CH654504A5

CH654504A5 - Tiefloch-bohrvorrichtung zum aufbohren vorgebohrter werkstuecke.

Info

Publication number: CH654504A5
Application number: CH728781A
Authority: CH
Inventors: Paul-Gerhard Waschke; Lutz Richter; Manfred Lipfert; Volker Obenaus
Original assignee: Polygraph Leipzig
Priority date: 1980-11-17
Filing date: 1981-11-13
Publication date: 1986-02-28
Also published as: SE8106791L; DE3130221A1; DD154072A1

Description

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Claims

PATENTANSPRÜCHE

1. Tiefloch-Bohrvorrichtung zum Aufbohren vorgebohrter Werkstücke, mit einer in einem Lager geführten rohrför-migen Bohrstange mit einem in der Bohrstange angeordneten Innenrohr, einer Anbohrbuchse und einem fest mit der Bohrstange verbundenen Bohrkopf mit einer oder mehreren Führungsleisten und einer oder mehreren Schneiden, gekennzeichnet dadurch, dass eine Führungsstange (3) mit dem Bohrkopf (4) lösbar verbunden ist und die Führungsstange (3) in einer Führungsbuchse (5) eines Gegenlagers (6) geführt ist.

2. Tiefloch-Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die lösbare Verbindung zwischen Führungsstange (3) und Bohrkopf (4) als Bajonettverschluss (10) gestaltet ist.

Die Erfindung betrifft eine Tiefloch-Bohrvorrichtung zum Aufbohren vorgebohrter Werkstücke, insbesondere anwendbar an Drehmaschinen, Horizontalbohrmaschinen und Spezial-Tieflochbohrmaschinen.

Aus der DE-AS 1 477 144 ist eine Tieflochbohrvorrich-tung für das Aufbohren vorgebohrter Werkstücke bekannt, bei der ein mit Führungsleisten und Schneiden versehener Bohrkopf lösbar mit der das Drehmoment mitteilenden Bohrstange verbunden ist. Während des Bearbeitungsvorganges wird der Bohrkopf mittels Bohrstange in Richtung Spanabnahme gezogen.

Diese Lösung hat den Nachteil, dass insbesondere durch Veränderungen der Homogenität des Werkstoffgefüges, der veränderten Wanddicken und der örtlich unterschiedlichen Härte des Werkstoffes, ein Verlaufen des Bohrkopfes auftritt. Vor dem eigentlichen Bohrvorgang ist es notwendig, eine kurze, eng tolerierte Bohrung anzubringen.

In der DD-Patentschrift 73 935 wird eine Tieflochbohr-vorrichtung beschrieben, bei der das rotierende Werkstück durch einen mit einer Bohrstange fest verbundenen Bohrkopf bearbeitet wird. Dabei ist der Bohrkopf in einer Führungsbuchse und die Bohrstange in einer zweiten Führungsbuchse verschiebbar gelagert.

Diese Lösung hat den Nachteil, dass der Bohrkopf frei schneidet und die Bohrstange durch ihre unvermeidliche Elastizität bei den oben genannten Gefügeänderungen ein Verlaufen des Bohrkopfes nicht verhindern kann.

Für das Funktionieren des Kühlmitteldurchlaufes sind aufwendige Abdichtmassnahmen erforderlich.

Bei beiden gezeigten Lösungen (den Patentschriften DE-AS 1 477 144 und DD-PS 73935) ist neben dem Verlaufen der Bohrung die geringe Effektivität in Zusammenhang mit der mangelhaften Oberflächenqualität der Bohrung nachteilig.

