DE10010971A1 - Vorrichtung zum Abbremsen von Probe- und Fehlerbogen einer Bogen verarbeitenden Maschine - Google Patents
Vorrichtung zum Abbremsen von Probe- und Fehlerbogen einer Bogen verarbeitenden MaschineInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Abbremsen von Probe- und Fehlerbogen einer flächige Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine, wie einer Druckmaschine vorgeschlagen, bei der ein Bogen entlang einem Bogenleitteil (6.3) geführt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine auf dem Bogenleitteil (6.3) aufliegende zumindest in vertikaler Richtung bewegbare Walze (6.2) auf, die einen zwischen Bogenleitteil (6.3) und Walze (6.2) geführten Bogen (8) abbremst. Die Walze (6.2) ist bevorzugt sowohl in Richtung auf das Bogenleitteil (6.3) als auch entgegen der Laufrichtung des Bogens (8) elastisch vorbelastet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen von Probe- und
Fehlerbogen einer flächige Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine, wie einer
Druckmaschine, wobei ein Bogen entlang einem Bogenleitteil geführt wird,
sowie eine mit einer solchen Vorrichtung ausgestattete flächige Bedruckstoffe
verarbeitende Maschine, insbesondere Druckmaschine.
Derartige Maschinen, insbesondere Druckmaschinen, weisen Stapelstationen
auf, in denen die zur Weiterverwendung, z. B. zur Weiterverarbeitung vor
gesehenen Bogen abgelegt werden. Beim Anfahren einer solchen Maschine,
sei es bei einem neuen Druckauftrag oder beim Anfahren nach einer
Druckunterbrechung, werden Bogen bedruckt, die noch nicht die gewünschte
Qualität aufweisen und insofern fehlerhaft sind und als Fehlerbogen oder
Makulatur bezeichnet werden. Diese dürfen nicht zur Weiterverarbeitung im
vorgesehenen Papierstapel abgelegt, sondern müssen ausgeschleust werden.
Weiterhin sind während des Betriebs der Maschine regelmäßig Probebogen zu
entnehmen, einerseits zum laufenden Überprüfen der Qualität des Druckbildes,
andererseits zur Dokumentation der Qualität des Druckes im Rahmen von den
Arbeitsablauf betreffenden Normen, wie der Norm ISO 9000.
Zum Ausschleusen der Bogen sind z. B. Einrichtungen bekannt, welche die
Freigabe der mittels eines Kettenförderers geförderten und an Greifern
gehaltenen Bogen über die normale Ablageposition der Bogen in einem zur
Weiterverarbeitung vorgesehenen Stapel hinauszögern, d. h. die Greifer öffnen
später als bei der Bildung eines Gutbogenstapels.
Nach dem Ausschleusen der Bogen müssen diese abgebremst werden, um sie
einer separaten Ablage zuführen zu können. Hierfür sind elastische Anschläge
bekannt, welche die kinetische Energie des Bogens aufnehmen. Nachteilig ist
einerseits, daß bei derartigen bekannten Einrichtungen eine Anpassung an
verschiedene Papiersorten, wie an Papiersorten unterschiedlicher Stärke, oder
unterschiedliche Bogenformate nicht oder nur bedingt möglich ist, andererseits
eine Beschädigungsgefahr für die empfindlichen Probebogen insbesondere
dann entsteht, wenn die kinetische Energie des Probebogens ausschließlich
durch auf seine vorauseilende Kante wirkende Bremskräfte aufgenommen wird.
Weiterhin sind Bürsten bekannt, welche die Bogen durch Reibungskräfte
zwischen Borsten und Bogen abbremsen. Auch hier besteht die Gefahr einer
Beeinträchtigung des Bogens.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorgenannten
Nachteile eine einfache und kostengünstige Vorrichtung zum Abbremsen von
Probe- und Fehlerbogen einer flächige Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine
vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art gelöst, die durch eine auf dem Bogenleitteil aufliegende,
zumindest in vertikaler Richtung bewegbare Walze, die einen zwischen
Bogenleitteil und Walze geführten Bogen abbremst, gekennzeichnet ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung zum Abbremsen von
Probe- und Fehlerbogen werden diese in einer gleichbleibenden Position
ordnungsgemäß abgelegt und können bei Bedarf auf einfache Weise manuell
entnommen werden, ohne daß zu jedem Ausschleuszeitpunkt eine
Bedienungsperson bereitstehen muß. Ein der erfindungsgemäßen Vorrichtung
über das Bogenleitteil zugeführter Bogen tritt mit seiner vorauseilenden Kante
mit der vertikal elastisch gelagerten Walze in Kontakt, wodurch diese entgegen
der auf sie wirkenden Schwerkraft um die Stärke des Bogens angehoben wird
und in Rotation versetzt werden kann. Der Bogen wird zwischen Bogenleitteil
und Walze durch Reibung langsam abgebremst, so daß eine Beschädigung
des Bogens vermieden wird.
