DD288827A5 - Verfahren zur herstellung von 5-vinyl-analoga des 2',3'-diedesoxy-3'-fluoruridins - Google Patents

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DD288827A5
DD288827A5 DD33430889A DD33430889A DD288827A5 DD 288827 A5 DD288827 A5 DD 288827A5 DD 33430889 A DD33430889 A DD 33430889A DD 33430889 A DD33430889 A DD 33430889A DD 288827 A5 DD288827 A5 DD 288827A5
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fluoro
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vinyl
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DD33430889A
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Inventor
Martin Von Janta-Lipinski
Klaus Gaertner
Juergen Schildt
Peter Franke
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Adw Zi F. Molekularbiologie,De
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 5-Vinylanaloga des 2,3-Didesoxy-3-fluoruridins. Diese Verbindungen und deren 5-0-Triphosphate sind gegen HIV-I wirksam. Anwendungsgebiet ist die chemische oder pharmazeutische Industrie.{Verfahren; Herstellung; 2,3-Didesoxy-3-fluor-5-vinyluridin; * virostatisch; HIV-I; chemische, pharmazeutische Industrie}

Description

Anwendungsgebiet dor Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 6-Vinyl-Analoga des 2',3'-Didesoxy-3'-fluor-uridins der allgemeinen Formel I,
in der
R1 = Wasserstoff oder Halogen
R2 = OH, O-Acetyl, Mono-, Triphosphat
(als freie Säure bzw. als deren Alkali-, Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalze) oder eine Prekursorgruppe für die
Hydroxylfunktion bedeuten
Das Verfahren ist in der chemischen bzw. pharmazeutischen Industrie anwendbar.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Das 3'-unsubstituierte 5-(E)-(2-Bromvinyl)-2'-desoxyuridin (BVdU) ist ein wirkungsvolles Mittel in vivo als auch in vitro gegen Herpes Simplex Virus Typ I (HSV-I) und Varicella Zoster (E. De CLERCQ, et al. Proc. Natl. Acad. Sei. USA, 1979,76,2947). Dieser Befund regte zu verschiedenen Herstellungsverfahren an. A.S.JONES et al. beschreiben in Tetrahedron Lett., 1976,45,4415 die
Darstellung von BVdU aus dem Bis-O-trimethylsilylderivat des Bromvinyluracils und einem geeigneten 2-Desoxyribosylderivat durch Kondensation der Komponenten (siehe auch A. S. JONES et al. US Pat. 2915254). Ein Nachteil des Verfahrens ist der Erhalt eines a/ß-Gemisches und dessen Trennung zur Gewinnung des biochemischen allein wirksamen ß-Anomeren.
D. E. BERGSTRÖM et al. (J. Amor. Chem. Soc, 1978,100,8106) vermeiden diese Nachtolle, indem sie 2'-Desoxyuridin mit seiner ß-Konfiguration als Ausgangssubstanz nutzen und über eine C-5-Quecksilberverbindung als Zwischenprodukt zum BVdU gelangen.
3',5'-Di-0-acetyl-5-ethyl-2'-desoxyuridin wird von D. BÄRWOLFF und P.LANGEN bromierl und anschließend mit einer Base dehydrobromiert (Nucleic Acids Res. Speec. Publ., 1975,1,29). Nach Abspaltung (Entfernung) der O-Acetyl-Schutzgruppen wird BVdU als reines ß-Anomeres gewonnen (D. BÄRWOLFF DD 247663 A1). Ebenfalls von D. BÄRWOLFF wird in DD 247263 A1 ein Verfahren vorgestellt, das, ausgehend von 5-Ethyl-2'-desoxyuridin, über die Reaktionsstufen der Bromierung, der nachfolgenden Dehydrobromierung und Schutzgruppenabspaltung BVdU ergibt. In DD 247266 A1 werden, ausgehend von Thymidin, mittels radikalischer Bromiorung, anschließender Reaktion mit 1,3-Dicarbonylverbindungen und Halogenverbindungen verschiedene 5-(E)-substituierte-Vinylpyrim!dine erhalten.
