CH680223A5 - - Google Patents
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Description
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CH 680 223 A5
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Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft stabile, einphasige Lösungen von Mikroorganismen enthaltenden Wasser-in-ÖI-Mikroemulsionen mit Erdöl oder wenigstens einem seiner Raffinationsprodukte.
Für die Entfernung von schwefelhaltigen Produkten aus Erdöl, Naphta und Derivaten davon, versucht man seit Jahren mikrobiologische Verfahren einzusetzen. Als Mikroorganismen, wie es beispielweise aus einem 1978 erschienen Übersichtartikel von Malik ersichtlich ist (1), - am Ende der vorliegenden Beschreibung ist ein Literaturverzeichnis vorhanden - sollen sich Desulfovibrio desulfiri-cans, Arthrobacter sp., Pseudomonas sp., Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter sp., Rhizobium sp., eignen. Später wurden auch Pseudomonas ala-caligenes, Alcaligenes denitrificans, Solfolobus aci-docaldarius, Thiobacillus ferroxidans, (2-6), eingesetzt. Das Problem der Schwefelentfernung aus Erdöl ist mit demjenigen der Entfernung des Schwefels aus Kohle verwandt, und in den oben erwähnten Literaturstellen (1-6) wie auch in anderen Literaturstellen (7, 8) wird eingehend darüber diskutiert. Ein Übersichtartikel über diese Problematik wird von Andrews and Maczuga präsentiert (8).
Da fast alle, so auch die oben erwähnten Mikroorganismen in Erdöl schlecht überleben können, wird in der Regel in einem biphasischen System gearbeitet, wobei die Mikroorganismen in eine mit Erdöl unmischbare wässrige Phase gegeben werden. Die Reaktion erfolgt an der Grenzfläche, und es ist dann nötig, mittels heftigem Rühren diese Kontaktfläche kontinuierlich zu erneuern.
Eine neue interessante Arbeit auf dem Gebiet der Zwei-Phasen-Systeme wurde vor kurzem veröffentlicht (6). In diesem Falle benutzen die Autoren in der organischen Phase ein Tensid (Tween 80), welches die Fähigkeit besitzt, in organischen Lösungsmitteln Umkehrmizellen zu bilden. Sie erreichen damit einen signifikanten Erfolg in der Entfernung von Schwefel aus Kohle. Sie berichten aber, dass enzy-matische Präparate viel effizienter als die entsprechenden Mikroorganismen selber sind (6).
Es wäre natürlich für den mikrobiologischen Abbau vorteilhafter, wenn man, anstatt in einem biphasischen System, in einer einzelnen homogenen Phase arbeiten könnte. Das aber bedeutet, Bedingungen zu finden, unter welchen die Mikroorganismen, homogen im Erdöl verteilt, in Lösung vorhanden sind.
Die Solubilisation von wasserlöslichen Proteinen und anderen Biopolymeren in organischen Lösungsmitteln mit der Hilfe von Umkehrmizellen oder Was-ser-in-ÖI-Mikroemulsionen ist seit einigen Jahren bekannt (9,10).
In Gegensatz zu normalen wässrigen Mizellen, bilden sich Umkehrmizellen in apolaren Lösungsmitteln. Es werden dazu Tenside benutzt, welche sphäroidale Aggregate bilden, in welchen die polaren Köpfe der Tensidmoleküle einen polaren Kern bilden. In solchen Kernen kann man Wasser solubili-sieren (Water pool). Wenn der Wassergehalt im ter-nären System relativ hoch ist, spricht man von einer Wasser-in-ÖI-Mikroemulsion, und nicht mehr von Umkehrmizellen. Es wird aber normalerweise zwischen den beiden Begriffen nicht klar differenziert.
Der Unterschied zwischen normalen, d.h. wässrigen Mizellen (a) und Umkehrmizellen (b) ist in Abb. 1 wiedergegeben.
Der Wasserkern in Umkehrmizellen oder Was-ser-in-ÖI-Mikroemulsionen ist von zentraler Bedeutung, weil man in solchen Wassertröpfchen in einem sekundären Solubilisationsprozess Biopolymere lösen kann. Man erhält dabei thermodynamisch stabile Lösungen, die klar sind, und in welchen die Enzyme aktiv bleiben.
Eine graphische Darstellung des oben erwähnten Solubilisationsprozesses ist in Abb. 2 gegeben.
