DE10013449A1 - Verfahren zur Herstellung von Muldenformkörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MuldenformkörpernInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung von Muldenformkörpern in einer Presse offenbart, bei dem man das zu verpressende Material in eine Matrize (1) füllt, deren Boden durch einem unteren Preßstempel (2) gebildet wird, der ein feststehendes oder als beweglicher Mittendorn ausgebildetes Prägeelement (3) aufweist, das Material in der Matrize zwischen dem unteren Preßstempel und einem oberen Preßstempel zu einem Muldenformkörper (4) preßt, gegebenenfalls eine weitere Schicht oder mehrere weitere Schichten zu verpressenden Materials auf die Oberseite des Muldenformkörpers (4) aufbringt und wie in Schritt b) zu einem mehrschichtigen Muldenkörper verpreßt sowie den Muldenformkörper aus der Matrize entfernt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Muldenformkörpern,
eine Vorrichtung zur Herstellung von Muldenformkörpern sowie die Verwendung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern.
Muldenformkörper werden üblicherweise hergestellt, indem man in die obere Seite eines
großvolumigen Formkörpers, meistens einer Tablette, eine Mulde einprägt, die in einem
anschließenden Konfektioniergang mit einem anderen Material befüllt, insbesondere aus
gegossen werden kann.
Muldenformkörper werden insbesondere aus Substanzen hergestellt, die in Kombination
mit anderen Substanzen wirksam werden. Häufig ist dabei die Situation gegeben, daß die
unterschiedlichen Substanzen dann ihre Wirkung am vorteilhaftesten entfalten, wenn sie in
genau definierter Folge während der Anwendung in Lösung gehen, um in gelöster Form
zusammenwirken zu können. Ein häufiges Anwendungsgebiet für diese Art der Wirkmit
telzugabe ist das maschinelle Geschirrspülen. Um dem Anwender das Portionieren der
Spülhilfsmittel oder allgemeiner der Wasch-, Spül-, Reinigungs- und Waschhilfsmittel zu
erleichtern, werden die auf die Maschinenkapazität abgestimmten Zugabemengen zu
Formkörpern, insbesondere Tabletten, verpreßt.
Pulverförmige oder körnige Wirkmittel, die wegen der vorbeschriebenen effektiveren Wir
kungsentfaltung getrennt zugegeben werden sollen, werden dabei in diskreten Lagen über
einander verpreßt. Wenn eines oder mehrere der Kombinations-Wirkmittel ursprünglich in
pastöser oder flüssiger, beispielsweise geschmolzener Form vorliegen, die für eine Ver
pressung ungeeignet ist, stellt die Einformung einer Mulde in die Formkörperoberfläche
eine bewährte Form für die Gestaltung eines sämtliche gewünschten Substanzen einer
Wirkmittel-Kombination aufnehmenden Formkörpers dar. In diese Mulde können die flüs
sigen, geschmolzenen und/oder pastösen Wirkmittel eingegeben werden und darin nach der
Befüllung verfestigen.
Bei der üblichen Einformung einer Mulde in die Formkörperoberfläche, wie sie beispiels
weise in den Patentanmeldungen DE 198 38 103.4 und PCT/EP 99/05863 beschrieben
wird, kann es jedoch nachteiligerweise zu einer Überpressung des Formkörperbereichs
unterhalb des die Mulde formenden Prägeelements kommen. Diese Überpressung führt zu
einer ungleichmäßigen Dichteverteilung innerhalb des Formkörpers und zu einer verrin
gerten Löslichkeit des überpreßten Bereiches bei Wasch-, Spül-, Reinigungs- und Wasch
hilfsmittelformkörpern. Dergleiche Effekt tritt bei solchermaßen hergestellten pharmazeu
tischen Produkten in Tablettenform oder bei Süßwarentabletten auf. Auch bei Mulden
formkörpern, bei denen die Löslichkeit keine Rolle spielt, ist eine Überpressung von
Nachteil. Der überpreßte Bereich einer entsprechend hergestellten Grillkohletablette brennt
beispielsweise schlechter als die nicht überpreßten Bereiche.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstel
lung von Muldenformkörpern bereitzustellen, das die Überpressung von Teilbereichen des
Muldenformkörpers vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von
Muldenformkörpern in einer Presse, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a) das zu verpressende Material in eine Matrize (1) füllt, deren Boden durch einen unteren Preßstempel (2) gebildet wird, der ein feststehendes oder als beweglicher Mittendorn ausgebildetes Prägeelement (3) aufweist,
- b) das Material in der Matrize zwischen dem unteren Preßstempel und einem vor zugsweise planen oberen Preßstempel zu einem Muldenformkörper (4) preßt,
- c) gegebenenfalls eine weitere Schicht oder mehrere weitere Schichten zu verpressen den Materials auf die Oberseite des Muldenformkörpers (4) aufbringt und wie in Schritt b) zu einem mehrschichtigen Muldenformkörper verpreßt sowie
- d) den Muldenformkörper aus der Matrize entfernt.
Das zu verpressende, meist pulverförmige oder feinkörnige Material wird beim Einfüllen
in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Preßmatrize ungleichmäßig verteilt.
