DE1000943B - Flush-Hilfsmittel - Google Patents

Description

• Flush-Hilfsmittel Es ist bekannt, aus wäßrigen Lösungen ausgefällte, noch im feuchten Zustand befindliche Stoffe, insbesondere Pigmente, ohne Trocknung in nicht wasserlösliche Bindemittel, wie z. B. Öl, mit Hilfe von Zusätzen, die eine Phasenumkehr und damit Abscheidung des Wassers hervorrufen, einzuarbeiten. In der Praxis ist dieses Verfahren auch unter dem Namen »Flush-Verfahrenrc bekannt, während die diesbezüglichen Zusätze als »Flush-Hilfsmittel« bezeichnet werden.
• Es wurde nun gefunden, daß im Kern alkylierte Cyclohexylamine, deren am Stickstoff befindliche Wasserstoffatome ebenfalls ganz oder teilweise substituiert, insbesondere alkyliert sein können, oder auch die diesen Verbindungen entsprechenden Seifen mit Harz- bzw. Fettsäuren als Flush-Hilfsmittel hervorragend geeignet sind.
• Vorzugsweise kommen dabei Verbindungen mit einer kurzen Alkylgruppe in Frage, wie z. B. die entsprechenden Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butylcyclohexylamine. Als besonders geeignetes Flush-Hilfsmittel hat sich dabei 4-Methyl-cyclohexylamin erwiesen.
• Die erfindungsgemäßen Flush-Hilfsmittel können besonders zum Flushen von Pigmenten, wie Ocker, Bleimennige, braune oder rote Eisenoxyde, Ferrocyanblau, Titanoxyd, Cadmiumbraun, Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Zinksulfid, Tonerdehydrat und Kieselgel, Anwendung finden.
• Verwendet man bei den genannten Pigmenten als nicht wäßrige Bindemittel beispielsweise pflanzliche, tierische, synthetische oder mineralische Öle, so kann man Farbpasten erhalten, die für Druck- und Lackzwecke hervorragend geeignet sind. Sofern die genannten Bindemittel freie Fett- oder Harzsäuren enthalten, bilden sich mit den alkylierten Cyclohexylaminen Seifen. Die Wirksamkeit des Flush-Hilfsmittels wird jedoch durch die Seifenbildung nicht vermindert. Man kann daher auch an Stelle der alkylierten Cyclohexylamine von Anfang an die entsprechenden Seifen zusetzen.
• Die Verwendung der erfindungsgemäßen Flush-Hilfsmittel ist jedoch nicht auf die obengenannten Pigmente und nicht wäßrigen Bindemittel beschränkt. Sie können auch für die Einarbeitung anderer aus wäßrigen Lösungen ausgefällter, noch feuchter Pigmentstoffe in beliebige, für die betreffenden Stoffe geeignete nicht wäßrige Bindemittel Verwendung finden.
• Es ist bereits bekannt, Cyclohexylamin, dessen N-Substitutionsprodukte oder deren Salze mit seifenbildenden Carbonsäuren als Flush-Hilfsmittel zu verwenden, jedoch sind diese in geringerem Maße wirksam, so daß, wie aus den nachfolgenden Beispielen 3 und 4 ersichtlich, merklich größere Mengen zur Erzielung des gleichen Effektes erforderlich sind.
• Beispiel 1 5 kg wasserfeuchtes Ferrocyanblau mit einem Trockengehalt von etwa 30 °/o wird mit 5 kg Bindemittel, bestehend aus einem Gemisch von Dibutylphthalat und Ricinusöl (Verhältnis 1 : 1) in einem Mischer gut durchgearbeitet. Nach guter Durchmischung erfolgt die Zugabe von 30 g 4-Methyl-cyclohexylamin entsprechend einer Menge von 204, berechnet auf den Trockengehalt des Pigments. Der Ansatz wird erneut durchgearbeitet, wobei nach kurzer Zeit, im allgemeinen weniger als 17, Stunde, sich das Wasser abzuscheiden beginnt und das Farbpigment von dem Bindemittel aufgenommen wird.
• Es wird dann nochmals die gleiche Menge 4-Methylcyclohexylamin zugesetzt und das Gemisch erneut durchgeknetet. Die Hauptmenge des Wassers ist nach etwa 2 Stunden abgeschieden und wird abgetrennt. Das restliche Wasser läßt sich im Vakuum bei 40 bis 60° leicht entfernen, was man aber auch dadurch erreichen kann, daß man das Gemisch über einen geheizten Walzenstuhl laufen läßt. Gegebenenfalls kann das fertige Produkt durch Zusatz weiterer Bindemittelmengen auf andere Konzentrationen eingestellt werden.
• Beispiel 2 Auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise werden 5 kg Tonerdehydrat mit einem Wassergehalt von 800/, in 3,5 kg Leinölfirnis eingearbeitet, jedoch zweimal 50/, (bezogen auf den Trockengehalt des Pigmentes) 4-Methylcyclohexylamin als Flush-Hilfsmittel zugesetzt.
• Beispiel 3 Zwei Ansätze zu je 5 kg wasserfeuchtem Pariserblau (Trockengehalt 40 °/o = 2000 g) werden in einer Knetmaschine mit 2000 g Bindemittel, das ein ölmodifiziertes Alkydharz zu 90 °/o in Butanol gelöst enthält, gut durchgearbeitet. Das Verhältnis Bindemittel zu Pigment beträgt 1 : 1. Nach Durchmischung erfolgt die Zugabe der untengenannten Flush-Hilfsmittel zu den Ansätzen jeweils in zwei Partien und im Abstand von je. 15 Minuten.

  Ansatz mit Ansatz mit

  4-Methyl- Cyclohexylamin

  cyclohexylamin

  Mengen des Flush-

  Hilfsmittels

  (berechnet auf den

  Trockengehalt des

  Pigmentes) . . . . . . . . 9,5 °/o =190 g 11 @/o = 220 g

  Wasserabscheidung ... 87 % = 2600 g180 % = 2400 g

  Beispiel 4 Zwei Ansätze zu je 5 kg Ferrocyanblau (Trockengehalt 30 °/o = 1500 g) werden in einer Knetmaschine mit 5 kg Bindemittel (Dibutylphthalat zu Ricinusöl = 1 : 1) gut durchgemischt. Die Zugabe der unten genannten Flush-Hilfsmittel zu den Ansätzen erfolgt auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise.

  Ansatz mit Ansatz mit

  4-Methyl- Cyclohexylamin

  cyclohexylamin

  Mengen des Flush-

  Hilfsmittels

  (berechnet auf den

  Trockengehalt des

  Pigmentes) . . . . . . . . 12 °/o = 180g 15 11/o = 225 g

  Wasserabscheidung ... 77 °/o = 2700 g 72 % = 2500 g

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von im Kern -alkylierten Cyclohexylaminen, deren am Stickstoff befindliche Wasserstoffatome ganz oder teilweise substituiert, insbesondere alkyliert sein können, oder von deren Salzen mit seifenbildenden Carbonsäuren als Flush-Hilfsmittel. In Betracht gezogene Druckschriften USA.-Patentschrift Nr. 2126 925; Fette, Seifen, Anstrichmittel, 1954, S.2, 119, rechte Spalte, Abs. 2 von unten.