CH667279A5 - Metallisierte disazoverbindungen. - Google Patents

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CH667279A5
CH667279A5 CH968/86A CH96886A CH667279A5 CH 667279 A5 CH667279 A5 CH 667279A5 CH 968/86 A CH968/86 A CH 968/86A CH 96886 A CH96886 A CH 96886A CH 667279 A5 CH667279 A5 CH 667279A5
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Description

BESCHREIBUNG Beschrieben werden metallisierte Disazoverbindungen und Verfahren zu ihrer Herstellung sowie Verfahren zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen- oder stickstoffhal-65 tigen organischen Substraten mit diesen Verbindungen und Nachbehandlung der erhaltenen Färbungen und Drucke.
Gegenstand der Erfindung sind folglich Verbindungen der Formel I
3
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(SO,H)
3 'm
Cl
(SO,H)
3 'n
S03H NH—^QN
4
10
als freie Säure oder in Salzform, worin m für 1 oder 2, n für 0 des Naphthylrestes gebunden ist, und X Chlor bedeutet; wei-oder 1 und die Summe m + n für 2 stehen, die Azogruppe sich terhin ein Gemisch von Verbindungen der Formel I.
in 1- oder 2-Stellung des Naphthylrestes befindet und die -0-Gruppe, orthoständig zur Azogruppe, in 2- oder 1-Stellung
Der Disulfonaphtholrest steht bevorzugt für eine Gruppe der Formel (a), (b), (c) oder (d),
ho3s 0
worin das mit * bezeichnete C-Atom an die Azogruppe gebunden ist. Davon weiter bevorzugt ist die Gruppe der Formel (a) oder ein Gemisch aus den Gruppen der Formeln (a) und (c). Insbesondere bevorzugt steht die Gruppe (a).
Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche, welche die Gruppe der Formel (a) enthalten und in denen X für Chlor oder Hydroxy steht; oder die ein Verbindungsgemisch darstellen aus Verbindungen der Formel I, worin X für Chlor oder Hydroxy steht und die einerseits die Gruppe (a), andererseits die Gruppe (c) enthalten, und diese Verbindungen vorzugsweise im Gewichtsverhältnis 85:15 bis 15:85 zugegen sind.
Bevorzugt liegen die Verbindungen der Formel I auch als solche Gemische vor, worin eine Verbindung der Formel I mit X als Chlor (Komponente Ia) neben einer chromophor-verschiedenen oder chromophoridentischen Verbindung der Formel I mit X als Hydroxy (Komponente Ib) vorhanden ist. Diese Gemische enthalten die Komponenten Ia und Ib bevorzugt im Gewichtsverhältnis 9:1 bis 1:9; weiter bevorzugt sind Gemische, worin die beiden Komponenten im Gewichtsverhältnis Ia:Ib = 9:1 bis 7:3 vorliegen. Vorzugsweise sind dabei die Chromophore der Komponenten Ia und Ib identisch.
30
35
40
45
Liegen die Verbindungen der Formel I in Salzform vor, so stellt die Beschaffenheit des Kations der Sulfogruppen keinen kritischen Faktor dar, sondern es kann sich um ein beliebiges, in der Chemie anionischer Direktfarbstoffe übliches nicht chromophores Kation handeln, vorausgesetzt, für die entsprechenden Salze ist die Bedingung der Wasserlöslichkeit erfüllt. In einer Verbindung der Formel I können die Kationen der Sulfogruppen gleich oder verschieden sein, d.h. die Verbindung kann auch in gemischter Salzform vorliegen; vorzugsweise sind die Kationen jedoch gleich.
Beispiele für geeignete Kationen sind Alkalimetallionen oder unsubstituierte oder substituierte Ammoniumionen, wie beispielsweise Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- und Tetramethylammonium, Triäthylammo-nium und Mono-, Di- und Triäthanolammonium.
Bevorzugte Kationen sind die Alkalimetallionen und Ammonium, davon besonders bevorzugt ist Natrium.
Die vorliegende Erfindung umfasst auch Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I. Verbindungen der Formel I, worin X für Chlor steht, oder Gemische davon werden hergestellt, indem man eine Verbindung der Formel II
II
(SO-H)
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der Formel II mit Cyanurchlorid umsetzt.