Über dem Prägeelement befindet sich weniger Material als über den anderen Bereichen des
unteren Preßstempels. Dies hat zur Folge, daß das Material an den Stellen, an denen das
Profil des Preßstempels die höchsten Erhebungen aufweist - nämlich über dem Prägeele
ment - nicht oder nur unwesentlich stärker komprimiert werden muß als über den anderen
Bereichen des Preßstempels. Da außerdem das zu verpressende Material den höchsten
Druckspitzen zumindest teilweise durch eine Bewegung in Richtung der weniger hoch be
anspruchten Bereiche auszuweichen vermag, treten in den Bereichen der höchsten Profiler
hebungen keine Überpressungseffekte auf.
Das Prägeelement besteht in der Regel im wesentlichen aus einem harten und dauerhaft
belastbaren Material. Entsprechende Materialien sind dem Fachmann bekannt und können
in Abhängigkeit von dem zu verpressenden Gut ausgewählt werden. Beispielsweise kann
das Prägeelement aus Metall, insbesondere Stahl; aus Keramischen Werkstoffen; oder in
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus einem harten Kunststoff bestehen.
Der Begriff "Kunststoffe" charakterisiert dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Materialien, deren wesentliche Bestandteile aus solchen makromolekularen organischen
Verbindungen bestehen, die synthetisch oder durch Abwandeln von Naturprodukten ent
stehen. Sie sind in vielen Fällen unter bestimmten Bedingungen (Wärme und Druck)
schmelz- und formbar. Kunststoffe sind also prinzipiell organische Polymere und können
entweder nach ihren physikalischen Eigenschaften (Thermoplaste, Duroplaste und Elasto
mere), nach der Art der Reaktion ihrer Herstellung (Polymerisate, Polykondensate und
Polyaddukte) oder nach ihrer chemischen Natur (Polyolefine, Polyester, Polyamide, Polyu
rethane usw.) klassifiziert werden.
Harte Kunststoffe erfüllen dabei insbesondere das Anforderungsprofil, daß das Prägeele
ment zugleich hart und widerstandsfähig gegen hohe Flächenbelastungen sein, zum ande
ren aber auch reibungsmindernde oder schmierende Eigenschaften aufweisen soll.
Der Begriff "Härte" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Bezeichnung für den
Widerstand, den ein Festkörper dem Eindringen eines anderen Körpers entgegensetzt. Ein
übliches dynamisches Verfahren zur Härtebestimmung ist das Rücksprung-Verfahren. Die
auf diese Weise ermittelte Shore-Härte wird bei Stahl durch die Kugelfallprobe als Rück
prallhärte bestimmt bzw. bei Gummi und anderen Elastomeren als Eindring-Widerstand
gegen einen Kegelstumpf gemessen. Bei härteren Kunststoffen, z. B. bei harten Thermopla
sten und besonders bei Duroplasten, mißt man die Kugeldruckhärte als Quotient aus Prüf
kraft und Oberfläche des Eindrucks einer Stahlkugel (5 mm Durchmesser) nach 10, 30 od.
60 Sekunden unter Last.
Als Kunststoffmaterialien für das Prägeelement haben sich insbesondere Polyolefine, vor
zugsweise Polyethylen oder Polypropylen, bewährt. Polyethylene (PE) sind dabei zu den
Polyolefinen gehörende Polymere mit Gruppierungen des Typs
-[CH2-CH2]-
als charakteristischer Grundeinheit der Polymerkette. Polyethylene werden durch Polyme
risation von Ethylen nach zwei grundsätzlich unterschiedlichen Methoden, dem Hoch
druck- und dem Niederdruck-Verfahren hergestellt. Die resultierenden Produkte werden
entsprechend häufig als Hochdruck-Polyethylen bzw. Niederdruck-Polyethylen bezeichnet;
sie unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich ihres Verzweigungsgrades und damit ver
bunden in ihrem Kristallinitätsgrad und ihrer Dichte. Beide Verfahren können als Lösungspolymerisation,
Emulsionspolymerisation oder Gasphasenpolymerisation durchgeführt
werden.
Beim Hochdruck-Verfahren fallen verzweigte Polyethylene mit niedriger Dichte (ca.
0,915-0,935 g/cm3) und Kristallinitätsgraden von ca. 40-50% an, die man als LDPE-Typen
bezeichnet. Produkte mit höherer Molmasse und dadurch bedingter verbesserter Festigkeit
und Streckbarkeit tragen die Kurzbezeichnung HMW-LDPE (HMW = high molecular
weight). Durch Copolymerisation des Ethylens mit längerkettigen Olefinen, insbesondere
mit Buten und Octen, kann der ausgeprägte Verzweigungsgrad der im Hochdruck-
Verfahren hergestellten Polyethylene reduziert werden; die Copolymere haben das Kurz
zeichen LLD-PE (linear low density polyethylene). Die Makromoleküle der Polyethylene
aus Niederdruck-Verfahren sind weitgehend linear und unverzweigt. Diese Polyethylene
(HDPE) haben Kristallinitätsgrade von 60-80% und eine Dichte von ca. 0,94-0,965 g/cm3.
Sie sind als Prägeelementmaterialien besonders geeignet.
Polypropylene (PP) sind thermoplastische Polymere des Propylens mit Grundeinheiten des
Typs
-[CH(CH3)-CH2]-.