In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, daß die Walze einem im
wesentlichen vertikalen Anschlag für den Bogen vorgeordnet ist. In diesem Fall
wird ein zwischen Bogenleitteil und Walze geführter Bogen soweit abgebremst,
daß eine Beschädigung desselben bei Inkontakttreten mit dem nachfolgenden
Anschlag zuverlässig vermieden wird. Für letztgenannten sind daher keine
Dämpfungseinrichtungen erforderlich; jedoch können solche optionsweise
vorgesehen sein. Nach Zurückfedern des Bogens am Anschlag wird die Walze
erneut in Rotation mit umgekehrter Drehrichtung versetzt und der Bogen
zwischen Bogenleitteil und Walze zum Stillstand gebracht. Somit erfolgt die
Aufnahme der kinetischen Energie des Bogens über einen verhältnismäßig
langen Weg und wirken folglich nur geringe Bremskräfte auf den Bogen, so daß
eine Beschädigung desselben vermieden wird.
Die Vorrichtung ist für verschiedene Papiersorten unterschiedlicher Stärken,
insbesondere auch für Kartonagen geeignet, da sich die Lage der vertikal
elastisch gelagerten Walze der Stärke eines zwischen ihr und dem Bogenleitteil
geführten Bogens anpaßt und die Walze stets an dem Bogen anliegt, um seine
kinetische Energie aufzunehmen. Der Abstand zwischen der Walze und dem
Anschlag liegt in der Größenordnung des Greiferrandes des Bogens.
Die Walze besteht vorzugsweise aus einem weichen elastischen Material,
insbesondere Gummi, welches gleichzeitig einen hohen Reibungskoeffizient
erbringt, um die kinetische Energie des Bogens wirksam aufzunehmen und ein
Entlanggleiten des Bogens an der Walze zu verhindern, ohne die Walze in
Rotation zu versetzen.
Während das Anheben der Walze allein gegen ihr Gewicht erfolgen kann, sieht
eine bevorzugte Ausführung vor, daß die Walze elastisch in Richtung des
Bogenleitteils vorbelastet ist, um die auf den Bogen wirkenden Bremskräfte zu
erhöhen und stets einen erwünschten Andruck des Bogens in Richtung des
Bogenleitteils zu bewirken.
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, daß die Walze auch mit einer horizontalen
Bewegungskomponente bewegbar und entgegen der Transportrichtung des
Bogens elastisch vorbelastet ist, so daß eine Beschädigung der vorauseilenden
Kante eines Bogens, insbesondere eines Bogens größerer Stärke, z. B. eines
Kartons, beim Inkontakttreten mit der Walze durch Zurückfedern derselben
zuverlässig vermieden wird.
Die Walze ist vorzugsweise in einer Kalotte gelagert, die an ihrer der Walze
abgewandten Seite eine bezüglich der Transportrichtung des Bogens
ansteigende Schräge aufweist und an dieser verschiebbar mit einem
stationären Führungsteil in Stützkontakt steht, wobei die Kalotte elastisch
entgegen der Transportrichtung des Bogens vorbelastet ist. Derart wird
zwischen Führungsteil und Kalotte ein Gleitlager gebildet, welches eine
Längsverschieblichkeit der Walze gewährleistet, um insbesondere die
vorauseilende Kante von Bogen unterschiedlicher Stärke nicht zu beschädigen
und die Bogen beim Inkontakttreten mit der Walze gleichzeitig abzubremsen,
indem die entgegen der Transportrichtung des Bogens elastisch vorbelastete
Walze entlang der Schräge so weit in Richtung des Bogens mitbewegt wird, bis
der Abstand zwischen Walze und Bogenleitteil zumindest der Stärke des
Bogens entspricht. Bei Zurückfedern des Bogens vom Anschlag wird eine
rückläufige Längsverschiebung der Walze durch das zwischen Führungsteil
und Kalotte gebildete Gleitlager über einen Punkt, in dem der Abstand der
Walze vom Bogenleitteil der Stärke des Bogens entspricht, hinaus verhindert
und der Bogen von der Walze zum Stillstand gebracht.
