Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schwallspülung eines
mindestens zwei hintereinanderliegende gegeneinander absperrbare
Abschnitte besitzenden Mischwasserkanals.
Unter Mischwasserkanälen sind ganz allgemein Abwasserkanäle zu ver
stehen, die neben den in Haushalten auftretenden Abwässern auch durch
Regenfälle oder Schneeschmelzen entstehende Wassermassen einer Kläran
lage zuführen, in welcher Dick- und Feststoffe ausgeschieden werden,
damit anschliessend geklärtes Wasser in weiterführende Gerinne einer
Wiederverwertung zugeführt werden kann, oder direkt über Flüsse dem
Wasserkreislauf wieder zugeführt wird.
Zufolge unregelmäßig anfallender Schmutzwassermengen, welche eine be
achtliche Fracht von Dickstoffen tragen und bei Ausfall entsprechender
Wassermengen, welche durch Niederschläge in die Kanalisation ein
dringen, ist es erforderlich diese oft kilometerlangen Kanäle künst
lich zu Spülen. Hierzu wird im allgemeinen Brauchwasser verwandt,
welche durch Schläuchegepumpt werden muß, hierbei tritt eine hohe Ab
wassermenge auf die an sich nicht erforderlich wäre. Eine Spülung von
Kanälen, deren Querschnitte im allgemeinen rund oder hochoval sind,
steigert den Verbrauch von Wasser erheblich. Bisher durchgeführte
Versuche gering verschmutztes Wasser in der Kanalisation bereitzu
halten um anschliessend die Kanäle zu spülen schlugen fehl, da die
Leckverluste beim Aufstauen derartiger Wassermengen einen derartig
hohen Grad erreichten, daß die Gefahr bestand, daß Dickstoffe hinter
den Staustufen sich bereits beim Aufstauvorgang absetzten und somit
eher einen negativen Einfluß auf ein schnelles Abführen von zu
klärendem Wasser mit sich brachten.
Münden in derartige Schmutzwasserkanäle auch Oberflächenwässer so
bringen diese zwangsläufig großstückiges Material wie Äste und Zweige
mit sich, welche auch ein Verlegen der Kanäle zusätzlich beschleu
nigen.
Insbesondere in Zeiten geringer Niederschläge ist die Gefahr des
Trockenfallens derartiger Schmutzwasserkanäle nicht auszuschliessen;
hierfür ist im unteren Bereich des Kanalrohres, im Sohlbereich, ein
Trockenwettergerinne vorgesehen, um zumindest das in diesem Gerinne
ablaufende Wasser, welches ebenfalls Dickstoffe enthält, abzuführen.
Es ist bekannt, daß zu bestimmten Tageszeiten, im allgemeinen am Vor
mittag etwa von sechs bis acht Uhr, verhältnismäßig viel Abwasser
produziert wird, welches gegebenenfalls für derartige Spülvorgänge
verwendet werden könnte. Bisher schlugen jedoch auch diese Versuche
fehl, da die Leckagen bei einem Aufstauen ebenfalls ein derartiges Maß
erreichten, daß ein Komplettspülen eines längeren Kanalsabschnitts
nicht durchführbar ist.
Durch die Deutsche Offenlegungsschrift 35 10 171 A1 ist eine Flüssig
keitsrückhalteeinrichtung für den Einbau in einen Flüssigkeits
speicherraum insbesondere Kanalstauraum bekannt geworden, bei welcher
eine im Zulaufbereich dieses Speicherraums angeordnete Stauklappe vor
gesehen, die mit steigendem Flüssigkeitsspiegel selbsttätig in
Schliesstellung schwenkt, und dadurch diesen Speicherraum in eine mit
dem Zulauf in Verbindung stehende Vorkammer und eine mit dem Ablauf in
Verbindung stehende Hauptkammer unterteilt, so daß Sammelflüssigkeit
in dieser Vorkammer zurückgehalten wird, und duch einen Verschliess
mechanismus, der diese Stauklappe in Schliesstellung hält, sobald ein
bestimmtes Flüssigkeitsniveu erreicht ist, und die Stauklappe frei
gibt, sobald diese Hauptkammer leergelaufen ist, so daß die in dieser
Vorkammer zurückgehaltene Flüssigkeit als Spülschwall ausläuft. Zu
folge der sehr hohen Leckverluste während des Stauvorgangs und auch
zufolge einer langsamen Öffnung der Stauklappe wird der gewünschte
Erfolg, einen Spülschwall zu erzeugen, nicht erreicht. Insbesondere
sind bei erfindungsgemäß freizuhaltenden der Schmutzwasserrinne oder
dem Trockenwettergerinne und bei geringem Anfall von Schmutzwasser die
Stauzeiten so lange, daß ein Spülefekt nicht erreichbar ist.
Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu
Grunde, ein Verfahren zur Erzeugung eines Spülschwalls zur Reinigung
von Mischwasserkanälen praktisch ohne energiezehrende Verluste in
Vorschlag zu bringen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens vorzuschlagen. Ausgehend von einem Verfahren zur Schwall
spülung eines mindestens zwei hintereinander liegende gegeneinander
absperrbare Abschnitte besitzenden Mischwasserkanals wird zur Lösung
der der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgabe vorgeschlagen, daß ent
sprechend für den Mischwasserkanal erstellten Spülintervallen für
duchzuführende Schwallspülungen zunächst der stromauf liegende Ab
schnitt gegen den stromab liegenden Abschnitt abgeschottet wird, daß
nach Erreichen einer vorgegebenen Stauhöhe im stromauf liegenden Ab
schnitt des Mischwasserkanals die Abschottung abrupt völlig gelöst
wird. Durch die erfindungsgemäße Abschottung der Abschnitte gegen
einander ist sichergestellt, daß praktisch während des Stauvorgangs
kein Leckwasser in den stromab liegenden Abschnitt eindringt, also in
kurzer Zeit die für eine Schwallspülung erforderliche Stauhöhe er
reicht wird, und gleichzeitig bei einer abrupten Öffnung der Abschot
tung die komplette Wassermasse als Spülschwall in den stromab
liegenden Abschnitt einschießt.
In Ausgestaltung dieses Verfahrens wird gemäß Anspruch 2 unter Schutz
gestellt, daß zunächst ein Schliessen des Abschottquerschnitts
vertikal zur Strömungsrichtung und direkt anschliessend ein Abdichten
in radialer Richtung erfolgt. Durch die erfindungsgemäße Auftrennung
in einen Schließ- und Abdichtvorgang wird der Schliessvorgang, da an
den Kanalseitenwänden keine Reibungen zu überwinden sind, in kürzester
Zeit geschehen und durch den Abdichtvorgang in radialer Richtung, also
senkrecht zur Kanalwand, eine eindeutige Abschottung erreicht.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 1 zum abrupten Lösen
der Abschottung zeichnet sich gemäß Anspruch 3 dadurch aus, daß zu
nächst ein Lösen einer Abdichtung in radialer Richtung erfolgt, und
direktanschliessend ein Öffnen des Abschottquerschnitts erfolgt. Auch
hier wird durch ein erfindungsgemäßes Auftrennen der bisher gemeinsam
durchgeführten Vorgänge, Öffnen und hierbei Verminderung der Abdich
tung, ein beachtlicher Zeitgwinn erreicht, das es zwangsläufig er
möglicht einen wirklichen Spülschwall zum Reinigen zu entlassen.
Um nunmehr ein Kanalsystem sicher mit der vorhandenen geringen Wasser
menge mittels Schwall zu spülen, wird in Ausgestaltung der Verfahren
nach den Ansprüchen 1, 2 und 3 gemäß Anspruch 4 vorgeschlagen, daß in
Abhängigkeit einer gemessenen Kopfwellengeschwindigkeit des Schwalls
die Abschottung am Ende des stromab liegenden Abschnitts eingeleitet
wird. Zufolge dieses Verfahrensschritts kann bei einer Reinigung des
entsprechenden Abschnitts das Spülen mittels Spülwalls ohne Verluste
des Spülmittels über die gesamte Kanalisation bis zur Kläranlage
durchgeführt werden. Für den letzen Abschitt vor der Kläranlage wird
gemäß Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 5 vorgeschlagen, daß
eine Abschottung am Ende des stromabliegenden Abschnitts unterbleibt.
