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Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung, insbesondere für einen
Fahrzeugsitz, mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Es
ist bekannt, Fahrzeugsitze mittels eigens dafür ausgebildeter Systeme am
Boden eines Fahrzeuges lösbar
zu befestigen. Die
DE
196 35 470 A1 beschreibt eine in Modulbauweise gefertigte
Befestigungsvorrichtung, bei der das Sitzgestell eines Fahrzeugsitzes
an einem mit einem Teppich abgedeckten Fahrzeugboden befestigt wird.
Dabei steht im Vordergrund, dass das Sitzgestell einerseits leicht
ein- und auszubauen sein soll, andererseits muss es auch unter erschwerten
Bedingungen im Fahrbetrieb klapperfrei in seiner Halterung ruhen.
Die klapperfreie Halterung hat bei derartigen Befestigungsvorrichtungen
zur Folge, dass die funktionsbestimmenden Einzelteile mit hoher
Präzision
und deshalb mit geringen Maßtoleranzen
herzustellen sind. Mit der Erfindung soll der hohe Fertigungsaufwand,
der durch die engen Toleranzbereiche der Einzelteile bedingt ist,
vermindert werden. Zum Ausgleich der Toleranzen bestimmter Einzelteile
sieht die genannte Lösung
einen elastischen Ring als Zwischenlage in der Befestigungsvorrichtung
vor. Nachteilig bei dieser Lösung
ist insbesondere die Tatsache, dass eine Montage oder Demontage
des Fahrzeugsitzes mit einem größeren zeitlichen
Aufwand verbunden ist.
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Weiterhin
sind Lösungen
bekannt, bei denen vorgesehen ist, im Bereich des Fahrzeugbodens
in rasterförmiger
Anordnung Aufnahmemöglichkeiten für Haltekörper zu
schaffen. Eine solche Lösung
ist in der
DE 196
33 032 A1 beschrieben. Die zur Fixierung vorgesehenen Haltekörper sind
dabei erfindungsgemäß mit Verbindungsfüßen ausgerüstet, die
passgenau auf die durch Profilstegknoten jeweils vorgegebene Geometrie
abgestimmt sind. Von Nachteil ist hierbei, dass einerseits die Ausstattung
der Fahrzeuge in der beschriebenen Form einen hohen Aufwand erfordert,
andererseits eine schnelle Montage und Demontage der Fahrzeugsitze
nicht vorgenommen werden kann.
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Eine
weitere Befestigungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz ist aus
der
DE 698 02 181
T2 bekannt. Die Befestigungsvorrichtung besteht aus mindestens
einer am Sitzuntergestell schwenkbar gelagerten Klinke und einer
am Fahrzeugboden befestigbaren Klinkenaufnahme, wobei die Klinke
alternativ in eine Verriegelungsposition und Entriegelungsposition
bringbar ist, mit der Besonderheit, dass am Sitzuntergestell zwei
Klinken symmetrisch zu einem Federgegenhalter derart angeordnet
sind, dass sie durch Kraft jeweils einer Schenkelfeder in eine Klinkenaufnahme
verschwenkbar sind und, dass zwischen der Klinkenaufnahme und dem
Sitzuntergestell ein Steuerelement angeordnet ist, durch dessen Form
mechanisch die Bewegungsabläufe
zur Verriegelung und Entriegelung der Klinken koordinierbar sind.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine schnelle Montage
und Demontage eines Sitzes ermöglicht
und zugleich eine sichere Fixierung des montierten Sitzes, auch
im Falle des Einwirkens hoher Kräfte,
gewährleistet.
Darüber
hinaus soll die Befestigungsvorrichtung universell einsetzbar sein.
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Diese
Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 durch eine Befestigungsvorrichtung gelöst, die
zwei Klinken aufweist, die durch einen zentrisch angeordneten Sperrkeil
verriegelbar sind, wobei der Sperrkeil von der Kraft einer Druckfeder
beaufschlagbar und über wenigstens
einen Mitnehmer entgegen der Kraft der Druckfeder bewegbar ist.