Um die erfindungsgemäße Vorrichtung an verschiedene Papiersorten
anzupassen und die gewünschte Entnahmeposition des durch die Walze zum
Stillstand gebrachten Bogens einzustellen, ist der Anpreßdruck der Walze auf
das Bogenleitteil vorzugweise einstellbar. Der Anpreßdruck der Walze kann
beispielsweise mittels wenigstens einer vertikal angeordneten Stellschraube
einstellbar sein, die über eine Schraubenfeder mit der Kalotte in Stützkontakt
steht und die Walze folglich mit einer variablen Kraft in Richtung auf das
Bogenleitteil vorspannt. Weiterhin ist bevorzugt auch der Anschlagdruck der
Walze an der Schräge mittels wenigstens einer horizontal angeordneten
Stellschraube einstellbar, die über eine Schraubenfeder mit der Kalotte in
Stützkontakt steht und beispielsweise in einer Gewindebohrung des
Führungsteils angeordnet ist.
Eine Ausführungsform sieht vor, daß das Führungsteil mit der Kalotte und der
Walze mit einer um eine horizontale Achse schwenkbaren Klappe verbunden
ist, wobei sich die Vorrichtung bei geschlossener Klappe in Betriebsstellung
befindet und der ausgeschleuste Bogen nach Öffnen der Klappe entnehmbar
ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist die Stellschraube zum Einstellen des
Anpreßdrucks der Walze auf das Bogenleitteil vorzugsweise in einer Gewinde
bohrung der Klappe angeordnet, um den Anpreßdruck der Walze auf das
Bogenleitteil in Betriebsstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei
geschlossener Klappe einzustellen.
Im übrigen betrifft die Erfindung eine flächige Bedruckstoffe verarbeitende
Maschine, die mit einer Vorrichtung der vorgenannten Art ausgestattet ist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht einer Ausführungsform einer
flächige Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine in Form einer
Offset-Druckmaschine, wobei die Vorrichtung zum Abbremsen
von Probe- und Fehlerbogen links außen in einem gestrichelten
Kreis relativ zur Gesamtvorrichtung vergrößert dargestellt ist;
Fig. 2 einen schematischen, in Laufrichtung ausgeschleuster Bogen
verlaufenden Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abbremsen von Probe- und
Fehlerbogen;
Fig. 3 eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht in Richtung
Pfeil III gemäß Fig. 2 und
Fig. 4-7 schematische Ansichten der Funktionselemente der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Veranschaulichung ihres
Funktionsprinzips in verschiedenen Betriebssituationen.
Fig. 1 ist eine schematische Gesamtansicht einer flächige Bedruckstoffe
verarbeitenden Maschine 1 entnehmbar. Diese weist eine Druckmaschine 2,
eine eingangsseitig derselben angeordnete Bogenzuführeinrichtung 3 in Form
eines Anlegers, einen ausgangsseitig der Druckmaschine 2 angeordneten Aus
leger 4 mit einem Kettenförderer 4.1, eine unterhalb des Endbereichs des
Kettenförderers 4.1 angeordnete Stapelstation 5 und an diese anschließend
eine Vorrichtung 6 zum Aufnehmen und Ausrichten von Probe- und
Fehlerbogen auf, die hier zur Verdeutlichung in einem gestrichelten Kreis
teilweise geschnitten dargestellt ist.