Verbindungen der Formel I, worin X für Hydroxy steht oder als Gemisch aus Chlor und Hydroxy vorliegt, werden hergestellt, indem man eine Verbindung der Formel II oder ein Gemisch von Verbindungen der Formel II mit Cyanurchlorid umsetzt und anschliessend eines der beiden am Tria-zinrest gebundenen Chloratome durch alkalische Verseifung ganz oder nur unvollständig gegen die Hydroxygruppe austauscht.
Die Kondensation der Aminogruppe in der Verbindung 60 der Formel II mit Cyanurchlorid sowie eine allfällig anschliessende Verseifung eines Chloratoms wird gemäss an sich bekannten Methoden durchgeführt.
Die Isolierung der Verbindungen der Formel I kann in an sich bekannter Weise erfolgen z. B. können die Verbindungen 65 durch übliches Aussalzen beispielsweise mit Alkalimetallsalz aus dem Reaktionsgemisch abgeschieden, abfiltriert und im Vakuum bei erhöhter Temperatur getrocknet werden.
In Abhängigkeit von den Reaktions- und Isolierungsbe
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4
dingungen wird eine Verbindung der Formel I als freie Säure oder bevorzugt in Salzform oder als gemischtes Salz erhalten und enthält dann beispielsweise eines oder mehrere der oben genannten Kationen. Salze oder gemischte Salze können aber auch ausgehend von der freien Säure auf an sich übliche Weise hergestellt werden und umgekehrt oder es kann auch eine an sich übliche Umsalzung vorgenommen werden.
Die Ausgangsverbindungen der Formel II sind bekannt oder sie können analog zu an sich bekannten Verfahren erhalten werden, indem o-Dianisidin tetrazotiert, nacheinander zuerst einseitig, dann auf der anderen Seite mit der entsprechenden Kupplungskomponente umgesetzt wird und abschliessend die entmethylierende Kupferung durchgeführt wird.
Die Verbindungen der Formel I, bevorzugt in Form ihrer Salze, sowie Gemische davon finden Verwendung zum Färben oder Bedrucken von textilen und nicht-textilen, hydroxygruppen- oder stickstoffhaltigen organischen Substraten, bevorzugt von aus Cellulosefasern bestehenden oder diese enthaltenden Textilmaterialien. Bevorzugtes Substrat ist Baumwolle oder regenerierte Cellulose, vor allem Baumwolle, die gegebenenfalls im Gemisch mit anderen Textilfa-sern zur Anwendung gelangen.
Die erfindungsgemässen Verbindungen sind aufgrund ihrer hohen Substantivität als Direktfarbstoffe sehr gut geeignet. Als Färbe- und Druckverfahren werden die applikationstechnisch üblichen Verfahren eingesetzt. Färben von natürlicher und regenerierter Cellulose wie Baumwolle erfolgt vorzugsweise nach dem gebräuchlichen Ausziehverfahren bei Färbetemperaturen von 50-100 °C.
Die Farbstoffe gemäss der vorliegenden Erfindung zeichnen sich durch hohe Farbstärke aus und ergeben gute Auszieh- bzw. Fixierwerte. Sie sind auch als Kombinationselement beim Färben mit im färberischen Verhalten gleichartigen Farbstoffen geeignet; die mit diesen Farbstoffkombinationen erhaltenen Färbungen zeigen gute Echtheiten.
Generell zeigen die Färbungen und Drucke auf den genannten Substraten gute Nassechtheiten (wie Wasser-, Wasch- oder Schweissechtheit) und gute Lichtechtheit. Weiterhin sind die gute Peroxid-, Perborat- und Chlorechtheit zu erwähnen.
Die Nassechtheiten der Direktfärbungen und Drucke auf cellulosehaltigen Textilmaterialien, insbesondere auf Baumwolle, wie sie mit den Verbindungen der Formel I erhalten werden, können durch eine spezielle Nachbehandlung mit einer polymeren, polybasischen Aminoverbindung (A) noch verbessert werden. Insbesondere erhält man durch diese Nachbehandlung verbesserte Waschechtheitseigenschaften. deren Qualitätsniveau auch bei wiederholten 60°C-Wäschen keine Minderung erfährt.
Die Nachbehandlung mit der Verbindung (A) erfolgt zweckmässig im pH-Bereich 7-14.