Das Ziel der Erfindung besteht in der Erhöhung der Qualität und Effektivität beim Aufbohren tiefer Bohrungen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tiefloch-Bohrvorrichtung zum Aufbohren vorgebohrter Werkstücke zu entwickeln, durch die mit hoher Schnittgeschwindigkeit nahezu verlauffreie Bohrungen in Verbindung mit einer hohen Oberflächenqualität erzielt werden können.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Führungsstange mit einem Bohrkopf lösbar verbunden ist und die Führungsstange in einer Führungsbuchse eines Gegenlagers geführt ist. In einem Lager ist eine Anbohrbuchse angeordnet. Die lösbare Verbindung zwischen der Führungsstange und dem Bohrkopf ist vorzugsweise als Bajonettverschluss gestaltet. Zum Zwecke der Kohlmittelzuführung und der Späneführung weist die Bohrvorrichtung ein Aussenrohr und ein Innenrohr auf.

Die erfindungsgemässe Tiefloch-Bohrvorrichtung hat den Vorteil, dass die tiefe Bohrung nahezu verlauffrei und mit hoher Effektivität bearbeitet werden kann. Abdichtmassnahmen sind nicht erforderlich.

Mit der erfindungsgemässen Tiefloch-Bohrvorrichtung können Werkstücke mit grob tolerierten vorgebohrten Bohrungen bearbeitet werden, ohne dass die Werkstücke vorbereitet werden müssen (zum Beispiel ist das Anbringen eng tolerierter Führungsbohrungen nicht mehr erforderlich).

Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben werden.

Fig. 1 zeigt stilisiert den Aufbau der erfindungsgemässen Tiefloch-Bohrvorrichtung.

Fig. 2 stellt einen Halbschnitt des Bohrkopfes dar. Die Kühlmittelzufuhr und die Späneabfuhr sind stilisiert dargestellt. Das Werkstück ist entsprechend Fig. 1 in Bearbeitungslage fixiert. In einer vorgebohrten Bohrung 2 des Werkstückes 1 ist eine Führungsstange 3, die mit einem Bohrkopf 4 verbunden und in einer Führungsbuchse 5 eines Gegenlagers 6 gelagert ist, angeordnet.

Zwischen Bohrkopf 4 und Führungsstange 3 besteht eine als Bajonettverschluss 10 ausgebildete lösbare Verbindung. Eine mit dem Bohrkopf 4 verschraubte Bohrstange 7 ist in einer Anbohrbuchse 8, die sich in einem Lager 9 befindet, gelagert.

Entsprechend Fig. 2 besteht die Bohrstange 7 aus einem Aussenrohr 12 und einem Innenrohr 13. Zwischen dem Aussenrohr 12 und dem Innenrohr 13 befindet sich ein Ringspalt 11. Der Bohrkopf 4 besteht aus einem Bohrkopfkern 14, mehreren Führungsleisten 15, einer Schneide 16 und einem Koppelzapfen 17.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung ist folgende:

Der Bohrkopf 4 wird mit der Bohrstange 7 verschraubt. Die im Gegenlager 5 geführte Führungsstange 3 wird in die vorgebohrte Bohrung 2 eingeführt und mit dem Bohrkopf 4 durch den Bajonettverschluss 10 verbunden, anschliessend komplett in die Anbohrbuchse 8 eingeführt. Somit ist die Tiefloch-Bohrvorrichtung betriebsbereit.

Die Bohrstange 7 bekommt von einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung nun das Drehmoment und den Vorschub mitgeteilt. Durch die sich im Lager 9 befindende Anbohrbuchse wird ein ruhiges und ratterfreies Ausschneiden des Bohrkopfes 4 erreicht. Während der Bohrkopf 4 mit hoher Schnittgeschwindigkeit das Werkstück 1 bearbeitet, wird er mit Hilfe der Führungsstange 3 zwangsweise entlang der Bohrachse geführt.

Um in der Bearbeitungsphase eine optimale Kühlung und eine gute Späneabfuhr zu gewährleisten, wird die Kühl-flüssigkeit in bekannter Weise in dem Ringspalt 11 zwischen Aussenrohr 12 und Innenrohr 13 dem Bohrkopf 4 zugeführt.

Die Kühlflüssigkeit kühlt und schmiert die Schneiden 16 und gelangt unter Druck in das Innenrohr 13, wo sie vom Bohrkopf 4 weg strömt und Späne 18 mit sich führt.

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2 Blatt Zeichnungen