Hierdurch wird eine schnelle Montage und Demontage eines Sitzes
ermöglicht und
zugleich eine sichere Fixierung des montierten Sitzes, auch im Falle
des Einwirkens hoher Kräfte, gewährleistet.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Befestigungsvorrichtung
aufgrund ihrer Modulbauweise universell einsetzbar ist.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung;
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2 eine
Schnittdarstellung der Befestigungsvorrichtung in Ausgangsposition
vor dem Einrasten der Klinken;
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3 eine
Schnittdarstellung der Befestigungsvorrichtung zu Beginn des Einfahrens
der Klinken;
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4 eine
Schnittdarstellung der Befestigungsvorrichtung kurz vor dem Einrasten
der Klinken;
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5 eine
Schnittdarstellung der Befestigungsvorrichtung in verriegelter Position;
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6 eine
Schnittdarstellung der Befestigungsvorrichtung zu Beginn des Öffnens;
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7 eine
Schnittdarstellung der Befestigungsvorrichtung in entriegelter Position
und
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8 eine
Klinkenaufnahme in perspektivischer Darstellung.
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Die 1 zeigt
die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung
mit ihren wesentlichen Teilen. Die Befestigungsvorrichtung ist in
ihrem gesamten Aufbau symmetrisch ausgebildet. Der obere Teil der Befestigungseinrichtung
ist Bestandteil des Sitzuntergestelles 10, wobei in der
Mitte des oberen Teiles ein Federgegenhalter 12 angeordnet
ist. Am Sitzuntergestell 10 sind zwei Klinken 32 auf
je einem Lagerbolzen 24 schwenkbar gelagert, wobei die
Klinken 32 jeweils einen zur Mitte der Befestigungsvorrichtung gerichteten
Kipphebel 42 aufweisen, der unter der Kraft je einer Schenkelfeder 16 steht.
Den unteren Teil der Befestigungsvorrichtung bildet eine Klinkenaufnahme 34,
in welche der als Rasthebel 40 ausgebildete Teil der Klinke 32 verschwenkbar
und mit dieser über
einen Aufnahmebolzen 38 formschlüssig verbindbar ist. Zwischen
dem Sitzuntergestell 10 und der Klinkenaufnahme 34 ist
ein als Formteil ausgebildetes Steuerelement 30 angeordnet,
das auf die Klinkenaufnahme 34 aufsetzbar ist und dessen
Position durch eine Führungsnut 28 der
Klinkenaufnahme 34 fixierbar ist. Das Steuerelement 30 ist
innerhalb des Sitzuntergestells 10 beweglich geführt. In
der Mitte der Befestigungsvorrichtung befindet sich ein Führungsstab 22,
um den eine Druckfeder 18 angeordnet ist, wobei sich die
Druckfeder 18 nach oben auf dem Federgegenhalter 12 und
nach unten auf einem Sperrkeil 36 abstützt. Über Mitnehmer 26 ist
der Sperrkeil 36 entgegen der Kraft der Druckfeder 18 bewegbar.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Druckfeder 18 eine
Schraubendruckfeder, die in vorteilhafter Weise um den Führungsstab 22 angeordnet
ist.
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Des
weiteren ist es von Vorteil, wenn das Federelement 16 eine
Schenkelfeder ist.
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Eine
andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung, die in den 2 bis 8 dargestellt
ist sieht vor, dass zwei Mitnehmer 26 jeweils symmetrisch
zum Sperrkeil 36 angeordnet sind.
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Beide
Mitnehmer 26 sind auf schräg nach oben verlaufenden Führungen
verschiebbar gelagert. Die Zuordnung der Mitnehmer 26 zum
Sperrkeil 36 ist so ausgeführt, dass der Kontakt zwischen
den Mitnehmern 26 und dem Sperrkeil 36 erst in
der obersten Stellung der Mitnehmer 26 völlig aufgehoben
ist. In dieser Stellung ist der Sperrkeil 36 durch die
Kraft der Schraubendruckfeder 18 ungehindert bewegbar.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Zustand
der Verriegelung durch ein im Sitzuntergestell 10 angeordnetes Kontrollfenster 14 sichtbar.
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Nachfolgend
wird die Funktion der Befestigungsvorrichtung beim Vorgang der Verriegelung und
Entriegelung anhand der 2 bis 7 erläutert. Die 2 bis 7 zeigen
hierzu die Befestigungsvorrichtung vom Beginn der Verriegelung bis zur
Verriegelung und anschließender
Entriegelung in unterschiedlichen Betriebszuständen. Die Teile der Befestigungsvorrichtung
sind in jeder dieser Figuren die gleichen, so dass nur diejenigen
Teile mit Bezugszeichen versehen sind, auf die in der jeweiligen
Erläuterung
der Figur Bezug genommen wird.
