DE10018276A1 - Verbundscheibe - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Verbundscheibe (1), insbesondere Heiz- oder Antennenscheibe, mit in einer thermoplastischen Klebeschicht (3) eingebetteten, elektrisch leitfähigen Drähten (2), die insbesondere mit wenigstens einem Anschlusselement elektrisch kontaktiert sind und zeichnet sich dadurch aus, dass die Drähte (2) aus mindestens zwei leitfähigen Materialschichten bestehen. In einer bevorzugten Ausführung besitzen die Drähte (2), im Querschnitt betrachtet, einen ersten Bereich aus einem mechanisch beanspruchten Metall, der mit einem zweiten Bereich aus einem Metall höherer elektrischer Leitfähigkeit und guter Lötbarkeit verbunden ist. In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Verbundscheibe (1) sind elektrisch leitfähige Drähte (2) angeordnet, die einen Kern aus einem mechanisch beanspruchbaren Metall haben, welcher von einem Metall höherer Leitfähigkeit und guter Lötbarkeit ummantelt ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbundscheibe, insbesondere eine Heiz- oder An­ tennenscheibe, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Als Ver­ bundscheiben werden hier mehrschichtige transparente Scheiben aus wenigstens einer starren Glas- oder Kunststoffscheibe und einer daran haftenden thermoplastischen Klebe­ schicht bezeichnet.

Diese Merkmale sind beispielsweise aus der EP 0 490 723 A1 oder der DE 195 41 009 A1 bekannt.

Bei als Heizscheiben ausgebildeten Verbundscheiben werden in der Regel dünne Drähte aus Wolfram als Heizdrähte verwendet, die in gerader oder in gewellter Form auf der thermoplastischen Klebeschicht abgelegt werden. Um einen guten Kontakt zwischen den Anschlusselementen bzw. Stromsammelschienen und den Heizdrähten zu gewährleisten, werden als Stromsammelschienen jeweils zwei Kupferfolienbänder verwendet, die wenig­ stens auf einer Seite verzinnt sind. Die beiden die Enden der Heizdrähte zwischen sich einschließenden und auf dieser Seite verzinnten Metallfolienbänder werden auf geeignete Weise erwärmt, beispielsweise mit Hilfe eines Lötkolbens, so dass die beiden Zinnschich­ ten miteinander verschmelzen und die Wolframdrähte zwischen die beiden Kupferfolien­ bänder eingebettet werden. Der Hitzeeintrag sollte an dieser Stelle so gering wie möglich bleiben, damit die thermoplastische Folie nicht unabsichtlich beschädigt wird.

Wolframdrähte gehen aber bekanntlich keine oder eine nur unvollständige Lötverbindung mit Lötzinnlegierungen ein. Es kann daher bei den bekannten Verbundscheiben vorkom­ men, dass nach dem Verlöten der beiden Metallfolienbänder die Heizdrähte nicht vollstän­ dig mit den Metallfolienbändern elektrisch kontaktiert sind.

Aus DE-GM 94 11 516 ist eine heizbare Verbundglasscheibe bekannt, bei der durch ein­ diffundierende Feuchtigkeit hervorgerufene Veränderungen an den Heizdrähten ausge­ schlossen oder zumindest erheblich verringert werden, indem zwischen den beiden Metallfolienbändern eine Schicht aus einem elektrisch leitfähigen Kleber angeordnet ist. Anstelle der Lötzinnschicht tritt also bei dieser Verbundscheibe eine elektrisch leitende Kleberschicht, die gleichzeitig auf der gesamten zylindrischen Drahtoberfläche im Bereich zwischen den beiden Metallfolienbändern an den Drähten haftet und die elektrisch leitende Verbindung zwischen den Metallfolienbändern und den Drähten herstellt.

