ethylbutyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl, 1-Ethyl-2-methylpropyl, 1,1,2- oder
1,2,2-Trimethylpropyl. Besonders bevorzugt ist A Methyl.
Acyl hat 1 bis 6, vorzugsweise 1, 2, 3 oder 4 C-Atome. Acyl bedeutet
insbesondere Acetyl, Propionyl oder Butyryl.
Ar bedeutet unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A, CF3,
OR5, OCF3, CN, NO2 Hal oder N(R5)2 substituiertes Phenyl, wobei R5 H
oder A bedeutet und A eine der zuvor angegebenen Bedeutungen hat.
Vorzugsweise ist Ar Phenyl.
Hal bedeutet vorzugsweise F, Cl oder Br.
R1, R2, R3 und R4 sind jeweils unabhängig voneinander H, A, CN, Hal, OR5,
COOR5, CF3, OCF3, NO2, Ar, OAr, N(R5)2 oder CON(R5)2, wobei A, Hal, Ar
und R5 eine der zuvor beschriebenen Bedeutungen haben. R1 ist bevorzugt
H. Besonders bevorzugt ist R2 H. R3 ist bevorzugt H. R4 ist bevorzugt H.
R6 Rsbedeutet Acyl mit 1 bis 6 C-Atomen, -CO-Ar oder eine
Aminoschutzgruppe, wobei Acyl und Ar eine der zuvor angegebenen
Bedeutungen haben. Besonders bevorzugt ist R6 Acyl.
Der Ausdruck "Aminoschutzgruppe" ist allgemein bekannt und bezieht sich
auf Gruppen, die geeignet sind, eine Aminogruppe vor chemischen
Umsetzungen zu schützen (zu blockieren). Typisch für solche Gruppen
sind insbesondere unsubstituierte oder substituierte Acyl-, Aryl-,
Aralkoxymethyl- oder Aralkylgruppen. Da die Aminoschutzgruppen nach
der gewünschten Reaktion (oder Reaktionsfolge) entfernt werden, ist ihre
Art und Größe im übrigen nicht kritisch; bevorzugt werden jedoch solche
mit 1-20, insbesondere 1-8 C-Atomen. Der Ausdruck "Acylgruppe" ist im
Zusammenhang mit dem vorliegenden Verfahren im weitesten Sinne
aufzufassen. Er umschließt von aliphatischen, araliphatischen,
alicyclischen, aromatischen oder heterocyclischen Carbonsäuren oder
Sulfonsäuren abgeleitete Acylgruppen sowie insbesondere Alkoxy
carbonyl-, Alkenyloxycarbonyl-, Aryloxycarbonyl- und vor allem Aralkoxy
carbonylgruppen. Beispiele für derartige Acylgruppen sind Alkanoyl wie
Acetyl, Propionyl, Butyryl; Aralkanoyl wie Phenylacetyl; Aroyl wie Benzoyl
oder Toluyl; Aryloxyalkanoyl wie Phenoxyacetyl; Alkoxycarbonyl wie
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethoxy-carbonyl, BOC, 2-
Iodethoxycarbonyl; Alkenyloxycarbonyl wie Allyloxycarbonyl (Aloc),
Aralkyloxycarbonyl wie CBZ (synonym mit Z), 4-Methoxy
benzyloxycarbonyl (MOZ), 4-Nitro-benzyloxycarbonyl oder 9-
fluorenylmethoxycarbonyl (Fmoc); 2-(Phenylsulfonyl)ethoxycarbonyl;
Trimethylsilylethoxycarbonyl (Teoc) oder Arylsulfonyl wie 4-Methoxy-2,3,6-
trimethylphenyl-sulfonyl (Mtr). Bevorzugte Aminoschutzgruppen sind BOC,
Fmoc und Aloc, ferner CBZ, Benzyl und Acetyl. Besonders bevorzugte
Schutzgruppen sind BOC und Fmoc.
Die Verbindungen der Formel I können ein oder mehrere chirale Zentren
besitzen und daher in verschiedenen stereoisomeren Formen vorkommen.
Die Formel I umschließt alle diese Formen.
Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel I sind
- a) 2-Aminomethyl-4-chromanon,
- b) (R)-2-Aminomethyl-4-chromanon,
- c) (S)-2-Aminomethyl-4-chromanon, sowie deren Salze.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von
Chromanonderivaten der Formel I nach Anspruch 1 sowie von deren
Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel II
worin
R1 R2, R3, R4 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben und
R6 Acyl mit 1 bis 6 C-Atomen, -CO-Ar oder eine Aminoschutzgruppe, bedeutet,
mit Hilfe eines nichtracemischen chiralen Katalysators zu einer Verbindung der Formel III
R1 R2, R3, R4 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben und
R6 Acyl mit 1 bis 6 C-Atomen, -CO-Ar oder eine Aminoschutzgruppe, bedeutet,
mit Hilfe eines nichtracemischen chiralen Katalysators zu einer Verbindung der Formel III
worin R1 bis R6 eine zuvor angegebene Bedeutung haben,
hydriert,
und den Rest R6 abspaltet.
hydriert,
und den Rest R6 abspaltet.
Insbesondere wurde gefunden, daß (2-Acetylaminomethyl)-chromen-4-on
mit verschiedenen nichtracemischen chiralen Rhodium-Diphosphan-
Komplexen zu enantiomerenangereichertem (2-Acetylaminomethyl)-
chroman-4-on hydriert und die Acetylgruppe unter Vermeidung von
Racemisierung abgespaltet werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von
Chromanonderivaten der Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
bei dem nichtracemischen chiralen Katalysator um einen Übergangs
metallkomplex handelt.
Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Katalysator um einen
Übergangsmetallkomplex, enthaltend ein Metall ausgewählt aus der
Gruppe Rhodium, Iridium, Ruthenium und Palladium.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von
Chromanonderivaten der Formel I dadurch gekennzeichnet, daß es sich
bei dem Katalysator um einen Übergangsmetallkomplex handelt, worin das
Übergangsmetall mit einem chiralen Diphosphanliganden komplexiert ist.
Die nachstehenden Liganden sind beispielhaft zu nennen:
(S)-EtDuphos:
(S)-EtDuphos:
(S)-BINAP:
(S)-TolBINAP:
wobei Tol
bedeutet,
(S,S)-Chiraphos:
(S,S)-Chiraphos:
(S,S)-DIOP:
(S,S)-Skewphos (BDPP):
(S,S)-BPPM:
(R,R)-Norphos:
(S,R)-BPPFOH:
(S,R)-PFctBu:
Je nach Wahl des (R)- oder (S)-Enantiomeren des Liganden im Katalysator
wird das (R)- oder (S)-Enantiomere im Überschuß erhalten.
Als Precursor für die chiralen Liganden dienen Verbindungen wie z. B.
Rh(COD)2OTf (Rhodium-cyclooctadien-triflat), [Rh(COD)Cl]2,
Rh(COD)2BF4, [Ir(COD)Cl]2, Ir(COD)2BF4 oder [Ru(COD)Cl2]x.
Die Verbindungen der Formel I und auch die Ausgangsstoffe zu ihrer Her
stellung werden im übrigen nach an sich bekannten chemischen
Reaktionen hergestellt, wie sie in der Literatur (z. B. in den Standardwerken
wie Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Georg-Thieme-
Verlag, Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen,
die für die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei
kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten
Varianten Gebrauch machen.
Die Ausgangsstoffe können, falls erwünscht, auch in situ gebildet werden,
so daß man sie aus dem Reaktionsgemisch nicht isoliert, sondern sofort
weiter zu den Verbindungen der Formel I umsetzt.
Die Verbindungen der Formel II sind zum Teil bekannt; die nicht bekannten
Verbindungen können leicht analog zu den bekannten Verbindungen
hergestellt werden.
Die Umwandlung einer Verbindung der Formel 11, in eine Verbindung der
Formel I, erfolgt erfindungsgemäß mit Wasserstoffgas mit Hilfe eines
nichtracemischen chiralen Katalysators in einem inerten Lösungsmittel wie
beispielsweise Methanol oder Ethanol und nachfolgender
racemisierungsfreier Abspaltung des Radikals R6, wie zuvor definiert.
