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Die Erfindung betrifft einen Haus-
und Freizeitschuh der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung. Ein solcher Haus- oder Freizeitschuh ist aus der
DE 195 47 276 A1 bekannt.
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Ferner betrifft die Erfindung ein
Verfahren zum Herstellen des im Anspruch 1 angegebenen Haus- und
Freizeitschuhs.
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Bei dem bekannten Schuh umgibt das
Kunststoffmaterial der Laufsohle den Verbindungsbereich zwischen
Schuhschaft und Zwischensohle, was zur Folge hat, dass die Zwischensohle
nicht von außen sichtbar
ist. Dieses schließt
bei dem bekannten Schuh die Möglichkeit
aus, der Zwischensohle, insbesondere dem äußeren Randbereich derselben,
ein dem Betrachter ins Auge fallendes, ästhetisch ansprechendes Aussehen
zu geben. Dieser optische Nachteil des bekannten Schuhs wird begleitet
von einem technischen Nachteil dergestalt, dass es bei der Herstellung
erforderlich ist, vor dem Anspritzen der Sohle die Zwischensohle
mit dem Schaft zu vernähen.
Außerdem
erfordert der bekannte Schuh bei seiner Herstellung ein kompliziertes
Verbinden eines Schuhfutters mit dem Kunststoffmaterial der Sohle, wozu
das Kunststoffmaterial der Sohle im Bereich der Unterseite eines
Schuhleistens sowie in den seitlichen Randbereichen eines solchen
Leistens an diesen angedrückt
und großflächig mit
dem Kunststoffmaterial der Sohle außenseitig verklebt wird. Ästhetisch
bestimmt ist dieser bekannte Schuh, dadurch dass sich das Sohlenmaterial
außen
am Schuhschaft bis zu einer beträchtlichen
Höhe erstreckt,
was dem Modetrend der 90er Jahre entspricht.
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Ferner ist aus
DE-GM 18 63 944 ein Sportschuh
bekannt, bei welchem die Laufsohle am Schuhschaft anvulkanisiert
ist. Um den speziell bei Sportschuhen vorhandenen hohen Anforderungen an
die Festigkeit der Verbindung zwischen Schaft und anvulkanisierter
Laufsohle Rechnung zu tragen, wird in der letztgenannten Entgegenhaltung
vorgeschlagen, zwischen in der Brandsohle vorgesehenen Lochungen
auf der Fußseite
rinnenförmige
Vertiefungen auszubilden, die als Fließwege für den während der Vulkanisation der
Laufsohle durch die Lochungen austretenden flüssigen Kunststoff dienen. Den
beiden vorstehend erörterten
her kömmlichen
Schuhen ist gemeinsam, dass der Schaft und die Zwischensohle mit
Hilfe eines in der Fachwelt als Zwickeinschlag bekannten Einschlagens
miteinander zu einer Einheit verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Haus- und Freizeitschuh zu schaffen, der vom Käuferpublikum
sofort als sympathisch bzw. kuschelig empfunden wird.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des
Anspruchs 1 gelöst.
Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Haus-
und Freizeitschuhs ist im Anspruch 2 angegeben.
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Hinsichtlich des zu schaffenden Herstellungsverfahrens
wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch den Gegenstand
des Anspruchs 3 gelöst.
Eine bevorzugte Ausführungsform dieses
Herstellungsverfahrens ist im Anspruch 4 angegeben.
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Da in Käuferkreisen Filz oder ein filzähnliches
Material als besonders fußfreundlich
und folglich positiv empfunden wird, verfolgt die Erfindung das
Ziel, einen Haus- und Freizeitschuh zu schaffen, bei dem die aus
Filz oder einem filzähnlichen
Material bestehende Zwischensohle deutlich zwischen dem Schuhschaft
und der Kunststoff-Laufsohle sichtbar ist.
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Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren gestattet
eine kostengünstige,
zeitgemäße Herstellung,
da der im Stand der Technik übliche
aufwendige Schritt des Vernähens
von Schuhschaft und Zwischensohle vermieden wird, ohne dadurch die
Gebrauchsqualitäten
des herzustellenden Schuhs zu beeinträchtigen.
