DE10005185A1

DE10005185A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung von Fahrzeug- und/oder Steuerfunktionen

Info

Publication number: DE10005185A1
Application number: DE10005185A
Authority: DE
Inventors: Juergen Gras
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2000-02-05
Filing date: 2000-02-05
Publication date: 2001-08-09
Also published as: US20020156557A1; US6625526B2; EP1169197A1; WO2001056837A1; JP2003521416A

Abstract

Erfindungsgemäß wird ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Überwachung von Betriebs- und/oder Fahrparameter eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, wobei die von einem Sensor gelieferten Meßdaten zur Überwachung der Betriebs- und/oder Fahrfunktionen von der Steuerfunktion in Abhängigkeit vom Neigungswinkel des Kraftfahrzeugs in Fahrzeuglängs- oder Fahrzeugquerrichtung geprüft werden. Bei Überschreiten einer vorgegebenen Schwelle für den Neigungswinkel wird die Fehlermeldung unterdrückt, wenn der erkannte Fehler nur kurzzeitig auftritt. So können beispielsweise kurzzeitig auftretende Fehlermeldungen bezüglich des Füllstandspegels im Tank, Kühlwasser, Motor- und Getrieberaum unterdrückt werden. Die Fehlerausgabe erfolgt nur, wenn ein tatsächlicher Fehler vorliegt, der längerfristig ansteht. In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, Fehlermeldungen auch in Abhängigkeit von dynamischen Fahrparametern wie Drehraten und/oder Beschleunigungen zu erfassen und zu bewerten. Eine bevorzugte Anwendung erfolgt in Geländefahrzeugen.

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung zur Überwachung von Betriebs- und/oder Fahrparametern eines Kraftfahrzeugs nach der Gattung der nebengeordneten Ansprüche 1 und 10. Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung von Betriebs- und Fahrparametern sind schon vielfältig bekannt. Beispielsweise wird die Fahrgeschwindigkeit, Fahrtrichtung oder das Motormanagement auf die Funktionssicherheit überwacht. Ebenso sind beispielsweise Sensoren für die Überwachung des Kraftstoffspiegels im Tank oder Füllstandsanzeiger im Kühlwasser und dergleichen bekannt. Ist beispielsweise der Füllstand im Tank zu niedrig oder der Kühlwasserspiegel abgesunken, dann meldet der Sensor eine entsprechende Fehlermeldung an eine Steuerung, die eine entsprechende Warnung ausgibt. Dieses ist wichtig, um drohenden Fahrzeug- oder Motorschäden vorzubeugen.

In gewissen Fahrsituationen ist es jedoch wünschenswert, daß nicht immer diese Fehlermeldung ausgegeben wird, da der Fehlerzustand nur sehr kurzzeitig auftritt und in dieser speziellen Fahrsituation keine Gefahr darstellt.

Andererseits wird der Fahrer durch das Erscheinen der Fehlermeldung irritiert, ohne daß er deren Bedeutung abschätzen kann.

Vorteile der Erfindung

Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen der nebengeordneten Ansprüchen 1 und 11 hat demgegenüber den Vorteil, daß eine Fehlermeldung von der Steuerung unterdrückt wird, wenn diese Fehlermeldung aufgrund der aktuellen Fahrsituation vorhersehbar, aber für das Fahrzeug oder die Fahrsituation unschädlich ist. Insbesondere wenn man beispielsweise einen steilen Berg auf- oder abfährt, kann ein Kraftstoff-Füllstandssensor bei einem niedrigen Kraftstoffpegel im Tank eine Fehlermeldung generieren, die jedoch nicht kritisch sein muß. Im allgemeinen ist die Tankanlage so ausgebildet, daß auch bei einer Berg- oder Talfahrt mit niedrigem Füllstandspegel und kurzzeitigen Unterbrechungen der Kraftstoff-Förderung ein einwandfreier Betrieb des Motors gewährleistet ist. Hier kann vorteilhaft die Fehlermeldung unterbleiben, da sie den Fahrer nur irritieren würde.

Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserung des im Anspruch 1 bzw. 10 beanspruchten Verfahrens bzw. der Vorrichtung möglich. Als besonders vorteilhaft wird angesehen, daß der Neigungssensor den Neigungswinkel entweder in Fahrtrichtung entlang der Fahrzeuglängsachse oder quer zum Fahrzeug erfaßt und ein entsprechendes Signal an die Steuerung liefert. Beispielsweise können bei Geländefahrzeugen in hügeligem Gelände unvorhersehbare Schraglagen des Kraftfahrzeugs auftreten, die jedoch mit einer Störung im Sinne einer Fehlerdiagnose nicht relevant sind. Dieses ist insbesondere bei der Überwachung des Füllstandes beispielsweise des Kraftstoffes im Tank, des Kühlwassers in der Kühlanlage, des Motor- und/oder Hydrauliköls oder auch des Scheibenwaschwassers und dergleichen gegeben.