Polypropylene können durch stereospezifische Polymerisation von Propylen in der Gas
phase oder in Suspension zu hochkristallinen isotaktischen oder zu weniger kristallinen
syndiotaktischen bzw. zu amorphen ataktischen Polypropylenen hergestellt werden. Tech
nisch wichtig ist insbesondere das isotaktische Polypropylen, bei dem alle Methylgruppen
auf einer Seite der Polymerkette lokalisiert sind. Polypropylen zeichnet sich durch hohe
Härte, Rückstellfähigkeit, Steifheit und Wärmebeständigkeit aus und ist im Rahmen der
vorliegenden Erfindung somit ein geeignetes Prägeelementmaterial.
Eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der Polypropylene erreicht man durch
Verstärkung mit Talkum, Kreide, Holzmehl oder Glasfasern, und auch das Aufbringen
metallischer Überzüge ist möglich.
Neben den Polyolefinen sind Polyamide im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt
einsetzbare Prägeelementmaterialien. Polyamide sind hochmolekulare Verbindungen, die
aus durch Peptid-Bindungen verknüpften Bausteinen bestehen. Die synthet. Polyamide
(PA) sind bis auf wenige Ausnahmen thermoplastische, kettenförmige Polymere mit wie
derkehrenden Säureamid-Gruppierungen in der Hauptkette. Nach dem chemischen Aufbau
lassen sich die sogenannten Homopolyamide in zwei Gruppen einteilen: den Aminocar
bonsäure-Typen (AS) und den Diamin-Dicarbonsäure-Typen (AA-SS); dabei bezeichnen A
Amino-Gruppen und S Carboxy-Gruppen. Erstere werden aus einem Baustein durch Poly
kondensation (Aminosäure) oder Polymerisation (ω-Lactam), letztere aus zwei Bausteinen
durch Polykondensation (Diamin und Dicarbonsäure) gebildet. Codiert werden die Polya
mide aus unverzweigten aliphatischen Bausteinen nach der Anzahl der C-Atome. So ist die
Bezeichnung PA 6 beispielsweise das aus ε-Aminocapronsäure oder ε-Caprolactam aufge
baute Polyamid und. PA 12 ist ein Poly(ε-laurinlactam) aus ε-Laurinlactam. Beim Typ
AA-SS werden zuerst die Kohlenstoff = Anzahl des Diamins und dann die der Dicarbonsäure
genannt: PA 66 (Polyhexamethylenadipinamid) entsteht aus Hexamethylendiamin (1,6-
Hexandiamin) und Adipinsäure, PA 610 (Polyhexamethylensebacinamid) aus 1,6-
Hexandiamin und Sebacinsäure, PA 612 (Polyhexamethylendodecanamid) aus 1,6-
Hexandiamin und Dodecandisäure. Die genannten Polyamid-Typen sind im Rahmen der
vorliegenden Erfindung bevorzugte Materialien für das Prägeelement.
Polyurethane (PUR) sind durch Polyaddition aus zwei- und höherwertigen Alkoholen und
Isocyanaten zugängliche Polymere (Polyaddukte) mit Gruppierungen des Typs
-[CO-NH-R2-NH-CO-O-R1-O]-
als charakteristische Grundeinheiten der Basis-Makromoleküle, bei denen R1 für einen nie
dermolekularen oder polymeren Diol-Rest und R2 für eine aliphatische oder aromatische
Gruppe steht. Technisch wichtige PUR werden hergestellt aus Polyester- und/oder Polye
therdiolen und beispielsweise aus 2,4- bzw. 2,6-Toluoldiisocyanat (TDI, R2 = C6H3-CH3),
4,4'-Methylendi(phenylisocyanat) (MDI, R2 = C6H4-CH2-C6H4) oder Hexamethylendiisocya
nat [HMDI, R2 = (CH2)6]. Tablettierstempel, deren Prägeelement aus einem Polyurethan
besteht, sind erfindungsgemäß ebenfalls bevorzugt.
Ein weiteres bevorzugtes Prägeelementmaterial ist Polyvinylchlorid (PVC), insbesondere
Hart-PVC. Als Polyvinylchloride bezeichnet man die bei der Homopolymerisation von
Vinylchlorid (VC) anfallenden Polymere. PVC wird technisch durch Verfahren der Sus
pensionspolymerisation (S-PVC), der Mikro-Suspensionspolymerisation, der Emulsi
onspolymerisation (E-PVC) oder der Substanz- bzw. Massepolymerisation (M-PVC) her
gestellt. Die weitaus größte Bedeutung haben Suspensionspolymerisations-Verfahren. Die
anfallenden Polymere haben die allg. Grundstruktur
-CH2-CH(Cl)-CH2-CH(Cl)-
die aus der Kopf/Schwanz-Polymerisation des Monomeren resultiert. Die Makromoleküle
der PVC sind nicht streng linear; sie haben in Abhängigkeit vom Monomer-Umsatz u. der
Polymerisations-Temp. ca. 3-20 kurze Seitenketten pro 1000 C-Atome. Techn. PVC haben
Molmassen von ca. 30000-130000 g/mol, die K-Werten von 45-80 entsprechen. Bei allen
Polymerisations-Verfahren fallen zunächst sehr kleine PVC-Primärteilchen an, die sich bei
höherem Monomer-Umsatz zu wesentlich größeren Sekundärteilchen zusammenlagern.