Als inerte Lösungsmittel eignen sich weiterhin z. B. Kohlenwasserstoffe wie
Hexan, Petrolether, Benzol, Toluol oder Xylol; chlorierte Kohlenwasser
stoffe wie Trichlorethylen, 1,2-Dichlorethan, Tetrachlorkohlenstoff, Chloro
form oder Dichlormethan; Alkohole wie Isopropanol, n-Propanol, n-Butanol
oder tert.-Butanol; Ether wie Diethylether, Diisopropylether, Tetrahydro
furan (THF) oder Dioxan; Glykolether wie Ethylenglykolmonomethyl- oder
-monoethylether (Methylglykol oder Ethylglykol), Ethylenglykoldimethylether
(Diglyme); Ketone wie Aceton oder Butanon; Amide wie Acetamid,
Dimethylacetamid oder Dimethylformamid (DMF); Nitrile wie Acetonitril;
Ester wie Ethylacetat, gegebenenfalls auch Gemische der genannten
Lösungsmittel untereinander oder Gemische mit Wasser.
Die Reaktionszeit der enantioselektiven Hydrierung liegt je nach den
angewendeten Bedingungen zwischen einigen Minuten und 14 Tagen, die
Reaktionstemperatur zwischen 0 und 150°, normalerweise zwischen 20
und 130°.
Üblicherweise liegt das Verhältnis Katalysator/Substrat zwischen 1 : 100000
und 1 : 10, besonders bevorzugt bei 1 : 10000 bis 1 : 100. Die Reaktionszeit
liegt dann z. B. zwischen 3 und 20 Stunden. Die Hydrierung wird unter 1-
200 bar Wasserstoff durchgeführt, vorzugsweise bei 3-100 bar.
Die racemisierungsfreie Abspaltung des Radikals R6, wobei R6 Acyl
bedeutet, erfolgt z. B. mit NaOH oder KOH in Wasser, Wasser-THF,
Wasser-Dioxan oder wäßriger Chlorwasserstoffsäure bei Temperaturen
zwischen 0 und 100°.
Das In-Freiheit-Setzen der Verbindungen der Formel I aus ihren
funktionellen Derivaten, d. h. die Abspaltung des Radikals R6, wobei R6 eine
Aminoschutzgruppe ist, ist für die jeweils benutzte Schutzgruppe aus der
Literatur bekannt (z. B. T. W. Greene, P. G. M. Wuts, Protective Groups in
Organic Chemistry 2. Aufl., Wiley, New York 1991 oder P. J. Kocienski,
Protecting Groups, 1. Aufl., Georg Thieme Verlag, Stuttgart - New-York,
1994). Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher
erwähnten Varianten Gebrauch machen.
Eine Base der Formel I kann mit einer Säure in das zugehörige Säure
additionssalz übergeführt werden, beispielsweise durch Umsetzung äqui
valenter Mengen der Base und der Säure in einem inerten Lösungsmittel
wie Ethanol und anschließendes Eindampfen. Für diese Umsetzung
kommen insbesondere Säuren in Frage, die physiologisch unbedenkliche
Salze liefern. So können anorganische Säuren verwendet werden, z. B.
Schwefelsäure, Salpetersäure, Halogenwasserstoffsäuren wie Chlor
wasserstoffsäure oder Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäuren wie
Orthophosphorsäure, Sulfaminsäure, ferner organische Säuren, insbe
sondere aliphatische, alicyclische, araliphatische, aromatische oder
heterocyclische ein- oder mehrbasige Carbon-, Sulfon- oder Schwefel
säuren, z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Pivalinsäure,
Diethylessigsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Pimelinsäure, Fumar
säure, Maleinsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Citronensäure,
Gluconsäure, Ascorbinsäure, Nicotinsäure, Isonicotinsäure, Methan- oder
Ethansulfonsäure, Ethandisulfonsäure, 2-Hydroxyethansulfonsäure,
Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Naphthalin-mono- und Disulfon
säuren, Laurylschwefelsäure. Salze mit physiologisch nicht unbedenklichen
Säuren, z. B. Pikrate, können zur Isolierung und/oder Aufreinigung der
Verbindungen der Formel I verwendet werden.