Als polymere, polybasische Aminoverbindung (A) wird bevorzugt die Verbindung (AI) verwendet, welche das Umsetzungsprodukt eines Amins der Formel V
R-NH-R V
oder, mehr bevorzugt, eines Polyalkylen-polyamins der Formel VI
falls p> 1, unabhängig voneinander, -0-, -S- oder -NR- (mit R wie oben definiert) bedeuten, mit der Massgabe, dass das Amin der Formel VI mindestens eine reaktionsfähige > NH oder -NH2 Gruppe enthält, mit Cyanamid, Dicyandiamid 5 (DCDA), Guanidin oder Bisguanidin darstellt.
Besonders bevorzugt als Verbindung der Formel VI sind Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, 2-Aminoäthyl-3-amino-propylamin, Dipropylentriamin und N,N-Bis-(3-aminopropyl)methylamin.
io Die Verbindungen (AI) sind bekannt; sie können beispielsweise gemäss der in GB-PS 657,753, US-PS 2,649,354 und US-PS 4,410,652 beschriebenen Methode hergestellt werden.
Insbesondere bevorzugt als Verbindungen (AI) sind die 15 Umsetzungsprodukte von DCDA mit Diäthylentriamin oder Triäthylentetramin.
Bevorzugte Verbindungen (A) sind auch die Verbindungen (A2), welche Umsetzungsprodukte der Verbindungen (AI) mit Epihalogenhydrin oder einer Vorstufe davon, insbe-20 sondere mit Epichlorhydrin darstellen. Solche Produkte sind in der deutschen Offenlegungsschrift 3216913 beschrieben.
Eine weitere Gruppe bevorzugter Verbindungen (A) sind die Verbindungen (A3), welche Umsetzungsprodukte der Verbindungen (AI) mit einer organischen Verbindung (B) dar-25 stellen, die mindestens zwei während der Reaktion mit (AI) als Anion abspaltbare Gruppen enthält.
Bevorzugte Verbindungen (B) entsprechen den Formeln VII, VIII oder IX,
RRN-(Z-X0)p-Z-NRR
worin R, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder eine unsubstituierte oder durch Hydroxy, Ci^Alkoxy oder Cyan monosubstituierte Ci_i0Alkylgruppe, p eine Zahl von 0 bis 100, Z, oder jedes Z, falls p>0, unabhängig voneinander, C2-4Alkylen oder C2^Hydroxyalkylen und X0, oder jedes X0,
30
HN(CH2CH2C1)2 BrCH2CH2Br
VII
VIII
R
IX
40
45
N^N
y^NAY
worin die beiden Gruppen Y identisch sind und für Cl oder Br stehen, R, für Cl oder -NHCH2CH2CH2N®(CH3)3Ane und An® für Cl® oder CH3S04® stehen.
Eine weitere Gruppe bevorzugter Verbindungen (A) sind die Verbindungen (A4), welche Umsetzungsprodukte von Epihalogenhydrin oder einer Vorstufe davon mit Polyalkylen-polyaminen (C) darstellen. Bevorzugte Verbindungen (A4) sind die Umsetzungsprodukte von 1,5-2,5 Mol Epichlorhydrin mit 1 Mol eines Polyalkylen-polyamins (C) entsprechend der Formel X,
50
H2N-M3-N-
R3-NH2
VI
Jq worin q eine Zahl von 1 bis 5 ; R3, unabhängig voneinander, 55 C2^Alkylen und R2, unabhängig voneinander, Phenyl, Ci^Alkyl oder durch OH, C^Alkoxy, Halogen oder Phenyl-substituiertes C^Alkyl bedeuten.
Die Nachbehandlung der gefärbten oder bedruckten Substrate mit der Verbindung (A) wird vorzugsweise bei pH 8-12, 60 insbesondere bei pH 10-11 durchgeführt. Als Auftragsverfah-ren sind Foulardieren, Sprühen, Pflatschen usw. sowie vorteilhaft das Ausziehverfahren geeignet. Üblicherweise wird die Nachbehandlung bei 20-190 °C, vorteilhaft bei 30-70 °C, während 3 bis 60 Minuten und vorteilhaft während 5 bis 20 65 Minuten durchgeführt, bevorzugt in Anwesenheit von 5-10 g/1 eines Elektrolyten, wie beispielsweise Natriumchlorid oder Natriumsulfat. Die zu verwendende Menge an Verbindung (A) hängt von der Farbtiefe des gefärbten Substrates
5
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ab ; im allgemeinen ist die Anwendung von 0,1 bis 6%, bevorzugt 1-2% der Verbindung (A) bezogen auf das Trockengewicht des Substrates angebracht. Der pH der wässrigen Nachbehandlungsflotte kann durch Zusatz von Alkalimetallcarbo-nat oder -hydroxid, bevorzugt mit Natrium- oder Kaliumcar-bonat oder -hydroxid eingestellt werden. Das Flottenverhältnis ist 1:2 bis 1:50; gegebenenfalls kann das gefärbte oder bedruckte Substrat vor der Nachbehandlung auch zwischengetrocknet werden.
