Verfahren zur Darstellung von Natriamformiat. Es ist bekannt, Natriümformiat dadurch herzustellen, dass man Natriumsulfat in wäs seriger Lösung, zum Beispiel eine etwa 20 %ige Natriumsulfatlösung, gemischt mit der äquivalenten Menge Kalkmilch in über hitztem Zustande mit Kohlenoxyd behandelt. Nach den dieses Verfahren behandelnden Veröffentlichungen (vergleiche zum Beispiel britische Patentschrift 7875-1904) soll die Konzentration der Lösung einen wesentlichen Einfuss auf die Reaktionsgeschwindigkeit nicht ausüben.
Es wurde nun gefunden, dass die Reak tionsgeschwindigkeit in überraschend hohem Masse abhängig ist von der Konzentration des Natriumsulfats, und zwar so, dass zum Bei- spiel eine 5 %ige Natriumsulfatlösung die vierfache Reaktionsgeschwindigkeit bedingt als eine 20 %ige. Ferner wurde gefunden, dass Natriumformiat selbst in erheblichen Konzentrationen die Reaktionsfähigkeit der Lösung nicht merklich beeinträchtigt.
Wäh rend bisher die -Anwendung stark verdünnter Natriumsulfatlösungen in der Technik schon wegen der grossen Eindampfkosten nicht in Betracht gezogen werden könnte, ermöglicht die vorliegende Erfindung die Verarbeitung stark verdünnter Natriumsülfatlaugen unter direkter Erzielung konzentrierter Formiat- lösungen.
In Ausübung der Erfindung verfährt man zum Beispiel derart; dass man Kohlenoxyd auf stärk verdünnte wässerige Lösungen von Natriumsulfat in Gegenwart von festem basi schen Natriumcalciumsulfat, festem Ätzkalk und festem Anhydrit bis zur Bildung erheb licher Formiatkonzentrationen einwirken lässt.
Das bisher unbekannte basische Natrium- calciämsulfat (Nai Cas (S04)i (0H)2), welches zum Beispiel. dadurch erhalten werden.
kann, dass man Natriumsulfat, Calciumsulfat und eine Base oder Stoffe, welche diese Körper zu bilden vermögen, in Wasser erhitzt, hat, wie gefunden wurde, die Eigenschaft, in Gegenwart von festem Ätzkalk und festem Anhy drit eine Natriumsulfatlösung von belie biger Konzentration automatisch auf einen lediglich von der Temperatur abhängigen, für die Reaktion günstigen kleinen Wert, zum Beispiel bei 170 0 C auf 7 % Na2 S04, einzü- stellen.
Bei der Einwirkung von Kohlenoxyd auf die durch die Anwesenheit der- drei Bodenkörper ständig stark verdünnte Natrium sulfatlösung bildet sich mit grosser@Reaktious- geschwindigkeit Natriumformiat. In dem Masse aber, wie die Lösung dadurch an Natrium sulfat --verarmt, löst sich die vorliegende feste basische Sulfatverbindung auf und ergänzt die Lösung ständig auf die geringe Anfangs konzentration an Natriumsulfat.
Die feste basische Sülfatverbindung stellt mithin einen konzentrationsregelnden Vorrat an reaktions fähigem Natriumsulfat dar, der ganz in For <B>m</B> 'iat -überführbar ist. Da die Reaktionsfähig keit überraschenderweise durch das sich bildende Förmiat nicht behindert wird, hängt die zu erreichende Endkonzentration an Na- triumformiat nur-von dem vorhandenen Vorrat an festem basischen Natriumcalci.umsulfat ab.
Anstatt das gesamte basische Sulfat von vörneherein in das Reaktionsgefäss zu geben, kann man mit Vorteil derart kontinuierlich arbeiten, dass man das basische Sulfat aus einem dem Reaktionsgefäss vorgeschalteten Gefäss ergänzt. <I>Beispiel:</I> 100 Gewichtsteile basisches Natriumcal- ciumsulFat -werden mit 17 Gewichtsteilen Kalk, 1 Gewichtsteil Calciumsulfat und 25.0 Gewichtsteilen einer 7 o/oigen Natriumsulfat lösung- bei 160-170 0 in einem mit Vertei- lringsvorrichtLing versehenen Druckgefäss mit Kohlenoxyd zur Reaktion gebracht.
Es ent steht eine 23 /oige Nätriümformiatlösung, entsprechend einem Umsatz von \ 9,7%.
Statt das basische Xiatriumcalciumsulfat in fertigem Zustande in das Reaktionsgefäss zu bringen, kann man es auch vor der Ein wirkeng von Kohlenoxyd im Reaktionsgefäss selbst erzeugeni zum Beispiel so, dass- 100 G.ewichtsteilesNatriümsrTlfat, 66 Gewichtsteile Calciumsulfat und 40 Gewichtsteile Ätzkalk in 500 Teilen- Wasser im Autoklaven erhitzt werden und' hierauf Kohlenoxyd eingepresst wird.
Leitet<B>></B> man -das Kohlenoxyd gleich zeitig mit dem Erhitzen der Mischung ein, so ist es nicht notwendig, den zur Bildung des basischen Sulfates notwendigen Anhydrit von vornherein vollständig in das Reaktions gefäss zu bringen, da sich- ja bei der Einwir kung von Kohlenoxyd auf Natriumsulfat und Kalk in - bekannter Weise Anhydrit selbst bildet. .
Die Eikenntnis., dass Natriumformiat die Reaktionsfäbigkeit der Lösung praktisch nicht beeinträchtigt; ermöglicht schliesslich noch die Verwendungdünn -er FormiatlAugen, -zum Bei spiel Waschwasser an Stelle von Wasser, welche dann _ durch Anreicherung mit neu gebildetem Form- iat .in konzentrierte Lösungen übergeführt- werden.