DE10029816A1 - Fahrerunterstützendes Assistenzsystem - Google Patents

Abstract

Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein fahrerunterstützendes Assitenzsystem für eine optimale Fahrweise unter Beibehaltung der Route in unübersichtlichen Verkehrssituationen zu schaffen. DOLLAR A Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Berechnung der Fahrempfehlungen FCD-Daten und X-FCD-Daten zur Erfassung der eigenen Fahrsituation und der vorausliegenden Verkehrssituation berücksichtigt werden. DOLLAR A Die Erfindung findet Anwendung in einem fahrerunterstützenden Assistenzsystem unter Einbeziehung von GPS-Daten zur Ermittlung des aktuellen Fahrzeugortes und digitalen Straßenkarten zur Erfassung der örtlichen Straßenführung und einer Ausgabe von rechnerunterstützt ermittelten Fahrempfehlungen an den aufrufenden Systemnutzer.

Description

Die Erfindung betrifft ein fahrerunterstützendes Assistenzsys­ tem für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1.

Es sind fahrerunterstützende Assistenzsysteme bekannt, die in Verbindung mit einem Fahrzeug-Navigationssystem, einer elek­ tronischen Straßenkarte, ermittelten Fahrzeugdaten, wie der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit, und Umgebungsdaten, wie der Außentemperatur und der Luftfeuchtigkeit, dem Fahrer extern ermittelte Hinweise zum optimalen Fahrverhalten in Kurven in das Fahrzeug übersenden und anzeigen (DE 42 01 142 A1). Auch sind derartige Systeme zur Routenplanung bekannt geworden, die dem Fahrer für seinen bekannten Standort und bekannten, dort vorherrschenden Verkehrsflußbedingungen Empfehlungen für seine Routenwahl übermitteln.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein fahrerunterstützendes Assis­ tenzsystem für eine optimale Fahrweise unter Beibehaltung der Route in unübersichtlichen Verkehrssituationen zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Grundidee der erfindungsgemäßen Lösung ist die Erweiterung des Blickfeldes eines Fahrzeugführers, das durch Kuppen, Biegungen, Waldbestände am Straßenrand, etc. eingeschränkt ist, mittels einer rechnerunterstützten, vorausschauenden Verkehrsanalyse und daraus abgeleitenden Fahrempfehlungen.

Derartige Blickfeldeinschränkungen führen sowohl zu mangelnden Informationen über das Verkehrsgeschehen auf den vor dem Fahrer liegenden Streckenabschnitten. Dieses kann eine unangepasste Fahrweise durch eine zu hohe oder zu niedrige Fahrzeuggeschwin­ digkeit, durch unötige Beschleunigungs- und Bremsmanöver, Spur­ wechsel, etc. bewirken.

Das vorgeschlagene Assistenzsystem trägt zum einen zu einer Vermeidung dieser Informationslücken bei und empfiehlt zum anderen eine auf die Verkehrssituation und die Streckenführung der vor dem Fahrer liegenden Streckenabschnitte angepaßte Fahrweise bezüglich der Geschwindigkeit, Überholmanöver, Spur­ wahl, etc. In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann das Assistenzsystem auch direkt in automatische Kontroll­ systeme des Fahrzeuges eingreifen, wie z. B. in einen Tempomat oder in ein automatisches Abstandhaltungssystem.

Zur Ermittlung des Verkehrszustandes auf einem vorausliegenden Streckenabschnitt werden von dem erfindungsgemäßen Assistenz­ system Verkehrs- und Fahrzeugdaten aus den nachfolgend aufge­ listeten Quellen verarbeitet. GPS-Navigationsystem, Floating Car Data, Extended Floating Car Data und Digitale Straßenkarte.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht ein vorteilhaftes Fahr­ erhalten und eine vorteilhafte Fahrstrategie und ermöglicht damit eine Optimierung der Verkehrssicherheit, des Fahrkomforts und der Ressourcenschonung.

Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.

Der Fahrer meldet mit einem Mobiltelefon bei einer Verkehrs­ zentrale, dass er gerne seine Fahrstrategie auf dem Weg von einem Ort A nach einem Ort B auf die Verkehrs- und Strecken­ verhältnisse abstimmen möchte. Alternativ dazu kann diese Meldung auch mit beliebig anderen, geeigneten Sendemitteln über Funk erfolgen.

Die Verkehrszentrale ermittelt alle relevanten Daten der vor dem Fahrer liegenden Streckenabschnitte. Dazu zählen Daten über die Streckenführung, die Positionen und Fahrmerkmale aller in Fahrtrichtung fahrenden fremden Fahrzeuge und des anrufenden Fahrzeuges. Zur Datenermittlung werden bekannte Erfassungs­ systeme, wie GPS-Satelliten-Navigationssysteme, FCD- und X- FCD-Systeme sowie digitale Straßenkarten eingesetzt. Mit den FCD-Systemen (Floating Car Data) werden Verkehrsflußdaten erfasst. Mit den X-FCD-Systemen (Extended Floating Car Data) werden diverse andere Betriebszustände der Fahrzeuge erfasst, die zusätzlich Auskunft über Fahrzeugtypen und das Verkehrs­ verhalten der Fahrzeuge geben können, wie z. B. Blinkerbetä­ tigungen, Abstände, Beschleunigungs- und Bremsverhalten, indi­ viduelle und kollektive Bewegungszustände, etc.