Bei einem bevorzugten Nachbehandlungsverfahren wird das gefärbte oder bedruckte Substrat bei Raumtemperatur dem Fixierbad, das die erforderliche Menge an Verbindung (A) sowie 5-10 g/1 Elektrolyt enthält, zugesetzt und der pH mit Natriumcarbonat auf 10-11 eingestellt. Innerhalb von 10 Minuten wird die Badtemperatur auf 60 °C erhöht und das Substrat bei dieser Temperatur 20 Minuten lang behandelt. Abschliessend wird das nachbehandelte Substrat gespült, gegebenenfalls neutralisiert und getrocknet.
Die derart nachbehandelten Färbungen und Drucke zeigen bessere Nassechtheiten als unbehandelte Färbungen.
In den folgenden Beispielen, welche die Erfindung näher illustrieren, bedeuten Teile Gewichts- bzw. Volumteile und Prozente Gewichts- bzw. Volumprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel I
32 Teile o-Dianisidin als Hydrochlorid (=0,1 Mol) werden mit 30 Teilen Wasser angerührt und 30,5 Teile 30%ige Salzsäure zugesetzt. Unter Zutropfen von 36 Teilen Natriumnitridlösung 40%ig wird bei 7-10° tetrazotiert. Nach 60 Minuten Reaktionszeit ist die Überführung in das Tetrazo-niumsalz beendet. Ein evtl. Überschuss an Nitrit wird mit
.wenig Sulfaminsäure zerstört. Anschliessend wird die Reaktionslösung auf pH 7 gestellt.
Es erfolgt zunächst einseitige Kupplung; dazu werden 30 Teile l-Hydroxynaphthalin-3,8-disulfonsäure (0,1 Mol) in 300 5 Teilen Wasser, die 0,2 Mol Natriumhydroxyd enthalten, bei 0-30 innerhalb von 20 Minuten in obige Tetrazolösung getropft. Der pH des Reaktionsgemisches wird mit 20%iger Sodalösung bei 7,5-8 gehalten . Nach beendeter Monokupp-lung werden 24 Teile 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfon-io säure eingestreut, dabei wird die Temperatur von 3° auf 20° erhöht; der pH wird mit 20%iger Sodalösung bei 9-9,5 gehalten. Nach ca. 30 Minuten Reaktionszeit ist die zweite Kupplung beendet.
Anschliessend wird die entmethylierende Kupferung vor-15 genommen. Dazu erwärmt man die Lösung auf 80° und setzt 5 Volumenprozente Diäthanolamin zu. Sodann lässt man Kupfertetraminsalzlösung, die 14 Teile Cu2+-Ionen entsprechend 0,22 Moläquivalenten enthält, bei 90-95 ° innerhalb von 10-20 Minuten zutropfen. Die Reaktionsdauer für die 20 Kupferung beträgt 24 Stunden bei 94-96°. Zur Isolierung des Kupferkomplexes wird bei 70-80° mit 8% Natriumchlorid ausgesalzen und mit Salzsäure auf pH 7-8 gestellt. Bei 50-60° wird filtriert und der erhaltene Filterkuchen mit 10%iger Natriumchloridlösung gewaschen.
25 Der gewaschene und abgepresste Filterkuchen wird mit 1000 Teilen Wasser angerührt. Bei 0-50 setzt man eine Suspension von 18,5 Teilen Cyanurchlorid (0,1 Mol) in Eiswasser zu. Nach etwa einer Stunde bei pH 6-7 ist die Kondensation beendet. Der Farbstoff wird mit 5% Natriumchlorid ausgesal-30 zen, abfiltriert und bei 50-60° im Vakuum getrocknet. Der erhaltene Farbstoff entspricht (in Form der freien Säure) der Formel
0 / 0
H03S 0 / \ / . T
ÀrÀH1' ■ "-©-©H1' " "TmX »-<C1
so3h so3h "H-^
Cl und färbt Baumwolle in marineblauen Tönen.