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Die 2 zeigt
die Befestigungsvorrichtung in der Phase, während der das Steuerelement 30 auf die
Klinkenaufnahme 34 gesetzt wird. Die Fixierung der Position
des Steuerelementes 30 erfolgt dabei – siehe 8 – durch
eine an der Oberfläche
der Klinkenaufnahme 34 umlaufende Führungsnut 28, die nach
innen zum Aufnahmeraum leicht abgeschrägt ist und somit eine zentrierende
Wirkung ausübt.
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In
der 3 ist das Sitzuntergestell 10 bereits
zu einem Teil nach unten gedrückt,
wobei die Klinken 32 beginnen, in der Klinkenaufnahme 34 einzuschwenken.
Das Steuerelement 30 wird in dieser Phase in das Sitzuntergestell 10 eingefahren
und drückt
dabei die Mitnehmer 26 nach oben. Die Mitnehmer 26 heben
den Sperrkeil 36 an, wodurch die Klinken 32 den
notwendigen Bewegungsraum erhalten.
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In
der Phase gemäß 4 laufen
die Klinken 32 im Sitzuntergestell 10 an den Aufnahmebolzen 38 entlang.
Das Steuerelement 30 hebt die Mitnehmer 26 in
ihren schräg
nach außen
zulaufenden Führungen
an. Der Sperrkeil 36 wird gleichzeitig weiter angehoben,
so dass die Klinken 32 weiteren Freiraum zum Einschwenken
in die Klinkenaufnahme 34 erhalten. Die am Führungsstab 22 geführte Schraubendruckfeder 18 wird
in Richtung des Federgegenhalters 12 zusammengedrückt und
baut dabei eine Spannung auf.
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Die 5 zeigt
die Teile der Befestigungsvorrichtung in der verriegelten Position.
Diese Position wird dadurch erreicht, indem die Klinken 32 mit
ihren Rasthebeln 40 den höchsten Punkt des Aufnahmebolzens 38 überwinden
und unter Kraft der Schenkelfedern 16 einrasten. Im gleichen
Moment geben die Mitnehmer 26, indem sie ihre äußerste Stellung erreicht
haben, den Sperrkeil 36 frei. Der Sperrkeil 36 wird
dabei unter der Kraft der Schraubendruckfeder 18 zwischen
die beiden Klinken 32 gedrückt und verhindert somit ein
unkontrolliertes Öffnen
der Befestigungsvorrichtung. Der Zustand der Verriegelung ist gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durch ein Kontrollfenster 14,
das im Bereich des Sitzuntergestells 10 angeordnet ist,
sichtbar.
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Das Öffnen der
Befestigungsvorrichtung ist in der 6 dargestellt.
Hierzu muss der Griff 20 von Hand nach oben gezogen werden.
Bei der Betätigung
des Griffes 20 wird der Sperrkeil 36 mit angehoben
und gegen die Kipphebel 42 der Klinken 32 bewegt.
Die Klinken 32 führen
dadurch eine Schwenkbewegung aus, wodurch die formschlüssige Verbindung
der Rasthebel 40 der Klinken 32 innerhalb der Klinkenaufnahme 34 gelöst wird.
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Die 7 zeigt
die Befestigungsvorrichtung in ihrer entriegelten Position. In dieser
Position kann bei gezogenem Griff 20 das Sitzuntergestell 10 mit dem
Steuerelement 30 aus der Klinkenaufnahme 34 herausgenommen
werden. Bei diesem Vorgang fahren das Steuerelement 30 und
die Mitnehmer 26 wieder in ihre Grundstellung. Nach dem
Loslassen des Griffes 20 befindet sich die Befestigungsvorrichtung wieder
in der Einbauposition, so wie sie in der 2 dargestellt
ist.
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Die 8 zeigt
die Klinkenaufnahme 34 als Einzelheit in perspektivischer
Darstellung, wobei in dieser Figur insbesondere die Ausbildung der
an ihrer Oberfläche
vorhandenen Führungsnut 28 veranschaulicht
wird. Durch diese bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung wird eine
zentrierende Wirkung hinsichtlich der Lage des Steuerelementes 30 zur Klinkenaufnahme 34 erreicht.
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- 10
- Sitzuntergestell
- 12
- Federgegenhalter
- 14
- Kontrollfenster
- 16
- Schenkelfeder
- 18
- Druckfeder
- 20
- Griff
- 22
- Führungsstab
- 24
- Lagerbolzen
- 26
- Mitnehmer
- 28
- Führungsnut
- 30
- Steuerelement
- 32
- Klinke
- 34
- Klinkenaufnahme
- 36
- Sperrkeil
- 38
- Aufnahmebolzen
- 40
- Rasthebel
- 42
- Kipphebel