Vor wenigen Jahren wurde auch berichtet, dass E. Coli Bakterien und andere kleinen Bakterien im Lösungsmittel Isopropylpalmitat (1PP) mittels des Tensids Tween solubilisiert werden können (11). In einer Lösung des Tensids Tween 85 in IPP werden zuerst Umkehrmizellen gebildet, und danach eine kleine Menge einer wässrigen Lösung, welche Mikroorganismen enthält, zugegeben. Wenn die Konzentration der Bakterien und oder die Menge an Wasser nicht zu hoch ist, resultiert aus diesem Verfahren eine klare Lösung, in welcher lebende und aktive Bakterien nachgewiesen werden können.
Dieselbe Gruppe hat nachfolgend auch Mito-chondrien in demselben System solubilisiert (12).
Später wurde von einer Gruppe in Mexiko berichtet (13), dass Sporen, Bakterien und Hefezellen in Toluol solubilisiert werden können, und zwar mit Phospholipiden als Tenside, doch mit einer geringen Lebensfähigkeit der Zellen.
Alle bisher erwähnten Studien über Bakterien in homogener Phase sind auf wenige klassische organische Lösungsmittel begrenzt; Erdöl und andere natürliche Öle sind bisher nicht erwähnt worden.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, den erwähnten Stand der Technik zu verbessern, und stabile, einphasige Lösungen von Mikroorganismen und/oder Teile von Mikroorganismen enthaltenden Wasser-in-ÖI-Mikroemulsionen zur Verfügung zu stellen.
Die Erfindung ist durch die Merkmale in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichnet. Bevorzugte Ausführungsformen dieser Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Das Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, Bedingungen gefunden zu haben, unter welchen Bakterien, Hefezellen und andere Mikroorganismen in Erdöl solubilisiert werden können, und zwar so, dass sie über längere Zeit (abhängig vom gewählten System) nicht ausfallen. Die Mikroorganismen werden in Form einer wässrigen Lösung zugegeben (z.B. mit einer Mikrospritze, Technik des «Hineinspritzens»), und das Wasser wird vollständig von Erdöl solubilisiert.
Schematisch kann man sich die Situation wie im Falle der Solubilisation von Proteinen, siehe Abb. 2, vorstellen.
Es ist völlig überraschend, dass die Zellen in Lösung bleiben, denn man würde erwarten, dass sie wegen ihrer Grösse dazu neigen sollten, schon nach kurzer Zeit allein durch die Schwerkraft be5
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dingt aus der Lösung zu sedimentieren und zu aggregieren. Ohne an eine spezielle Theorie gebunden zu sein, wird vermutet, dass die Stabilisation der Mikroorganismen in Lösung als Konsequenz der Mi-kroemulsionbildung zu verstehen ist: die Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, welche sich in den Wassertröpfchen befinden, sind Bestandteil des Wasser-in-ÖI-Mikroemulsionssystems und bleiben offenbar als Gast-Verbindungen in den stabilen, von den Tensidmolekülen geometrisch abgeschlossenen Aggregaten in der organischen Lösung stecken. Die Bakterien sind wahrscheinlich von einigen Schichten Wasser geschützt und von einer Schicht aus Tensidmolekülen umgeben, wodurch die Löslichkeit im organischen Milieu ermöglicht wird. Abb. 3b zeigt eine graphische Darstellung, welche aber nur schematisch zu interpretieren ist, da exakte experimentelle Informationen über die Struktur der mizellaren Aggregate von Bakterien noch nicht bekannt sind.
Die spezielle Dichtedifferenz zwischen Mikroorganismen und Lösungsmitteln und der günstige Wert von Berechnungsindex-Inkrement dn/dc tragen wohl zur optischen Klarheit und geringen Lichtstreuung bei.
Wie bereits erwähnt, müssen alle diese Faktoren, welche zur Bildung von klaren Lösungen von Mikroorganismen (Bakterien und eukariotischen Zellen) beitragen, noch näher untersucht werden.
Die erfindungsgemässen Lösungen sind stabile, transparente und homogene einphasige Systeme.
Es ist wichtig zu betonen, dass sich bei den erfindungsgemässen Lösungen, im Gegensatz zum System von Kwang-Il Lee und Teh Fu Yen (6), kein zweiphasiges System bildet. Bei Kwang-Il Lee et al. werden die Bakterien nicht in der mizellaren Phase solubilisiert, sondern sie sind in der wässrigen Phase vorhanden (siehe Abb. 3a). Eine schematische Darstellung des Unterschiedes zwischen den zwei Systemen ist in der Abb. 3 wiedergegeben.