Die Bogenzuführeinrichtung 3 weist eine auswechselbare, einen aus Bogen 8
gebildeten Stapel 3.1 tragende Stapelunterlage 3.2, beispielsweise in Form
einer Palette auf. Zum schrittweisen Anheben der Stapelunterlage 3.2
entsprechend dem Abzug von Bogen 8 vom Stapel 3.1 ist ein mit Hubketten 3.3
arbeitendes Hubwerk vorgesehen. Oberhalb des Stapels 3.1 ist eine Verein
zelungseinheit 3.4 mit Hub- und Schleppsaugern zum Ergreifen des jeweils
obersten Bogens 8 des Stapels 3.1 und zum Übergeben eines solchen Bogens
8 an eine einen Saugbandförderer umfassende Transport- und Ausrichteinheit
3.5 vorgesehen, welche die Bogen 8 an ihrer vorauseilenden sowie einer
seitlichen Kante derselben zur Weitergabe ausrichtet.
Die Druckmaschine 2, hier eine Rotationsdruckmaschine, weist im dargestellten
Ausführungsbeispiel zwei Druckwerke 2a, 2' auf. Sie ist folglich zum Drucken
von zwei Farben ausgelegt. Zum Drucken weiterer Farben ist für jeweils eine
Farbe ein weiteres Druckwerk vorzusehen.
Das Druckwerk 2a weist einen Druckzylinder 2.1 sowie einen mit diesem
zusammenarbeitenden Gummituchzylinder 2.2 und eine den in dem jeweiligen
Druckwerk zu bedruckenden Bogen an den Druckzylinder 2.1 übergebende
Anlegetrommel 2.3 auf. Das Druckwerk 2' ist mit entsprechenden Einrichtungen
ausgestattet.
Zwischen der Transporteinheit 3.5 und der Anlegetrommel 2.3 ist ein
Vorgreifer 2.4 angeordnet, der einen von der Transport- und Ausrichteinheit 3.5
angelieferten und ausgerichteten Bogen 8 übernimmt und ihn an die
Anlegetrommel 2.3 übergibt, welche ihn dann an den Druckzylinder 2.1 des er
sten Druckwerks 2a übergibt.
Zwischen den Druckwerken 2a, 2' ist eine Bogentransfereinrichtung 2.5
vorgesehen. Falls zwei durch eine solche Bogentransfereinrichtung
verbundene Druckwerke die gleiche Seite eines Bogens - mit unterschiedlichen
Farben - bedrukken, so werden die Bogen von ihr ungewendet übergeben; in
sofern zwei durch eine solche Bogentransfereinrichtung verbundene
Druckwerke jeweils eine andere Seite eines Bogens bedrucken, so ist die
entsprechende Bogentransfereinrichtung derart ausgebildet, daß die Bogen
gewendet an das nachfolgende Druckwerk übergeben werden.
Zum Betrieb ist ein Antrieb 2.6 mit einem von einem Motor angetriebenen
Riementrieb vorgesehen, der ein mit einem Zahnrad der
Bogentransfereinrichtung 2.5 in Eingriff stehendes Antriebszahnrad 2.7
antreibt. Im vorliegenden Fall stehen auch der Kettenförderer 4.1 sowie die
Papierzuführeinrichtung 3 mit dem Antrieb 2.6 über entsprechende Zahnräder
in Wirkverbindung, um bei einem Stillsetzen der Druckwerke 2a, 2' ein
Stillsetzen der übrigen, an der Beschickung der Druckmaschine mit Bogen bzw.
an deren Ausgabe beteiligten Komponenten zu bewirken.
Die bedruckten Bogen werden an den hier mit dem Antrieb 2.6 in Wirkverbin
dung stehenden Kettenförderer 4.1 des Auslegers 4 übergeben.
