DE10026936A1 - Schleifkörper - Google Patents
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Abstract
Ein Schleifschuh für insbesondere unebene Oberflächen weist ein Halteteil (1), ein Schleifmittel (3) und eine das Schleifmittel (3) tragende Hülle (5) auf. Damit der Schleifschuh für verschiedene unebene und ebene Oberflächen angewendet werden kann, ist die Hülle (5) flexibel ausgebildet und ist teilweise mit, als Schüttgut vorliegenden, Festkörperpartikeln (12) gefüllt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schleifschuh, insbesondere zum Schleifen unebener Oberflächen
mit einem eine Verbindung zu einer Druck- bzw. Unterdruckquelle aufweisenden Halteteil
und einer mit dem Halteteil verbundenen, Schleifmittel tragenden Hülle, die zumindest teil
weise flexibel ist.
Schleifschuhe der oben beschriebenen Art finden insbesondere zur Oberflächenbearbeitung
von Gegenständen, die eine unebene Oberfläche aufweisen, Anwendung. Eine Schleifmittel
tragende flexible Hülle ermöglicht eine Anpassung des Schleifschuhes an die Oberfläche des
zu bearbeitenden Gegenstandes. Durch eine Bewegung des mit dem Schleifmittel versehe
nen Schleifschuhes, tragen abrasive Elemente des Schleifmittels einen Teil der Oberfläche
ab. Je nach Ausbildung des Schleifmittels, insbesondere der abrasiven Elemente, kann die
Beschaffenheit, beispielsweise Rauheit, der bearbeiteten Oberfläche variiert werden.
Ein Schleifschuh der genannten Art ist beispielsweise aus der DE 299 00 183 U1 bekannt,
der ein mit einer Verbindung zu einer Luftdruckdruckquelle versehenes Halteteil aufweist. Mit
dem Halteteil ist eine ein Schleifmittel tragende Hülle, insbesondere ein Luftschleifkissen
verbunden, das zumindest teilweise flexibel ausgebildet ist. Die Verbindung zwischen der
Hülle und dem Schleifmittel erfolgt beispielsweise mittels Klettverschluss oder durch eine
andere lösbare Verbindung. Damit temporär für den Schleifvorgang die Schleifform erhalten
bleibt, weist die Hülle eingegossene Stahlstreifen auf und wird mittels Druckluft verfestigt.
Vorteilhafterweise können unebene Oberflächen ohne grossen Zeit- und Kraftaufwand bear
beitet werden. Ferner erübrigt sich die Anwendung verschiedener, an die unterschiedlichen
Geometrien angepasster Schleifschuhe.
Nachteilig wirkt sich die mit Stahlstreifen versehene Hülle aus. Sie weist einerseits eine be
grenzte Anpassungsfähigkeit auf und andererseits wirkt sich eine solche bekannte Ausbil
dung der Hülle negativ auf die Wirtschaftlichkeit in der Herstellung derselben aus.
Ferner muss der Anwender eine genügend starke Druckluftquelle mitführen, um eine relativ
einfache Handhabung des Schleifschuhes sicherzustellen. Ansonsten ist eine präzise An
passung an die Oberfläche des zu bearbeitenden Gegenstandes nicht gewährleistet.
Der hohe Luftdruck in der Hülle, insbesondere Luftkissen, verschlechtert die Entkopplung
zwischen Halteteil und Schleifmittel, was zu einer erheblichen Belastung des Anwenders
durch die Schleifbewegung des Schleifschuhes führt. Insbesondere bei der Verwendung des
bekannten Schleifschuhes mit einer Handwerkzeugmaschine, beispielsweise Schwing
schleifer, wirkt sich diese Kopplung zwischen Halteteil und Schleifmittel nachteilig aus.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schleifschuh zu schaffen, der
sich präzise an die Oberfläche eines zu bearbeitenden Gegenstandes anpasst, einfach in
der Handhabung und ausserdem wirtschaftlich in seiner Herstellung ist.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Hülle teilweise, mit als Schütt
gut vorliegenden Festkörperpartikeln gefüllt ist.