Andererseits können Verbindungen der Formel I mit Basen (z. B. Natrium-
oder Kaliumhydroxid oder -carbonat) in die entsprechenden Metall-, insbe
sondere Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-, oder in die entsprechenden
Ammoniumsalze umgewandelt werden.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung der Verbindungen
der Formel I als Zwischenprodukte zur Synthese von Arzneimitteln.
Entsprechende Arzneimittel, die vorzugsweise Wirkungen auf das
Zentralnervensystem haben, sind beispielsweise in EP 0 707 007
beschrieben.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend insbesondere die
Verwendung der Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 bei der
Synthese von
(R)-2-[5-(4-Fluorophenyl)-3-pyridylmethylaminomethyl]-chroman und dessen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man
(R)-2-[5-(4-Fluorophenyl)-3-pyridylmethylaminomethyl]-chroman und dessen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) eine Verbindung der Formel II
worin R1, R2, R3 und R4 H bedeuten und R6 die in Anspruch 4 angegebene Bedeutung hat, mit Hilfe eines nichtracemischen chiralen Katalysators zu einer Verbindung der Formel III
worin R1 bis R6 eine zuvor angegebene Bedeutung haben,
hydriert,
daß man - b) aus dem so erhaltenen enantiomerenangereicherten Gemisch der (R)-
und (S)-Verbindungen der Formel III, worin R1 bis R6 eine zuvor
angegebene Bedeutung haben, die enantiomerenreine (R)-Verbindung der
Formel IIIa
durch Kristallisation gewinnt,
daß man - c) aus der so erhaltenen (R)-Verbindung der Formel IIIa, worin R1 bis R6
eine zuvor angegebenen Bedeutung haben, den Rest R6 zu einer
enantiomerenreinen (R)-Verbindung der Formel I
worin R1, R2, R3 und R4 H bedeuten, oder eines Salzes dieser Verbindung, abspaltet,
daß man - d) die enantiomerenreine (R)-Verbindung der Formel 1, worin R1 bis R4 H
bedeuten, wie üblich zu (R)-Aminomethyl-chroman reduziert,
daß man - e) das so erhaltene (R)-(Chroman-2-ylmethyl)-amin in sein Säureadditionssalz umwandelt und dieses in bekannter Weise zu (R)-2-[5- (4-Fluorphenyl)-3-pyridylmethylaminomethyl]-chroman umsetzt und gegebenenfalls in sein Säureadditionssalz umwandelt, wobei die Gewinnung des (R)-Enantiomeren durch Kristallisation aus dem entantiomerenangereicherten (R,S)-Gemisch auch nach Stufe c) oder nach Stufe d) durchgeführt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der Verbindungen der
Formel I als Zwischenprodukte zur Synthese von Arzneimitteln, die
Wirkungen auf das Zentralnervensystem zeigen.
Die Reduktion der Carbonylgruppe der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I zur Herstellung der entsprechenden Chromanderivate der
Formel I kann durch eine Wolff-Kishner-Reduktion (z. B. Paradkar, M. V. et
al. in J. Chem. Res., Synop. 1998, 6, 318-319) unter herkömmlichen
Reaktionsbedingungen oder durch edelmetallkatalysierte Hydrierung (z. B.
P. N. Rylander, Hydrogenation Methods, Best Synthetic Methods, Academic
Press 1985) unter üblichen Reaktionsbedingungen erfolgen.
Das durch Wolff-Kishner-Reduktion oder edelmetallkatalysierter Hydrierung
synthetisierte (R)-(Chroman-2-ylmethyl)-amin aus der erfindungsgemäßen
Verbindung der Formel I, wobei R1 bis R4 H bedeutet, wird nach einer
zuvor angegebenen Methode in sein Säureadditionssalz umgewandelt und
dieses in bekannter Weise zu (R)-2-[5-(4-Fluorphenyl)-3-
pyridylmethylaminomethyl]-chroman umgesetzt (Lit.: EP 0 707 007).