Der Kettenförderer 4.1 umfaßt zwei Förderketten 4.5, von welchen jeweils eine
entlang einer jeweiligen Seitenwand des Auslegers 4 umläuft. Eine jeweilige
der Förderketten 4.5 umschlingt eines von zwei betriebsmäßig synchron dre
henden Antriebskettenrädern 4.2, deren Drehachsen miteinander fluchten, und
ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel über ein gegenüber den An
triebskettenrädern 4.2 stromabwärts bezüglich der Verarbeitungsrichtung
befindliches Umlenkkettenrad 4.4 geführt. Die Antriebskettenräder 4.2 sind in
einen vom Antrieb 2.6 angetriebenen Zahnräderzug der Druckmaschine
eingebunden. Im vorliegenden Beispiel sitzen die Antriebskettenräder 4.2 auf
einer gemeinsamen Kettenradwelle 4.3. Zwischen den beiden Förderketten 4.5
erstrecken sich von diesen getragene Greifersysteme 4.15 mit Greifern 4.16,
welche Lücken zwischen am Druckzylinder 2.1 angeordneten Greifern
durchfahren und dabei einen Bogen 8 unter Erfassen eines Greiferrandes am
vorauseilenden Ende des Bogens 8 unmittelbar vor dem Öffnen der am
Druckzylinder 2.1 angeordneten Greifer von diesen übernehmen. Im vor
liegenden Beispiel werden die Bogen 8 von den in Fig. 1 unteren Kettentrumen
transportiert. Dem von diesen durchlaufenen Abschnitt der Kettenbahn folgt
eine dieser zugewandte, an einer Bogenleiteinheit 4.6 ausgebildete Bo
genleitfläche 4.7. Zwischen letztgenannter und dem jeweils darüber geführten
Bogen 8 ist bevorzugt ein Tragluftpolster ausgebildet. Hierzu ist die
Bogenleiteinheit 4.6 mit in die Bogenleitfläche 4.7 mündenden
Blasluftdüsen 4.8 ausgestattet, für welche in Fig. 1 lediglich eine repräsentativ
für deren Gesamtheit und in symbolischer Darstellung wiedergegeben ist.
Um ein gegenseitiges Verkleben der bedruckten Bogen 8 nach Ablage in einem
Stapel zu verhindern, sind auf dem Weg der Bogen 8 von den
Antriebskettenrädern 4.2 zu einer Bogenbremse 4.9 ein Trockner 4.10 und eine
Bestäubungseinrichtung 4.11 vorgesehen. Zur Vermeidung einer übermäßigen
Erwärmung der Bogenleitfläche 4.7 ist in die Bogenleiteinheit 4.6 ein
Kühlmittelkreislauf integriert, der in Fig. 1 symbolisch durch einen
Einlaßstutzen 4.12 und einen Auslaßstutzen 4.13 an einer an der
Bogenleitfläche 4.7 angeordneten Kühlmittelwanne 4.14 angedeutet ist. Die
Bogenbremse 4.9 umfaßt eine Mehrzahl von Bremsmodulen, die hier jeweils
mittels eines Saugbandförderers gebildet sind.
Von dem Kettenförderer 4.1 werden die Bogen 8 in die Stapelstation 5
übergeben, so daß sich in dieser ein Stapel 5.1 von Bogen bildet. Die
Stapelstation 5 weist in ihrem oberen Aufnahmebereich für die Bogen einen
Vorderkantenanschlag 5.2 und einen gegenüberliegenden Hinterkantenan
schlag 5.3 auf, durch welche die Bogen ausgerichtet werden. Weiterhin weist
die Stapelstation 5 ein Hubwerk auf, von dem in Fig. 1 lediglich eine den
Stapel 5.1 tragende Plattform 5.4 und diese tragende, strichpunktiert
angedeutete Hubketten 5.5 wiedergegeben sind.
An die Stapelstation 5 schließt sich eine (hier nur angedeutete) Vorrichtung
zum Ausschleusen von Probe- und Fehlerbogen sowie eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 6 zum Abbremsen der Probe- und Fehlerbogen an, welche weiter
unten im einzelnen beschrieben wird.
Die Bogen verarbeitende Maschine 1 arbeitet folgendermaßen:
Ein zu verarbeitender Bogen 8 wird vom Stapel 3.1 durch die
Vereinzelungseinheit 3.4 abgenommen und an die Transporteinheit 3.5
übergeben. Diese übergibt, wie bereits erwähnt, den Bogen an den
Vorgreifer 2.4, der ihn wiederum der Anlegetrommel 2.3 übergibt. Der Bogen
wird daraufhin durch die Druckwerke 2a, 2' über die Druckzylinder 2.1 und die
Bogentransfereinrichtung 2.5 hindurchgeschleust und dabei bedruckt.