DE-GM 298 03 544 offenbart eine elektrisch beheizbare Verbundglasscheibe, bei der jeder der parallel geschalteten Heizdrähte eine mäanderförmige Schleife mit einer un­ geraden Anzahl von sich über die Breite der Scheibe erstreckenden Schleifenabschnitten bilden. Durch die mäanderförmige Anordnung der Heizdrähte und deren große effektive Länge können Drahtmaterialien mit einem geringeren spezifischen Widerstand als Wolf­ ram, zum Beispiel Kupfer oder eine Kupferlegierung, verwendet werden. Anstelle einer Stromsammelschiene werden die gleichpoligen Enden der Heizdrähte an jeweils einer Stelle zusammengeführt und mit jeweils einem Stromanschlusselement verbunden. Das Material der Heizdrähte gewährleistet eine gute Lötverbindung mit den Stromanschluss­ elementen. Nachteilig bei dieser Art einer mit elektrisch leitfähigen Drähten versehenen Verbundscheibe ist die Notwendigkeit, eine einem Plotter ähnelnde Vorrichtung für das Ablegen der Drähte zu verwenden, welche verhältnismäßig langsam arbeitet. Die aus der DE 195 41 427 A1 bekannte Drahtablagevorrichtung, bei der gleichzeitig und mit hoher Geschwindigkeit mehrere auf einer Trommel angeordnete thermoplastische Zwischen­ folien mit den Drähten versehen werden, kann wegen der Verlegung in mäanderförmigen Schleifen und aufgrund der ungenügenden mechanischen Festigkeit des Kupferdrahtes nicht eingesetzt werden.

Aus DE 42 35 063 A1 und DE 43 32 320 C1 sind Verbundglasscheiben bekannt, bei denen in der thermoplastischen Klebeschicht eingebettete Metalldrähte als Antenne für den Rundfunkempfang genutzt werden. Als Anschlusselemente für die Antennendrähte, die auch aus Wolfram bestehen können, dienen dabei vorzugsweise Flachbandkabel aus Kupfer. Bei der Kontaktierung der Antennendrähte mit den Anschlusselementen treten ähnliche Schwierigkeiten wie bei Heizscheiben auf.

DE 44 16 165 A1 offenbart eine radarabsorbierende Anordnung für Fensterverglasungen oder Fassadenverkleidungen in Doppelschichtbauweise mit einer im Bereich der Außen­ schicht angeordneten elektromagnetische Strahlung teilweise reflektierenden Schicht und einer im Bereich der Innenschicht im Abstand von etwa einem Viertel der Betriebswellen­ länge angeordneten weiteren reflektierenden Schicht. Diese besteht aus parallel zuein­ ander liegenden, drahtförmigen elektrischen Leiterabschnitten, welche in einem geordne­ ten geometrischen Muster angeordnet sind. Als besonders geeignetes Material für die Leiterabschnitte haben sich Wolframdrähte erwiesen, da sie aufgrund ihrer geringen Dicke in einer Fensterverglasung kaum noch optisch wahrgenommen werden können. Für Fensterverglasungen wird als besonders vorteilhaft angesehen, die Leiterabschnitte auf einer Kunststofffolie, beispielsweise aus Polyvinylbutyral, aufzubringen. Da die Leiterab­ schnitte nicht mit Anschlusselementen verbunden werden, stellt sich das Problem der elektrischen Kontaktierung in diesem Fall nicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu vermeiden und Verbundscheiben der eingangs genannten Art mit einem hinsichtlich der Oberflächenleit­ fähigkeit und gegebenenfalls der Lötbarkeit verbesserten Drahtmaterial bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Merkmale der Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen dieses Gegen­ stands an.

Im Rahmen der Erfindung ist mit dem Begriff Stromsammelschiene nicht nur ein band­ förmiger, mit mehreren Drähten verbundener elektrischer Leiter gemeint, sondern auch jedes mit mindestens einem auf der thermoplastischen Klebeschicht abgelegten Draht verbundene elektrisch leitende Anschlusselement beliebiger geometrischer Form.