Aus BVdU wurden von R. BUSSON et al. (Nucleiv Acids Res. Symp. Ser., 1981,9,49) 3'-Azido- und 3'-Amino-Derivate in erythro- bzw. threo-Konfiguration dargestellt.
Fluorzuckernucleoside, mit einem 5-Vinyl- bzw. 5-(E)-(2-Bromvinyl)-Substituenten sind bisher nicht beschrieben worden.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung hat das Ziel, ein geeignetes, technisch anwendbares Verfahren zur Herstellung von 5-Vinylanaloga des 2',3'-Didesoxy-3'-fIuoruridins der allgemeinen Formel I zu entwickeln.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verbindungen der allgemeinen Formel I bereitzustellen.
Erfindungsgemäß erfolgt die Herstellung von 5-Vinylanaloga des 2',3'-Didesoxy-3'-fluoruridins der allgemeinen Formel I,
in der
R1 = Wasserstoff oder Halogen
R2= OH, O-Acetyl, Mono-, Triphosphat (als freie Säure bzw. deren Alkali-, Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalze) oder eine Prekursorgruppe für die Hydroxygruppe
bedeuten, indem 1-(5-0-Acetyl-2,3-didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)-5-ethyluracil in einem geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise in 1,2-Dichlorethan, unter radikalischen Bedingungen mit Halogen, vorzugsweise mit Brom, behandelt und anschließend mit einer Base, vorzugsweise mit Triethylamin, zur Reaktion gebracht wird. Neue Verbindungen sind:
1-(5-0-Acetyl-2,3-didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)-5-vinyluracil, 1-(5-0-Acetyl-2,3-didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)-5-(E)-(2-bromvinyl)-uracil, 1 -(2,3-Didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)-5-vinyluracil und dessen 5'-0-Triphosphat, 5-(E)-(2-Bromvinyl)-1-(2,3-didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)uracil und dessen 5'-0-Triphosphat.
Diese Verbindungen sind gegen HIV-I wirksam. So sind die Triphosphate äußerst starke Hemmstoffe der Reverse Transcriptase des HIV-I. Mitentscheidend für die Wirksamkeit der Nucleoside ist die Fähigkeit der infizierten Zelle, sie zu den Triphosphaten zu phosphorylieren.
-3- 288 827 Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
Herstellung von 1-(5-0-Acetyl-2,3-dide8Oxy-3-fluor-p-D-ribofuranosyl)-6-(E)-(2-bromvinyl)-uracil 400mg (1,26mmol) i-^.S-Didenoxy-S-fluor-ß-D-ribofuranosyO-S-ethyluracil werden In 25ml 1,2 Dlchlorothan gelöst und unter Bestrahlung mit einer Photolampe (250W, NARVA) mit 0,08 ml Brom versetzt. Die Reaktionstemperatur wird bei 30°C gehalten.
Nach 6Std. wurden zur Reaktionslösung 0,6ml Triethylamin hinzugefügt und es wird für 5Min. zum Sieden erhitzt. Die abgekühlte Lösung wird dreimal mit jeweils 20ml Wasser extrahiert, die vereinigten organischen Phasen werden zur Trockne eingeengt. Eine saulenchromatographische Trennung des erhaltenen Rückstandes an Kioselgel 60 (0,063-0,2 mm, MERCK) mit Chloroform als Elutionsmittol liefert zunächst aus den entsprechenden Fraktionen 46mg der Titetverbindung. F. 145-1550C
(Methanol).
MS: m/z 377(M+, C13H16N2O6BrF); UV (Methanol): Xmax 249,5 nm (e 15930) und 291 nm (e 12910);
Beispiel 2
Herstellung von 1 -(S-O-Acetyl^^-didesoxy-S-fluor-ß-D-ribofuranosyD-S-vinyluracil Die Fortführung der im Beispiel 1 beschriebenen säulenchromatographischen Trennung mit Chloroform (2% Methanol) als Elutlonsmittel ermöglicht, nach dem Entfernen des Lösungsmittels, aus den jeweiligen Fraktionen die Titelverbindung zu isolieren. Es werden aus Methanol 192 mg kristallines Produkt erhalten.