Diese Daten werden in der Verkehrszentrale rechnerunterstützt analysiert und es wird aus dieser Analyse eine der Verkehrs- und Streckensituation gerecht werdende, optimale Fahrstrategie für das anrufende Fahrzeug abgeleitet. Die ermittelte Fahrstra­ tegie enthält im wesentlichen Empfehlungen zur einzuhaltenden Geschwindigkeit, Beschleunigung, Abstand zum Vordermann und zur Spurwahl.

Die Empfehlungen für eine optimale Geschwindigkeit sind darauf ausgerichtet, auf möglichst unnötige Beschleunigungs- und Bremsvorgänge zu verzichten und dennoch bei der aktuellen Ver­ kehrssituation das Ziel schnellstmöglich, sicher und stressfrei erreichen zu können. Es hat sich erwiesen, dass kurzfristige Geschwindigkeitsspitzen ab einer bestimmten Verkehrsdichte keinen oder nur einen geringen Zeitgewinn einbringen. Sie bedeuten aber mit ständigen Beschleunigungs- und Bremsvorgängen eine erhöhte Fahrerbelastung, verminderte Sicherheit, vermin­ dertes Komfortniveau und einen erhöhten Benzinverbrauch.

Die so ermittelten Werte zur Fahrstrategie werden von der Ver­ kehrszentrale als Empfehlungen auf ein Display des anrufenden Fahrzeuges gesendet und/oder ihm akustisch mit einem Lautsprecher übermittelt.

Zum Beispiel kann aus der von Verkehrszentrale erfassten Situation, dass voraus LKWs mit Blinkerbetätigung fahren dem Fahrer die Empfehlung signalisiert werden, auf Beschleuni­ gungsmaßnahmen zu verzichten und gegebenenfalls die eigene Geschwindigkeit zu reduzieren.

Alternativ dazu können auf Wunsch des anrufenden Fahrers auch gesendete Steuersignale der Verkehrszentrale direkt in fahr­ zeuginterne Kontrollsysteme eingreifen, wie z. B. in einen Tempomat oder in ein automatisches Abstandhaltungssystem, um die optimale Fahrstrategie automatisch ohne eine Mitwirkung des Fahrers auszuführen.

Anstelle der Verkehrszentrale kann auch über Funk in dem Fahr­ zeug des Systemnutzers eine direkte Erfassung der Daten der vorausfahrenden Fahrzeugen mit dem Bordrechner erfolgen und der Bordrechner kann unter Berücksichtigung des per GPS ermittelten Standortes und einer im Bordrechner abgespeicherten digitalen Straßenkarte die optimale Fahrstrategie ermitteln und auf einem Display und/oder Lautsprecher ausgeben, oder in die fahrzeugin­ ternen Kontrollsysteme eingreifen.

Claims (5)

1. Fahrerunterstützendes Assistenzsystem unter Einbeziehung von GPS-Daten zur Ermittlung des aktuellen Fahrzeugortes und digi­ talen Straßenkarten zur Erfassung der örtlichen Straßenführung und einer Ausgabe von rechnerunterstützt ermittelten Fahremp­ fehlungen an den aufrufenden Systemnutzer, dadurch gekennzeich­ net, dass zur Berechnung der Fahrempfehlungen FCD-Daten und X-FCD-Daten zur Erfassung der eigenen Fahrsituation und der vorausliegenden Verkehrssituation berücksichtigt werden.

2. Assistenzsystem nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, dass die Fahrempfehlungen Hinweise zu einer auf die Ver­ kehrssituation und Streckenführung angepassten optimalen Geschwindigkeit, Beschleunigungsausführung, Abstandshaltung zum Vordermann und Spurwahl enthalten können.

3. Assistenzsystem nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrempfehlungen auf Wunsch des Fahrers in Steuerbefehle umgeformt sind, die direkt in fahr­ zeuginterne Kontrollsysteme, wie z. B. einem Tempomat oder einem Abstandhaltungssystem, eingreifen.

4. Assistenzsystem nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die rechnerunterstützte Ermittlung der Fahrempfehlungen nach einem Anruf des Systemnutzers in einer Verkehrszentrale erfolgt und dass die ermittelten Fahrempfehlungen, ggf. die Steuerbefehle, über Funk an den Systemnutzer übermittelt werden.

5. Assistenzsystem nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung sämtlicher Daten und die Ermittlung der Fahrempfehlungen auf einem Bordrechner des Systemnutzers erfolgen.