Die gewünschte Morphologie der PVC.-Teilchen, z. B. glatt, kompakt, unregelmäßig ge
formt oder porös, wird über die verwendeten Polymerisations-Hilfsmittel (Schutzkolloide,
Emulgatoren) und Rühr-Bedingungen eingestellt. Die VC-Polymerisation wird radikalisch
initiiert und in der Regel bei Monomer-Umsätzen von 75-90% abgebrochen. Das nicht
umgesetzte Vinylchlorid wird destillativ weitestgehend aus den Polymerisationsansätzen
entfernt und durch Intensiventgasung auf zulässige niedrigste Restgehalte abgesenkt. PVC
wird durch Extrudieren, Kalandrieren, Blasformen, Spritzgießen, Pressen oder Sintern ver
arbeitet und zwar zur Herstellung erfindungsgemäß einsetzbarer Prägeelemente mit Ge
halten an Weichmachern von 0-12% (Hart-PVC). Die Weichmacher-Aufnahmefähigkeit
der PVC nimmt mit steigender Molmasse u. Porosität der PVC-Teilchen zu. Die thermi
sche Labilität der PVC erfordert den Zusatz von Hilfsmitteln (Stabilisatoren, Gleitmittel
u. a.) bei der Verarbeitung. Hart-PVC ist gegen Wasser, Säuren, Laugen, Alkohole, Benzine
u. Öle beständig. Viele Lösungsmittel (Benzol, Treibstoff-Gemische) wirken jedoch quel
lend. Um der Alterung des PVC vorzubeugen setzt man Stabilisatoren zu, die den bei frei
werdenden Chlorwasserstoff binden und gleichzeitig als Antioxidantien wirken; als Stabili
satoren eignen sich anorganische Schwermetall-Salze, Metall-Seifen insbesondere von Ba,
Cd, Pb, Zn, Ca, ferner Dibutyl- und Dioctylzinn-Verbindungen und epoxidiertes Sojaöl.
Um die Schlagzähigkeit von Hart-PVC in der Kälte zu steigern, wird es mit Kautschuk,
Acrylatkautschuk, Methacrylat/Butadien/Styrol-Copolymeren (MBS), Acrylnitril-
Butadien-Styrol-Copolymeren (ABS) oder chloriertem Polyethylen modifiziert. Zur besse
ren Verarbeitbarkeit und Wärmeform-Beständigkeit können außerdem Polymere wie
Poly(α-methylstyrol), MMA- und Acrylat-haltige Copolymere, verschiedene Pfropfcopo
lymere etc. eingearbeitet werden.
Die genannten Kunststoffe können allein als Prägeelementmaterialien eingesetzt werden,
sie können aber auch mit Beschichtungen oder Laminierungen aus Metallen oder anderen
Stoffen versehen oder selber als Beschichtungsmittel für Prägeelemente aus anderen Mate
rialien eingesetzt werden.
Besonders bewährt hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Einsatz glasfaser
verstärkter Kunststoffe als Prägeelementmaterial. Glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK)
sind Verbundwerkstoffe aus einer Kombination von einer Matrix aus Polymeren und als
Verstärker wirkenden Glasfasern. Die zur Faserverstärkung verwendeten Glasmaterialien
liegen in den GFK als Fasern, Garne, Rovings (Glasseidenstränge), Vliese, Gewebe oder
Matten vor. Als polymere Matrixsysteme für GFK sind sowohl Duroplaste (wie beispiels
weise Epoxidharze, ungesättigte Polyesterharze, Phenol- u. Furanharze), als auch Ther
moplaste (wie beispielsweise Polyamide, Polycarbonate, Polyacetale, Polyphenylenoxide
und -sulfide, Polypropylene und Styrolcopolymere) geeignet. Das Gewichtsverhältnis zwi
schen Verstärkerstoff und Polymermatrix liegt üblicherweise im Bereich von 10 : 90-65 : 35,
wobei die Festigkeitseigenschaften der GFK in der Regel bis zu einem Verstärkergehalt
von ca. 40 Gew.-% zunehmen.
Die Herstellung der GFK erfolgt vorwiegend in Preßverfahren; weitere wichtige Ferti
gungsverfahren sind Handlaminier-, Faserspritz-, kontinuierliche Imprägnier-, Wickel- und
Schleuderverfahren. Vielfach geht man auch von sogenannten Prepregs, mit Harzen vo
rimprägnierten Glasfasermaterialien, aus, die unter Anwendung von Druck in der Wärme
gehärtet werden. Die GFK zeichnen sich gegenüber den nicht verstärkten Matrixpolymeren
durch erhöhte Zug-, Biege- und Druckfestigkeit, Schlagzähigkeit, Formbeständigkeit und
Stabilität gegenüber dem Einfluß von Wärme, Säuren, Salzen, Gasen oder Lösungsmitteln
aus. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben sich insbesondere glasfaserverstärktes
Polytetrafluoethylen und glasfaserverstärkte Polyamide als Prägeelementmaterialien be
währt.
Das Prägeelement muß nicht homogen aus einem Material bestehen. Es kann auch eine
vorzugsweise scheibenförmige Einlage aus einem anderen Material aufweisen. Erfin
dungsgemäß bevorzugt ist der Einsatz eines Prägeelementes aus einem der zuvorgenannten
harten Materialien, das eine Einlage aus aus einem reversibel verformbaren Material auf
weist. Das reversibel verformbare Material ist vorzugsweise ein Material mit einer Härte
von etwa 40 bis 99 Shore A nach DIN 53505, vorzugsweise ein Polyurethan-Werkstoff,
zum Beispiel insbesondere Vulkollan®, oder ein Polyvinylchlorid (PVC), zum Beispiel
insbesondere Mipolam®.
