DE10036910A1 - Positionssensor - Google Patents
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Abstract
Ein magnetischer Positionssensor enthält einen quer zur Richtung (X) der bestimmenden Positionsänderung magnetisierten Magneten (1), der längs dieser Richtung verschiebbar zwischen den Schenkeln eines Joches (2) gelagert ist, welches einen magnetischen Rückschluss für das Magnetfeld bildet. In den Luftspalten zwischen den Polen (N), (S) des Magneten (1) und den Jochschenkeln sind Feldplatten (5) angeordnet, deren bei Verschiebungen des Magneten (1) sich ändernde elektrische Widerstände mit Hilfe einer Messbrücke als Maß für die Positionsänderung des Magneten gemessen werden können (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft einen Positionssensor mit einem positi
onsabhängigen Magnetfeld ausgesetzten magnetoelektrischen Ele
menten und mit einer Messeinrichtung für deren magnetfeldabhän
gigen Widerstand.
Die Positionssensoren bzw. Drehwinkelgeber sind wichtige Bau
elemente für eine Vielzahl von Anwendungen in Industrie und
Forschung. Auf magnetosensitiven Elementen (Feldplat
ten/Hallsensoren) basierende Positionsmesseinrichtungen sind
bekannt. Bei ihnen hat die zu messende Positionsänderung eine
Variation des das magnetosensitive Element durchsetzenden mag
netischen Flusses B und eine damit verbundene Änderung von des
sen elektrischer Eigenschaften X (elektrischer Widerstand/
Hallspannung) zur Folge. Um ein großes Messsignal
zu erhalten, muss die Änderung des magnetischen Flusses groß
sein. Da die Abhängigkeit des elektrischen Widerstands von der
magnetischen Feldstärke für gebräuchliche magnetoresistive Ma
terialien quadratisch ist, ist wegen der Proportionalität zwi
schen
eine hohe Grundfeldstärke anzustreben. Magneti
sche Kreise mit großen Luftspalten, wie z. B. in DE 43 41 890
beschrieben, erlauben lediglich geringe magnetische Feldstär
ken. In diesem und weiteren verbreiteten Systemen ist das
magnetoresistive Element ortsfest mit einem Permanentmagneten
gekoppelt. Bei Annäherung eines Weicheisenstücks wird der mag
netische Fluß durch die Feldplatte konzentriert und führt zu
einer Änderung des Feldplattenwiderstandes von typischerweise
30% des Anfangswertes.
Der Einsatz eines Joches zur Magnetfeldverstärkung wird z. B.
in der US-PS 5369361 beschrieben. Dort wird aufgrund der großen
Masse der Joch/Magnetanordnung das magnetosensitive Element be
weglich ausgeführt. Für Anwendungen hoher Zuverlässigkeit stel
len bewegliche elektrische Kontakte jedoch mögliche Fehlerquel
len dar. Auch eine ausreichende thermische Ankopplung ist für
bewegliche Sensoren schwierig zu erreichen, aufgrund der Tempe
raturabhängigkeit des elektrischen Widerstands jedoch nötig.
Werden derartige Sensoren zur Positionsbestimmung von empfind
lich gelagerten Strukturen eingesetzt, kann es aufgrund der
magnetischen Anziehung des Weicheisens zu unerwünschten Positi
onsverfälschungen durch Querkräfte in Auslenkrichtung kommen.
Magnetische Hysterese im Weicheisenteil führt ebenfalls zu La
geveränderungen des Messobjekts.
Um eine ausreichende Störsicherheit zu gewährleisten werden z. B.
gemäß der DE 41 09 658 magnetische Sensoren mit einer Ab
schirmung versehen. Dies ist wichtig, da sich Positionssensoren
und Drehwinkelgeber oftmals in der Nähe von Motoren mit hohen
Störfeldern befinden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Positionssensor
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der einen zuverlässigen
Betrieb über viele Millionen Auslenkzyklen bei geringster Ver
lustleistung garantiert, unempfindlich gegen magnetische Stör
felder ist und auch bei Temperaturen in der Nähe des absoluten
Nullpunktes störungsfrei arbeitet.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü
chen gekennzeichnet.