F. 149-15O0C (Ethanol); MS: m/z 289(M+, C13H16NiO6F); UV (Methanol): Xmax 288 nm (e 9510);
Beispiel 3
Herstellung von 5-(E)-(2-Bromvinyl)-1-(2,3-didosoxy-3-fluor-p-D-ribofuranosyl)-uracil Die im Beispiel 1 erhaltene Verbindung wird in 25ml Methanol/Ammoniak (gosätt. bei O0C) gelöst und 24 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wird das kristalline Material gesammelt. F. 128-1290C (Ethanol); UV (Methanol): Xmax 249,5 nm (e 16900) und 292 nm (e 13420); [a\0 + 25,41 (c = 0,27); Ms: m/z 333 (M+, C11H12N2O4BrF);
Beispiel 4
Herstellung von 1-(2,3-Didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)-5-vinyluracil
Zur Entfernung der O-Acetylgruppe wird die Verbindung, die im Beispiel 2 erhalten wurde, in 25 ml Methanol/Ammoniak (gesätt.
bei O0C) für 24Std. aufbewahrt. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels werden aus Methanol Kristalle erhalten. F. ab 230°C Zers. (Ethanol); UV(Methanol): Xmax 289 nm (e 10120);
Beispiel 5
Herstellung von 5-(E)-(2-Bromvinyl)-1-(2,3-didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)-uracil-5'-0-triphosphat Aus 0,22ml (1,6mmol) Triethylamin, 108mg (1,6mmol) Triazol und 0,048ml Phosphoroxydchlorid (0,5mmol) wird eine Lösung bereitet. Nach 40 Min. wird die Reaktionslösung zentrifugiert. Der Überstand wird mit 0,2 mmol des im Beispiel 3 erhaltenen Nucleosids zur Reaktion gebracht. Nach 10Min. werden 4ml 0,2M Lösung von Tri-n-Butylammonium-pyrophosphat in DMF hinzugegeben und das Reaktionsgemisch verbleibt für 2Std. bei Raumtemperatur. Anschließend werden unter Eiskühlung zunächst 10ml Wasser addiert und nach 2Std. 200ml.
Die verdünnte Reaktionslösung wird säulenchromatographisch an Toyopearl-DEAE (2,5cm x 40cm) mit einem linearen Gradienten einer NH4HCO3-Lösung (0-0,4M, 21) als Fließmittel getrennt. Aus den entsprechenden Fraktionen wird die Titelverbindung nach dem Entfernen des Elutionsmittels als Natriumsalz isoliert.
Beispiel 6
Herstellung von 1-(2,3-Didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)-5-vinyluracil-5'-0-triphosphat Analog dem im Beispiel 5 beschriebenen Verfahren wird aus 1-(2,3-Didesoxy-3-fluor-ß-D-ribofuranosyl)-5-vinyluracil die Titelverbindung erhalten.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von 5-Vinyl-Analoga des 2',3'-Didesoxy-3'-fluoruridins der allgemeinen Formel I,
    Λ -Α
    in der
    R1 = Wasserstoff oder Halogen
    R2 = OH, O-Acetyl, Mono-, Triphosphat
    (als freie Säure, bzw. als deren Alkali-Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalze) oder eine Prekursorgruppe für die Hydroxylgruppe bedeuten, gekennzeichnet dadurch, daß man "!-(B-O-Acetyl^S-didesoxy-S-fluor-ß-D-ribofuranosyO-B-ethyluracil in einem geeigneten inerten Lösungsmittel mit einem Halogen unter radikalischen Bedingungen behandelt und anschließend mit einer Base dehydrohalogeniert.
DD33430889A 1989-11-07 1989-11-07 Verfahren zur herstellung von 5-vinyl-analoga des 2',3'-diedesoxy-3'-fluoruridins DD288827A5 (de)

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