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Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt,
den für
den Beschauer sichtbaren seitlichen Rand der Zwischensohle mit einem
Zierband zu umhüllen. Durch
geeignete Wahl des Zierbandmaterials und der Zierbandfarbe lassen
sich modische und ästhetische
Akzente setzen, um so das gegebenenfalls unansehnliche Kunststoffmaterial
zu kaschieren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich
dadurch aus, daß der
herkömmliche
Schritt des Vernähens
von Schaftmaterial und Zwischensohle entfällt, da die Verbindung zwischen
Schaftmaterial und Zwischensohle mit Hilfe des Kunststoffmaterials der
anzuspritzenden Laufsohle, welches sich durch in der Zwischensohle
im randnahen Bereich ausgebildete Öffnungen hindurch in Klebekontakt
mit dem Material des Schuhschaftes erstreckt und mit Hilfe eines
wärmeaktivierbaren
Klebers herbeigeführt
wird.
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Ein weiterer mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erzielbarer Fortschritt ergibt sich daraus, daß das Anspritzen der Kunststoffsohle
gegen die Unterseite der Zwischensohle und das Befestigen des Schuhschaftes
an der Zwischensohle in der Sohlenform erfolgt, ohne daß es erforderlich
wäre, diese Form
zwischenzeitlich zu öffnen.
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Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
eines Ausführungsbeispieles
und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. In diesen zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schuhs,
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2 eine
schematische Zusammenstellungszeichnung, welche die Zwischensohle
oberhalb einer zu gießenden
Kunststoffsohle zeigt,
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3 die
in 2 gezeigten Schuhbestandteile
in ihrer Verbindung miteinander, und
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4 eine
Darstellung des erfindungsgemäßen Schuhs
mit durchsichtig gedachtem Schuhschaft.
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Wie in den 1 und 4 dargestellt,
besitzt der erfindungsgemäße Haus-
und Freizeitschuh einen Schuhschaft 1, eine Zwischensohle 2 und
eine Laufsohle 3, wobei die Zwischensohle zwischen Laufsohle
und Schuhschaft angeordnet ist.
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Der Schuhschaft besteht aus einem üblicherweise
benutzten Material, vorzugsweise einem für Haus- und Freizeitschuhe
bewährten
Textil-, Synthetik- oder Ledermaterial. Als Kunststoff für die Laufsohle 3 sind
alle herkömmlicherweise
für Schuhsohlen
benutzten Kunststoffe geeignet. Lediglich als Beispiele seien Polyvinylchlorid
(PVC), Polyurethean (PU) und Thermoplast-Kautschuke (TR) genannt. Gut
geeignet sind Kunststoffe aus dem Gebiet der Thermoplaste sowie
Mehrkomponenten-Kunststoffe, die bei der Zusammenführung ihrer
Komponenten aufschäumen
und erstarren. Die Zwischensohle 2 besteht aus Filz oder
einem filzähnlichen
Werkstoff. Mit Filz verbinden die Verbraucher positive Vorstellungen
hinsichtlich Fußfreundlichkeit
und Wärmegefühl.
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Beim erfindungsgemäßen Schuh
ist der seitliche Rand der Zwischensohle 2 zwischen dem Schuhschaft
und der Laufsohle sichtbar.
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Falls besondere Effekte erzielt werden
sollen, kann der nach außen
sichtbare Randbereich der Zwischensohle mit einem Zierband 5 verkleidet
sein. Für
dieses Zierband 5 können
nach Material und Farbe beliebige Materialien gewählt werden.
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Ein zweites Zierband 6 kann
den Einstiegsbereich des Schuhschaftes umgeben, wobei sich interessante
Effekte durch Abstimmen des Zierbandes 5 (Zwischensohlenrand)
und des Zierbandes 6 (Schuhschafteinstiegsrand) erzielen
lassen.
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Damit die Zwischensohle 2 bzw.
ihr äußerer Randbereich
für den
Betrachter sichtbar ist, weist die Zwischensohle 2 eine
Formgestalt auf, die in der Aufsicht im wesentlichen der Formgestalt
der Laufsohle entspricht. Es kann vorteilhaft sein, die Umrißgestalt der
Zwischensohle 2 etwas größer zu wählen als die Umrißgestalt
der Laufsohle 3, um das Auge des Betrachters besonders
auf die Zwischensohle zu lenken.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Schuhs
kann unter Verwendung herkömmlicher
dreiteiliger Sohlenformen erfolgen. Diese Formen haben zwei bewegliche
Seitenteile, welche die Umrißgestalt der
Kunststoff-Laufsohle bestimmen. Ferner gibt es einen zwischen den
beiden Seitenteilen angeordneten Formstempel, welcher eine Einrichtung
zum Einspritzen eines schmelzflüssigen
Kunststoffs, vorzugsweise einer PVC-Schmelze, aufweist.