Hiermit ist gewährleistet, daß die mit Schmutzfracht versehene
Flüssigkeit noch mit einer bestimmten Geschwindigkeit in die Kläran
lage eingeführt wird.
In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß
Anspruch 6 unter Schutz gestellt, daß in Abhängigkeit einer zusätz
lichen Wassermengenmessung im Mischwasserkanal die Spülintervalle be
einflußbar sind. Damit wird erreicht, daß gerade während des Zeitraums
eines Anfalls einer großen Abwassermenge mit verhältnismaßig starkem
Schmutzanfall häufiger eine Schwallspülung durchgeführt wird, und zwar
zufolge erhöhten Wasservorrats, als in Zeiten während des restlichen
Tages oder in Trockenzeiten.
In noch weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 6 wird
gemäß Anspruch 7 vorgeschlagen, daß bei periodisch auftretenden eine
bestimmte Zeitdauer anhaltenden Mehrwassermengen innerhalb von 24
Stunden zu Beginn und kurz vor dem Ende eines Einspeisens der Mehr
wassermenge eine Schwallspülung ausgelöst wird. Zufolge der erfin
dungsgemäß ersten Schwallspülung zu Beginn der Mehrwassermenge wird
der Kanal insgesamt sehr wohl gereinigt, und durch die kurz vor deren
Ende eingeleitete letzte Schwallspülung wird eventuell Verbliebenes
mit in die Kläranlage geschwemmt.
Zur Durchführung des Verfahren wird ausgehend von einer durch die
deutsche Offenlegungsschrift 35 10 171 A1 bekannt gewordenen Vor
richtung, durch welche eine den Mischwasserkanalquerschnitt in
Strömungsrichtung zum Teil verschließende um eine horizontale Achse
drehbare Klappe mit Antrieb mit einer den Sohlenprofilen anpassbaren
Dichtung bekanntgeworden ist, zur Lösung der Erfindung zu Grunde
liegende Aufgabe gemäß Anspruch 8 erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
eine Abschottklappe an ihrem dem Sohlen- und Seitenprofil des
Mischwasserkanals gegenüberliegenden Rand verformbar ausgebildet ist,
daß die Abschottklappe durch eine Oberkante parallel zu ihrer
horizontal verlaufende Drehachse nach oben begrenzt ist, daß die
Drehachse an einer stromauf vorhandenen Endstirnwand des stromauf
liegenden Abschnitts des Mischwasserkanals drehbar gelagert ist, daß
die Abschottklappe um einen Schwenkwinkel von 90 Grad aus einer
horizontalen Ruhelage in eine vertikale Abschottlage gegenüber dem
Sohlen- und Seitenprofil schwenkbar ist, daß Versorgungsleitungen
insbesondere für eine pneumatische Betätigung der Abschottklappe für
das Verschwenken um 90 Grad und für ein radiales Verformen des Rands
in Richtung auf das gegenüberliegende Seiten- und Sohlenprofil vor
gesehen sind, und daß eine Wasserspiegelmesseinrichtung und ein An
triebsmotor vorgesehen sind. Durch die erfindungsgemäß 90 Grad
Schwenkung der erfindungsgemäßen Abschottklappe aus ihrer parallel zur
Kanalsohle verlaufenden Richtung im geöffneten Zustand in eine senk
rechte Lage zur Fortschrittsrichtung des Kanals und der erfindungs
gemäß verformbaren Ausgestaltung ihres Rands für ein absolut dichtes
Abschotten, wird insbesondere bei pneumatischer Betätigung in Bruch
teilen von Sekunden ein sicherer Grobverschluß für die Schmutzwasser
masse erreicht, welcher durch radiales Verformen der Klappe, ebenfalls
in Bruchteilen von Sekunden insbesondere pneumatisch bewirkt, einen
echten Abschottefekt hervorruft, welcher auch zwangsläufig ein in der
Sohle des Kanals vorgesehenes Schmutz- oder Trockenwettergerinne
zwangsläufig mit abschottet.
Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung dieser Vorrichtung zeichnet sich
gemäß Anspruch 9 dadurch aus, daß eine das Sohlen- und Seitenprofil
des stromauf liegenden Abschnitts kontinuierlich weiterführende
Sohlenwanne gegenüber der Abschottklappe vorgesehen ist, daß Seiten
wände der Sohlenwanne nach oben hin oberhalb der größten horizontalen
Breite des stromauf liegenden Mischwasserkanalabschnitts parallel zu
einander ausgerichtet vertikal bis zur Oberkante der Abschottklappe
verlaufen. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung mittels einer
Sohlenwanne, welche den stromauf liegenden Abschnitt kontinuierlich
weiterführt, mit der erfindungsgemäßen Abänderung im Seitenbereich
ermöglicht zum einen, eine wohl definierte Abschottfläche und zum
anderen die Sicherheit, daß stets eine gleiche Wasseroberfläche be
dingt durch die Abschottklappe und die Oberkante der Seitenwände vor
handen ist.
In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird in
Anspruch 10 unter Schutz gestellt, daß bei ebenflächig verlaufender
Endstirnwand quer zur Strömungsrichtung die Drehachse im Abstand vor
der Endstirnwand, insbesondere in gegenüberliegenden Seitenwänden des
nachfolgenden Mischwasserkanalabschnitts angeordnet ist. Diese
erfinderische Ausgestaltung nimmt Rücksicht darauf, daß zwischen den
einzelnen Kanalabschnitten nicht nur runde, sondern auch rechteckige
Kanalschächte vorhanden sein können, und daß auch bei rechteckigen
Kanalschächten eine sichere Abdichtung und eine sichere Führung der
senkrecht zur Strömungsrichtung verlaufenden Abdichtung ermöglicht
wird. Bei runden Kanalschachtquerschnitten liegt die Drehachse sowieso
als Kreissehne bis zum Schnitt mit dem Kreis vor dem stromauf
liegenden Abschnitt.
In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß
Anspruch 11 vorgeschlagen, daß ein pneumatischer Motor getrennt als
Antrieb für die Abschottklappe und deren in Richtung auf die
Sohlenwanne mit ihren Seitenwänden verformbaren Rand vorgesehen ist.
Durch diese erfinderische Ausgestaltung wird zum einen die volle
Pneumatik für das Verdrehen oder Verschwenken der Abschottklappe
eingesetzt, die anschließend für die seitliche Abschottung der Ab
schottklappe gegen das Kanalprofil sofort zur Verfügung steht.
In noch weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß
Anspruch 12 unter Schutz gestellt, daß einerseits zwischem dem
Pneumatikmotor und den die Abschottklappe verschwenkenden Pneumatik
zylindern Druckschläuche vorgesehen sind, und daß andererseits ge
trennt hiervon der verformbare Rand über die Abschottklappe führende
Druckleitungen mit dem Pneumatikmotor verbunden ist, daß der Pneu
matikmotor in Abhängigkeit eines vorgebbaren Programms betrieben wird,
daß bei Aufstauen vom Mischwasser zunächst die Abschottklappe um 90 Grad
in die vertikale Verschwenkt und daran sofort anschliessend der
verformbare Rand pneumatisch beaufschlagt und anschliessend bei einem
Befehl "Schwallspülung" zunächst der verformbare Rand entlüftet und
anschliessend die Abschottklappe um 90 Grad zurück in die Horizontale
geführt wird. Diese erfinderische Kombination der Auftrennung zwischen
dem jeweiligen Schließvorgang und dem Abdichtvorgang bzw. dem Öffnen
der Abdichtung und daran anschliessendem praktisch reibungslosem
Schwenken ermöglicht auch mit geringen Wassermengen eine Schwall
spülung.