Ein solches Prägeelement, das eine Einlage aus aus einem reversibel verformbaren Materi
al aufweist, wird besonders bevorzugt als feststehendes Prägeelement eingesetzt.
Die Dimension des Prägeelements kann der Dimension des herzustellenden Formkörpers
angepaßt werden, so daß die im Formkörper resultierende Mulde im Vergleich zum Form
körpervolumen geeignete Ausmaße aufweist. Bevorzugte Muldentiefen liegen im Bereich
von etwa 5 bis etwa 8 mm, insbesondere von etwa 6 bis etwa 7 mm. Für übliche Formkör
pergeometrien und -größen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Prägeelement ein
Volumen von 0,5 bis 5 ml, bevorzugt von 0,6 bis 3 ml und insbesondere von 0,8 bis 2 ml
aufweist. Das Volumen des Prägeelementes ist dabei als das Volumen zu verstehen, das
das Prägeelement als Mulde in den Formkörper hineinprägt.
Auch die Dimension der Grundfläche des unteren Preßstempels wird der Dimension des
herzustellenden Formkörpers angepaßt, so daß die Grund- und Oberseite der Formkörper
im Vergleich zum Formkörpervolumen geeignete Ausmaße aufweist. Für übliche Form
körpergeometrien und -größen von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn die Grundfläche des Preßstempels 5 bis 30 cm2, bevorzugt
von 5 bis 20 cm2 und insbesondere 8 bis 12 cm2 beträgt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist auch der in der Patentanmeldung
PCT/EP 99/05863, auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird, beschriebene
Tablettierstempel.
Wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren ein feststehendes Prägeelement eingesetzt, so
weist dieses vorzugsweise eine gewölbte Kuppelform auf, wodurch die Ablösung des
Formkörpers erleichtert wird.
Außer einem feststehenden Prägeelement ist erfindungsgemäß auch ein als beweglicher
Mittendorn ausgebildetes Prägeelement einsetzbar. Ein Tablettierstempel mit beweglichem
Mittendorn wird in der Patentanmeldung DE 198 38 396.7 beschrieben, auf die hiermit
vollumfänglich Bezug genommen wird.
Ein solcher erfindungsgemäß einsetzbarer Stempel ist aus mindestens zwei, vorzugsweise
genau zwei unabhängig voneinander und parallel zueinander beweglichen Teilstempeln
aufgebaut. Wird das erfindungsgemäße Verfahren auf einer Rundlaufpresse durchgeführt,
benötigt jeder Teilstempel des Unterstempels eine eigene Unterstempelbahn, damit eine
voneinander unabhängige Beweglichkeit der Teilstempel gewährleistet ist. Auch die übri
gen Teile, die bei herkömmlichen Rundlaufpressen für die Bewegung der einteiligen Un
terstempel sorgen, wie beispielsweise Druckrollen und optional einzusetzende Niederzug
schienen sind bei dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in jeweils zwei Aus
führungen erforderlich.
Da mit zunehmender Komplexität der Preßflächen der beiden Teilstempel anwendungs
technische Probleme wie Stempelanbackungen, Deckeln, übermäßiger Verschleiß usw.
stark ansteigen, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, einen Unterstempel einzusetzen, der aus
einen Mittendorn und einem diesen Mittendorn umschließenden Ringstempel besteht. Es
gibt es eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten für Ringstempel und Mittendorn. So
kann beispielsweise bei einer eckigen Matrize und einem auf diese Matrize angepaßten
Ringstempel mit eckigem Grundriß der Stirnfläche (Preßfläche) ein eckiger oder ein runder
Mittendorn verwendet werden, was zu unterschiedlich geformten Mulden führt. Vorzugsweise
weist der Mittendorn eine ellipsenförmige, kreisrunde oder rechteckige Stirnfläche
auf. Bei dieser Ausgestaltungsform weist der den Mittendorn umgebende Ringstempel eine
ebenfalls kreisrunde Bohrung auf, in der der Mittendorn frei auf und ab bewegt werden
kann. Diese Geometrie hat keinen Einfluß auf den äußeren Grundriß der Stirnfläche der
Matrize (und damit des Ringstempels) - hier sind nach wie vor sämtliche Formvarianten
möglich. Aus ästhetischen Gründen sind allerdings ebenfalls kreisrunde Matrizen zu be
vorzugen. Bei dieser speziellen Ausgestaltungsform weist der Ringstempel einen Grundriß
in Form zweier konzentrischer Kreise auf.