Für die erfindungsgemäße Verbundscheibe werden also Drähte verwendet, die nicht aus einem homogenen Material bestehen, sondern die mehrschichtig aufgebaut sind. Auf diese Weise können die unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Materialien gezielt ausgenutzt werden. Eine Anforderung an einen solchen Draht ist unter anderem eine aus­ reichende mechanische Festigkeit, insbesondere Zugfestigkeit, damit die in der Regel nur zwischen 10 µm und 70 µm dicken Drähte ohne Schwierigkeiten automatisch verarbeitet und auf der thermoplastischen Klebeschicht in gerader oder gewellter Form ohne Schlei­ fenbildung abgelegt werden können. Ein größerer Durchmesser kommt für den hier be­ handelten Einsatzzweck nicht in Frage, da ansonsten eine ungestörte Durchsicht durch die Scheibe nicht mehr gewährleistet wäre.

Eine zweite Anforderung besteht darin, bei dem vorgegebenen Durchmesser den für die jeweilige Anwendung erforderlichen elektrischen Widerstand einzustellen. Bei der Her­ stellung einer heizbaren Verbundscheibe muss beispielsweise der Widerstand der Drähte, die sich zwischen zwei im Abstand von etwa 0,5 m bis 2 m gegenüberliegenden Strom­ sammelschienen erstrecken, auf die geforderte Heizleistung abgestimmt werden. Und schließlich muss eine gute elektrische und mechanische Verbindung der Drähte, insbe­ sondere durch Weichlöten, mit den Stromsammelschienen sichergestellt sein.

Der mehrschichtige, in der Klebeschicht an einer Oberfläche einer starren Scheibe eingebettete Draht besteht aus einem mechanisch beanspruchbaren Metall, bevorzugt aus einem Chrom-Nickel-Stahl, das mit einem höher leitfähigen und gut lötbaren Metall, bevorzugt Kupfer, verbunden ist. Der Querschnitt eines solchen Drahtes besitzt also min­ destens zwei Bereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften. Eine derartige Kom­ bination elektrisch leitfähiger Metalle stellt eine Parallelschaltung elektrischer Widerstände dar. Die Einzelwiderstände sind von den geometrischen Abmessungen und den spezifi­ schen Widerständen abhängig. Durch Änderung des Verhältnisses zwischen den Quer­ schnittsflächen des mechanisch beanspruchbaren und des höher leitfähigen Metalls kann der elektrische Widerstand des Drahtes pro Längeneinheit für den jeweiligen Anwen­ dungsfall abgestimmt werden. Als Materialien für den mechanisch beanspruchbaren Teil des Drahtes kommen außer dem bereits genannten Chrom-Nickel-Stahl beispielsweise auch andere Stahl- und Edelstahllegierungen, Legierungen von Chrom-Nickel, Kupfer- Nickel, Nickel-Kobalt, Titan sowie auch Wolfram in Frage. Außer Kupfer können auch andere gut leitfähige und lötbare Metalle wie beispielsweise Silber, Gold, Aluminium oder Legierungen dieser Metalle verwendet werden, solange nur sichergestellt ist, dass zwi­ schen den beiden Materialien des Drahtes eine gute und dauerhafte Verbindung herstell­ bar ist.

Der Draht kann beispielsweise ein geschichtetes Band aus zwei oder mehr Lagen mitein­ ander verbundener, elektrisch leitfähiger Materialien sein. Als besonders vorteilhaft hat sich aber herausgestellt, den Draht aus einem Kern des mechanisch beanspruchbaren Materials sowie einem diesen umgebenden Mantel aus dem höher leitfähigen Metall auf­ zubauen. Diese Drahtform kann im Querschnitt rund, elliptisch oder polygonal sein.

Die erfindungsgemäße Verbundscheibe mit mehrschichtigen, elektrisch leitfähigen Dräh­ ten kann nicht nur als elektrisch beheizbare Scheibe ausgeführt werden, sondern bei­ spielsweise auch als Antennenscheibe. In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft, dass die Oberflächenleitfähigkeit eines Drahtes, der aus einem metallischen Kern und einem Mantel aus einem höher leitfähigen Metall besteht, größer ist als diejenige eines homo­ genen Drahtes. Dies kommt dem Skin-Effekt entgegen, bei dem hochfrequente Ströme hauptsächlich an der Oberfläche von Leitern fließen, so dass Scheibenantennen beson­ ders hoher Güte hergestellt werden können. Bei entsprechender Ausgestaltung kann die erfindungsgemäße Verbundscheibe auch für weitere Einsatzzwecke verwendet werden, beispielsweise als Schutzfenster gegen elektromagnetische Strahlung.

