DE10003615A1

DE10003615A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Sprachausgabe in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE10003615A1
Application number: DE2000103615
Authority: DE
Inventors: Torsten Crull
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2000-01-28
Filing date: 2000-01-28
Publication date: 2001-12-06
Also published as: AU4048901A; EP1254039A1; WO2001054950A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung (1) zur Steuerung der Sprachausgabe in einem Kraftfahrzeug, mittels mindestens zweier elektrischer Komponenten mit Sprachausgabe, wobei den unterschiedlichen Sprachausgaben Prioritäten zugeordnet werden, wobei jeweils nur die Sprachausgabe höchster Priorität ausgegeben wird, wohingegen die Sprachausgaben niedriger Priorität zeitlich verzögert ausgegeben oder unterdrückt werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Sprachausgabe in einem Kraftfahrzeug.

In modernen Kraftfahrzeugen gibt eine Vielzahl von elektrischen Komponenten mit Sprachausgabe. Hierzu zählen beispielsweise das Radio, Hifi-Geräte, Navigationseinrichtungen und Autotelefone, die teilweise die gleichen Lautsprecher als Ausgabeeinheit nutzen. Der überwiegende Teil verfügt jedoch über eigene, separate Ausgabeeinheiten. Somit kann es im Einzelfall dazu kommen, daß sich der Kraftfahrzeugführer auf verschiedene Sprachausgaben gleichzeitig konzentrieren muß.

Aus der EP 0 312 778 A1 ist eine Rundfunkempfangseinrichtung für Kraftfahrzeuge bekannt, bei der während eines vorgegebenen Zeitraums eingehende Verkehrsfunkdurchsagen in einen Speicher eingegeben werden und bedarfsweise daraus wiedergebbar sind, wobei die Empfangseinrichtungen für mehrere Sender von Verkehrsfunkdurchsagen vorgesehen sind. Diese Durchsagen werden in einem gemeinsamen Speicher eingelesen und durch eine Ausgabeeinrichtung dann wiedergegeben, wenn diese eine vorgegebene Kennung besitzen. Die Ausgabeeinheit ist dabei mit einer Spracherkennungseinrichtung verbunden.

Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Sprachausgabe in einem Kraftfahrzeug zu schaffen, mittels derer der Kraftfahrzeugführer weniger in seiner Konzentration gestört wird.

Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 5. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Hierzu werden den unterschiedlichen Sprachausgaben Prioritäten zugeordnet, wobei jeweils nur die Sprachausgabe höchster Priorität ausgegeben wird, wohingegen die Sprachausgaben niedrigerer Priorität zeitlich verzögert ausgegeben oder unterdrückt werden. Dadurch hört der Kraftfahrzeugführer jeweils nur eine einzige Sprachausgabe, so daß sich dieser besser auf die priorisierte Ausgabe konzentrieren kann.

Eine besondere Situation ist bei Vorhandensein eines Autotelefons gegeben, da durch die Dialogsituation eine zeitliche Verzögerung der Sprachausgabe irritierend wäre. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist daher die Sprachausgabe eines Autotelefons in einen Wartemodus schaltbar. Dadurch können priorisierte Sprachausgaben erfolgen, ohne daß der eingehende Telefonanruf auf eine Mail-Box umgeleitet werden muß.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Prioritäten situationsabhängig definiert. So kann beispielsweise vorgesehen sein, daß eine Sprachausgabe einer Navigationseinrichtung nur dann höchste Priorität hat, wenn dadurch eine Richtungsänderung signalisiert werden soll, wohingegen ansonsten das Autotelefon die höchste Priorität aufweist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Gesprächsteilnehmer darüber informiert, daß kurzzeitig die Sprachausgabe unterbrochen ist, so daß er zum einen nicht mehr weiter sprechen muß und zum anderen gegebenenfalls weiß, daß seine letzten Worte nicht wahrgenommen wurden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Steuerung der Sprachausgabe in einem Kraftfahrzeug.

Die Vorrichtung 1 zur Steuerung der Sprachausgabe in einem Kraftfahrzeug umfaßt einen GPS- Empfänger 2, ein kombiniertes Radio/CD-Gerät 3, einen Speicher 4, ein Steuergerät 5, ein GSM-Modul 6, eine Navigationseinrichtung 7 mit einem ersten Lautsprecher 8 und einem ersten Mikrofon 9, einen zweiten, dem kombinierten Radio/CD-Gerät 3 zugeordneten Lautsprecher 10, eine Multifunktionsbedieneinheit 11, einen Lautsprecher 12 und ein Mikrofon 13, die alle über eine Busstruktur 14 miteinander verbunden sind.

Die Vorrichtung 1 umfaßt drei Einrichtungen mit Sprachausgabe, nämlich die Navigationseinrichtung 7, das Radio/CD-Gerät 3 und ein das GSM-Modul 6 umfassendes Autotelefon, wobei die wesentliche Funktionalität der einzelnen Einrichtungen als bekannt vorausgesetzt wird. So wird beispielsweise eine Zieleingabe für die Navigationseinrichtung 7 per Sprachbefehl über das Mikrofon 9 oder alphanumerisch über die Multifunktionsbedieneinheit 11 eingegeben, in der die Navigationseinrichtung 3 eine Route in Abhängigkeit von der mittels des GPS- Empfängers 2 erfaßten Ist-Position berechnet. Über den Lautsprecher 8 erhält dann der Nutzer Fahrtrichtungsangaben per Sprachausgabe. Des weiteren kann der Nutzer Radio- Sender, Musik-CDs oder Kassetten mittels des Radio/CD-Gerätes 3 über den Lautsprecher 10 hören. Der Lautsprecher 12 und das Mikrofon 13 sind beispielsweise Bestandteil einer Freisprechanlage eines Autotelefons. Die Priorisierung und Steuerung erfolgt dabei über das Steuergerät 5. Zur Veranschaulichung sei folgende Priorisierung angenommen, die im Steuergerät 5 hinterlegt ist:

1. Sprachausgabe der Navigationseinrichtung,
2. Sprachausgabe Radio "Verkehrsnachrichten",
3. Sprachausgabe Autotelefon,
4. Sprachausgabe Radio/CD-Gerät "Musik"

Dabei sei weiter angenommen, daß das Radio/CD-Gerät 3 mit einer automatischen Einblendungsfunktion für Verkehrsnachrichten ausgebildet ist und das Radio/CD-Gerät 3 auf eine Musik-CD eingestellt ist. Solange keine Sprachausgabe der Navigationseinrichtung 7 über den Lautsprecher 8 erfolgt, keine Verkehrsnachricht gesendet wird oder ein Telefonanruf eingeht, hört der Kraftfahrzeugführer die Musik über den Lautsprecher 10. Geht nun eine Verkehrsnachricht ein, so wird dies durch das Steuergerät 5 erkannt. Die Musik wird unterbrochen und die Verkehrsnachricht über den Lautsprecher 10 ausgegeben. Anschließend erfolgt wieder die Musikausgabe. Analog läuft das Verfahren, falls die Navigationseinrichtung 7 eine Fahrtrichtungsänderung per Sprachbefehl ausgeben will. In diesem Fall wird der Lautsprecher 10 "stumm" geschaltet, bis über den Lautsprecher 8 die Navigationsnachricht ausgegeben wurde. Sollte während dieser Zeit eine Verkehrsnachricht eingehen, so wird diese im Speicher 4 abgelegt. Nach Ende der Navigationsnachricht wird dann die Verkehrsnachricht aus dem Speicher 4 über den Lautsprecher 10 ausgegeben. Beim Autotelefon wird dagegen unterschieden, ob das Gespräch bzw. der Telefonanruf eingeht oder die Verbindung bereits aufgebaut ist.

Geht beispielsweise ein Telefonanruf während einer Sprachausgabe der Navigationseinrichtung 7 ein, so wird dieser Anruf in einen Wartemodus geschaltet. Somit kann der Kraftfahrzeugführer ohne Zeitdruck die Navigationsnachricht wahrnehmen und anschließende den Telefonanruf annehmen, ohne befürchten zu müssen, daß der Anruf auf eine Mailbox umgeleitet wird. Während des Wartemodus erhält der Gegenteilnehmer eine Nachricht, daß der Kraftfahrzeugführer im Moment den Anruf noch nicht annehmen kann. Vorzugsweise ist dieser Wartemodus-Betrieb manuell aktivierbar und deaktivierbar. Dadurch kann sich der Fahrzeugführer entscheiden, ob er die Umleitung auf eine Mailbox oder den Wartemodus wünscht, beispielsweise weil er einen sehr wichtigen Telefonanruf erwartet. Läuft hingegen eine Verkehrsnachricht oder eine Navigationseinrichtung während des Telefonats ein, so werden der Lautsprecher 12 und das Mikrofon 13 kurzzeitig stumm geschaltet. Der Kraftfahrzeugführer kann sich die Nachrichten anhören, entsprechend reagieren und anschließend das Telefonat fortsetzen. Während der Stummschaltung erhält dann der Gegenteilnehmer wieder eine entsprechende Information, daß der Kraftfahrzeugführer kurzzeitig beschäftigt ist. Diese Informationen sind vorzugsweise im Speicher 4 abgelegt. Durch diese Informationen wird der Kraftfahrzeugführer wird der Kraftfahrzeugführer von umständlichen Erläuterungen entlastet.

Claims

1. Verfahren zur Steuerung der Sprachausgabe in einem Kraftfahrzeug, mittels mindestens zweier elektrischer Komponenten mit Sprachausgabe, dadurch gekennzeichnet, daß den unterschiedlichen Sprachausgaben Prioritäten zugeordnet werden, wobei jeweils nur die Sprachausgabe höchster Priorität ausgegeben wird, wohingegen die Sprachausgaben niedrigerer Priorität zeitlich verzögert ausgegeben oder unterdrückt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine elektrische Komponente als Auto-Telefon ausgebildet, deren Sprachausgabe in einen Wartemodus schaltbar ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prioritäten situationsabhängig definierbar sind.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Unterdrückung bzw. zeitlich verzögerten Sprachausgabe eines Telefonanrufs der andere Gesprächsteilnehmer über die unterdrückte Sprachausgabe informiert wird.

5. Vorrichtung zur Steuerung der Sprachausgabe in einem Kraftfahrzeug, umfassend mindestens zwei elektrische Komponenten mit Sprachausgabe, mindestens eine Sprachausgabeeinheit und ein Steuergerät (5), wobei innerhalb des Steuergerätes (5) Prioritäten der Sprachausgaben abgelegt sind.

6. Vorrichtung zur Steuerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) einen Speicher (4) umfaßt, in dem Sprachausgaben niedrigerer Priorität und/oder Informationen zwischenspeicherbar sind.