Im Verlauf des Preßvorgangs in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens berührt der
obere Preßstempel (Oberstempel) das zu verpressende Material (Vorgemisch) und senkt
sich weiter in Richtung des unteren Preßstempels (Unterstempels) ab. Bei dieser Verdich
tung werden die Partikel des Vorgemisches näher aneinander gedrückt, wobei das Hohl
raumvolumen innerhalb der Füllung zwischen den Stempeln kontinuierlich abnimmt. Ab
einer bestimmten Position des Oberstempels (und damit ab einem bestimmten Druck auf
das Vorgemisch) beginnt die plastische Verformung, bei der die Partikel zusammenfließen
und es zur Ausbildung des Formkörpers kommt. Je nach den physikalischen Eigenschaften
des Vorgemisches wird auch ein Teil der Vorgemischpartikel zerdrückt und es kommt bei
noch höheren Drücken zu einer Sinterung des Vorgemischs.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet auch die Herstellung mehrschichtiger Mulden
formkörper, indem man zwei oder mehrere Schichten zu verpressenden Materials (Vorge
mische) bereitet, die aufeinander verpreßt werden und die gleich oder voneinander
und/oder der ersten Schicht verschieden sein können. Hierbei wird in Schritt b) das zuerst
eingefüllte Vorgemisch leicht vorverpreßt, um eine glatte Oberseite zu erhalten, und nach
Einfüllen des zweiten Vorgemischs in Schritt c) zum fertigen Formkörper endverpreßt. Bei
drei- oder mehrschichtigen Formkörpern erfolgt nach jeder Vorgemisch-Zugabe eine wei
tere Vorverpressung, bevor nach Zugabe des letzten Vorgemischs der Formkörper endver
preßt wird.
Aufgrund des zunehmenden technischen Aufwands sind in der Praxis maximal zwei
schichtige Formkörper bevorzugt. Hierbei können aus der Aufteilung bestimmter Inhaltsstoffe
auf die einzelnen Schichten Vorteile erzielt werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt die Her
stellung zweischichtiger Muldenformkörper, enthaltend Wasch- oder Reinigungsmittel,
indem zwei unterschiedliche teilchenförmige Vorgemische aufeinander gepreßt werden,
von denen eines ein oder mehrere Bleichmittel und das andere ein oder mehrere Enzyme
enthält. Nicht nur diese Trennung von Bleichmittel und Enzymen kann Vorteile bringen,
auch die Trennung von Bleichmitteln und optional einzusetzenden Bleichaktivatoren kann
vorteilhaft sein, so daß erfindungsgemäße Verfahrensvarianten bevorzugt sind, bei denen
in den Schritten b) und c) zweischichtige Formkörper, die eine Mulde aufweisen, herge
stellt werden, indem zwei unterschiedliche teilchenförmige Vorgemische aufeinander ge
preßt werden, von denen eines ein oder mehrere Bleichmittel und das andere ein oder meh
rere Bleichaktivatoren enthält.
Gewicht und Form des entstehenden Muldenformkörpers werden durch die Stellung des
unteren Preßstempels und die Form des Preßwerkzeugs bestimmt. Der obere Preßstempel
ist erfindungsgemäß vorzugsweise planar, kann jedoch auch zum Zwecke der Einprägung
von Mustern, Buchstaben oder Schriftzügen erhaben ausgebildet sein.
Die gleichbleibende Dosierung in den Schritten a) bzw. c), auch bei hohen Formkörper
durchsätzen, wird vorzugsweise über eine volumetrische Dosierung des Vorgemischs er
reicht. Die Muldenformkörper können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbe
stimmter Größe gefertigt werden. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhab
baren Ausgestaltungen in Betracht, die mit der Einformung einer Mulde in den Formkörper
vereinbar sind; beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab- bzw. Barrenform,
Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie beson
dere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt. Diese
letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten
Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1.
Im letzten Schritt d) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der fertige Muldenformkör
per vorzugsweise durch den Unterstempel aus der Matrize herausgedrückt und gegebenenfalls
durch nachfolgende Abstreif und Transporteinrichtungen wegbefördert.
Die Verpressung erfolgt in geeigneten Pressen, vorzugsweise in handelsüblichen Tablet
tenpressen, die prinzipiell mit Einfach- oder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im
letzteren Fall wird nicht nur der Oberstempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Un
terstempel bewegt sich während des Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der
Oberstempel nach unten drückt. Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Ex
zentertablettenpressen verwendet, bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe
befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit
montiert ist. Die Bewegung dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen
Viertaktmotors vergleichbar. Die Verpressung kann mit je einem Ober- und Unterstempel
erfolgen, es können aber auch mehrere Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein,
wobei die Anzahl der Matrizenbohrungen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von
Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis 3000 Tabletten pro Stunde.
Für größere Durchsätze wählt man vorzugsweise Rundlauftablettenpressen, bei denen auf
einem sogenannten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeord
net ist. Die Zahl der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch grö
ßere Matrizen im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober-
und Unterstempel zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv entweder nur durch
den Ober- bzw. Unterstempel, oder auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der
Matrizentisch und die Stempel bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende
Achse, wobei die Stempel mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs
in die Positionen für Befüllung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht
werden. An den Stellen, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung
der Stempel erforderlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbah
nen durch zusätzliche Niederdruckstücke, Niederzugschienen und Aushebebahnen unter
stützt. Die Befüllung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zuführeinichtung, den
sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist.
Der Preßdruck auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober- und Unterstempel indi
viduell einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe
an verstellbaren Druckrollen geschieht.
Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen verse
hen werden, wobei zur Herstellung eines Formkörpers nur noch ein Halbkreis durchlaufen
werden muß. Zur Herstellung zwei- und mehrschichtiger Formkörper werden vorzugsweise
mehrere Füllschuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste
Schicht vor der weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Auch Rundlauftablettenpressen sind
mit Einfach- oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis
mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt wer
den. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Form
körper pro Stunde. Bei hohen Durchsätzen besteht insbesondere beim Einsatz eines festste
henden Prägeelementes im Unterstempel die Gefahr einer Kollision zwischen dem in
Schritt d) des erfindungsgemäßen Verfahrens über die Oberfläche des rotierenden Matri
zentisches hinausragenden Prägeelement und dem Füllschuh. Eine solche Kollision kann
erfindungsgemäß dadurch vermieden werden, daß man in den Schritten a) und c) minde
stens einen Füllschuh einsetzt, der einen tunnelähnlichen Kanal aufweist, durch den das
beim Anheben des unteren Preßstempels über den rotierenden Matrizentisch vorstehende
Prägeelement berührungsfrei hindurchgleiten kann.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßig umrüstbare Tablet
tiermaschinen sind beispielsweise erhältlich bei den Firmen Apparatebau
Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil,
KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pressen GmbH, Berlin, Mapag Ma
schinenbau AG, Bern (CH) sowie Collrtoy N. V., Halle (BE/LU). Besonders geeignet ist
beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF 630 der Firma LAEIS, D.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung
von Muldenformkörpern in einer Presse, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der untere
Preßstempel das die Mulde formende Prägeelement aufweist.
Vorzugsweise besteht das Prägeelement aus einem harten Werkstoff, insbesondere aus Ke
ramik, Metall oder einem harten Kunststoff, vorzugsweise aus Polyethylen, insbesondere
aus HDPE, Polypropylen, Polyamid, Polyurethan, Hart-PVC, glasfaserverstärkte Kunst
stoffen, insbesondere aus glasfaserverstärktem Polytetrafluoethylen oder glasfaserverstärktem
Polyamid und/oder es ist mit einer Beschichtung aus einem der vorgenannten
Stoffe versehen. Das Prägeelement kann auch eine vorzugsweise scheibenförmige Einlage
aus einem reversibel verformbaren Material aufweisen, vorzugsweise aus einem Material
mit einer Härte von etwa 40 bis 99 Shore A nach DIN 53505, besonders bevorzugt aus ei
nem Polyurethan-Werkstoff, insbesondere aus Vulkollan®, oder einem Polyvinylchlorid
(PVC), insbesondere aus Mipolam®.
Das die Mulde formende Prägeelement (3) ist entweder feststehend in den unteren Preß
stempel (2) integriert, wie in Fig. 2 dargestellt, oder als beweglicher Mittendorn in einem
mehrteiligen, insbesondere zweiteiligen, unteren Preßstempel (2) ausgebildet, wie in Fig.
1 dargestellt. Ein Prägeelement, das eine Einlage aus aus einem reversibel verformbaren
Material aufweist, wird besonders bevorzugt als feststehendes Prägeelement eingesetzt.
Vorzugsweise setzt man eine Rundlaufpresse ein, besonders bevorzugt eine Rundlaufpres
se, die mit mindestens einem Füllschuh bestückt ist, der einen tunnelähnlichen Kanal auf
weist, durch den das beim Anheben des unteren Preßstempels über den rotierenden Matri
zentisch vorstehende Prägeelement berührungsfrei hindurchgleiten kann.
Pressen, in denen die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einsatz kommen kann, sind
oben bereits ausführlich beschrieben worden. Vorteilhaft einsetzbare Prägeelemente und
Materialien zu deren Herstellung sind ebenfalls oben bereits ausführlich beschrieben wor
den.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern in der pharmazeutische Industrie,
in der chemischen Industrie, in der oder für die Nahrungsmittel-, Tiernahrungsmittel- und
Süßwarenindustrie; zur Herstellung von Grillkohleformkörpern oder insbesondere zur Her
stellung von Wasch-, Spül-, Reinigungs- oder Waschhilfsmittelformkörpern. Erfindungs
gemäß vorteilhaft verpreßbare Materialien und Gemische zur Herstellung von Wasch-,
Spül-, Reinigungs- oder Waschhilfsmittelformkörpern sind in der Patentanmeldung DE 198 31 704.2
beschrieben, auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Muldenformkörper, insbeson
dere eine Muldentablette, besonders bevorzugt eine zweischichtige Muldentablette, herge
stellt mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Das folgenden Beispiel erläutert die Erfindung, ohne sie jedoch darauf einzuschränken:
Eine handelsübliche Rundlauf-Tablettenpresse wurde mit folgendem Presswerkzeug be
stückt:
- a) Oberstempel rund, d = 34 mm, mit feststehendem, zylindrischen, konzentrischen Prägee lement, h = 5 mm, d = 15 mm
- b) Matrize rund, d = 34 mm
- c) Unterstempel rund, d = 34 mm, plane Oberfläche, beschichtet mit Vulkollan 80 Shore A
und ein Vorgemisch folgender Zusammensetzung verpresst:
52,0% Natriumtripolyphosphat
32,0% Natriumcarbonat
10,0% Natriumperborat
2,5% TAED (Tetraacetylendiamin)
1,0% Benzotriazol
2,5% C12
52,0% Natriumtripolyphosphat
32,0% Natriumcarbonat
10,0% Natriumperborat
2,5% TAED (Tetraacetylendiamin)
1,0% Benzotriazol
2,5% C12
-Fettalkohol mit 3 EO
Zum Vergleich wurde das Vorgemisch unter identischen Pressbedingungen mit vertausch
tem Ober- und Unterstempel verpresst. Die beiden Tabletten, hergestellt mit Prägeelement
im Oberstempel (Tablette 1) bzw. Prägeelement im Unterstempel (Tablette 2) wurden
gleichzeitig in eine Becherglas mit 2 Liter Wasser bei 50°C gegeben und unter Rühren ge
löst.
