CH632432A5 - Schermaschine an einem auslaufrollgang einer stranggiessanlage. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schermaschine an einem Auslaufrollgang einer Stranggiessanlage, mit in einem Scherenrahmen angeordneten, gegeneinander mittels Antriebs- und Steueraggregaten bewegbaren Messern, wobei der Scherenrahmen auf einem Maschinengestell in Längsrichtung des Auslaufrollganges verschiebbar gelagert ist.

Bei mehrsträngigen Stranggiessanlagen, wie bei nehrsträngigen Knüppelstranggiessanlagen besteht das Problem, die Stränge möglichst nahe nebeneinander zu führen. Man ist bestrebt, die Stütz- und Führungseinrichtungen für die Stränge möglichst raumsparend anzuordnen und zwar um einerseits das über den Stranggiesskokillen angeordnete Zwischengefäss möglichst klein dimensionieren zu können und so den Temperaturverlust des Stahles so niedrig wie möglich zu halten, und andererseits die Stützkonstruktionen und Führungseinrichtungen möglichst material- und raumsparend ausbilden zu können.

Durch die gedrängte Bauweise ist es mit Schwierigkeiten verbunden, die in einem Auslaufrollgang der Stütz- und Führungseinrichtung vorgesehenen Schermaschinen bei Versagen austauschen zu können. Bei den bisher gebauten Anlagen erforderte der Austausch einer der eng aneinander angeordneten Schermaschinen einen erheblichen Zeitaufwand, so dass es nicht möglich war, die relativ kurze Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Güssen zu diesem Zweck auszunützen. Auch eine Reparatur der Schermaschine an Ort und Stelle ist wegen der erwähnten gedrängten Bauweise mit besonderen Schwierigkeiten verbunden und gibt daher ebenfalls wie beim Austausch einer Schermaschine zu erheblichen Zeitverlusten mit Rückwirkungen auf die metallurgischen Anlagen Anlass.

Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Schermaschine der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, deren Ein- und Ausbau aus der Stranggiessanlage sich einfach gestaltet und in einer sehr kurzen Zeitspanne, wie sie beispielsweise zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Güssen zur Verfügung steht, durchführbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Scherenrahmen lose auf dem den Auslaufrollgang höhenmässig überragenden Maschinengestell aufliegt, wobei die Antriebs- und Steueraggregate am Scherenrahmen montiert sind und mit diesem eine Baueinheit bilden. Dadurch ist es möglich, die Schermaschine aus der Stranggiessanlage mittels einer Aushebeeinrichtung, wie eines

Krangehänges, vertikal nach oben herauszuheben, ohne dass es erforderlich ist, Hydraulikleitungen abklemmen zu müssen und Manipulationen an dem Scherenrahmen bzw. dem Maschinengestell durchführen zu müssen. Das Einsetzen einer intakten Schermaschine 5 erfolgt durch einfaches Absenken der Schermaschine, bis diese mit ihrem Scherenrahmen auf dem Maschinengestell aufliegt.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform, bei der die Schermaschine mit einem am Maschinengestell befestigten und am Scherenrahmen angreifenden Verschiebemechanismus ausgestattet ist, ist der io Verschiebemechanismus mit dem Scherenrahmen durch eine Vertikalbewegungen des Scherenrahmens zulassende Hakenkupplung verbindbar.

Vorteilhaft ist bei einer Schermaschine mit einem mittels eines Druckmittelzylinders an die Strangoberfläche anstellbaren Nieder-15 halter, dieser Druckmittelzylinder mittels einer Druckmediumleitung unter Zwischenschaltung eines Druckregelventiles an den das Untermesser betätigenden Druckmittelzylinder leitungsmässig angeschlossen. Dadurch ist für den Niederhalter kein zusätlicher Verbrauch an Druckmedium notwendig, so dass die Antriebsaggregate kompakter 20 bemessen werden können.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung in schematischer Darstellung näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Seitenansicht einer in einem Auslaufrollgang einer mehrsträngigen Knüppelstranggiessanlage angeordneten Schermaschine zeigt. 25 Fig. 2 ist die Darstellung einer Stirnansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1. In Fig. 3 ist der Antrieb für den Niederhalter schematisch veranschaulicht.

Mit 1 sind die im Auslaufrollgang 2 einer viersträngigen Stranggiessanlage möglichst eng nebeneinander geführten Knüppel bezeich-30 net. Die Rollen des Auslaufrollganges sind in einem zwecks besserer Übersichlichkeit nicht dargestellten Stützgerüst drehbar gelagert. Der Auslaufrollgang 2 ist von einem Maschinengestell, welches allgemein mit 3 bezeichnet ist und aus vertikalen Streben 4 und horizontalen Verbindungsträgern 5 zusammengesetzt ist, überbrückt. Auf je-35 dem der Verbindungsträger sind oberhalb jedes Knüppels 1 und symmetrisch zu ihm zwei Laufrollen 6 mittels Laschen 7 drehbar gelagert.

