DE10043065A1 - Verfahren zum Blankpressen von optischen Bauteilen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum mindestens einseitigen Blankpressen von optischen Bauteilen aus Glas für Beleuchtungszwecke, bei dem mindestens ein portioniertes Glasteil erwärmt und im Formnest einer zumindest zweiteiligen Form zumindest einseitig blankgepresst wird. DOLLAR A Um den maschinellen Aufwand für die Portionierung der Glasteile zu reduzieren, den Ausschuss weitgehend zu vermeiden und sicherzustellen, dass die fertiggepressten Glasteile genau die angestrebten optischen Kenngrößen aufweisen, wird das Glasteil zunächst um ein vorgegebenes Volumen größer als das Volumen des Formnestes portioniert und dann in der Form mit einem aus überschüssigem Glas bestehenden, in einen Freiraum der Form ragenden Ringteil blankgepresst.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum mindestens ein­ seitigen Blankpressen von optischen Bauteilen aus Glas für Be­ leuchtungszwecke, bei dem mindestens ein portioniertes Glasteil erwärmt und im Formnest einer zumindest zweiteiligen Form zumin­ dest einseitig blankgepreßt wird.

Aus der DE-PS 196 33 164 ist ein Verfahren zum mindestens ein­ seitigen Blankpressen von optischen Bauteilen aus Glas für Be­ leuchtungszwecke bekannt, bei dem mindestens ein maschinell por­ tioniertes Glasteil von einem Greifer an mindestens eine ring­ förmige, aus mindestens einem Ofen ausfahrbare Aufnahme überge­ ben und von derselben in den Ofen bewegt wird. Das erwärmte Gla­ steil wird nach der Erwärmung von der Aufnahme wieder an den Greifer übergeben, der dasselbe einer Presse zum zumindest ein­ seitigen Blankpressen zuführt. Schließlich wird das blankgepreß­ te Glasteil dann aus der Presse entnommen und unter gleichzeiti­ ger Abkühlung abtransportiert. Die Presse besitzt eine zumindest zweiteilige Form mit einem Formnest, deren Volumen genau dem Vo­ lumen des portionierten Glasteiles entspricht. Dies macht es er­ forderlich, dass das portionierte Glasteil immer ein genau vor­ gegebenes, dem Volumen des Formnestes entsprechendes Volumen be­ sitzt. Geringfügige Abweichungen des Volumens haben eine Schwan­ kung des Linsenbodens zur Folge, was zum Entstehen von Ausschuß führt. Aus diesem Grunde muß die Portionierung mit einer äußerst hohen Genauigkeit erfolgen, was zwangsläufig mit einem verhält­ nismäßig hohen maschinellen Aufwand verbunden ist.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum mindestens einseitigen Blankpressen von optischen Bauteilen aus Glas für Beleuchtungszwecke aufzuzeigen, mit dem der maschi­ nelle Aufwand für die Portionierung der Glasteile bzw. Gobs re­ duziert wird, kein Ausschuß entsteht und sichergestellt ist, dass die fertiggepreßten Glasteile bzw. die optischen Bauteile genau die angestrebten optischen Kenngrößen aufweisen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschla­ gen, dass das Glasteil zunächst um ein vorgegebenes Volumen grö­ ßer als das Volumen des Formnestes portioniert und dann in der Form mit einem aus überschüssigem Glas bestehenden, in einen Freiraum der Form ragenden Ringteil blankgepreßt wird.

Durch ein solches Verfahren können Volumendifferenzen der por­ tionierten Glasteile bzw. Gobs problemlos kompensiert werden. Differenzen im Volumen der Glasteile bzw. Gobs werden durch eine unterschiedliche Breite des Ringteiles in einfacher Weise ausge­ glichen. Dabei hat die Breite des Ringteiles eines fertiggepreß­ ten optischen Bauteiles bzw. einer Linse keinerlei optische Funktion und wirkt sich auf die optische Kenngröße des optischen Bauteiles bzw. der Linse nicht nachteilig aus. Das beim Blank­ pressen entstehende Ringteil muß nicht entfernt werden, so dass keinerlei Nacharbeit erforderlich ist. Darüber hinaus kann das Ringteil zur Befestigung des optischen Bauteiles genutzt werden.