Der Bogen 8 wird vom letzten Druckzylinder an ein diesen passierendes
Greifersystem 4.15 am Kettenförderer 4.1 übergeben. Zur Ablage des Bogens
8 auf dem Stapel 5.1 öffnen sich die Greifer 4.16 zur Übergabe des Bogens 8
an die Bogenbremse 4.9, wenn sich ein nachlaufender Abschnitt des Bogens 8
über der Bogenbremse 4.9 befindet. Die Bogenbremse vermittelt dem Bogen 8
eine gegenüber der Verarbeitungsgeschwindigkeit verringerte Ablagege
schwindigkeit und gibt ihn nach Erreichen derselben frei, so daß ein
entsprechend verlangsamter Bogen 8 schließlich in der Stapelstation 5 auf die
Vorderkantenanschläge 5.2 auftrifft und unter Ausrichtung an diesen und an
den diesen gegenüberliegenden Hinterkantenanschlägen 5.3 gemeinsam mit
vorausgegangenen und/oder nachfolgenden Bogen den Stapel 5.1 bildet, der
mit Anwachsen des Stapels abgesenkt wird.
Sollen Probe- oder Fehlerbogen, letztere als sogenannte Makulatur bezeichnet,
nicht im Stapel 5.1 abgelegt, sondern ausgeschleust werden, so wird z. B. durch
manuelle Betätigung eines Bedieners ein automatisches Öffnen der einen
Bogen 8 tragenden Greifer 4.16 oberhalb des Stapels 5.1 verhindert und ein
Öffnen der Greifer 4.16 erst im Bereich des Endes des Untertrums der
Förderkette 4.5 bewirkt. Gleichzeitig wird der Saugbetrieb der Bremse 4.9
vorzugsweise unterbrochen.
Es kann vorgesehen sein, daß beim Anlaufen der Maschine grundsätzlich
zunächst sämtliche erste Bogen als Makulatur ausgeschleust werden, bis die
gewünschte Qualität erreicht ist. Der Bediener kann dann manuell eine Ablage
von Folgebogen auf dem Stapel 5.1 veranlassen. Ein automatisches
Ausschleusen von Bogen 8 im laufenden Betrieb kann derart erfolgen, daß
nach Ablage einer vorbestimmten Anzahl von Bogen im Stapel 5.1 jeweils ein
Bogen 8 als Probebogen und zu Dokumentationszwecken, beispielsweise zur
Qualitätssicherung gemäß der Norm ISO 9000 ausgeschleust werden.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Vorrichtung 6 zum Abbremsen von
Probe- und Fehlerbogen weist einen vertikalen Anschlag 6.1 für den jeweiligen
Bogen 8 und eine dem Anschlag 6.1 vorgeordnete, auf einem Bogenleitteil 6.3
aufsitzende Walze 6.2 zum Erfassen des Bogens zwischen Bogenleitteil 6.3
und Walze 6.2 unter Abbremsen desselben in Richtung des Anschlags 6.1 und
zum Halten desselben nach Zurückfedern an dem Anschlag 6.1 auf. Die
Walze 6.2 besteht vorzugsweise aus einem elastischen Material, welches einen
hohen Reibungskoeffizient erbringt, insbesondere aus Gummi. Ihre
Längsachse ist mit 6.8 bezeichnet.
Die Walze 6.2 ist in Richtung auf das Bogenleitteil 6.3 sowie entgegen der
Transportrichtung 7.1 des Bogens vorgespannt und über einen Teilumfang von
mehr als 180° von einer Kalotte 6.4 umfaßt, die an ihrer der Walze 6.2
abgewandten Seite eine bezüglich der Transportrichtung 7.1 des Bogens
ansteigende Schräge 6.5 aufweist und an dieser verschiebbar an einem
stationären Führungsteil 6.6 in Stützkontakt steht. Der Neigungswinkel α der
Schräge 6.1 beträgt z. B. zwischen 10° und 30°, in der gezeigten
Ausführungsform etwa 20°. Der Anpreßdruck der Walze 6.2 auf das
Bogenleitteil 6.3 ist über eine vertikal angeordnete Stellschraube 6.10 einstell
bar, die über eine Schraubenfeder 6.11 mit der Kalotte 6.4 in Wirkkontakt steht.
Entsprechend ist der Anschlagdruck der Walze 6.2 an der Schräge 6.5 mittels
einer in einer Gewindebohrung 6.14 des Führungsteils 6.6 angeordneten Stell
schraube 6.12 einstellbar, die über eine Schraubenfeder 6.13 mit der
Kalotte 6.4 in Wirkkontakt steht. Auf diese Weise ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung 6 für Bogen verschiedener Stärke geeignet, wobei eine schonende
Aufnahme der kinetischen Energie der zugeführten Bogen gewährleistet und
folglich eine Beschädigung der Bogen vermieden wird. Die zwischen Walze 6.2
und Bogenleitteil 6.3 abgebremsten Bogen kommen in einer gleichbleibenden
Entnahmeposition zum Stillstand.
