CH629090A5 - Schuhwerk. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schuhwerk mit einer Sohle, die mit einer Vertiefung für den Fersenballen des Fusses zur Bildung einer Absatzschale versehen ist, die zum ganzen Unterteil der Ferse Kontakt hat.

Schuhe sind bekannt, die an verschiedene Erfordernisse der Füsse angepasst sind. Diese Anpassung kann in einer zweckmässigen Ausgestaltung der Innenkontaktfläche der Sohle und eventuell mit einer besonderen Ausgestaltung der Sohlenteile auf der Verschleissseite der Sohle kombiniert, bestehen.

Aus der DE-OS 1 913 755 ist ein für einen Schuh bestimmtes Fussbett mit einer Unterlage zur Stützung des Fussquergewölbes und einer das Fusslängsgewölbe stützenden Mittelfussstütze bekannt. Diese Unterlage besteht aus einem nicht zusammendrückbaren Material.

Keine der bisher bekannten Schuhe sind in jeder Hinsicht ideal für die Füsse, da sie diese örtlich verschieden stark belasten und dadurch einzelne Muskeln überbeansprucht werden, was starke Schmerzen verursacht.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von naturform-richtigen, an die undeformierten Füsse angepassten Schuhen, die eine solche Form aufweisen, dass die Füsse und Beine nicht müde werden und schädlicher Belastungen beim Gang und beim Stillstehen ausgesetzt sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass vor der Vertiefung für den Fersenballen eine Erhöhung angebracht ist, die unter dem Innenteil des Fussbogens zu liegen kommt und das Vorwärtsgleiten des Fusses verhindern soll, dass die Sohle im Teil zwischen der Absatzschale und dem der Auflage der kleinen Zehe bestimmten Bereich eben ist und mit einer versenkt angeordneten, nachgiebig formbaren Schicht versehen ist, deren Oberfläche mit der übrigen Sohle fluchtet.

Hierdurch wird den Zehen ein hoher Grad von Bewegungsfreiheit gewährt, indem jeder Fuss daran gehindert wird, im Schuh während der Phase wo er in den Schuh gesetzt wird und einwärts rollt, im Schuh vorwärts zu gleiten. Somit wird ein vollständiger Fersenkontakt mit der Sohle und eine gute Gewichtsverteilung über die ganze Fusssohle erreicht, was besonders nützlich ist, falls man lange stehen muss.

Ebenso wird die Gefahr, dass der Fuss im Fussknöchelgelenk während des Stehens in Valgusstellung fällt, verringert. Beim Erfindungsgegenstand erfolgt keine herkömmliche Unterstützung der Fusssohlenwölbung, da der Fussbogen frei funktionieren kann und nur das hintere Drittel des Fussbogens unterstützt wird. Hierdurch wird vermieden, dass die grosse Zehe mehr oder weniger einwärts gebogen wird, und zwar mit verringerter Funktionsmöglichkeit des Muskels für die Auswärtsbewegung der grossen Zehe und deren langen Biegemuskel.

Durch Verwendung einer nachgiebigen und formbaren Unterstützung unter dem Fussballen und den Zehenballen, wird dem vorderen Teil des Fusses eine grössere Kontaktfläche verliehen, da er in die Sohle sinken kann. Dies bewirkt, dass der Fussballen, insbesondere beim Abschluss des Ab-setzens nicht überlastet wird, wo die Zehen kräftig aufwärts gebogen sind. Die Zehen können bei der kräftigen Spannung der Zehenbiegemuskeln immer an dem Absetzen teilnehmen und dadurch einen Teil der Gewichtsbelastung aufnehmen. Das bewirkt ebenfalls, dass der Ausbreitungs- und Greifreflex die Muskeln des Fusses frei aktivieren kann, indem die Zehen zu einem gewissen Grad die Unterstützung erfassen und den vorderen Teil des Fusses in erforderlichem Umfang zusammenhalten können.

Wenn die Unterstützung formbar ist, bedeutet es auch, dass die Unterstützung sich nach dem Fuss des Trägers formen kann, sich also diesem anpassen kann. Ferner wird eine kleine Erhöhung quer hinter den Zehenballen gebildet. Diese trägt gemeinsam mit der Fersenabsperrung dazu bei, dass der Fuss am Vorwärtsgleiten im Schuh gehindert wird.

Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform verläuft die Längsachse der Sohle durch den Mittelpunkt der Absatzschale und teilt den vorderen, breitesten Teil der Schuhsohle im Verhältnis 3 : 4.

Durch diese Massnahme verläuft eine Linie durch den Knochen der zweiten Zehe auch durch den Mittelpunkt der Ferse und der Fuss wird vorwärts in den Schuh gesteuert, so dass weder die grosse noch die kleine Zehe einem Seitendruck ausgesetzt sind und die Bildung von Hornhaut, Hühneraugen oder Blasen vermieden ist.

Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus der erläuterten Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles, in der

Fig. 1 eine Draufsicht einer Schuhsohle,

Fig. 2 eine Ansicht der Schuhsohle gemäss Fig. 1, jedoch gegen die Verschleissfläche betrachtet,

Fig. 3 die Schuhsohle gemäss der Schnittlinie III-III der Fig, 1 und 2,

Fig. 4 die Schuhsohle gemäss Fig. 1 in Ansicht von aussen,

Fig. 5 die Schuhsohle gemäss der Schnittlinie V-V der Fig. 1 und 2 und

Fig. 6 die Schuhsohle gemäss der Schnittlinie VI-VI der Fig. 1 und 2, zeigt.

In den Fig. 1 und 2 ist eine Schuhsohle 1 für einen rechten Schuh gezeigt.

Im Bereich der Zehenballen des Fusses ist, wie den Fig. 1, 3 und 6 zu entnehmen ist, in einer Vertiefung ein Stück aus einem nachgiebigen und formbaren Material 6, zum Beispiel in Form einer in die Schuhsohle eingelassenen Filzscheibe angebracht, deren Oberfläche in der Ebene der übrigen Schuhsohle liegt. Durch dieses nachgiebige Material 6 wird ein Schutz gegen Überlastung des Fussballens erreicht und der Ausbreitungsreflex kann die Muskeln des Fusses frei aktivieren. Hierdurch wird sowohl die Gefahr der Hautverdickungen unter dem vorderen Teil des Fusses reduziert als auch eine individuelle Anpassimg des nachgiebigen Materials an den Fuss nach kurzem Verbrauch erreicht, damit eine optimale ebene Gewichtsverteilung in jedem einzelnen Fall erreicht wird.

Die Voraussetzung für die Bewegungsfreiheit der Zehen besteht darin, dass der Vorderteil der Schuhe Raum und Platz hat, so dass die Zehen gekrümmt werden können und

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die Knochen der Zehen in unmittelbarer Verlängerung ihrer Vorfussknochen liegen können. Dies wird dadurch erreicht,

dass die Schuhsohle vorne fächerförmig ausgebildet ist, wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, wodurch eine leichte Ausbreitung der Zehen ermöglicht wird, ohne dass diese gegen s die vordere senkrechte Wand des Schuhes bei vollständiger Belastung stossen. Die vordere Kontur der Schuhsohle ist bei 3 weich abgerundet, so dass die Schuhe den meisten Fusstypen angepasst sind, und nicht nur dem normal schräg verlaufenden vorderen Teil des Fusses. io

Im erfindungsgemässen Schuhwerk ist auch Platz für die Zehen in vertikaler Richtung, wobei die grösste Höhe an der grossen Zehe vorhanden ist. Es ist sowohl leichtes Aufwärtsbiegen der Zehen während der Phase des Vorwärtsschwingens des Schuhwerks, als auch eine leichte Krümmung wäh- 15 rend der Phase, wo der Fuss in den Schuh gesetzt wird möglich.

Beim Fersenballen des Fusses ist die Sohle mit einer Absatzschale 7 versehen, wie in den Fig. 3 und 5 gezeigt ist.

Diese Absatzschale 7 ist in der Schuhsohle selbst geformt, so 20 dass der Fersenkontakt des Fusses mit dem Boden optimal ist. Der Aussenumriss der Absatzschale 7 ist in Fig. 1 durch einen Kreis gekennzeichnet. Durch die Absatzschale 7 wird das Körpergewicht über die ganze Ferse verteilt, wodurch der Flächendruck so niedrig wie möglich wird. Die Sohle ist 25 unter dem hinteren Drittel des Fussbogens mit einer kleinen Erhöhung 8 versehen, deren Aussenkontur einem Dreieck in Fig. 1 entspricht. Diese Erhöhung 8 dient nicht als unterstützende Fusssohlenwölbung, sondern als Fersensperre, die den Fuss daran hindern soll, im Schuh vorwärts zu gleiten. 30