Für den Servicefall ist es dagegen wünschenswert, wenn aufgetretene Fehler in Abhängigkeit des zugehörigen Neigungswinkels gespeichert werden, so daß ein aufgetretener Fehler richtig und eindeutig interpretiert werden kann. Dabei stellt die Ausgabe des Fehlers auf einer Anzeige in optischer oder akustischer Form für den Fahrer eine einfache und preiswerte Lösung dar.

Alternativ ist die Ausgabe über eine entsprechende Servicebuchse, die in der Regel in modernen Fahrzeugen ohnehin vorhanden ist, auch für die Werkstatt bedeutsam, da einmalige oder selten auftretende Fehler auf diese Weise einfach erkannt und in ihrer Bedeutung richtig bewertet werden können.

Besonders vorteilhaft erscheint auch, die Fehlerunterdrückung zeitlich zu begrenzen. Denn wenn der Fehler ständig gemeldet wird, kann davon ausgegangen werden, daß ein echter Fehler vorliegt, der nicht von der augenblicklichen Fahrsituation abhängt.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in den Figuren näher erläutert. Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild und Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs auf einer Steigungsstrecke.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Fig. 1 zeigt eine Steuerung 1, an die diverse Sensoren S1, S2. .S_n angeschlossen sind. Beispielsweise ist als S₁ ein Füllstandssensor für den Kraftstoff in einem Tank 11 (Fig. 2) vorgesehen. S₂ ist ein Wasserfüllstandssensor beispielsweise für das Kühlwasser oder die Scheibenwaschanlage. In der Regel haben moderne Fahrzeuge eine Reihe von Füllstandssensoren, mit denen entsprechende Füllstände überwacht werden. Summarisch wurden diese mit S_n bezeichnet. Die Steuerung 1 ist des weiteren mit einem Neigungssensor 14 verbunden, der einen Neigungswinkel a des Fahrzeugs vorzugsweise in Längsrichtung und/oder in Querrichtung erfaßt. Ausgangsseitig ist die Steuerung 1 mit einer Anzeige 2 verbunden, auf der erkannte Fehlermeldungen entweder optisch oder akustisch ausgebbar sind. Auch ist eine Diagnosebuchse 3 vorgesehen, auf der die erkannten Fehlermeldungen unter Hinzufügung des entsprechenden Neigungswinkels a nachträglich abrufbar sind.

In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß beispielsweise ein Drehratensensor oder Beschleunigungssensor 4 an die Steuerung 1 angeschlossen ist und daß die von den Sensoren Sn erfaßten Fehlermeldungen in Abhängigkeit von den Signalen des Drehraten- bzw. Beschleunigungssensors 4 gemessen und gespeichert werden.

Anhand der schematischen Darstellung der Fig. 2 wird die Funktionsweise dieser Anordnung näher erläutert. Fig. 2 zeigt ein Kraftfahrzeug 10 auf einer Steigungsstrecke mit einem Neigungswinkel a. Das Kraftfahrzeug 10 hat einen Tank 11, in dem der Füllstandssensor S1 für den Kraftstoff an geeigneter Stelle angeordnet ist, so daß der momentane Füllstandspegel meßbar ist. Dieser Füllstandspegel ändert sich in Abhängigkeit vom Neigungswinkel a wie auch von der Fahrweise, wobei entsprechende Sensoren 4 eine Kurvenfahrt, Drehung, Beschleunigung und Abbremsen des Fahrzeugs erfassen. Entsprechende Füllstandssensoren S2 sind auch für das Kühlwasser, Motor- und Getriebeöl, Hydrauliköl, Scheibenwaschanlage etc. vorgesehen. Aus Übersichtlichkeitsgründen wurden diese Sensoren nicht näher dargestellt.

Während des normalen Fahrbetriebes erfaßt die Steuerung 1 kontinuierlich die Signale der angeschlossenen Sensoren S1, S2, Sn, 4, 14 und berechnet aufgrund von vorgegebenen Schwellwerten, ob die überwachten Funktionen in Ordnung sind. Tritt ein Fehler auf, dann werden die empfangenen Signale in Abhängigkeit vom Neigungswinkel a und/oder den weiteren dynamischen Parametern wie Drehwinkel und Beschleunigung gespeichert. Diese Überwachung ist insbesondere für Geländefahrzeuge relevant, die auch in einem extrem bergigen Gelände eingesetzt sind. Signalisiert beispielsweise der Füllstandssensor S₁ mangelnden Kraftstoff und gibt eine entsprechende Meldung an die Steuerung 1, dann bewertet die Steuerung 1 diese Meldung in Abhängigkeit von dem momentan gemessenen Neigungswinkel des Neigungssensors 14 und/oder weiteren Sensoren 4. Ist die Störung nur kurzfristig innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne, was mit einem entsprechenden Filter überwacht werden kann, dann wird diese Fehlermeldung unterdrückt, um nicht den Fahrer des Kraftfahrzeugs zu irritieren. In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist vorsehbar, daß diese Fehlermeldung gespeichert und auf der Diagnosebuchse 3 ausgebbar ist, wobei neben der Fehlermeldung auch zugeordnete Neigungswinkel a bzw. Beschleunigungs- oder Drehratenwerte ausgebbar sind.