(Chroman-2-ylmethyl)-amin kann ebenfalls entsprechend der folgenden
Reaktionssequenz 1 aus einer Verbindung der Formel III, wobei R1 bis R4
H bedeutet, hergestellt werden:
Ausgehend von der Verbindung N-(4-Oxo-chroman-2-ylmethyl)-acetamid1
wird unter Edelmetallkatalyse, beispielsweise mit Pd auf Kohle (50%
wasserfeucht), die Carbonylgruppe zur Hydroxygruppe zu der Verbindung
N-(4-Hydroxy-chroman-2-ylmethyl)-acetamid2 hydriert. Die Abspaltung der
Acetylgruppe erfolgt mit einer Base, beispielsweise Natriumhydroxid. Durch
Zugabe einer Säure erhält man das Säureadditionssalz3 von
2-Aminomethyl-chroman-4-ol. Eine weitere edelmetallkatalysierte
Hydrierung erzeugt das Säureadditionssalz4 von 2-Aminomethyl-chroman.
Durch Umsetzung der enantiomerenreinen Verbindungen, d. h. durch
Umsetzung von (R)-N-(4-Oxo-chroman-2-ylmethyl)-acetamid mit
Wasserstoff erhält man unter Edelmetallkatalyse (R)-N-(4-Hydroxy
chroman-2-ylmethyl)-acetamid. Durch nachfolgende Abspaltung der
Acetylgruppe erhält man (R)-2-Aminomethyl-chroman-4-ol, sowie je nach
Aufarbeitung dessen Salze. Nach edelmetallkatalysierter Reduktion erhält
man (R)-2-Aminomethy-chroman, sowie je nach Aufarbeitung, dessen
Salze.
Analoge Zwischenprodukte bei der Umsetzung von (S)-N-(4-Oxo-chroman-
2-ylmethyl)-acetamid sind (S)-N-(4-Hydroxy-chroman-2-ylmethyl)-acetamid
und (S)-2-Aminomethyl-chroman-4-ol.
Gegenstand der Erfindung sind daher ebenfalls die Verbindungen
- a) N-(4-Hydroxy-chroman-2-ylmethyl)-acetamid,
- b) 2-Aminomethyl-chroman-4-ol,
- c) (R)-N-(4-Hydroxy-chroman-2-ylmethyl)-acetamid,
- d) (R)-2-Aminomethyl-chroman-4-ol,
- e) (S)-N-(4-Hydroxy-chroman-2-ylmethykl)-acetamid und
- f) (S)-2-Aminomethyl-chroman-4-ol.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung der zuvor
beschriebenen Verbindungen a) bis f) bei der Synthese von (R)-2-[5-(4-
Fluorphenyl)-3-pyridylmethylaminomethyl]-chroman und dessen Salzen.
Es ist weiterhin möglich, (R/S)-2-Aminomethyl-chroman sowie dessen
Salze, enantiomerenrein oder auch racemisch in einem Eintopf-Verfahren
direkt durch Amidspaltung und anschließender Reduktion aus N-(4-Oxo-
chroman-2-ylmethyl)-acetamid herzustellen.
Vor- und nachstehend sind alle Temperaturen in °C angegeben. In den
nachfolgenden Beispielen bedeutet "übliche Aufarbeitung": Man gibt, falls
erforderlich, Wasser hinzu, stellt, falls erforderlich, je nach Konstitution des
Endprodukts auf pH-Werte zwischen 2 und 10 ein, extrahiert mit Ethyl
acetat oder Dichlormethan, trennt ab, trocknet die organische Phase über
Natriumsulfat, dampft ein und reinigt durch Chromatographie an Kieselgel
und/oder durch Kristallisation. Rf-Werte an Kieselgel.
- 1. 35,1 g N-(4-Oxo-chroman-2-ylmethyl)-acetamid werden in 90 ml Toluol suspendiert und mit 1,6 ml einer 10-millimolaren Lösung, bestehend aus [Rh((S)-TolBINAP)(COD)Cl] im Toluol, unter inerten Bedingungen versetzt. Diese Suspension wird in einem Autoklaven bei 100 bar Wasserstoff und 100°C hydriert. Nach 12 h kristallisiert man durch Abkühlen auf Raumtemperatur enantiomerenreines (< 99% ee) (R)-N-(4- Oxo-chroman-2-ylmethyl)-acetamid. Nach dem Trocknen erhält man 31,04 g (R)-N-(4-Oxo-chroman-2-ylmethyl)-acetamid.