Die Verwendung eines gut lötbaren Metalls eröffnet die Möglichkeit, die Drähte mit den Stromsammelschienen weich zu verlöten. Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem in der Regel Wolframdrähte zwischen zwei verzinnte Kupferfolien nur eingebettet werden, kann bei der erfindungsgemäßen Verbundscheibe eine echte Verlötung erfolgen, wenn geeignete Stromsammelschienen ausgewählt werden. Es ist auch nicht erforderlich, dass die Stromsammelschienen aus zwei Metallfolien bestehen, zwischen die die Endab­ schnitte der Drähte eingebettet sind, vielmehr kann die Stromsammelschiene aus einem einlagigen Band bzw. Folie bestehen. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Verbundscheibe sind die Drähte mit einem matten Lack versehen. Dadurch können stö­ rende Reflexe, die von einer eventuell metallisch glänzenden Oberfläche des Drahtes ausgehen, wirkungsvoll vermindert oder sogar ganz verhindert werden. Die Lackschicht wird beim Lötvorgang ohne besondere Maßnahmen durchbrochen und behindert nicht die ordnungsgemäße Verlötung der Drähte und der Sammelschienen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstands der Erfindung gehen ohne Absicht einer Einschränkung aus der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels an Hand einer elekt­ rische beheizbaren Verbundscheibe und deren sich im folgenden anschließender ein­ gehender Beschreibung hervor.

Es zeigen in vereinfachter Darstellung

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Verbundscheibe in einer perspektivischen Dar­ stellung,

Fig. 2 eine vergrößerte Detaildarstellung als Schnitt entlang der Linie II-II,

Fig. 3 eine Ausführungsform eines Heizdrahtes in vergrößerter Schnittdarstellung, und

Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Heizdrahtes in vergrößerter Schnitt­ darstellung.

Gemäß Fig. 1 weist die Verbundscheibe 1, bei der es sich im dargestellten Fall um eine Windschutzscheibe für Kraftfahrzeuge handelt, parallel zueinander angeordnete Heiz­ drähte 2 auf, die sich zwischen der oberen und der unteren Scheibenkante erstrecken. Die Heizdrähte 2 sind nach einer bekannten Methode vor dem Herstellen des Scheiben­ verbundes auf der thermoplastischen Klebeschicht 3 aus Polyvinylbutyral (PVB), die zwi­ schen den beiden Einzelscheiben 11 und 12 aus Silikatglas angeordnet ist, abgelegt worden. Die einzelnen Heizdrähte 2 haben einen gegenseitigen Abstand von beispiels­ weise 2 mm bis 15 mm.

Die Heizdrähte 2 sind in Parallelschaltung mit zwei Stromsammelschienen 4 und 5 ver­ bunden, welche in geringem Abstand von dem unteren bzw. oberen Rand der Verbund­ scheibe 1 angeordnet sind. Zur Verbindung der Stromsammelschienen 4 und 5 mit dem Bordstromnetz dienen deren aus der Verbundscheibe 1 seitlich herausgeführten Endab­ schnitte 6 und 7.

Der Aufbau der Stromsammelschienen 4 und 5 einschließlich ihrer Verbindung mit den Heizdrähten 2 geht aus der Fig. 2 hervor. Die Stromsammelschiene 4 umfasst ein ober­ halb der Heizdrähte 2 liegendes Kupferfolienband 41, und ein unterhalb der Heizdrähte 2 liegendes Kupferfolienband 42, zwischen denen eine Schicht aus Weichlot 43 (Lötzinn) angeordnet ist. Das Weichlot 43 ist bereits vor dem Lötvorgang auf einem oder auf beiden Kupferfolienbändern als Vorverzinnung vorhanden. Damit entfällt die Zufuhr von Lot wäh­ rend des Weichlötens. Die Dicke der Schicht aus Weichlot 43 entspricht etwa dem Durch­ messer der Heizdrähte 2, kann aber auch geringer sein. In diesem Fall verformen die Heizdrähte während des Lötvorgangs die Kupferfolienbänder, so dass diese kleine Aus­ buchtungen an den Orten der Drähte bilden. Diese werden beim Verbinden von dem auf­ schmelzenden Material der Klebefolie kompensiert.