Um kurzfristige Fehlermeldungen von tatsächlich vorhandenen Fehlern unterscheiden zu können, wird die Fehlermeldung mittels eines zweiten Filters (Tiefpassfilters oder Zeitintervall) überwacht. Tritt nach Ablauf dieser zweiten Schwelle der Fehler nicht mehr auf, dann wird der Fehlerspeicher zurückgesetzt. Nach diesem Verfahren können auf einfache Weise die zuvor genannten Parameter in Abhängigkeit vom Neigungswinkel a bzw. den dynamischen Fahrparametern wahlweise ausgegeben oder unterdrückt werden. Es ist vorgesehen, daß der Fahrer mittels eines entsprechenden Schalters wahlweise einzelne Überwachungsfunktionen ausschalten kann. In diesem Fall ist die automatische Fehlerausgabe dann ausgeschaltet.

Für die Diagnosebuchse 3 ist jedoch vorgesehen, daß alle Diagnosefunktionen in Abhängigkeit vom Neigungswinkel bzw. den dynamischen Parametern abgefragt werden können, wobei die Ausgabe unter Berücksichtigung des Neigungswinkels a bzw. der weiteren dynamischen Fahrparameter in Form einer Tabelle möglich ist.

Ergänzend wird noch darauf hingewiesen, daß die Fehlerunterdrückung wieder aufgehoben wird, wenn der vorgegebene Grenzwert für den Neigungswinkel wieder unterschritten wurde. Um ein Flackern im Grenzbereich zu vermeiden wird für die Freigabe der Fehlermeldung vorteilhaft eine Hysterese für den Grenzwert vorgegeben, so daß erst nach Durchschreiten der Hysterese die Freigabe möglich ist.

Claims

1. Verfahren zur Überwachung von Betriebs- und/oder Fahrparametern eines Kraftfahrzeugs, wobei die von wenigstens einem Sensor (Sn) gelieferten Meßdaten von einer Steuerung registriert, auf ihre Plausibilität geprüft und gegebenenfalls eine Fehlermeldung auf einer Anzeige (2) ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeug (10) einen Neigungssensor (14) aufweist, und daß die Steuerung (1) die Fehlermeldung für einen ausgewählten Betriebs- oder Fahrparameter unterdrückt, wenn der vom Neigungssensor (14) gemeldete Neigungswinkel (a) des Kraftfahrzeugs (10) einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungssensor (14) den Neigungswinkel in Richtung der Fahrzeuglängsachse erfaßt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungssensor (14) den Neigungswinkel in Richtung der Fahrzeugquerachse erfaßt.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (1) die Fehlermeldung unterdrückt, wenn ein Füllstandssensor (S1) für den Kraftstoff oder die Kraftstoff-Förderpumpe eine Fehlermeldung sendet.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (1) die Fehlermeldung unterdrückt, wenn ein Füllstandssensor (S2) für das Kühlwasser eine Fehlermeldung sendet.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (1) eine Fehlermeldung unterdrückt, wenn ein Füllstandssensor (Sn) für das Motor-, Getriebeöl und/oder Hydrauliköl eine Fehlermeldung sendet.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (1) die empfangene Fehlermeldung unter Berücksichtigung des Neigungswinkels (a) und/oder weiterer dynamischer Betriebs- oder Fahrparameter speichert.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (1) die Fehlermeldung auf einer Anzeige (2) optisch und/oder akustisch ausgibt.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlermeldung auf einer Diagnosebuchse (3) ausgebbar ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (1) die Fehlermeldung wieder zuläßt, wenn unter Berücksichtigung einer vorgegebenen Hysterese der vorgegebene Grenzwert für den Neigungswinkel unterschritten wird.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdrückung der Fehlermeldung für eine vorgegebene Zeitspanne erfolgt.

12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Sensor zur Überwachung von Betriebs- und/oder Fahrparametern eines Kraftfahrzeugs und mit einer Steuerung (1), dadurch gekennzeichnet, daß ein Neigungswinkelsensor (14) mit der Steuerung (1) verbunden ist, und daß die Steuerung (1) ausgebildet ist, eine empfangene Fehlermeldung in Abhängigkeit vom erfaßten Neigungswinkel (a) zu speichern.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (1) ausgebildet ist, bei Überschreiten einer vorgegebenen Schwelle für den Neigungswinkel (a) die Fehlermeldung zu unterdrücken.

14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in einem Geländefahrzeug (10) verwendbar ist.