PATENTANSPRUCH
Eisenbahngüterwagen mit einem in der Fahrzeuglängsmittelebe-ne in zwei Dachhälften geteilten Dach und jeweils mindestens zwei bewegliche VVandteile enthaltenden Seitenwänden, deren in einer oberen und unteren Schiene gelagerte Wandteile in Schliessstellung in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, durch eine Betätigungseinrichtung in eine vor der gemeinsamen Ebene liegende, parallel zu dieser befindliche Verschiebeebene schwenkbar und in dieser Ebene in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass jede Dachhälfte (5a bzw. 5b) mit dem zugehörigen, nach innen abgewinkelten und einen Teil des Daches bildenden Pfosten (6 und 7) einen in Lagern (8) schwenkbaren, starren Seiten-wandrahmen bildet und die untere, gegenüber der oberen Führung (3) seitlich nach aussen versetzte Führung (4) der ebenfalls keinen Teil des Daches (5) bildenden Wandteile (1 und 2) axial zu den Lagern (8) verläuft, wobei die Wandteile ( 1 und 2) im Bereich des Daches (5) entsprechend den Pfosten (6 und 7) abgewinkelt sind.
Aus der DE-OS 2002766 ist beispielsweise ein Güterwagen bekannt, bei dem die die Seitenwand bildenden Wandteile vor ihrem Längsverschieben in eine vor der Schliessebene liegende Verschiebeebene geschwenkt werden, so dass ein leichtes Offnen auch dann gewährleistet ist, wenn sich das Ladegut, zumeist Stückgut, bei der Fahrt versetzt hat. Nachteilig ist allerdings das feste Dach dieses Wagens, das einem Be- und Entladen durch einen Kran entgegensteht. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus der Anordnung der oberen Führungsschiene an dem das Dach tragenden Längsgurt, so dass die obere und untere Schiene etwa in einer gemeinsamen senkrechten Ebene liegen. Hierdurch wird nämlich ausgeschlossen, den von der Dachwölbung abgeschlossenen Laderaum oberhalb dieses Längsgurtes von der Seite aus zu beladen.
Zum Stand der Technik (DE-PS 1040 586) gehören ferner solche Güterwagen, bei denen das Dach aus zwei in der Fahrzeuglängsmittelebene trennbaren Dachhälften besteht. Diese Güterwagen, deren Ladefläche für einen bequemen Zugang von oben freigelegt werden kann, haben jedoch den Nachteil, dass die Dachhälften in der geöffneten Lage vor den Seitenwänden liegen, so dass diese nicht als Schiebewände ausbildbar sind und somit eine seitliche Beladung ausgeschlossen wird.
Aus der DE-OS 2849515 ist ferner bekannt, die zugehörigen Sei-tenwandteile der gegenüberliegenden Seitenwände mit einem entsprechenden Dachabschnitt zu einer Einheit zu verbinden und derart auszubilden, dass zum seitlichen Beladen oder Beladen von oben jeweils ein Seitenwandteil mit zugehörigem Dach in die Verschiebeebene gebracht und über das andere Seitenwandteil geschoben wird. Diese Anordnung hat den Nachteil, dass jeweils nur die halbe Wagenlänge freigegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Eisenbahngüterwagen der gattungsgemässen Art unter Beseitigung der aufgezeigten
Nachteile zu verbessern, bei dem also der seitliche Zugang zum Laderaum durch die Lagerung der oberen Schiene vergrössert wird, beim Be- oder Entladen von oben die Ladefläche völlig freigegeben und durch die Seitenwandteile zugängig ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches gelöst.
Die Erfindung ist im weiteren anhand eines in der Zeichnung prinzipartig dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 einen Güterwagen in Seitenansicht;
Fig. 2 eine Ansicht nach Linie II-II der Fig. 1 ;
Fig. 3 die Ansicht nach Fig. 2 mit freigegebener Ladefläche;
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Anordnung und Ausbildung der Seitenwände in Verbindung mit dem Dach sind gemäss der Beschreibung und der Zeichnung für einen Eisenbahn-Güterwagen ausgelegt.
Die Erfindung ist an einem gedeckten Eisenbahngüterwagen mit zwei Wandteilen 1 und 2 auf jeder Wagenseite erläutert. Die Wandteile 1 und 2 sind in oberen und unteren Führungen 3 und 4 längs-verschieblich gelagert und bilden in der Schliessstellung eine ebene Seitenwand. Im Bereich des sonst üblichen oberen Längsträgers sind die Seitenwandteile 1 und 2 derart nach innen abgewinkelt, dass sie als Verlängerung des Daches 5 einen Teil desselben bilden. Die untere am Untergestell befestigte Führung 4 besteht aus einer gemeinsamen, durchlaufenden und begrenzt drehbaren Welle mit dop-pelbahniger Laufschiene, während die obere im Dach 5 gelagerte Führung 3 so ausgebildet ist, dass beim Öffnen eines Wandteiles dieses parallel in die Schiebeebene geführt wird. Seitlich begrenzt werden die Wandteile 1 und 2 durch die stirnwandseitigen Eckpfosten 6 und einen mittigen Pfosten 7, die einerseits entsprechend den Seitenwandteilen 1 und 2 nach innen abgewinkelt und mit dem Dach 5 fest verbunden sind, andererseits axial zur unteren Führung 4 je um ein am Untergestell befestigtes Lager 8 schwenkbar sind, wobei die Pfosten 7 im Bereich ihres Lagers 8 die Funktion der Laufschiene der unteren Führung 4 übernehmen. Die mit den Stirnwänden unverbundenen Ecksäulen 6 sind im Bereich der Stirnwände 9 so ausgebildet, dass sie einen Teil derselben bilden. Die Stirnwände 9 haben ohne die Ecksäulen 6 eine trapezförmige Draufsicht und werden im unverschwenkten Zustand durch die Ecksäulen 6 flächen-mässig so ergänzt, dass das zulässige Fahrprofil ausgenutzt wird.
Das Dach 5 besteht aus zwei in der Fahrzeuglängsmittelebene gebildeten Doppelhälften 5a und 5b, deren Stosskante 5c so ausgebildet ist, dass eine absolute Dichtung gewährleistet und ein Einfrieren ausgeschlossen ist. Jede Dachhälfte 5a bzw. 5b bildet mit den Eckpfosten 6 und den aussteifenden Pfosten 7 den Seitenwandrah-men, der um die Lager 8 nach aussen schwenkbar ist, wobei sowohl in der geschlossenen als auch in der geschwenkten Lage des Seiten-wandrahmens die Wandteile 1 bzw. 2 verschiebbar sind. Zum Öffnen und Schliessen der Dachhälften und damit des Seitenwandrah-mens sind an den Stirnwänden hydraulische, pneumatische oder mechanische Betätigungen angeordnet, wobei die Schwenkbewegung der Seitenwandrahmen derart bemessen ist, dass die gesamte Ladefläche von oben frei zugängig ist.