- 2. 3,7 g Natriumhydroxid werden in 80 ml Wasser gelöst. Nach Zugabe von 10,13 g (R)-N-(4-Oxo-chroman-2-ylmethyl)-acetamid wird 20 Stunden zum Rückfluss erhitzt. Nach Abkühlen wird die wässrige Phase dreimal mit MTB-Ether (Methyl-tert-butyl-ether) extrahiert und das Lösemittel anschließend im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird in 50 ml Ethanol aufgenommen und mit 4,7 ml 37%ige HCl versetzt. Das ausgefallene (R)-2-Aminomethyl-chroman-4-on Hydrochlorid wird abfiltriert und getrocknet. Ausbeute 9,55 g.
9,55 g (R)-2-Aminomethyl-chroman-4-on Hydrochlorid werden mit 950 mg
5%-ige Pd/Kohle (50% wasserfeucht) in 100 ml Methanol bei 50°C und 7 bar
Wasserstoff zu (R)-2-Aminomethyl-chroman hydriert. Die heiß-filtrierte
Lösung wird bis auf 50 ml eingeengt, gekühlt und das ausgefallene Produkt
(R)-2-Aminomethyl-chroman abfiltriert und getrocknet (Ausbeute: 8.04 g).
- 1. 20,9 g aus N-(4-Oxo-chroman-2-ylmethyl)-acetamid werden in 70 ml Toluol bei 70°C gelöst und mit 2 g 5%-ige Pd/kohle (50% wasserfeucht) bei 70°C und 3 bar Wasserstoff 15 h hydriert. Die warme Hydrierlösung wird filtriert und bei -10°C die Verbindung (R)-N-(4-Hydroxy-chroman-2- ylmethyl)-acetamid kristallisiert. Nach dem Trocknen erhält man 19,0 g (R)- N-(4-Hydroxy-chroman-2-ylmethyl)-acetamid.
- 2. 18,99 g (R)-N-(4-Hydroxy-chroman-2-ylmethyl)-acetamid und 7,5 g Natriumhydroxid werden in 150 ml Wasser 15 Stunden auf Rückflusstemperatur erhitzt. Anschliessend wird das Produkt mit MTB- Ether extrahiert, die Lösung eingeengt und der Rückstand in 80 ml Ethanol aufgenommen. Nach Zugabe von 10 ml 37%iger HCl fällt das Hydrochlorid von (R)-2-Aminomethyl-chroman-4-ol aus. Nach Trocknung erhält man 19,26 g Ausbeute.
- 3. 19,2 g (R)-2-Aminomethyl-chroman-4-ol Hydrochlorid werden in 300 ml Methanol gelöst und mit 2 g 5%-ige Pd/kohle (50% wasserfeucht) bei 50°C und 7 bar hydriert. Nach der Filtration und dem Einengen des Filtrats kristallisiert (R)-2-Aminomethyl-chroman (Ausbeute 15.5 g).
7,85 g aus N-(4-Oxo-chroman-2-ylmethyl)-acetamid und 1,0 g 5%-ige
Pd/Kohle (50% wasserfeucht) werden mit 100 ml 5,8-M-HCl versetzt und
bei 110°C für 24 h in einen Autoklaven erhitzt. Man kühlt dann auf 50°C
ab und drückt 3 bar Wasserstoff auf. Nach 16 h ist die Hydrierung
vollständig und man isoliert nach Filtration und Kristallisation 4,1 g (R)-2-
Aminomethyl-chroman.
Claims (10)
1. Chromanonderivate der Formel I
worin
R1 bis R4 jeweils unabhängig voneinander H, A, CN, Hal, OR5, COOR5, CF3, OCF3, NO2, Ar, OAr, N(R5)2 oder CON(R5)2,
R5 H oder A,
A Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen,
Ar unsubstituiertes oder durch A, OR5, CN, Hal, CF3, OCF3, NO2 oder N(R5)2 substituiertes Phenyl,
Hal F, Cl, Br oder I,
bedeuten,
sowie deren Salze.
worin
R1 bis R4 jeweils unabhängig voneinander H, A, CN, Hal, OR5, COOR5, CF3, OCF3, NO2, Ar, OAr, N(R5)2 oder CON(R5)2,
R5 H oder A,
A Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen,
Ar unsubstituiertes oder durch A, OR5, CN, Hal, CF3, OCF3, NO2 oder N(R5)2 substituiertes Phenyl,
Hal F, Cl, Br oder I,
bedeuten,
sowie deren Salze.