Die Schermaschine, die allgemein mit 8 bezeichnet ist, ist auf einem Scherenrahmen 9 montiert, der aus zwei Längsträgern 10 und 40 diese verbindende Querträger, die mit 11 bezeichnet sind, gebildet ist. •= Der Rahmen 9 liegt mit seinen Längsträgern 10 lose auf den Laufrollen 6 auf und kann mittels eines Verschiebemechanismuses, der als Druckmittelzylinder 12 ausgebildet ist, entlang der Längsachse 13 der Knüppel 1 hin und her verschoben werden, wodurch es möglich 45 ist, den Schervorgang während des Förderns der Knüppel durchzuführen. Nach Beendigung des Schervorganges befindet sich die Schermaschine in der in Fig. 1 mit strichlierten Linien angezeichneten Position. Um auf die zu schneidenden Knüppel einwirkende Kräfte, die hervorgerufen werden durch die Fördereinrichtung für so die Knüppel, zu vermeiden, wird die Verschiebegeschwindigkeit der Schermaschine während des Schneidvorganges mindestens gleich gross wie die Fördergeschwindigkeit der Knüppel gewählt.

Da das Maschinengestell 3 den Auslaufrollgang 2 höhenmässig überragt, kann der Scherenrahmen mitsamt der Schermaschine vom ss Auslaufrollgang 2 abgehoben werden, ohne von den Rollen des Auslaufrollganges 2 behindert zu werden.

Der Druckmittelzylinder 12 ist am Maschinengestell 3 befestigt und mit seinem Kolben 14 mittels einer Hakenkupplung 15 mit der Schermaschine verbunden. Die Hakenkupplung besteht aus zwei Tei-60 len, deren einer Teil 16 am Ende des Kolbens 14 angeordnet ist und von einem Bolzen 17 durchsetzt wird. Der andere Teil ist als nach unten hin offener Haken 18 ausgebildet, der um den Bolzen greift. Dadurch ist es möglich, den Scherenrahmen mitsamt der Schermaschine in vertikaler Richtung ein- und auszubauen, ohne dass es notwendig 65 ist, Manipulationen an der Kupplung 15 durchzuführen.

Zur Betätigung des gegen das Obermesser 19 bewegbaren Untermessers 20 sind zwei Druckmittelzylinder 21, nachfolgend Schneidzylinder genannt, vorgesehen, die aus einer auf dem Scherenrahmen

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montierten Druckmediumversorgungseinheit 22, die eine Pumpen-tankeinheit 23, eine Speicheranlage 24 und einen Ventilstand 25 um-fasst, mit Druckmedium versorgt werden. Auch die für die Rücklaufbewegung des Untermessers 20 verantwortlichen Druckmittelzylinder 26 sowie der den Niederhalter 27 betätigende Druckmittelzylin- 5 der 28 werden von dieser Druckmediumversorgungseinheit 22 versorgt.

Der Druckmittelzylinder 28 ist, wie in Fig. 3 schematisch veranschaulicht, an den Schneidzylinder 21 unter Zwischenschaltung eines Druckregelventiles 29 über eine Druckmittelleitung 30 angeschlos- i o sen, so dass das während des Schnittes beim Anheben des Niederhalters 27 aus dem Druckmittelzylinder 28 verdrängte Druckmedium wieder in den Schneidzylinder 21 zurückfliesst. Dies hat den Vorteil, dass für den Niederhalter kein zusätzlicher Verbrauch an Druckmedium erfolgt, so dass die Speicheranlage 24 nur für die Druckmittelzylinder 21 und 26 zu bemessen werden braucht.

Der Antrieb der Pumpentankeinheit 23 erfolgt elektrisch, so dass die einzige Manipulation, die für einen Ausbau der Schermaschine erforderlich ist, darin besteht, die elektrische Leitung zu unterbrechen.

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1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

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1. Schermaschine an einem Auslaufrollgang einer Stranggiessan-lage, mit in einem Scherenrahmen angeordneten, gegeneinander mittels Antriebs- und Steueraggregaten bewegbaren Messern, wobei der Scherenrahmen auf einem Maschinengestell in Längsrichtung des Auslaufrollganges verschiebbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Scherenrahmen (9) lose auf dem den Auslaufrollgang (2) hö-henmässig überragenden Maschinengestell (3) aufliegt, wobei die Antriebs- und Steueraggregate (29) am Scherenrahmen (9) montiert sind und mit diesem eine Baueinheit bilden.

2. Schermaschine nach Anspruch 1 mit einem am Maschinengestell befestigten, am Scherenrahmen angreifenden Verschiebemechanismus, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebemechanismus (12) mit dem Scherenrahmen (9) durch eine Vertikalbewegungen des Scherenrahmens zulassende Hakenkupplung (15) verbindbar ist.

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PATENTANSPRÜCHE

3. Schermaschine nach Anspruch 1 oder 2 mit einem mittels eines Druckmittelzylinders an die Strangoberfläche anstellbaren Niederhalter, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckmittelzylinder (28) für den Niederhalter (27) mittels einer Druckmediumleitung (30) unter Zwischenschaltung eines Druckregelventiles (29) an den das Untermesser (20) betätigenden Druckmittelzylinder (21) leitungsmässig angeschlossen ist.