In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß
Anspruch 13 unter Schutz gestellt, daß an der Abschottklappe ein
weiterer Pneumatikanschluß für eine an ihrem Rand umlaufende ver
schleißfeste pneumatisch füllbare Flachschlauchdichtung vorgesehen
ist, daß ein Verzögerungsschalter für die Befüllung und ein Beschleu
nigungsschalter für die Entleerung der Flachschlauchdichtung vorge
sehen sind, und daß diese Schalter in Abhängigkeit der Befehle der
Steuereinrichtung betätigt werden. Durch diesen erfindungsgemäßen
Verzögerungsschalter wird eindeutig sichergestellt, daß die erfin
dungsgemäße Abschottklappe zunächst in Abschottstellung gebracht wird,
und anschliessend die Flachschlauchdichtung zur Abdichtung des
zwischen Sohlenwanne und Abschottklappe bestehenden Spalts befüllt
wird, hingegen bei der Entleerung, also bei einer Schwallspülung,
praktisch mit Einleitung des Zurückdrehens der Abschottklappe in die
horizontale Lage bereits mit Hilfe des Beschleunigungsschalters die
Flachschlauchdichtung entleert ist, so daß ohne Reibung, hervorgerufen
durch die Flachschlauchdichtung ein rasches Öffnen ermöglicht wird.
In noch weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß
Anspruch 14 unter Schutz gestellt, daß die Flachschlauchdichtung mit
ihrer einen äußeren Oberfläche mit einer auf eine mit dem Klappenrand
der Abschottklappe fest verbundenen Unterlage verbunden ist, und daß
die andere Oberfläche der Flachschlauchdichtung entlang dem abzu
schottenden Umfang in Richtung auf die Sohlenwanne und deren Seiten
wände gegenseitig beabstandete keilförmige Erhöhungen trägt. Durch
diese Erhöhungen wird beim Abschottvorgang eine Art Labyrinth
dichtung, verbunden mit einer Umhüllungmöglichkeit für eventuell im
Dichtspalt vorhandener Reststoffe erreicht, so daß auch bei ver
schmutztem Dichtspalt eine sichere Abschottung ermöglicht wird.
In noch weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß
Anspruch 15 unter Schutz gestellt, daß die Flachschlauchdichtung eine
Umhüllung trägt, und daß die Umhüllung in einer am Rand der Abschott
klappe umlaufenden Nut verläuft. Hierduch ist eine feste Verankerung
zwischen Flachschlauchdichtung und Abschottklappe erreicht, ohne daß
an dieser Stelle Leckwasser austreten kann.
In noch weiter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß
Anspruch 16 insbesondere in Ausgestaltung der Ansprüche 8-12 unter
Schutz gestellt, daß die Abschottklappe aus einem starren an der
Drehachse verankerten Klappenkörper und einem daran anschliessenden
elastisch verformbaren Klappenrand besteht, und daß der Klappenrand
einen wählbaren Abstand zur Sohlenwanne und deren Seitenwänden be
sitzt. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung kann in Verbindung
mit den senkrechten Seitenwänden vor Ort direkt eine bereits vor
handene Kanalisation aufgerüstet werden, ohne daß eine Unterbrechung
des Abwasserflusses eintritt. Hierbei ist es lediglich erforderlich
einen entsprechenden im Kanalverlauf ausgewählten Schacht entsprechend
der erfinderischen Lehre mit einer Sohlenwanne mit senkrechten und
parallel zueinander verlaufenden Seitenwänden zu versehen, und die
Abschottklappe entsprechend ihrer Drehachse zur Sohlenwanne einzu
justieren, und die Drehachse entsprechend anzuordnen.