Weitere Merkmale eines Verfahrens gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 offenbart.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung in vereinfachter Weise dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

In dieser Zeichnung ist ein Schnitt durch eine nur teilweise dargestellte Presse 1 gezeigt, die zum Blankpressen eines por­ tionierten, vorgeformten Glasteiles 2 bzw. Gobs dient. Das Gla­ steil 2 ist in dieser Zeichnung nur in seiner fertiggepreßten Form gezeigt, in der es auch als optisches Bauteil bzw. Linse bezeichnet wird. Die Presse 1 besteht im dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel aus einem unteren, starren Joch 3 und einem obe­ ren, in Richtung auf das untere Joch 3 bewegbaren Joch 4, dessen Bewegung CNC-gesteuert ist. Zwischen den beiden Jochen 3, 4 be­ findet sich eine Form 5, die im dargestellten Ausführungsbei­ spiel zweiteilig ausgebildet ist und die aus einem unteren, ortsfesten Formteil 6 und einem oberen, durch das Joch 4 beweg­ baren Formteil 7 besteht. Im unteren Formteil 6 ist ein Stößel 8 verschiebbar gelagert, während im oberen Formteil 7 das soge­ nannte Formnest 9 ausgebildet ist. Die Form des Formnestes 9 entspricht der fertigen Form des blankzupressenden Glasteiles 2 bzw. Gobs.

Gemäß der Erfindung wird nun das portionierte Glasteil 2, das sogenannte Gob, welches noch nicht die in der Zeichnung darge­ stellte Form aufweist, mit einem solchen Volumen hergestellt, welches um ein vorgegebenes Maß größer ist als das Volumen Formnestes 9 im Formteil 7. Das so portionierte Glasteil 2 bzw. Gob wird nun beispielsweise aus einem Magazin mittels eines Greifers übernommen und in der Heizkammer eines Ofens auf eine vorgegebene Temperatur, die in Abhängigkeit vom Werkstoff des Glasteiles 2 700° bis 750° betragen kann, erwähnt. Sodann wird das erwärmte Glasteil, beispielsweise über den Greifer, auf den ausgefahrenen Stößel 8 der Vorrichtung 1 übergeben, der dann wieder in seine gezeichnete Lage zurückkehrt, so dass das Gla­ steil 2 auf der oberen Stirnfläche des unteren Formteiles 6 auf­ liegt. Jetzt wird das obere Joch 4 mit dem oberen Formteil 7 - CNC-gesteuert - abgesenkt und zwar so weit, bis sichergestellt ist, dass zumindest das Formnest 9 vollständig ausgefüllt ist. Überschüssiges Material des Glasteiles 2 bzw. Gobs kann in einen Freiraum 10 ausweichen, der immer zwischen dem unteren Formteil 6 und dem oberen Formteil 7 der Form 5 erhalten bleibt. An dem Glasteil 2 entsteht nun ein konzentrischer Ring 11, der sich nicht auf die optischen Kenngrößen des blankgepreßten Glasteiles 2 auswirkt. Unterschiede im Volumen des portionierten Glasteiles 2 können problemlos durch eine unterschiedliche Breite des Ran­ des 11 ausgeglichen bzw. kompensiert werden. Die Breite dieses Randes 11 des blankgepreßten Glasteiles 2, welches jetzt auch als optisches Bauteil bzw. Linse bezeichnet wird, hat im Gegen­ satz zur Dicke des Randes 11 keinerlei optische Funktion.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Rand 11 als ge­ schlossener, konzentrischer Ring ausgebildet. Er kann, in Abhän­ gigkeit vom Einsatzzweck des blankzupressenden Glasteiles 2, auch unterbrochen sein und aus einzelnen Ringteilen bestehen. Entscheidend hierbei ist jedoch, dass die Dicke des Randes 11 bzw. des Ringteiles immer gleich bleibt, was über die CNC-Steuerung möglich ist. Darüber hinaus muß sichergestellt sein, dass immer ein ausreichend großer Freiraum zur Verfügung steht, in den, in Abhängigkeit vom Gobvolumen, überschüssiges Glas in unterschiedlicher Menge ausweichen kann. Durch das beschriebene Verfahren wird der Ausschuß an fertigen, blankgepreßten Glastei­ len 2 erheblich reduziert. Der Aufwand für die Portionierung bei der Herstellung der sogenannten Gobs kann durch die sogenannte "offene" Form 5 verringert werden.

Claims (4)

1. Verfahren zum mindestens einseitigen Blankpressen von opti­ schen Bauteilen aus Glas für Beleuchtungszwecke, bei dem min­ destens ein portioniertes Glasteil erwärmt und im Formnest ei­ ner zumindest zweiteiligen Form zumindest einseitig blankge­ preßt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasteil zunächst um ein vorgegebenes Volumen größer als das Volumen des Formnestes portioniert und dann in der Form mit einem aus überschüssigem Glas bestehenden, in einen Freiraum der Form ragenden Ringteil blankgepreßt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasteil mit einem als geschlossenem Ring ausgebil­ deten Ringteil blankgepreßt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasteil mit einem konzentrischen Ring blankgepreßt wird.

4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasteil mit einem Ringteil vorgegebener Dicke blankgepreßt wird.