Die Erfindung ist im Zusammenhang mit einem heliumgekühlten
(-269°C) Satellitenexperiment entwickelt worden, für das ein
Drehwinkelgeber mit einem Messbereich von +/-9° bei einer Auflösung
von 0,5' benötigt wird. Er wird für die Regelung einer
optischen Ablenkeinheit (Chopper) eingesetzt und erfordert zu
verlässigen Betrieb über ca. 630 Mio. Auslenkzyklen bei ge
ringster Verlustleistung. Für die Justierung des Instruments
ist außerdem Betriebsfähigkeit bei Raumtemperatur nötig. Die
Anforderung der hohen Lebensdauer lässt lediglich berührungs
freie Messverfahren zu, wobei induktive und kapazitive Weggeber
wegen des zur elektrischen Positionsauswertung erforderlichen
Wechselstroms potentielle Störquellen auf dem Satelliten (emp
findliche Detektoren) darstellen. Ein magnetosensitiver Encoder
ermöglicht dagegen die Auswertung mittels einer störungs
unempfindlichen Gleichstrommessung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der
magnetische Kreis des beweglichen Versorgungsmagneten durch ein
ringförmiges Joch aus hochpermeablem ULTRAPERM 250 geschlossen.
Am Ort der Feldplatte wird durch den Einsatz eines Hochleis
tungsmagneten aus z. B. NdFeB VACODYM 344 HR eine Feldstärke
von 0,9 T erreicht, die zu einer außerordentlichen hohen Emp
findlichkeit des Positionssensors führt. Bei Überdeckung mit
dem Permanetmagnet verfünffacht sich der elektrische Widerstand
gegenüber seinem Anfangswert. Durch differentielle Messung mit
einer Vollbrücke führt dies bei einer Versorgungsspannung von
z. B. 0.3 V zu einer Positionsempfindlichkeit von 3.8 µV/".
Dies liegt mehr als eine Größenordnung über der von bekanntge
wordenen Systemen für kryogene Anwendungen (Downey, C., Houk,
J., Kubitschek, M., Tarde, R., 1991, Arcsecond grating drive
for operation at 4 K, Cryogenics 31, 1031). Die niedrige Ver
sorgungsspannung führt dabei zu einer Leistungsaufnahme von le
diglich 150 µW. Durch den kleinen Luftspalt dringt das Feld des
Magneten stark gerichtet in den Rückschluß ein. Bei Bewegung
des Magneten weist damit das Feld am Ort der Feldplatte annä
hernd die geometrische Form des Magneten auf und führt zu einem
linearen Zusammenhang zwischen Auslenkung und Widerstandsände
rung. Aufgrund der hohen magnetischen Leitfähigkeit des Joches
verlaufen bei dem erfindungsgemäßen Sensor die magnetischen
Feldlinien nach senkrechtem Einfall parallel zu dessen Oberflä
che. Dies unterdrückt die Effekte verbleibender Hysterese, die
zusätzlich durch den Einsatz von Material geringer Koerzitiv
feldstärke minimiert wurde. Da die Bewegung des Magneten inner
halb des Joches keine Vorzugsposition aufweist, sind störende
magnetische Kräfte nicht vorhanden. Die geometrische Auslegung
des Jochs erfolgt z. B. mit Hilfe einer numerischen Simulations
rechnung.
Bei der vorliegenden Erfindung sorgt das Statorjoch selbst für
eine ausreichende magnetische Abschirmung der empfindlichen
Feldplatten ohne den Störfluß wie etwa im Falle der
DE 197 05 835 durch die magnetosensitiven Elemente zu leiten.
Durch den Einsatz von Hochleistungsmaterialien können die Ab
messungen des Sensors sehr klein gehalten werden. So hat der
Permanentmagnet eine Größe von 3 × 3 × 3 mm3, was bei einer prakti
schen Ausführung als Drehwinkelgeber zu einem Trägheitsmoment
von J = 10-9 kg m-2 führt. Verglichen mit kapazitiven Sensoren,
die in der Regel für schnell bewegte Scannersysteme eingesetzt
werden (Stokes, B., 1991, High accuracy capacitive position
sensing for low inertia actuators, SPIE Proceedings Vol.