In der Regel werden die Stromsammelschienen aus einer oder aus beiden Durchsicht­ richtungen von einem Dekorrahmen aus keramischer Einbrennfarbe verdeckt. Dieser Dekorrahmen kann auf einer oder auf beiden Scheiben aufgebracht sein und sowohl innerhalb des Verbundes als auch auf einer außen liegenden Hauptfläche der Scheiben angeordnet sein. Der Einfachheit halber sind diese Dekorrahmen hier nicht dargestellt.

Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Querschnitt durch einen Heizdraht 2 mit einem Gesamt­ durchmesser von 30 µm. Der Heizdraht 2 besteht aus einem im Durchmesser 20 µm dicken Kern 21 aus Chrom-Nickel-Stahl, der von einem im Radius 5 µm messenden Kupfermantel 22 umgeben ist. Die Mantelfläche des Heizdrahtes 2 wird mit einer matt­ schwarzen Lackschicht 23 versehen, um metallische Reflektionen in der Verbundscheibe zu verhindern. Diese behindert nicht das Verlöten der Heizdrähte.

In Fig. 4 ist eine andere, bandförmige Ausführungsform eines Heizdrahtes 200 darge­ stellt, bei dem ein 30 µm breites und 10 µm hohes Band 201 aus Chrom-Nickel-Stahl einen mechanisch hoch beanspruchbaren Bereich bildet, welches mit einem höher leit­ fähigen rechteckigen Band 202 aus Kupfer mit den gleichen Abmessungen bedeckt und verbunden ist. Auch bei dieser Ausführungsform überzieht eine reflexionsmindernde Lackschicht 203 die gesamte Oberfläche des Heizdrahtes 200. Wenn solch ein band­ förmiger, geschichteter Heizdraht in Verbindung mit nur einem verzinnten Kupferfolien­ band verwendet wird, muss beim Verlöten selbstverständlich darauf geachtet werden, dass das gut lötbare Kupferband 202 mit dem Lötzinn des Kupferfolienbandes in Kontakt gebracht wird.

Die Herstellung der in den Zeichnungen dargestellten Verbundscheibe geschieht auf fol­ gende Weise: Die beiden Einzelglasscheiben 11 und 12 werden übliche Art und Weise geschnitten und zu der gewünschten Form gebogen. Unabhängig davon wird die thermo­ plastische Klebeschicht 3 mit den Sammelschienen 4 und 5 und den Heizdrähten 2 vorbereitet. Zu diesem Zweck werden auf einer 0,76 mm dicken Folie aus Polyvinylbutyral zunächst an den für die Anordnung der Stromsammelschienen vorgesehenen Stellen die unteren Kupferfolienbänder 42 abgelegt. Hierfür werden Kupferfolienbänder verwendet, die auf der frei zugänglichen Seite vorverzinnt sind. Falls erforderlich, können die abge­ legten Kupferfolienbänder mit einem geeigneten Werkzeug angedrückt oder auf andere Weise, beispielsweise mit einem Klebstoff, fixiert werden.

Anschließend werden die Heizdrähte 2 auf der Polyvinylbutyral-Folie abgelegt und durch Anwendung von Wärme und Druck auf der Folienoberfläche fixiert. Das Ablegen der Heizdrähte 2 kann beispielsweise mit einer Vorrichtung erfolgen, wie sie in der DE 195 41 427 A1 beschrieben ist. Die Heizdrähte 2 werden über die vorverzinnten Kupferfolien­ bänder 42 hinübergeführt. Nachdem alle Heizdrähte auf der PVB-Folie abgelegt sind, werden auf den auf der PVB-Folie haftenden Kupferfolienbändern 42 die oberen Kupfer­ folienbänder 43 abgelegt. Dabei werden die Heizdrähte 2 zwischen die beiden Kupfer­ folienbänder 42 und 43 eingeschlossen. Die Verlötung kann jetzt durch einfaches Erhitzen des oben liegenden Kupferfolienbandes 43, zum Beispiel mit einem Lötkolben, durch­ geführt werden. Nach dem Abtrennen der eventuell außerhalb des zwischen den Strom­ sammelschienen aufgespannten Heizfeldes überstehenden Endabschnitte der Heizdrähte ist die thermoplastische Klebeschicht für die Weiterverarbeitung vorbereitet.