Man beobachtete eine weitgehend identische Löslichkeit des ringförmigen Bereichs um die
Mulde. Der Bereich unter der Mulde von Tablette 1 löste sich allerdings deutlich langsa
mer als der von Tablette 2.
1
Matrize
2
Ringstempel
3
Mittendorn
4
Muldenformkörper (einschichtig)
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von Muldenformkörpern in einer Presse, dadurch gekenn
zeichnet, daß man
- a) das zu verpressende Material in eine Matrize (1) füllt, deren Boden durch einen unteren Preßstempel (2) gebildet wird, der ein feststehendes oder als beweglicher Mittendorn ausgebildetes Prägeelement (3) aufweist,
- b) das Material in der Matrize zwischen dem unteren Preßstempel und einem oberen Preßstempel zu einem Muldenformkörper (4) preßt,
- c) gegebenenfalls eine weitere Schicht oder mehrere weitere Schichten zu verpressen den Materials auf die Oberseite des Muldenformkörpers (4) aufbringt und wie in Schritt b) zu einem mehrschichtigen Muldenformkörper verpreßt sowie
- d) den Muldenformkörper aus der Matrize entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Prägeelement ein
setzt, das im wesentlichen aus einem harten Werkstoff, insbesondere aus Keramik,
Metall oder einem harten Kunststoff, vorzugsweise aus Polyethylen, insbesondere aus
HDPE, Polypropylen, Polyamid, Polyurethan, Hart-PVC, glasfaserverstärkte Kunst
stoffen, insbesondere aus glasfaserverstärktem Polytetrafluoethylen oder glasfaserver
stärktem Polyamid besteht und/oder mit einer Beschichtung aus einem der vorge
nannten Stoffe versehen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Prägeele
ment einsetzt, das eine vorzugsweise scheibenförmige Einlage aus einem reversibel
verformbaren Material aufweist, vorzugsweise aus einem Material mit einer Härte von
etwa 40 bis 99 Shore A nach DIN 53505, besonders bevorzugt aus einem Polyurethan-
Werkstoff, insbesondere aus Vulkollan®, oder einem Polyvinylchlorid (PVC), insbe
sondere aus Mipolam®.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in
Schritt b) einen planar ausgebildeten oberen Preßstempel einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in
Schritt d) den Muldenformkörper durch Anheben des unteren Preßstempels aus der
Matrize entfernt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Presse eine Rundlaufpresse einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Schritten
a) und c) einen Füllschuh einsetzt, der einen tunnelähnlichen Kanal aufweist, durch
den das beim Anheben des unteren Preßstempels über den rotierenden Matrizentisch
vorstehende Prägeelement berührungsfrei hindurchgleiten kann.
8. Vorrichtung zur Herstellung von Muldenformkörpern in einer Presse, dadurch gekenn
zeichnet, daß der untere Preßstempel (2) das die Mulde formende Prägeelement (3)
aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Prägeelement im we
sentlichen aus einem harten Werkstoff, insbesondere aus Keramik, Metall oder einem
harten Kunststoff, vorzugsweise aus Polyethylen, insbesondere aus HDPE, Polypro
pylen, Polyamid, Polyurethan, Hart-PVC, glasfaserverstärkte Kunststoffen, insbeson
dere aus glasfaserverstärktem Polytetrafluoethylen oder glasfaserverstärktem Polyamid
besteht und/oder mit einer Beschichtung aus einem der vorgenannten Stoffe versehen
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Prägeelement eine
vorzugsweise scheibenförmige Einlage aus einem reversibel verformbaren Material
aufweist, vorzugsweise aus einem Material mit einer Härte von etwa 40 bis 99 Shore
A nach DIN 53505, besonders bevorzugt aus einem Polyurethan-Werkstoff, insbeson
dere aus Vulkollan®, oder einem Polyvinylchlorid (PVC), insbesondere aus Mipo
lam®.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Mulde formende Prägeelement feststehend in den unteren Preßstempel integriert ist
und vorzugsweise eine gewölbte Kuppelform aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Mulde formende Prägeelement als beweglicher Mittendorn in einem mehrteiligen, ins
besondere zweiteiligen, unteren Preßstempel ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11 oder 8 bis 10 und 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Presse eine Rundlaufpresse ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundlaufpresse mit
einem Füllschuh bestückt ist, der einen tunnelähnlichen Kanal aufweist, durch den das
beim Anheben des unteren Preßstempels über den rotierenden Matrizentisch vorste
hende Prägeelement berührungsfrei hindurchgleiten kann.
15. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, 13 und 14 oder 8
bis 10 und 12 bis 14, zur Herstellung von Formkörpern in der pharmazeutische Indu
strie, in der chemischen Industrie, in der oder für die Nahrungsmittel-, Tiernahrungs
mittel- und Süßwarenindustrie; zur Herstellung von Grillkohleformkörpern oder insbe
sondere zur Herstellung von Wasch-, Spül-, Reinigungs- oder Waschhilfsmittelform
körpern.
16. Muldenformkörper, insbesondere Muldentablette, besonders bevorzugt zweischichtige
Muldentablette, hergestellt mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
13 und 14 oder 8 bis 10 und 12 bis 14.
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