In Ausgestaltung hierzu wird gemäß Anspruch 17 unter Schutz gestellt,
daß an einem aus Edelstahl bestehenden Rahmen des Klappenkörpers beid
seitig eine den Rahmen in Richtung auf die Sohlenwanne überragende Be
plankung vorgesehen ist, daß in dem Zwischenraum zwischen den Planken
ein flexibler Dichtungsträger über in Abstand in Umlaufrichtung entlang
am Rahmen angeordnete Befestigungs- und Verstellschrauben an die
Kontur der Sohlenwanne und deren Seitenwände in einem vorgegebenen
gleichmäßigen Abstand angepasst wird, daß eine weitere pneumatisch
füllbare Flachschlauchdichtung an der Aussenseite des die Beplankung
in radialer Richtung überragenden flachen Dichtungsträgers vorgesehen
ist, daß die Dichtfläche der weiteren pneumatisch füllbaren Flach
schlauchdichtung mit der Dichtfläche der Sohlenwanne und den senk
rechten Seitenwänden im nichtaktiven Zustand einen gleichmäßigen Spalt
vorgegebener Dicke einschliessen, und daß die Planken gegenseitig und
am Rahmen verschraubt werden. Eine derartige erfindungsgemäße Ab
schottplatte mit verformbarem Rand ist insbesondere für die Nach
rüstung bereits vorhandener Schmutzwasserkanäle geeignet.
In noch weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß
Anspruch 18 unter Schutz gestellt, daß die weitere pneumatisch füll
bare Flachschlauchdichtung eine u-förmige Halterung auf ihrer Rück
seite trägt, und mit dieser gemeinsam mit dem flexiblen Dichtungs
träger im Zwischenraum zwischen den Beplankungen, diese nach außen
überragend, arretiert angeordnet sind. Durch diese erfinderische
Ausgestaltung ist das Austreten von Leckwasser eindeutig unterbunden
bei gleichzeitiger insbesondere pneumatisch durchzuführendem Ab
schottvorgang oder auch Lösen des Abschottvorgangs zur Erzeugung eines
aktiven Säuberungsschwalls.
In der nachfolgenden Zeichnung wird die Erfindung an Hand schematisch
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert:
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schmutzwasserkanal im Schnitt
Fig. 2a eine Stelle I des Schmutzwasserkanals gemäß
Fig. 1 vergrößert im Schnitt
Fig. 2b eine Stelle I des Schmutzwasserkanal gemäß Fig. 1
vergrößert in Draufsicht
Fig. 2c eine Stelle I des Schmutzwasserkanals
gemäß Fig. 1 in Ansicht stromauf
Fig. 3 Ansicht einer Abschottklappe und
Fig. 4 Teilschnitt durch die Abschottklappe gemäß Fig. 3
In der nachfolgenden Beschreibung werden gleiche Bauteile mit
denselben Bezugsziffern bezeichnet.
Gemäß Fig. 1 ist ein unterirdisch verlegter Schmutzwasserkanal 1,
welcher über Schächte 2, 3 zugänglich ist, in einen stromauf liegenden
Abschnitt 4 und einen stromab liegenden Abschnitt 5 aufgeteilt.
Am Ende des stromauf liegenden Abschnitts 4 ist eine Abschottklappe 6
vorgesehen, welche über einen Antriebsmotor 7 von der in Fig. 1 dar
gestellten geschlossenen Lage in eine horizontale Lage 8 zur Kanal
sohle 9 verschwenkt werden kann. Die Abschottklappe 6 ist von Sohlen
wanne 10 teilweise umgeben, welche ausgehend vom stromaufliegenden
Abschnitt 4 sich in den stromabliegenden Abschnitt 5 hinein erstreckt.
Gemäß Fig. 1 wird der stromauf liegende Abschnitt 4 durch den Schacht
2 nach oben begrenzt.
Gemäß Ausführungbeispiel nach Fig. 1 ist im Schacht 2 eine Wasser
spiegelanzeige 11 vorgesehen, mit welcher der maximale Wasserspiegel
im Aufstaubereich des stromauf liegenden Abschnitts bestimmt wird.
Fig. 2a zeigt im vergrößerten Maßstab in Ansicht die Abschottklappe 6
in Verbindung mit der Sohlenwanne 10 im Schnitt. Die Abschottklappe 6
ist an einer Drehachse über eine Konsole 13 im Abstand vor der End
stirnwand des Schachts 3 angeordnet. An der Konsole ist gleichzeitig
eine Ultraschaschallsonde 15 angeordnet, welche den jeweiligen Wasser
stand im abgeschotteten Teil des stromauf liegenden Abschnitt 4 über
wacht.