Es ist auch wichtig hinzuzufügen, dass bei den von Kwang il und Teh Fu gewählten Bedingungen die Bakterien nicht in die obere Phase befördert werden können - d.h. aus dem System a) kann man nicht direkt eine Situation erhalten, welche der in b) dargestellten entspricht. Dadurch sind die beiden Verfahren im wesentlichen grundsätzlich voneinander verschieden.
Erfindungsgemäss wurden verschiedene Typen von Bakterien in Erdölprodukten solubilisiert, mitteis verschiedener Tenside, z.B. Tween 85 und Asolectin. In Abwesenheit von Tensiden und/oder Wasser gibt es keine Solubilisation; man erhält eine Suspension von Zellen, weiche sich relativ rasch absetzen. Bevorzugte Tenside sind Brij, Tween und Span.
Es wurde festgestellt, dass man im Falle von bestimmten Sorten von Rohöl, welche in der Regel in Form einer schwarzen Suspension vorkommen und gewöhnlich viele Verbindungen enthalten, nicht unbedingt Tenside zufügen muss. Mit anderen Worten, man kann dem Öl, ohne spezielle Vorbereitung direkt eine wässrige, mikroorganismenenthaltende Lösung zufügen. Ohne an eine spezielle Theorie gebunden zu sein, wird vermutet, dass dies wahrscheinlich durch die Tatsache zu begründen ist, dass Rohöl schon Tensid-ähnliche Moleküle enthält. Diese Beobachtung ist natürlich biotechnologisch sehr wichtig, weil dadurch das potentielle Verfahren der mikrobiologischen Umsetzung des Erdöls viel billiger und einfacher würde.
Wasser muss aber auch in diesem Falle zugefügt werden.
Um eine einzige Phase erhalten zu können, ist es wichtig, dass die Menge der zugefügten wässrigen Lösung nicht die Grenze der thermodynamischen Stabilität des Mikroemulsionssystems überschreitet, oder anders gesagt, wenn man zu viel Wasser zugibt, erhält man ein biphasisches System.
Völlig überraschend wurde gefunden, dass viele in den erfindungsgemässen Lösungen enthaltene Mikroorganismen imstande sind, auch in lebenfeindlicher Umgebung - wie sie das Erdöl zweifellos darstellt - mikrobiologische Reaktionen durchzuführen. Somit sind die Voraussetzungen gegeben, mikrobiologische Verfahren in Erdöl und seinen Raffinationsprodukten durchzuführen, wie z.B. die Entschwefelung.
Es wurden in einem ersten Teil Experimente durchgeführt, die als Ziel hatten, nachzuweisen, dass Bakterienzellen direkt im Mineralöl oder Naph-ta solubilisiert werden können und dass solche einphasigen Systeme stabil sind, d.h. keine Phasentrennung ergeben, auch wenn man das System nicht rührt. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Lebensfähigkeit der Mikroorganismen in diesen Systemen untersucht.
Diese beiden Teile der Arbeit werden im folgenden eingehender beschrieben.
Erster Teil: Herstellung des einphasigen Systems.
In 5 ml Erdölprodukt werden typischerweise 500 mg Tween 85 oder 250 mg Asolectin bei Raumtemperatur unter starkem Rühren solubilisiert (10%, resp. 5% w/v, Gewicht per Volumen). Die wässrige Zellsuspension wird mit einem geeigneten Nährmedium für den entsprechenden Mikroorganismus auf eine Konzentration von (typischerweise) 108 Zellen/ml eingestellt. Mit einer Mikrospritze wird eine kleine Menge dieser Lösung (ca.2% v/v) der organischen Tensid-Lösung zugegeben und dann heftig geschüttelt (ca. 1600 rpm). Das Schütteln wird nach wenigen Minuten eingestellt. Bei grösseren Zellen kann ein kurzes Sonifizieren den Schüttelvorgang verkürzen.
Die Solubilisation von Zellen in Rohöl ohne Tensid erfolgt auf dieselbe Art wie oben erwähnt.
Durch Variation der Wasserkonzentration lässt sich die Grenze zur Bildung einer homogenen Phase bestimmen.
