CH662802A5 - Bremsvorrichtung zum abbremsen einer aufzugkabine oder eines gegengewichtes. - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsfangvorrichtung zum Abbremsen einer Aufzugkabine oder eines Gegengewichtes, mit einem an der Kabine bzw. dem Gegengewicht befestigten Gehäuserahmen, in den das Profil einer Führungsschiene des Aufzugs bzw. des Gegengewichtes eingreift, wobei einer Fläche des Profils, eine mit dem Gehäuserahmen verbundene, feste Bremsbacke zugeordnet ist und an einer anderen, der Bremsbacke gegenüberliegenden Fläche des Profils eine Fangrolle sowie ein federbelastetes, mit dem Profil einen nach oben verjüngten Keilspalt bildendes Andruckstück für die Fangrolle vorhanden sind, wobei die Fangrolle bei Auslösung der Fangvorrichtung in Richtung der Verjüngung des Spaltes anhebbar ist.
Die meisten den Bau von Aufzügen betreffenden Vorschriften schreiben ab einer bestimmten Betriebsgeschwindigkeit, z.B. ab 0,8 m/s, Bremsfangvorrichtungen an der Aufzugkabine bzw. am Gegengewicht vor. Diese Fangvorrichtungen müssen so bemessen sein, dass die mit der zulässigen Nutzlast beladene Kabine oder das Gegengewicht beim Erreichen der Auslösegeschwindigkeit mit einer mittleren Verzögerung zum Stillstand kommt, die einen bestimmten Wert, z.B. 10 m/s2, nicht überschreitet. Verzögerungsspitzen sind zulässig, doch dürfen sie nur während kurzer Zeit, z.B. 40 ms, auftreten und gleichfalls einen Maximalwert, z.B. 25 m/s2, nicht überschreiten.
Es sind verschiedene Bremsfangvorrichtungen bekannt, die meist als aufwendige und teure Konstruktion ausgeführt sind. Entweder wird der ganze Fangblock als federndes Element ausgeführt oder es werden starke Schraubenfedern vorgespannt und über Hebeln und Keile die Bremsflächen an die Schienen gedrückt. Auch Ausführungen mit Tellerfedern und Excentern, die die Bremsfläche an die Schienen pressen, sind bekannt.
Nachteile dieser bekannten Bremsfangvorrichtungen sind die meist hohen Kosten, die zum Teil notwendige Wartung (Schmierung der Gelenke, Austauschen von Bremsbelägen) und das allmähliche Absinken der Bremskraft nach jeder Fangprobe durch Abnützung der Fangorgane.
Eine andere bekannt gewordene Bremsfangvorrichtung der eingangs angegebenen Art (DE-OS 26 04 157) weist einen schwenkbar gelagerten Führungskeil für die Fangrolle auf. An dem Führungskeil greift ein Paket aus Tellerfedern an. Während des Bremsvorganges rollt die Fangrolle im Keilspalt relativ zum Gehäuserahmen nach oben, wodurch der Bremsbelag gegen das Profil der Führungsschiene ge-presst wird. Die Bewegung der Rolle nach oben wird durch einen Bremskeil gestoppt, der auch die Rotation der Rolle hemmt. Nachteile dieser Fangvorrichtung sind darin zu sehen, dass eine besondere Lagerung für den Führungskeil erforderlich ist, dass das Tellerfedernpaket und dessen Lagerung zu erhöhtem Platzbedarf führt, wobei die erforderliche Justierung der Federn kritisch ist und dass die völlig eingebremste Fangrolle einseitig abgenützt wird.
Ziel der Erfindung ist somit die Schaffung einer Bremsfangvorrichtung einfacher und kompakter Bauweise, die kaum eine Wartung benötigt und bei der kein Nachlassen der Bremskraft infolge Abnützung eintritt.
Dieses Ziel lässt sich mit einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erreichen, bei der erfindungsgemäss das Andruckstück als in dem Gehäuserahmen gelagerte Blattfeder ausgebildet ist.
Die Konstruktion nach der Erfindung weist trotz sehr einfachen, rein mechanischen Aufbaues eine verlässliche Funktion auf.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes zeichnet sich dadurch aus, dass die Blattfeder an ihrem unteren bzw. oberen Ende in bezüglich des Gehäuserahmens drehbaren Halterungen gehalten ist.