In Fig. 2a ist weiter dargestellt, wie mit einem pneumatischem
Linearantrieb 16 die Abschottklappe 6 aus ihrer horizontalen Lage 8 in
die Abschottlage um 90 Grad mittels pneumatischer Hilfsmittel raschest
möglich verschwenkt wird. Hierbei ist der pneumatische Linearantrieb
16 an einer Seitenwand 18 des Schachts 3 drehbar gelagert und zum
anderen mit der stromab liegenden Oberfläche 19 der Abschottklappe 6
verbunden.
Die Sohlenwanne 10 wird gemäß Ausführungsbeispiel im stromauf
liegenden Abschnitt 4 mit der Wand des Schmutzwasserkanals 1 mittels
Dübeln 20 verbunden, während die freie Seite der Sohlenwanne über
Verbundanker entweder mit der Seitenwand 18 oder der Endstirnwand 14
verbunden ist (vergleiche Fig. 2c).
Wie in Fig. 2c weiter dargestellt, besitzt der Schmutzwasserkanal 1
runde Abwasserrohre 22. Demgemäß ist beginnend mit dem horizontalen
Durchmesser 23 des runden Abwasserrohres 22 die Sohlenwanne parallel
zueinander aufgeweitet, so daß für die Abschottklappe 6 sich ein wohl
definierter Dichtungsspalt ergibt. Die Drehachse 12 verläuft parallel
zur Horizontalen und ist, wie bereits ausgeführt, mit der Endstirnwand
14 verbunden. Zum anderen trägt die Drehachse über Stützen 24, 25 die
Abschottklappe 6, welche in einem Abstand unterhalb der Drehachse
parallel zu ihr eine Oberkante 26 aufweist. Hierdurch ist sicherge
stellt, daß der Querschnitt der Abwasserrohre 22 durch die Abschott
klappe 6 nur bis zu einem gewissen Bereich abgeschottet wird, und
Sicherheit besteht, daß eine Verstopfung des stromauf liegenden Ab
schnitts 4 nicht stattfinden kann, insbesondere auch deshalb, weil die
Drehachse 6 im Abstand vor der Endstirnwand 14 verläuft und somit auf
schwimmende Gegenstände ohne weiteres über die Oberkante oder links
und rechts vorbei in den stromabliegenden Abschnitt bereits vor Öffnen
der Abschottklappe weiter transportiert werden.
Fig. 2b zeigt in der Draufsicht daß Trockenwettergerinne 27, welches
auch in den Fig. 2a und 2c dargestellt ist. In Fig. 2c ist ange
deutet, daß die Abschottlappe 6 ebenfalls einen Fortsatz 28 besitzt,
welcher mit dem Trockenwettergerinne zusammenwirkt.
Fig. 3 zeigt ein hochovales Kanalprofil 30, welches über eine Berme
31 mit der Endstirnwand 14 und der Seitenwand 18 des Schachts 3 ver
bunden ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 wird ein
Edelstahlrahmen 32 mit der Drehachse 12 verbunden, so daß dieser
Rahmen 32 um 90 Grad senkrecht zur Strömungsrichtung und parallel zu
dieser mittels Motor oder einem pneumatischen Linearantrieb, wie
bereits zu Fig. 2a beschrieben, bewegt werden kann. Um eine Ab
schottung zwischen stromauf liegendem Abschnitt 4 und stromab
liegendem Abschnitt 5 zu erreichen, taucht der Rahmen, welcher in
einfachster Form als Vieleckrahmen ausgebildet ist, in die hochovale
Öffnung ein.
Wie in Fig. 4 näher erläutert, besitzt der Edelstahlrahmen 32 eine
Rahmenbreite 33 in Richtung auf den stromauf liegenden Abschnitt 4.