Die Vorrichtung 6 weist ferner eine um eine horizontale Achse 7.3 schwenkbare
Klappe 6.7 auf, welche mit dem Führungsteil 6.6 mit der Kalotte 6.4 und der
Walze 6.2 verbunden ist. In der in den Fig. 2 und 3 wiedergegebenen Dar
stellung befindet sich die Vorrichtung 6 in Betriebsstellung; die Klappe 6.7 ist
geschlossen und mittels (nicht dargestellter) Arretierungsmittel verriegelt. Die
Stellschraube 6.10 zum Einstellen des Anpreßdrucks der Walze 6.2 auf das
Bogenleitteil 6.3 ist in einer Gewindebohrung 6.15 der Klappe 6.7 angeordnet,
so daß der Anpreßdruck der Walze 6.2 während des Betriebs bei ge
schlossener Klappe 6.7 einstellbar ist. Zur Entnahme eines Bogens aus der
Vorrichtung 6 ist die Klappe 6.7 mit dem Führungsteil 6.6, der Kalotte 6.4 und
der Walze 6.2 nach entsprechender Entriegelung um die Achse 7.3 nach oben
schwenkbar, so daß ein zwischen Walze 6.2 und Bogenleitteil 6.3 befindlicher
Bogen entnommen werden kann.
In Fig. 4 bis 7 sind schematische Ansichten der in der Kalotte 6.4 gelagerten
Walze 6.2 in verschiedenen Betriebssituationen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gezeigt.
In der in Fig. 4 gezeigten Betriebssituation nähert sich ein ausgeschleuster
Bogen 8 der Walze 6.2 in Transportrichtung 7.1. Die Walze 6.2 befindet sich im
Ruhe. Sobald das vorauseilende Ende 8.1 des Bogens 8 mit der Walze 6.2 in
Kontakt tritt, wird diese entsprechend der Stärke s des Bogens 8 entgegen der
vertikalen Vorspannung FV angehoben und dadurch und entsprechend der
Stärke des Bogens 8 entgegen der horizontalen Vorspannung FH entlang der
Schräge 6.5 in Transportrichtung 7.1 des Bogens 8 verschoben. Die Walze 6.2
wird von dem Bogen 8 in Rotation versetzt und unter Abbremsen desselben in
Richtung des Anschlags 6.1 geführt.
Zu dem Zeitpunkt, in dem das vorauseilende Ende 8.1 des Bogens 8 den
Anschlag 6.1 erreicht (Fig. 5), federt der Bogen 8 in die der
Transportrichtung 7.1 entgegengesetzte Richtung 7.2 zurück (Fig. 6) und die
Walze 6.2 wird dadurch in eine entgegengesetzte Rotation versetzt.
Nach vollständiger Aufnahme der kinetischen Energie des Bogens 8 befindet
sich letztgenannter beispielsweise in der in Fig. 7 dargestellten Position und
kann durch Anheben der Walze 6.2 (z. B. durch Wegschwenken der in Fig. 2, 3
dargestellten Klappe) entnommen werden.
Die zur Aufnahme der kinetischen Energie des Bogens 8 erforderlichen
Reibungskräfte zwischen diesem und der Walze 6.2 sind durch Variation der
Vorspannungen FV und FH einstellbar. Durch Wahl des Winkels α kann
weiterhin die durch die Stärke s des jeweiligen Bogens 8 induzierte Längsver
schiebung der Walze 6.2 und somit ebenfalls die erwünschte Bremswirkung der
Walze 6.2 eingestellt werden.