Durch die Verwendung von Festkörperpartikeln kann eine präzise Anpassung an die Ober
fläche des zu bearbeitenden Gegenstandes erreicht werden. Je nach Anforderungen können
beispielsweise die Eigenschaften der Hülle, das Volumen der Festkörperpartikel und/oder die
Dichte der Festkörperpartikel variiert werden. Die als Schüttgut vorliegenden Festkörperpar
tikel gewährleisten ein Fliessen der Festkörperpartikel in der Hülle und somit ein präzises
Anpassen der mit den Festkörperpartikeln gefüllten Hülle an die Oberfläche. Durch die Ver
wendung von Festkörperpartikeln mit unterschiedlichen Elastizitätseigenschaften kann die
Kopplung zwischen Schleifmittel und Halteteil für die entsprechende Anwendung optimiert
werden. Ausserdem ermöglicht diese Anordnung ein Vakuumieren der Hülle. Durch die Ver
bindung zur Hülle wird mittels einer Unterdruckquelle Luft aus der Hülle abgesogen. Dadurch
erhöhen sich die zwischen den einzelnen Festkörperpartikeln bestehenden Reibkräfte und
die zuvor eingestellte Form bleibt annähernd erhalten. Wird der Druck in der Hülle wieder
ausgeglichen, so ist der Schleifschuh wieder flexibel. Die Festigkeit der Form des Schleif
schuhes kann beispielsweise durch die Höhe des Unterdruckes in der Hülle gesteuert wer
den. Insbesondere zum Schleifen von profilierten Oberflächen erweist sich die erfindungs
gemässe Lösung als vorteilhaft.
Die Festkörperpartikel sind vorteilhafterweise würfel- oder kugelförmig ausgebildet, um ein
Fliessen der Festkörperpartikel in der Hülle zu erleichtern. Durch die genannte Form ist zu
dem ein Verhaken der einzelnen Festkörperpartikel untereinander unmöglich, womit ein so
genanntes Verklumpen der Festkörperpartikel verhindert wird.
Zweckmässigerweise bestehen die Festkörperpartikel aus Polystyrol, um eine wirtschaftliche
Herstellung und eine problemlose Handhabung des Schleifschuhes zu gewährleisten.
Die Hülle ist in bevorzugter Weise, zumindest teilweise luftundurchlässig, um ein optimales
Vakuumieren der Hülle zu gewährleisten. Je nach Anwendung kann jedoch auch eine wenig
luftdurchlässige Hülle Anwendung finden. Als Material für die Hülle kann beispielsweise Pla
stik oder Gummi verwendet werden.
Die Hülle ist vorteilhafterweise vorgespannt, um die Kontur der Hülle temporär zu fixieren.
Durch ein Entspannen der Hülle ist diese wieder flexibel und kann einer anderen Oberfläche
eines zu bearbeitenden Gegenstandes angepasst werden. Das Vorspannen der Hülle kann
beispielsweise durch Aufrollen der Hülle am Halteteil erfolgen.
Zweckmässigerweise weist die Verbindung zur Druck- bzw. Unterdruckquelle ausserdem
einen für die Festkörperpartikel undurchlässigen Filter auf, um ein Absaugen der Festkörper
partikel aus der Hülle zu verhindern. Weist das Halteteil einen Lüfter auf, so findet dieser
vorzugsweise Anwendung als Druck- bzw. Unterdruckquelle.
Die Hülle ist vorzugsweise zumindest teilweise mit Schleifmittel beschichtet, um eine wirt
schaftliche Herstellung zu gewährleisten. Ferner weist eine derartige Anordnung des
Schleifmittels den Vorteil einer grösseren Flexibilität zur Anpassung an die Oberfläche eines
zu bearbeitenden Gegenstandes auf, da die Beschichtung entsprechend flexibel ausgestaltet
sein kann.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform, weist die Hülle ein Verbindungsmittel für
eine ein Schleifmittel tragende Schicht auf, um ein Auswechseln des verbrauchten Schleif
mittels zu erlauben, ohne dabei den ganzen Schleifschuh auszuwechseln. Als Verbindungs
mittel kann beispielsweise ein Klettverschluss angewendet werden.