Es wurde gefunden, dass man in Motoröl, z.B. Tellus 33 (Shell) bis ca. 1% Wasser (v:v) solubilisie-ren kann; im Falle von Rohöl kann bis zur doppelten Menge an Wasser zugegeben werden, wobei zu erwähnen ist, dass die Undurchsichtigkeit des Produktes eine klare Grenze schwer erkennen lässt.
Auf diese Weise enthalten die mizellaren Lösungen von Motoröl und Mineralöl eine Zellenkonzentration zwischen ca. 106 und 107 Zellen/ml (bezogen
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auf das totale Volumen). Man kann über diese Grenze gehen und noch ein einphasiges System haben, indem man eine grössere Tensidkonzentration verwendet; z.B. im Falle der Asolectine kann man durch Verdopplung der Tensidkonzentration zweimal mehr Wasser solubilisieren und dadurch entsprechend mehr Zellen zugeben.
Es ist an dieser Stelle auch darauf hinzuweisen, dass oberhalb einer bestimmten Zellkonzentration die Lösung gesättigt ist, d.h., dass die überschüssigen Zellen ausfallen. Man kann selbstverständlich auch unter solchen Bedingungen mikrobiologisch arbeiten, man hat dann aber keine Lösung mehr, sondern eine Suspension. Solch ein System ist technologisch anwendbar; man muss dabei aber stark rühren, um alle Zellen in Kontakt mit dem Lösungsmittel zu halten, und man fällt wieder in die Situation der biphasischen Systeme.
Mit dem obigen Verfahren wurden folgenden Mikroorganismen untersucht: Bäckerhefe, Pseudoma-nas sp., Sulfolobulus, Thiobac. sulfoxidans, Bac. subtilis, Arthro-bacter spp. HA1, wobei die Details unter den Beispielen angegeben werden. Alle diese Lösungen bleiben stabil, d.h., es gibt keine Anzeichen von Phasentrennung, und es wird auch kein markantes Ausfallen der Zellen innerhalb einiger Wochen beobachtet.
Zweiter Teil: Bestimmung der Lebensfähigkeit («viabiiity») der Mikroorganismen in Erdölprodukten
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Lebensfähigkeit der Mikroorganismen in den so gewonnenen Systemen zu untersuchen.
Zu diesem Zweck wird die Aktivität der Mikroorganismen auf Agarplatten getestet: die Konzentration der lebensfähigen Zellen wird durch Ausplattieren der Erdölmikroemulsion nach Verdünnung mit 0.9% NaCI Lösung auf eine messbare Anzahl von Zellen (ca. 100 pro Petrischale) bestimmt. 100% «Viabiiity» entspricht der Zellenkonzentration gemessen bei t = 0.
Typische Resultate sind in der Abb. 4 gezeigt. Man kann sehen, dass die verschiedenen Bakterien und Zellen sich in der Stabilität voneinander unterscheiden, dass aber die «Viabiiity» in vielen Fällen als sehr gut zu bezeichnen ist. Details sind der Beschreibung der Abbildung resp. den Beispielen zu entnehmen.
Die wesentlichsten Teile der vorliegenden Erfindung können wie folgt zusammengefasst werden:
Es wird ein Verfahren vorgestellt, welches erlaubt, Mikroorganismen, vorzugsweise Bakterien, in einer wässrigen Phase in Mineralöl zu lösen, so dass eine einzige flüssige Phase entsteht, aus welcher Mikroorganismen für lange Zeit nicht ausfallen. Es werden vorzugsweise Tenside benutzt (z.B. Tween oder Lipide), welche im Erdöl oder einem Raffinationsprodukt solubilisiert werden, wobei im Falle von Rohöl auch ohne Tensidzugabe gearbeitet werden kann. Im Gegensatz zu anderen in der Literatur vorhandenen Verfahren kennzeichnet sich das hier vorgestellte Verfahren dadurch, dass sich die in Erdöl vorhandenen Mikroorganismen in einer Mi-
kroemulsionslösung befinden, was einen effizienteren Kontakt mit dem Lösungsmittel bewirkt. Dadurch, dass es sich um eine einzige Flüssigphase handelt, ist potentiell kein Rühren notwendig, um eine Reaktion der Mikroorganismen mit den in Erdöl vorhandenen Verbindungen zu gewährleisten. Die Erfindung erlaubt, ein Erdölpräparat stationär mikrobiologisch zu behandeln.