Weiters kann es zweckmässig sein, wenn die Blattfeder aus zumindest zwei Einzelfedern zusammengesetzt ist.
Zur besseren Führung der Fangrolle und zur Bildung einer definierten Angriffsfläche der Rolle an dem Profil der Aufzugsschiene empfiehlt es sich, wenn die Fangrolle zumindest einen von der übrigen Rollenfläche vorstehenden Bund aufweist, dem eine in der Blattfeder von oben nach unten verlaufende Nut zugeordnet ist.
Um hierbei mit Sicherheit ein Abrollen der Rolle an der Aufzugsschiene zu gewährleisten, kann der Bund z.B. mit einer Rändelung versehen sein.
Eine selbsttätige Kompensation der Abnützung ergibt sich, wenn im Gehäuserahmen ein oberer Anschlag für die Fangrolle vorgesehen ist, wobei das Material, aus dem der Anschlag besteht, weicher ist als das Rollenmaterial. Dabei ist es zweckmässig, wenn der obere Anschlag für die Fangrolle eine deren Bund freistellende Ausnehmung aufweist.
Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Merkmalen ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht ist. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht einer er-findungsgemässen Fangvorrichtung, wobei der Deckel entfernt ist, Fig. 2 einen horizontalen Schnitt nach Linie II der Fig. 1, Fig. 3 den Anschlag der Rolle vor seiner Montage und Fig. 4 in schematischer Ansicht die Steuerung der Fangvorrichtung durch einen Geschwindigkeitsbegrenzer.
Die Bremsvorrichtung kann näher den Fig. 1 und 2 ent5
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nommen werden. Ein Gehäuserahmen 1, der ein Profil 2 einer Führungsschiene 3 der Aufzugkabine oder des Gegengewichtes zangenartig umgibt (Fig. 2), weist eine feste Bremsbacke 4 auf, die mit einem Bremsbelag 5, z.B. mit einem Messingbelag, versehen ist. Der Bremsbelag 5 kann mit der Fläche 6 des Profils 2 zusammenwirken. An der anderen Fläche 7 ist eine freie Fangrolle 8 vorgesehen, die in ihrer Mitte einen leicht vorstehenden Bund 9 mit gerändelter Oberfläche trägt und zwischen der Fläche 7 einerseits und einer Blattfeder 10 andererseits liegt. Die Blattfeder 10 ist aus zwei Einzelfedern 11,12 zusammengesetzt und an ihrem oberen bzw. unteren Ende in bezüglich des Rahmenteils 1 drehbaren Halterungen 13, 14 so gehalten, dass ein Verschieben der Feder 10 in ihrer Längsrichtung bezüglich der Halterungen 13, 14 möglich ist.
Wie Fig. 1 deutlich zeigt, ist die untere Halterung 13 der Feder 10 weiter von dem Profil 2 entfernt, als die obere Halterung 14, sodass die Blattfeder 10 schräg nach oben verläuft und ein keilförmiger Raum zwischen Feder 10 und Profil 2 entsteht. Im Ruhezustand der Fangvorrichtung liegt die Fangrolle 8 im unteren Teil dieses Raumes, wobei der gerändelte Bund 9 in einer von oben nach unten verlaufenden Nut 15 der Einzelfeder 12 freigestellt ist. Ein Anschlag 16, dessen Funktion weiter unten erläutert wird, ist als am oberen Ende des keilförmigen Raumes in den Rahmenteil fest eingepass-ter Messingbolzen mit einer umfänglichen Ausnehmung 17 ausgebildet.
Wenn die Kabine oder das Gegengewicht aus irgendeinem Grund in der Abwärtsrichtung zu schnell wird, tritt ein bekannter Geschwindigkeitsbegrenzer 18 in Aktion, der über ein Reglerseil 19 und ein Fanggestänge 20 die Fangrolle 8 gegen die Kraft einer Feder 21 anhebt, sobald der Geschwindigkeitsbegrenzer nach Überschreiten einer vorgegebenen Maximalgeschwindigkeit blockiert (Fig. 4). Die Fangrolle wird dann von der Profilfläche 7 mitgenommen und in den bereits erwähnten keilförmigen Raum gezogen, wobei sich die Blattfeder 10 in der gestrichelt angedeuteten Weise ausbiegt. Die Rolle 8 gelangt schliesslich bis zu dem Anschlag 16. Während der weiteren Abwärtsbewegung des Gehäuserahmens 1 rotiert die Rolle 8, da die Rändelung des Bundes in die Fläche 7 des Profils 2 greift, bezüglich der Feder 12 5 und des Anschlages 16, jedoch zufolge der Nut 15 bzw. der Ausnehmung 17 freigestellt ist. Das Profil 2 wird somit wegen der von der Rolle 8 ausgeübten Kraft N gegen die Bremsbacke 4 bzw. deren Bremsbelag 5 gepresst. Der Fahrkorb oder das Gegengewicht werden demnach bis zum Stililo stand abgebremst.