Beispiel 2
Wird der gemäss Beispiel 1 erhaltene Farbstoff eine Stunde lang bei etwa 60° in alkalischem Milieu bei pH 12 gehalten, so erfolgt alkalische Verseifung eines Chloratoms zur Hydroxygruppe. Es wird der entsprechende Farbstoff mit dem Rest
Cl
— NH —v N N=<
0H
erhalten, der auf analoge Weise, wie in Beispiel 1 angeführt, isoliert und bei 100° getrocknet wird. Der Farbstoff färbt Baumwolle in marineblauen Tönen.
In den folgenden Vorschriften sind die Anwendung der erfmdungsgemässen Verbindungen sowie die Nachbehandlung der resultierenden Färbungen mit einer polymeren Verbindung (A) illustriert. Als Fixiermittel geeignete polymere, polybasische Aminoverbindungen (A) sind die folgenden:
(Aal) Das Produkt aus Beispiel 1, Schritte 1 und 2, der DE-OS3105897.
(Aa2) Das Produkt aus Beispiel 1 der DE-QS 3216913.
45
(Aa3) Das Produkt (A2) aus Beispiel 1 der DE-OS 3446282.
Anwendungsvorschrift I 50 0,5 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1 oder 2 werden in 200 Teilen entmineralisiertem Wasser gelöst. Dem Färbebad von 50-60° werden 10 Teile Baumwollw-Cretonne (gebleicht) zugefügt, die Temperatur wird innerhalb von 30 Minuten auf 98 ° erhöht. Es werden dann zunächst 1 Teil und nach 55 10 Minuten weitere 2 Teile Glaubersalz (calc.) zugesetzt, worauf die Färbetemperatur noch bei 98 ° gehalten wird. Anschliessend wird in 15 Minuten auf bei 80° abgekühlt. Während des gesamten Färbevorgangs wird das aus der Färbeflotte verdampfte Wasser kontinuierlich durch entminerali-60 siertes Wasser von 980 ersetzt. Die Färbung wird 5 Minuten in fliessendem kaltem Wasser gespült, zentrifugiert und bei 80° getrocknet. Die erhaltene Baumwollfärbung ist in beiden Fällen marineblau.
65 Anwendungsvorschrift II
100 Teile Baumwollgewebe (gebleicht) werden mit 3 Teilen des Farbstoffes aus Beispiel 1 oder 2 nach konventioneller Methode, z.B. gemäss Vorschrift I, gefärbt. Das gefärbte Sub-
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6
strat wird dann ohne Zwischentrocknen während 20 Minuten bei 60 ° in einem wässrigen Bad (Flottenverhältnis 1:20), das 2 Teile der polymeren Verbindung (Aal) enthält sowie 6 g/1 Natriumcarbonat, um den pH auf 11 einzustellen, nachbehandelt. Abschliessend wird das Substrat mit kaltem Wasser gespült und getrocknet.
Die so nachbehandelte marineblaue Baumwollfärbung zeigt eine hohe Waschechtheit, sie ist sogar gegenüber einer Kochwäsche beständig.
Ersetzt man in der Vorschrift II das Produkt (Aal) durch entsprechende Mengen an Produkt (Aa2) oder (Aa3), so erhält man ähnlich gute Resultate; die nachbehandelten Baumwollfärbungen widerstehen aufgrund ihrer guten Waschechtheit wiederholten Waschoperationen.
Tabelle
Beispiele 3-18
Gemäss der in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Methode können weitere Verbindungen der Formel I oder Gemische davon hergestellt werden, die in der folgenden 5 Tabelle aufgelistet sind. Die zu variierende Kupplungskomponente ist unter dem Symbol KK angeführt. Sofern X ein Gemisch aus Cl und OH darstellt, resultiert dieses aus der Verseifung gemäss Beispiel 2, die jedoch unvollständig durchgeführt wird. Da die Verseifung jederzeit abgebrochen Werlo den kann, ist die Möglichkeit gegeben, Farbstoffgemische mit beliebigem Verhältnis Cl:OH herzustellen. Zeigt beispielsweise ein Gemisch das Verhältnis Cl:OH = 7:3, so bedeutet das, dass in dem betreffenden Farbstoffgemisch 7 Teile des entsprechenden Farbstoffes mit Dichlortriazinylgruppe und 15 3 Teile des Farbstoffes mit Monochlorhydroxytriazinylgruppe enthalten sind.
Mit den Farbstoffen der Beispiele 3-18 erhält man marineblaue Baumwollfärbungen.