Linter anderem werden Mikroorganismen in Erdöl solubilisiert, weiche in der Lage sind, schwefelhaltige Produkte abzubauen. Mögliche chemische Abbauverfahren und die entsprechenden chemischen Reaktionen sind Gegenstand von weiteren Untersuchungen. Es wird ferner gezeigt, dass sich die Lebensfähigkeit («viabiiity») der Mikroorganismen über Wochen erstrecken kann und dass während dieser Zeit kein signifikantes Ausfallen der Zellen beobachtet wird.
Beispiele
Beispiel 1 :
100 mg Hefe werden in 1 ml Nährmedium (YPD, bestehend aus 1% Hefeextrakt, 2% Bacteropepton, 2% Glucose in Wasser) suspendiert. 100 ni davon werden in 5 ml Erdöl gespritzt und bei 1600 rpm für ca. 1/2 Std. geschüttelt, bis eine homogene Phase entsteht.
Beispiel 2:
Die Hefe wird wie oben vorbereitet und dieselbe Menge in eine 5 ml Erdöliösung mit 10% Tween 85 transferiert und ebenso wie in Beispiel 1 bis zur Homogenität geschüttelt.
Beispiel 3:
Gleiches Vorgehen wie in Beispiel 1 mit Hefe in einer Lösung aus 250 mg Asolecthin in 5 ml Erdöl.
Beispiel 4:
Gleiches Vorgehen wie in Beispiel 1 mit Hefe in einer Lösung aus 250 mg Asolecthin in 5 mi Tellus 33 Motorenöl (Shell).
Beispiel 5:
Gleiches Vorgehen wie in Beispiel 1 mit Hefe in einer Lösung aus 250 mg Tween 85 in 2,5 ml Isopropyl-palmitat, welche mit 2,5 ml Tellus 33 (Shell) gemischt wird.
Beispiel 6:
Aus einer Stocklösung von 30 mg/ml Pseudomonas sp. in Nährmedium wird 100 nl in eine Aso-iecthin/Erdöl-Lösung gegeben. (Vorgehen wie in Beispiel 3)
Beispiel 7:
Dieselbe Menge einer Sporenlösung des Bacillus
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subtilis lässt sich wie in Beispiel 6 resp. 1 beschrieben in Asolecthin/Erdöl solubilisieren.
Beispiele 8-10:
Wie in Beispiel 6 beschrieben, können ebenfalls Arthrobacter ssp. (2 Tage auf Butanol gewachsen), Sulfolobus Acidocaldarius und Thiobacillus sul-foxidans eingesetzt werden.
Abbildungen
Abb. 1Schematische Darstellung von a) normalen, d.h. wässrigen Mizellen und b) Umkehrmizellen
Abb. 2.: Schematische Darstellung der Einführung eines Proteins in den «water pool» (Wasserkern) von Umkehrmizellen.
Abb. 3.: Unterschied zwischen einem Bakterienenthaltenden biphasischen (a) und einphasigen (b) System.
Abb. 4.: Stabilität von Zellen solubilisiert in Erdöl mittels Asolectin (65 mM) und Wasser (1 M). (vgl. Beispiele).
Literaturverzeichnis
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Claims (18)
1. Stabile, einphasige Lösungen von Mikroorganismen und/oder Teile von Mikroorganismen enthaltenden Wasser-in-ÖI-Mikroemulsionen, dadurch gekennzeichnet, dass Mikroorganismen und/oder
Teile von Mikroorganismen in Erdöl und/oder wenigstens einem seiner Raffinationsprodukte solubilisiert sind.
2. Lösungen nach Anspruch 1, dadurch gekenn-5 zeichnet, dass das Erdöl und/oder das Raffina-
tionsprodukt noch wenigstens ein anionisches, kationisches, neutrales oder zwitterionisches Tensid enthält, insbesondere in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 15 Gew.-%, be-10 zogen auf das Gewicht des vorhandenen Erdöls und/oder des Raffinationsproduktes.
3. Lösungen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tensid ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Lipiden, wie etwa Leci-
15 thine, Asolectine, AOT und andere Sulfosuccinate, Ammoniumsalzen und Oxyethylenverbindungen.
4. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroorganismen Bakterien, insbesondere solche aus der Grup-
20 pe der Bakterien, welche eine reduzierende oder oxidierende Wirkung gegenüber Schwefel enthaltenden Produkten besitzen, wie etwa Thiobacillus ferrox. oder Sulfolobus acidocaldarius, Pseudomonas alkaligenes, Pseudomonas janii und Pseudomo-25 nas abikonensis und andere Pseudomonas, und auch E. Coli, Sulfolobus acidocaldarius, Alacalige-nes denitrificans, Desulfovibrio desulfuricans, Arthrobacter sp., oder solche aus der Familie der photosynthetischen Bakterien, wie z.B. Cjanobakte-30 rien oder tierische oder pflanzliche Zellen sind, insbesondere Hefezellen der verschiedenen Stämme, die eine abbauende Wirkung oder ein Umwandlungsvermögen gegenüber aromatischen Verbindungen besitzen, wie z.B. Saccharomyces cerivisiae, Can-35 dida utilis.
5. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile von Mikroorganismen ausgewählt sind aus Sporen und He-teroeysten oder aus Organellen der Mikroorganis-
40 menzelle, wie Mitochondrien, Mikrosomen, Lysoso-men.
6. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Tensid zusätzlich noch wenigstens ein Co-Tensid, welches vor-
45 zugsweise ausgewählt ist aus Fettsäuren, Alkoholen und halogenierten Verbindungen, insbesondere in einer Menge von 0,01 bis 1000 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 100 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des vorhandenen Tensides, enthält. 50
7. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich noch Nährmittel und Salze für die Mikroorganismen enthalten.
8. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 55 dadurch gekennzeichnet, dass das gewählte Raffinationsprodukt der Erdölpaiette aus der Gruppe, bestehend aus Mineralöl, Motorenöl, Naphta, Kerosene, Heizöl in den verschiedenen erhältlichen Dichten, z.B. leicht oder schwer, stammt. 60 9. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Erdöl oder das Raffinationsprodukt wenigstens ein organisches Lösungsmittel, vorzugsweise aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Benzol, Toluol, Kresol, aliphati-65 sehe Kohlenwasserstoffe, z.B. Pentan, Oktan, Do-
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dekan, Fettsäureester, Alkohole, halogenierte, insbesondere fluorierte und perfluorierte Verbindungen und/oder wenigstens ein pflanzliches Öl, z.B. aus Soyabohnen, Sonnenblumen, Raps oder Oliven, enthält, und zwar vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 1000 Vol.-% bezüglich des vorhandenen Erdöls- oder Raffinationsproduktes.
10. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tenside und/ oder Co-Tenside und/oder weitere speziell hinzugegebene Verbindungen die Eigenschaft haben, die Zellen von Mikroorganismen zu zerstören, so dass darin enthaltene Enzyme und/oder Proteine freigesetzt werden.
11. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie noch Verbindungen enthalten, welche befähigt sind, die Viskosität des ganzen Systems bis maximal zur Form von Gelen oder von hochviskosen Massen zu erhöhen, so dass ein mögliches Ausfallen von Mikroorganismen noch weiter verlangsamt wird, wie zum Beispiel Gly-zerol, viskose Öle, Wachse, Polymere.
12. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich noch Mikroorganismen in suspendierter Form enthalten.
13. Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich Verbindungen enthalten, welche Chelate oder Komplexe mit Metallen oder Metallionen bilden, insbesondere Vanadium, Nickel, Eisen und Arsen.
14. Verfahren zur Herstellung von stabilen, einphasigen Lösungen von Mikroorganismen und/oder Teile von Mikroorganismen enthaltenden Wasser-in-ÖI-Mikroemulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zu Erdöl und/oder wenigstens einem seiner Raffinationsprodukte eine wässrige, konzentrierte Lösung von Mikroorganismen und/oder Teilen von Mikroorganismen derart zugibt, dass sich die genannte wässrige Lösung im genannten Erdöl und/oder Raffinationsprodukt solubilisiert und dass die so hergestellte Mischung als stabile, einphasige Lösung vorliegt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf 100 Volumenteile Erdöl und/oder Raffinationsprodukt von 0,001 bis 100 Volumenteile, insbesondere von 0,01 bis 10 Volumenteile, der genannten wässrigen Lösung kommen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass man Lösungen nach einem der Ansprüche 2 bis 13 herstellt.
17. Verwendung der Lösungen nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zur Entschwefelung oder zur Reduktion des Schwefelgehaltes in Kohle oder Erdöl oder einem seiner Raffinationsprodukte.
18. Verwendung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass man Mineralöl, Motorenöl, Naphta, Kerosene, Heizöl in den verschiedenen Dichten, z.B. leicht oder schwer, entschwefelt oder deren Schwefelgehalt reduziert.
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