Die Schiene 3, die Rolle 8 und die Feder 10 bestehen aus Stahl, wobei die Rolle 8 zumindest an der Oberfläche gehärtet ist, damit sie mit der Rändelung des Bundes 9 verlässlich in die Profilfläche 7 greift. Bei jeder Betätigung der Fangvor-'5 richtung tritt ein Materialverschleiss auf und zwar in erster Linie am Bremsbelag 5, an der Einzelfeder 12 und an der Profilfläche 7. Zum Ausgleich dieses Verschleisses ist der Messinganschlag 16 vorgesehen. Da die Rolle an dem Anschlag gleitet, (Anschlag dreht sich nicht) tritt auch an die-20 sem ein Abrieb auf, sodass die Rolle 8 im Laufe der Zeit in eine höhere Lage gelangt, in der die Federkraft höher ist und der Abnützung des Bremsbelages entgegenwirkt.
Es versteht sich, dass der Bremsbelag auch aus anderem Material als aus Messing bestehen kann; gleiches gilt sinnge-25 mäss für die anderen verwendeten Werkstoffe, solange das Material funktionsgerecht gewählt ist.
Um nach der Betätigung der Fangvorrichtung die Rolle 8, welche fest zwischen Schiene 2 und der Blattfeder 10 eingeklemmt ist, zu lösen, muss die Kabine oder das Gegenge-30 wicht einige cm nach oben bewegt werden. Die Fangrolle kehrt dann automatisch wieder in die untere Ausgangsstellung zurück. Durch eine geeignete Form des Gehäuserahmes in diesem Bereich, z.B. durch eine muldenförmige Ausnehmung, kann die Rolle in ihrer Ruhelage gehalten werden. Es 35 wird damit verhindert, dass sie mit der Schiene in Kontakt kommt und ungewollt in den keilförmigen Raum gezogen wird.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Bremsfangvorrichtung zum Abbremsen einer Aufzugkabine oder eines Gegengewichtes, mit einem an der Kabine bzw. dem Gegengewicht befestigten Gehäuserahmen, in den das Profil einer Führungsschiene des Aufzugs bzw. des Gegengewichtes eingreift, wobei einer Fläche des Profils eine mit dem Gehäuserahmen verbundene feste Bremsbacke zugeordnet ist und an einer anderen, der Bremsbacke gegenüberliegenden Fläche des Profils eine Fangrolle sowie ein federbelastetes, mit dem Profil einen nach oben verjüngten Keilspalt bildendes Andruckstück für die Fangrolle vorhanden sind, wobei die Fangrolle bei Auslösung der Fangvorrichtung in Richtung der Verjüngung des Spaltes anhebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckstück als in dem Gehäuserahmen (1) gelagerte Blattfeder (10) ausgebildet ist.
2. Bremsfangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (10) an ihrem unteren bzw. oberen Ende in bezüglich des Gehäuserahmens (1) drehbaren Halterungen (13 bzw. 14) gehalten ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangrolle (8) zumindest einen von der übrigen Rollenfläche vorstehenden, mit einer Rändelung versehenen Bund (9) aufweist, dem eine in der Blattfeder (10) von oben nach unten verlaufende Nut (15) zugeordnet ist.
3. Bremsfangvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (10) aus zumindest zwei Einzelfedern (11,12) zusammengesetzt ist.
4, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuserahmen (1) ein oberer Anschlag (16) für die Fangrolle (8) vorhanden ist, wobei das Material, aus dem der Anschlag besteht, weicher ist als das Rollenmaterial.
4. Bremsfangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5. Bremsfangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6. Bremsfangvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Anschlag (16) für die Fangrolle (8) eine deren Bund (9) freistellende Ausnehmung (17) aufweist.
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