Zweckmässigerweise ist die Hülle im Bereich des Schleifmittels verformbar, damit der restli
che Teil der Hülle zur Stabilisierung des Schleifmittels genutzt werden kann.
Die Hülle ist vorteilhafterweise vom Haltemittel lösbar, um eine Verwendung von Hüllen mit
unterschiedlichen Eigenschaften zu erlauben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Schleifschuh teilweise im Querschnitt, mit Hülle im flexiblen Zustand
Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Schleifschuh, mit Hülle im festen Zustand.
In den Fig. 1 und 2 ist ein erfindungsgemässer Schleifschuh mit einem Halteteil 1, einer flexi
blen Hülle 5 und einem Schleifmittel 3, teilweise im Querschnitt dargestellt.
Der Halteteil 1 weist einen Ansaugstutzen 8 auf, der mit einer nicht dargestellten Druck- bzw.
Unterdruckquelle verbindbar ist. Zur besseren Führung des Schleifschuhes ist der Halteteil 1
mit einem Handgriff 9 versehen, der ein Bedienungselement 10 aufweist, mit dem beispiels
weise ein, den Schleifschuh in Schwingung versetzender, Elektromotor ansteuerbar ist.
Die Hülle 5 ist an der vom Schleifmittel 3 abgewandten Seite mit dem Halteteil 1 durch Fe
derelemente 11 lösbar verbunden. Eine zwischen Halteteil 1 und Hülle 5 angeordnete Öff
nung 4 weist einen, für die in der Hülle 5 enthaltenen Festkörperpartikel 12 undurchlässigen,
siebartigen Filter 7 auf, um ein Absaugen derselben aus der Hülle 5 zu verhindern. Das
Schleifmittel 3 ist mittels eines Klettverschlusses 15 mit der Hülle 5 lösbar verbunden.
Beim Schleifvorgang wird der Schleifschuh mit der das Schleifmittel 3 aufweisenden Fläche
der Hülle 5 auf eine Oberfläche 14 eines zu bearbeitenden Gegenstandes 16, beispielsweise
eine Holzplatte, aufgelegt. Die flexible Hülle 5 passt sich unter dem Druck der Festkörper
partikel 12 der Oberfläche 14 an. Durch Vakuumieren der Hülle 5 verfestigen sich die Fest
körperpartikel 12 in der Hülle 5 und geben ihr somit eine feste Kontur wie dies Fig. 2 zeigt.
Durch Ausschalten der nicht dargestellten Unterdruckquelle gleicht sich der Druckunter
schied zwischen Umgebung und Hülle 5 wieder aus und die Hülle 5 ist wieder flexibel.
Claims (10)
1. Schleifschuh, insbesondere zum Schleifen unebener Oberflächen (14) mit einem eine
Verbindung zu einer Druck- bzw. Unterdruckquelle aufweisenden Halteteil (1) und einer
mit dem Halteteil (1) verbundenen, Schleifmittel (3) tragenden Hülle (5), die zumindest
teilweise flexibel ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (5) teilweise, mit als
Schüttgut vorliegenden Festkörperpartikeln (12) gefüllt ist.
2. Schleifschuh, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Festkörperpartikel
(12) würfel- oder kugelförmig sind.
3. Schleifschuh, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Festkörperpar
tikel (12) aus Polystyrol bestehen.
4. Schleifschuh, nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülle (5) zumindest teilweise luftundurchlässig ist.
5. Schleifschuh, nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülle (5) vorgespannt ist.
6. Schleifschuh, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ver
bindung zur Druck- bzw. Unterdruckquelle einen für die Festkörperpartikel (12) undurch
lässigen Filter (7) aufweist.
7. Schleifschuh, nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülle (5) zumindest teilweise mit Schleifmittel (3) beschichtet ist.
8. Schleifschuh, nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülle (5) ein Verbindungsmittel für eine Schleifmittel (3) tragende Schicht aufweist.
9. Schleifschuh, nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülle (5) im Bereich des Schleifmittels (3) verformbar ist.
10. Schleifschuh, nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülle (5) vom Haltemittel (1) lösbar ist.
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