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4 zeigt
einen mit Durchtrittsöffnungen 4 versehenen
Zwischensohlenzuschnitt 2, welcher perspektivisch gesehen
oberhalb einer in der Sohlenform herzustellenden Laufsohle angeordnet
ist. Man muß sich
die an sich bekannte Sohlenform derart vorstellen, daß die beiden
beweglichen Seitenteile (nicht dargestellt) der Sohlenform den Zwischensohlenabschnitt 2 von
beiden Seiten her festhalten, während der
nicht dargestellte Formstempel unterhalb des in 2 punktschraffierten Teils 3 angeordnet
ist, so daß zwischen
dem Formstempel und der Unterseite des Zwischensohlenabschnitts 2 ein
Formhohlraum ausgebildet ist, der der angestrebten Gestalt der Laufsohle 3 entspricht.
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Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren umfaßt die folgenden
Schritte:
- 1. Ein Zwischensohlenzuschnitt 2,
welcher an die Umrißgestalt
der anzuspritzenden Laufsohle angepaßt ist und in seinem randnahen
Bereich eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen 4 aufweist,
wird zwischen die Seitenteile der Sohlenform eingespannt, wobei
zwischen der Unterseite dieses Zwischensohlenzuschnittes und der
Oberseite des Formstempels ein Raum zur Verfügung gestellt ist, welcher
im wesentlichen der Gestalt der herzustellenden Laufsohle entspricht.
In Kontakt mit der Oberseite des Zwischensohlenzuschnittes wird
ein Schuhschaft 1 angeordnet, welcher üblicherweise auf einen Leisten
aufgezogen ist. Das Schuhschaftmaterial schließt die Sohlenform am dem Sohlenstempel
gegenüberliegenden
Ende ab.
Die dem Schuhschaft zugewandte Oberseite des Zwischensohlenzuschnittes 2 wird
randnah, also im Bereich der Durchtrittsöffnungen 4, mit einem wärmeaktivierbaren
Kleber versehen.
- 2. Eine Kunststoffschmelze (vorzugsweise PCV) wird in den Formhohlraum
zwischen den beiden seitlichen Formwänden, dem Formstempel und der
Unterseite des Zwischensohlenabschnitts eingebracht und dieser fließfähige Kunststoff
dringt nach Füllen
des Hohlraumes in die Durchtrittsöffnungen 4 des Zwischensohlenabschnitts 2 ein, wie
in 3 dargestellt. Da
sich der randnahe Bereich des Schuhschaftes 1 in Anlage
mit dem randnahen Bereich der Oberseite des Zwischensohlenabschnitts 2 befindet,
gelangt vermittels der Durchtrittsöffnungen das klebefähige Kunststoffmaterial
(welches die Laufsohle 3 bildet) in Kontakt mit dem Schuhschaftmaterial,
wodurch eine Klebeverbindung zwischen dem Schuhschaft und der Oberfläche des
Zwischensohlenabschnittes vermittels des klebefähigen Kunststoffes erzielt
wird. Auf diese Weise sind die Oberseite des Zwischensohlenzuschnittes
und das Material des Schuhschaftes in ihren jeweiligen randnahen
Bereichen miteinander verbunden, wie in 4 schematisch veranschaulicht.
Die
vom Material der Laufsohle 3 durchsetzten Durchtrittsöffnungen 4 sind
in im wesentlichen gleichmäßigen Abständen voneinander
im randnahen Bereich des Zwischensohlenzuschnitts 4 ausgebildet.
Es versteht sich, daß die
Abstände zwischen
benachbarten Durchtrittsöffnungen 4 unterschiedlich
gewählt
werden können,
je nach dem ob höhere
Festigkeitsanforderungen oder geringere Festigkeitsanforderungen
vorliegen.
Vor dem Einspritzen des Kunststoffmaterials in die
Sohlenform wird die Oberseite des Zwischensohlenzuschnittes 2 mit
Wärme beaufschlagt,
da der randnahe Bereich des Zwischensohlenabschnittes mit einem
wärmeaktivierbaren
Klebstoff versehen worden ist. Mit dem aktivierten Kleber wird der
Schuhschaft in Berührungskontakt
gebracht.
- 3. Nach dem Erkalten des die Laufsohle 3 bildenden
Kunststoffmaterials kann der fertige Schuh aus der Form entnommen
werden.
Falls gewünscht,
kann die Innenoberfläche
des so erzeugten Haus- und Freizeitschuhs noch mit Futterstoffen
oder dergleichen versehen werden.