Der Rahmen 32 trägt stromauf und stromab eine Beplankung 34, 35, welche
den Rahmen 32 in radialer Richtung überragen. Die Beplankung 34, 35
ist mit am Umfang des Rahmens 32 angeordenten Schrauben 36 mit diesem
verbunden. In Richtung auf die Kanalinnenwand 37 (vergleiche Fig. 3)
des Schmutzwasserkanals 1 sind Befestigungs- und Verstellschrauben 38
vorgesehen, mit welchen ein flexibler Dichtungsträger 37 zur an der
Kanalinnenwand 37 angeordneten Sohlenwanne 10 ausgerichtet werden
kann.
Auf einem flexiblen Dichtungsträger 39 ist eine weitere pneumatisch
füllbare Flachschlauchdichtung 40 vorgesehen, welche gemäß Fig. 4 im
Schnitt dargestellt einen Hohlraum 41 trägt, welcher pneumatisch be
füllt werden kann, und wobei die weitere Flachschlauchdichtung 40
zahnartige Erhöhungen 42 trägt, welche der Sohlenwanne 10, welche von
der Kanalinnenwand 37 kontinuierlich in den stromab liegenden Ab
schnitt 5 hineinragt, gegenübersteht.
Die weitere Flachschlauchdichtung 40 trägt an ihrer den zahnartigen
Erhöhungen 42 gegenüberliegenden Seite 43 eine U-förmige Halterung 44,
welche mit dem flexiblen Dichtungsträger 39 zusammenwirkt. Wird die
Beplankung 34, 34 mittels Durchgangsschrauben 45 verbunden, so wird die
weitere Flachschlauchdichtung 40, die Beplankung 34, 35 überragend,
arretiert von der Beplankung 34, 35 getragen. Damit ist sichergestellt,
daß ein vorgegebener Spalt 46 zwischen Sohlenwanne 10 und zahnartigen
Erhöhungen 42 der weiteren Flachschlauchdichtung 41 stets konstant
bleibt. Durch pneumatisches Befüllen des Hohlraums 41 wird somit die
weitere Flachschlauchdichtung 40 an die Dichtfläche der Sohlenwanne
angepresst, so daß eine Abschottung zwischen stromauf liegendem Ab
schnitt 4 und stromab liegendem Abschnitt 5 eindeutig gewährt ist.
Durch die über die gesamte Länge der Flachschlauchdichtung verlau
fenden zahnartigen Erhöhungen 42 wird auch dann eine sichere Ab
schottung erreicht, wenn Schmutzteile sich auf der Sohlenwanne 10 im
Bereich der Abdichtung abgesetzt haben.
Anhand eines in Fig. 1 schematisch dargestellten Steuerteils 50 wird
das erfinderische Verfahren erläutert. In Abhängigkeit einer vorge
gebenen Steuerung 41 über das Öffnen und Schliessen der Abschottklappe
10 wird ein Kompressor 52 in Betrieb gesetzt. Über Druckleitungen wird
zunächst der pneumatische Linearantrieb 16 in Tätigkeit treten, und
raschest möglich die Abschottklappe 6 aus der horizontalen Lage 8 in
die Abschottlage 17 ohne wesentlichen Widerstand bringen. An
schliessend wird der Kompressor 52 ebenfalls über nicht dargestellte
Leitungen den weiteren Hohlraum 41 der weiteren Flachschlauchdichtung
40 mit Druckluft versorgen, und somit die weitere Flachschlauch
dichtung 40 mit ihren zahnartigen Erhöhungen 42 gegen die Dichtfläche
an der Sohlenwanne anpressen. Damit ist die Abschottung in kürzester
Zeit vollendet.
Durch Überwachung des nun ansteigenden Schwallwassers mittels Ultra
schallsonde 15 wird sichergestellt, daß bei Erreichen der Oberkante 26
der Abschottklappe 6 zunächst der Hohlraum 41 entlüftet wird, und
praktisch gleichzeitig hiermit die Abschottklappe in ihre horizontale
Lage 8 zurückgeführt wird. Damit wird ein Reinigungsschwall hoher
Energie in den stromab liegenden Abschnitt 5 entlassen und führt dort
die gewünschte Säuberung durch.