2. Enantiomere der Verbindungen der Formel I.
3. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1:
- a) 2-Aminomethyl-4-chromanon,
- b) (R)-2-Aminomethyl-4-chromanon,
- c) (S)-2-Aminomethyl-4-chromanon,
4. Verfahren zur Herstellung der Chromanonderivate der Formel I nach
Anspruch 1, sowie von deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Verbindung der Formel II
worin
R1, R2, R3, R4 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben und
R6 Acyl mit 1 bis 6 C-Atomen, -CO-Ar oder eine Aminoschutzgruppe,
bedeutet,
mit Hilfe eines nichtracemischen chiralen Katalysators zu einer Verbindung der Formel III
worin R1 bis R6 eine zuvor angegebene Bedeutung haben,
hydriert,
und den Rest R6 abspaltet.
worin
R1, R2, R3, R4 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben und
R6 Acyl mit 1 bis 6 C-Atomen, -CO-Ar oder eine Aminoschutzgruppe,
bedeutet,
mit Hilfe eines nichtracemischen chiralen Katalysators zu einer Verbindung der Formel III
worin R1 bis R6 eine zuvor angegebene Bedeutung haben,
hydriert,
und den Rest R6 abspaltet.
5. Verfahren zur Herstellung von Chromanonderivaten der Formel I nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Katalysator
um einen Übergangsmetallkomplex handelt.
6. Verfahren zur Herstellung von Chromanonderivaten der Formel I nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Katalysator
um einen Übergangsmetallkomplex, enthaltend ein Metall, ausgewählt
aus der Gruppe Rhodium, Iridium, Ruthenium und Palladium, handelt.
7. Verfahren zur Herstellung von Chromanonderivaten der Formel I nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Katalysator
um einen Übergangsmetallkomplex handelt, worin das Übergangsmetall
mit einem chiralen Diphosphanliganden komplexiert ist.
8. Verwendung der Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 als
Zwischenprodukte zur Synthese von Arzneimitteln.
9. Verwendung der Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 als
Zwischenprodukte zur Synthese von Arzneimitteln, die Wirkungen auf
das Zentralnervensystem haben.
10. Verwendung der Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 bei der
Synthese von (R)-2-[5-(4-Fluorphenyl)-3-pyridylmethylaminomethyl]-
chroman und dessen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) eine Verbindung der Formel II
worin R1, R2, R3 und R4 H bedeuten und R6 die in Anspruch 4 angegebene Bedeutung hat, mit Hilfe eines nichtracemischen chiralen Katalysators zu einer Verbindung der Formel III
worin R1 bis R6 eine zuvor angegebene Bedeutung haben,
hydriert,
daß man - b) aus dem so erhaltenen enantiomerenangereicherten Gemisch der
(R)- und (S)-Verbindungen der Formel III, worin R1 bis R6 eine zuvor
angegebene Bedeutung haben, die enantiomerenreine (R)-Verbindung
der Formel IIIa
durch Kristallisation gewinnt,
daß man - c) aus der so erhaltenen (R)-Verbindung der Formel IIIa, worin R1 bis R6
eine zuvor angegebenen Bedeutung haben, den Rest R6 zu einer
enantiomerenreinen Verbindung der Formel I
worin R1, R2, R3 und R4 H bedeuten, oder eines Salzes dieser Verbindung, abspaltet,
daß man - d) die enantiomerenreine (R)-Verbindung der Formel I, worin R1 bis R4 H
bedeuten, wie üblich zu (R)-Aminomethyl-chroman reduziert,
daß man - e) das so erhaltene (R)-(Chroman-2-ylmethyl)-amin in sein Säureadditionssalz umwandelt und dieses in bekannter Weise zu (R)-2- [5-(4-Fluorphenyl)-3-pyridylmethylaminomethyl]-chroman umsetzt und gegebenenfalls in sein Säureadditionssalz umwandelt, wobei die Gewinnung des (R)-Enantiomeren durch Kristallisation aus dem entantiomerenangereicherten (R,S)-Gemisch auch nach Stufe c) oder nach Stufe d) durchgeführt werden kann.
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