1454, 223), wird beim vorliegenden Aufbau ein günstiges Verhält
nis von Positionsgenauigkeit zu Trägheitsmoment erreicht.
Die vorliegende Erfindung bietet eine Reihe bedeutsamer Vortei
le:
- - Hohe Winkelauflösung bei großem dynamischen Bereich (18 Bit)
- - Minimale elektrische Leistungsaufnahme (150 µW)
- - Hohe elektrische Bandbreite (15 kHz)
- - Einsetzbarkeit im Temperaturbereich von < 4 K bis < 300 K mit nur 20% Änderung der elektrischen Eigenschaften im Bereich 4 K-300 K
- - Lineare Kennlinie zwischen Auslenkung und Ausgangsspannung
- - Kleines Trägheitsmoment des bewegten Teils (10-9 kg m-2)
- - Störungsunempfindlich durch magnetische Abschirmung
- - Keine störenden magnetischen Querkräfte
- - Einfache und störungsarme elektrische Auswertung durch Gleichstrommessung
- - Kompakt, für schnell bewegte Systeme geeignet.
Das Betriebsverhalten einer praktischen Ausführung wurde in
mehreren Tests über einen Temperaturbereich von 4-300 K über
prüft. Mit den oben erwähnten Dimensionen erreicht der Positi
onssensor als Drehwinkelgeber einen nutzbaren Winkelbereich von
+/-15° bei einer Auflösung von < 1". Als Verschiebungssensor
kann eine Auslenkung von +/-1.5 mm mit 27 nm Auflösung erfasst
werden. Für diese Messungen wurde ein einfacher elektronischer
Aufbau ohne besondere Vorkehrungen für hohe Stabilität einge
setzt. Mit einigen Verbesserungen ist eine Messgenauigkeit im
sub-"Bereich denkbar.
Positionssensor/Drehwinkelgeber haben eine außerordentliche
technische Bedeutung. Von besonderem Interesse ist die Eignung
für tiefe (LN2) und tiefste (LHe) Temperaturen mit geringster
Wärmeentwicklung, Anforderungen die in Zukunft bei einigen kry
ogenen Satellitenmissionen (Next Generation Space Telescope,
DARWIN, . . .) auftreten werden.
Die Erfindung sei nun anhand eines in den beiliegenden Zeich
nungen veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Positionssensors,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf den Sensor
nach Fig. 1 und
Fig. 3 die Veranschaulichung einer Messeinrichtung
in Form einer Brückschaltung.
Die Erfindung ist in Fig. 1 veranschaulicht anhand einer Anord
nung zur berührungslosen Erfassung der Position eines bewegli
chen Permanentmagneten relativ zu einem ringförmig geschlosse
nen Statorjoch 2 aus magnetisch hochpermeablem Material. Der
Magnet ist hierzu in Richtung der Längsachse x verschiebbar in
der Mittelöffnung 3 des Jochs angeordnet und senkrecht zur Be
wegungsrichtung axial polarisiert wie die Polbezeichnungen N
und S anzeigen. Die Lagerung des Magneten 1 erfolgt hier an ei
nem Speichenarm 6, dessen Nabe oder Drehachse 7 bei Bewegungen
des Magneten 1 ihre Winkelposition ϕ verändert, so dass diese
gemessen werden kann. In den planparalleln Luftspalten 3a zwi
schen den Polflächen 4 des Magneten 1 und der Innenseite des
Jochs 2 sind insgesamt vier magnetoresistive Elemente 5a-d in
Form von Feldplatten derart angebracht, dass vor jeder der bei
den Polflächen 4 des Magneten 1 zwei Feldplatten 5a, b und 5c,
d in Bewegungsrichtung des Magneten nebeneinander angeordnet
sind. Die Nullage des Sensors ist dadurch definiert, dass auf
beiden Seiten jeweils ein Element 5a bzw. 5d vollständig vom
Magneten 1 bedeckt wird, während das andere Element 5b bzw. 5c
im magnetisch weitgehend feldfreien Bereich liegt.