7
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Bsp.Nr.
KK
X (Verhältnis)
15
Gruppe (d)
OH
16
Gruppe (d)
C1/0H (9:1)
[ 75 Teile der Gruppe (a)
17
\ und
Cl
I 25 Teile der Gruppe (c)
18
do.
Cl/OH (8:2)
Die Farbstoffe bzw. Farbstoffgemische gemäss den Beispielen 1 bis 18 werden als Natriumsalze erhalten. Sie können in Abhängigkeit von den gewählten Umsetzungs- und Isolierungsbedingungen oder auch durch nachträgliche Massnahmen in an sich bekannter Weise in Form der freien Säure oder in einer anderen Salzform, beispielsweise mit einem in der Beschreibung weiter angeführten Kation, hergestellt wer-)5 den. Möglich ist auch die Herstellung gemischter Salzformen. Die Farbstoffe der Beispiele 3-18 können analog der Anwendungsvorschrift I und Nachbehandlung gemäss der Anwendungsvorschrift II appliziert werden, wobei Baumwollfärbungen mit verbesserten Waschechtheiten resultieren.

Claims (10)

  1. 667 279
    PATENTANSPRÜCHE 1. Verbindungen der Formel I
    (S03H)m (S03H>n n'= N—O
    als freie Säure oder in Salzform, worin m für 1 oder 2, n für 0 oder 1 und die Summe m + n für 2 stehen; die Azogruppe sich in 1- oder 2-Stellung des Naphthylrestes befindet und die -0-Gruppe, orthoständig zur Azogruppe, in 2- oder 1-Stellung des Naphthylrestes gebunden ist, und X Chlor oder Hydroxy bedeutet.
    ho3s 0
  2. 2. Gemisch von Verbindungen der Formel I gemäss i5 Anspruch 1.
  3. 3. Verbindungen gemäss Anspruch 1, worin die Disulfon-aphtholgruppe eine Gruppe der Formel (a), (b), (c) oder (d)
    ho3s o-
    darstellt, in welcher das mit * bezeichnete C-Atom an die Azobrücke gebunden ist.
  4. 4. Verbindungen gemäss Anspruch 3, worin die Disulfon-aphtholgruppe die Gruppe der Formel (a) darstellt.
  5. 5. Verbindungsgemisch gemäss Anspruch 2, worin die Di-sulfonaphtholgruppe ein Gemisch der Gruppen der Formeln (a) und (c), definiert in Anspruch 3, darstellt.
  6. 6. Verbindungsgemisch gemäss Anspruch 5, welches aus einer Verbindung der Formel I, worin X Chlor oder Hydroxy und die Disulfonaphtholgruppe eine Gruppe der Formel (a) bedeuten, und einer Verbindung der Formel I, worin X Chlor oder Hydroxy und die Disulfonaphtholgruppe einer Gruppe der Formel (c) bedeuten, besteht, wobei die zwei Verbindungen im Gewichtsverhältnis 85:15 bis 15:85 vorhanden sind.
  7. 7. Verbindungsgemisch gemäss Anspruch 2, welches aus einer Verbindung der Formel I, worin X für Chlor steht, =
    35 Komponente Ia, zusammen mit einer Verbindung der Formel I, deren Chromophor mit dem der Komponente Ia identisch oder davon verschieden ist und worin X Hydroxy bedeutet, = Komponente Ib, besteht.
  8. 8. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der For-40 mei I, definiert in Anspruch 1, worin X für Chlor steht, oder
    Gemischen davon, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II,
    II
    (S03H)m (S03H)n die als freie Säure oder in Salzform vorliegt, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der Formel II mit Cyanurchlorid umsetzt.
  9. 9. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, definiert in Anspruch 1, worin X für Hydroxy steht oder als Gemisch aus Chlor und Hydroxy vorliegt, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II, definiert in Anspruch 8, oder ein Gemisch von Verbindungen der Formel II mit Cyanurchlorid umsetzt und anschliessend eines der beiden am Triazinrest gebundenen Chloratome durch alkalische Verseifung ganz oder nur unvollständig gegen die Hydroxygruppe austauscht.
  10. 10. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von nicht-tex-tilen, hydroxygruppen- oder stickstoffhaltigen organischen Substraten oder Gemischen solcher Substrate, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einer Verbindung der Formel I, 55 definiert in Anspruch 1, oder Gemischen davon färbt oder bedruckt.
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