1
Bogen verarbeitende Maschine
2
Druckmaschine
2
a,
2
' Druckwerk
2.1
Druckzylinder
2.2
Gummituchzylinder
2.3
Anlegetrommel
2.4
Vorgreifer
2.5
Bogentransfereinrichtung
2.6
Antrieb
2.7
Antriebszahnrad
3
Bogenzuführeinrichtung
3.1
Stapel
3.2
Stapelunterlage
3.3
Hubkette
3.4
Vereinzelungseinheit
3.5
Transport- und Ausrichteinheit
4
Ausleger
4.1
Kettenförderer
4.2
Antriebskettenrad
4.3
Kettenradwelle
4.4
Umlenkkettenrad
4.5
Förderkette
4.6
Bogenleiteinheit
4.7
Bogenleitfläche
4.8
Blasluftdüse
4.9
Bogenbremse
4.10
Trockner
4.11
Bestäubungseinrichtung
4.12
Einlaßstutzen
4.13
Auslaßstutzen
4.14
Kühlmittelwanne
4.15
Greifersystem
4.16
Greifer
5
Stapelstation
5.1
Stapel
5.2
Vorderkantenanschlag
5.3
Hinterkantenanschlag
5.4
Plattform
5.5
Hubkette
6
Vorrichtung
6.1
Anschlag
6.2
Walze
6.3
Bogenleitteil
6.4
Kalotte
6.5
Schräge
6.6
Führungsteil
6.7
Klappe
6.8
Achse der Walze
6.10
Stellschraube
6.11
Schraubenfeder
6.12
Stellschraube
6.13
Schraubenfeder
6.14
Gewindebohrung
6.15
Gewindebohrung
7.1
Transportrichtung des Bogens
8
7.2
Laufrichtung des Bogens
8
nach Zurückfedern am Anschlag
6.1
7.3
Schwenkachse der Klappe
6.7
8
Bogen
8.1
voreilendes Ende des Bogens
8
a Neigungswinkel der Schräge
6.5
FV
;vertikale Vorspannung der Walze
6.2
FH
;horizontale Vorspannung der Walze
6.2
s Stärke des Bogens
8
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Abbremsen von Probe- und Fehlerbogen einer flächige
Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine, wie einer Druckmaschine, wobei
ein Bogen entlang einem Bogenleitteil geführt wird,
gekennzeichnet durch
eine auf dem Bogenleitteil (6.3) aufliegende, zumindest in vertikaler
Richtung bewegbare Walze (6.2), die einen zwischen Bogenleitteil (6.3)
und Walze (6.2) geführten Bogen (8) abbremst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (6.2) einem im wesentlichen vertikalen Anschlag (6.1) für
den Bogen (8) vorgeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (6.2) aus einem weichen elastischen Material,
insbesondere Gummi, besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (6.2) elastisch in Richtung des Bogenleitteils (6.3)
vorbelastet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (6.2) auch mit einer horizontalen Bewegungskomponente
bewegbar und entgegen der Transportrichtung (7.1) des Bogens (8) ela
stisch vorbelastet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (6.2) in einer Kalotte (6.4) gelagert ist, die an ihrer der
Walze (6.2) abgewandten Seite eine bezüglich der Transportrichtung (7.1)
des Bogens (8) ansteigende Schräge (6.5) aufweist und an dieser
verschiebbar mit einem stationären Führungsteil (6.6) in Stützkontakt
steht, wobei die Kalotte (6.4) elastisch entgegen der
Transportrichtung (7.1) des Bogens (8) vorbelastet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anpreßdruck der Walze (6.2) auf das Bogenleitteil (6.3)
einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anpreßdruck der Walze (6.2) auf das Bogenleitteil (6.3) mittels
wenigstens einer vertikal angeordneten Stellschraube (6.10) einstellbar
ist, die über eine Schraubenfeder (6.11) mit der Kalotte (6.4) in Wirkkon
takt steht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlagdruck der Walze (6.2) an die Schräge (6.5) mittels
wenigstens einer horizontal angeordneten Stellschraube (6.12) einstellbar
ist, die über eine Schraubenfeder (6.13) mit der Kalotte (6.4) in
Wirkkontakt steht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellschraube (6.12) in einer Gewindebohrung (6.14) des
Führungsteils (6.6) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsteil (6.6) mit der Kalotte (6.4) und der Walze (6.2) mit
einer um eine horizontale Achse (7.3) schwenkbaren Klappe (6.7)
verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellschraube (6.10) zum Einstellen des Anpreßdrucks der
Walze (6.2) auf das Bogenleitteil (6.3) in einer Gewindebohrung (6.15) der
Klappe (6.7) angeordnet ist.
13. Flächige Bedruckstoffe verarbeitende Maschine, insbesondere
Druckmaschine,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche.
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