Die Draufsicht auf die erfindungsgemäße Anordnung gemäß Fig. 2
läßt den Verlauf der Magnetflüsse erkennen, die durch zwei ge
schlossene Feldlinien veranschaulicht sind, welche den Magneten
1 verlassen, den einen Luftspalt 3a durchsetzen, die beiden
Hälften des Joches 2 durchlaufen und durch den anderen Luft
spalt 3a wieder in den Magneten 1 eintreten. Man erkennt deut
lich die Überdeckung der Feldplatten 5b und 5c durch den Magne
ten 1, während die anderen beiden Feldplatten 5a und 5d vom
Feld des Magneten 1 nicht durchsetzt werden, solange sich die
ser in der eingezeichneten Ruhelage befindet.
Eine Bewegung des Permanentmagneten entlang der Achse x führt
zur wechselseitigen Änderung des magnetischen Flusses durch die
vier Elemente, so dass sich deren Widerstände ändern. Diese Än
derungen der elektrischen Widerstände lassen sich mittels einer
aus einer Spannung Ue gespeisten Vollbrückenschaltung in ein
zur Auslenkung x proportionales Spannungssignal Ub umsetzen,
das ein Maß für die Auslenkung des Magneten 1 ist. Diese Aus
lenkung kann im Rahmen der Erfindung je nach Lagerung des Mag
neten linear - oder wie angedeutet - kreisbogenförmig sein, so
dass man lineare oder Winkelpositionen messen kann.
1
Permanentmagnet
2
Statorjoch
3
Mittelöffnung
3
b Luftspalte
4
Polflächen
5
Feldplatten
6
Speichenarm
7
Drehachse
Claims (6)
1. Positionssensor mit einem positionsabhängigen Magnetfeld
ausgesetzten magnetoresistiven Elementen und mit einer Mess
einrichtung für den magnetfeldabhängigen Widerstand der
magnetoresistiven Elemente,
dadurch gekennzeichnet, dass ein quer zur Richtung (X) der zu
bestimmenden Positionsänderung magnetisierter Magnet (1)
längs dieser Richtung (X) verschiebbar zwischen den Schenkeln
eines Joches (2) gelagert ist, das einen magnetischen
Rückschluß für das Feld des Magneten bildet, und dass die
magnetoresistiven Elemente (5a, b, c, d) zwischen diesen Schen
keln und den Polen (N), (S) des Magneten (1) angeordnet sind.
2. Positionssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Joch (2) eine geschlossene Umfangsstruktur hat mit
einer rechteckigen Mittelöffnung (3), innerhalb deren die
magnetoelektrischen Elemente (5a, 5b bzw. 5c, 5d) einander ge
genüberliegend angebracht sind und dass der Magnet (1) inner
halb dieser Öffnung (3) zwischen den magnetoelektrischen Ele
menten parallel zu diesen verschiebbar gelagert ist.
3. Positionssensor nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
eine rechteckige Jochkonfiguration.
4. Positionssensor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Winkelpositionsbestimmung der Magnet (1) an einem
Speichenarm (6) sitzt, dessen Nabe die Drehachse (7) des zu
messenden Winkels (ϕ) bildet.
5. Positionssensor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in den beiden Spalten (3a) zwi
schen den Magnetpolen (N, S) und den Jochschenkeln jeweils ein
Paar von in Bewegungsrichtung des Magneten gesehen hinterein
ander angeordneten Feldplatten (5a, 5b bzw. 5c, 5d) als mag
netoelektrische Elemente vorgesehen sind und dass die Mess
einrichtung eine Brückenschaltung aufweist, in deren Brück
zweigen die vier Feldplatten als Widerstände liegen.
6. Positionssensor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Feldplattenpaare (5a, 5b bzw. 5c, 5d) so gegeneinan
der versetzt angeordnet sind, dass in der Mittellage des Mag
neten (1) nur jeweils eine Feldplatte (5a bzw. 5d) jedes Paa
res (5a, 5b; 5c, 5d) einem Magnetpol (N) bzw. (S) gegenüber
liegt, während die andere Feldplatte (5b bzw. 5c) frei liegt.
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DE10036910C2 DE10036910C2 (de) | 2003-04-30 |
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- 2000-07-28 DE DE10036910A patent/DE10036910C2/de not_active Expired - Fee Related
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