Die so vorbereitete Klebeschicht wird mit den beiden Einzelglasscheiben 11 und 12 zu­ sammengelegt und die Schichtenanordnung in bekannter Weise durch eine Unterdruck­ behandlung entlüftet. Sodann wird die Schichtenanordnung in einem Autoklaven bei einer Temperatur von etwa 140 Grad Celsius und einem Druck von etwa 12 bar endgültig miteinander verbunden.

Abweichend von dem Ausführungsbeispiel kann die Stromsammelschiene aufgrund der guten Lötbarkeit der verwendeten mehrschichtigen Drähte auch aus nur einer Folienlage oder aus einer Drahtlitze bestehen. Im Ausführungsbeispiel könnte dann das obere Kup­ ferfolienband entfallen und nur das auf der Klebeschicht bereits fixierte untere Kupferfoli­ enband nach dem Ablegen der Drähte mit deren Enden verlötet werden, bei im übrigen gleicher Herstellung.

Die erfindungsgemäße Verbundscheibe ist keineswegs auf eine Verbundglasscheibe der in dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Art beschränkt. Vielmehr sind auch Aus­ führungen mit nur einer Glasscheibe und einer Kunststoffscheibe oder mit zwei Kunst­ stoffscheiben denkbar.

Claims (10)

1. Verbundscheibe, insbesondere Heiz- oder Antennenscheibe, mit in einer thermoplastischen Klebeschicht eingebetteten, elektrisch leitfähigen Drähten, die insbesondere mit wenigstens einem Anschlusselement elektrisch kontaktiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Drähte (2, 200) aus mindestens zwei leitfähi­ gen Materialschichten (21, 22, 201, 202) bestehen.

2. Verbundscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drähte entlang wenigstens einer Scheibenkante mit einer quer zu den Drähten verlaufenden Stromsammelschiene kontaktiert sind.

3. Verbundscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähigen Drähte (2, 200) im Querschnitt betrachtet einen ersten Bereich aus einem mechanisch beanspruchbaren Metall (21, 201) besitzen, der mit einem zweiten Bereich aus einem Metall höherer elektrischer Leitfähigkeit und guter Lötbarkeit (22, 202) verbunden ist.

4. Verbundscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähigen Drähte(2) einen Kern aus einem mechanisch bean­ spruchbaren Metall (21) besitzen, der von einem Metall höherer Leitfähigkeit und guter Lötbarkeit (22) ummantelt ist.

5. Verbundscheibe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass als mechanisch beanspruchbares Metall Stahl oder Edelstahl, insbesondere Chrom-Nickel-Stahl, Legierungen der Metalle Chrom-Nickel, Kupfer-Nickel oder Nickel-Kobalt, Titan oder Wolfram und als Metall höherer Leitfähigkeit Kupfer, Silber, Gold, Aluminium oder eine Legierung dieser Metalle verwendet wird.

6. Verbundscheibe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähigen Drähte (2) aus einem Kern (21), insbesondere aus Chrom-Nickel-Stahl, mit einem Durchmesser zwischen 5 µm und 50 µm bestehen, der von einem 1 µm bis 25 µm dicken Mantel (22), insbesondere aus Kupfer, umgeben ist.

7. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähigen Drähte (2, 200) mit einem reflexionsmindernden Lack (23, 203) beschichtet sind.

8. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähigen Drähte (2, 200) mit einer Strom­ sammelschiene verlötet sind.

9. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromsammelschiene (4, 5) aus zwei Metallfolien­ bändern (41, 42) besteht, welche die Enden der elektrisch leitfähigen Drähte (2, 200) zwischen sich einschließen.

10. Verbundscheibe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallfolienbänder (41, 42) verzinnte Kupferfolienbänder sind.