Wenn die Schuhe mit einer Zuschnürung versehen sind, wird den Zehen eine äusserst grosse Bewegungsfreiheit ermöglicht, da die hintere Hälfte des Schuhes so dicht am Fuss schliesst, dass eine vollständige Bewegungsfreiheit des Vor-fusses und der Zehen erreicht wird. 35

Der Randteil der Sohle ist wie in den Fig. 3, 5 und 6 gezeigt ist, von einem Aussenrand 9 am Wulst schräg gegen den Innenteil der Sohle abfallend ausgebildet. Dieses trägt dazu bei, den Fuss über der Sohle zu halten und dadurch wird der Fuss in einer richtigen Stellung auf der Unterstützungsfläche festgehalten.

Die Unterseite 2 der Schuhsohle ist im wesentlichen eben mit Ausnahme je einer kleinen Aufbiegung 3 beziehungsweise 4 am Vorder- und Hinterteil der Schuhsohle, nämlich dort, wo die Abwicklungslinie des Fusses durch den Ballen der grossen Zehe und den der Ferse verläuft.

Der ebene Abschnitt der Sohle ist von den Aufbiegungen 3 und 4 durch eine Linie 5 getrennt. Die Sohle ist ferner absatzlos, also ohne künstliche Absatzerhöhung. Hierdurch wird die effektive Ausspannung der kräftigen Wadenmuskeln gesichert, und zwar vor dem eigentlichen Absetzen und hierdurch wird ebenfalls eine gute Streckung des Fussknöchels als Einleitung zum Aufsetzen des Fusses gesichert.

Die Schuhsohle ist als Ganzes achsgerade, das heisst, dass die Sohle nicht gewölbt ausgebildet ist. Mit einem aufgesetzten Oberteil bewirkt dies, dass das Schuhwerk und der Absatzteil der Schuhsohle den vorderen Teil des Fusses im Vorderteil des Schuhwerks gerade steuern, so dass weder die grosse noch die kleine Zehe gedrückt wird.

Diese achsgerade Ausgestaltung wird in der Praxis dadurch erreicht, dass die Achslinie d-d des Fusses, mitten durch den Vorfussknochen der zweiten Zehe und durch das Zentrum der Absatzschale 7 verläuft. Diese Achslinie d-d teilt den vorderen Teil der Schuhsohle im Verhältnis 3 : 4 über dem Fussballen (Fig. 1 Schnittlinie VI-VI).

Die Sohle ist somit derart anatomisch richtig ausgestaltet, wie es in der Praxis nur möglich ist, um dem Fuss eine grösstmögliche Freiheit in seiner Funktion zu geben. Die erreichte Bewegungsfreiheit kann mit der verglichen werden, die beim Barfussgehen vorhanden ist.

Im Absatzteil der Schuhsohle und dessen Ristteil sind einige gleichmässig verteilte, runde Aussparungen zur Reduktion des Sohlengewichts angebracht. Die Sohle kann aus einem beliebigen Material hergestellt werden. Ein bevorzugtes Material ist Polyurethan, das eine leichte und verschleissfe-ste, sowie eine entsprechend nachgiebige Sohle ergibt.

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5 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

629 090 2 PATENTANSPRÜCHE

1. Schuhwerk mit einer Sohle, die mit einer Vertiefung für den Fersenballen des Fusses zur Bildung einer Absatzschale versehen ist, die zum ganzen Unterteil der Ferse Kontakt hat, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Vertiefung (7) für den Fersenballen eine Erhöhung (8) angebracht ist, die unter dem Innenteil des Fussbogens zu liegen kommt und das Vorwärtsgleiten des Fusses verhindern soll, dass die Sohle (1) im Teil zwischen der Absatzschale (7) und dem der Auflage der kleinen Zehe bestimmten Bereich eben ist und mit einer versenkt angeordneten, nachgiebig formbaren Schicht (6) versehen ist, deren Oberfläche mit der übrigen Sohle fluchtet.

2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (d-d) der Sohle (1) durch den Mittelpunkt der Absatzschale (7) verläuft und den vorderen, breitesten Teil der Schuhsohle (1) im Verhältnis 3 : 4 teilt.