CH464415A - Klebstofflösung oder lackähnliche Masse - Google Patents

Description

      Klebstofflösung    oder lackähnliche Masse    Beim Auftragen von     Klebstofflösungen    oder lack  ähnlichen Massen auf Flächen, Kanten oder Latten  macht der Umstand sehr oft Schwierigkeiten, dass bei       ähnlicher    Farbe der     Klebstofflösung    oder des Lackes  und der Unterlage oder infolge ihrer Transparenz die  notwendige     Auftragmenge    schwer geschätzt werden  kann. Besonders grosse Schwierigkeiten entstehen bei       Auftragmethoden,    wie z. B. beim Spritzen, wo die pro  Flächeneinheit aufgetragene Menge von der Zeit, einer  Düsenöffnung oder dem Druck abhängig sind.

   Ferner  überall dort, wo durch schlechte     Belichtungs-Verhält-          nisse    die aufgetragene Menge schwer zu erkennen ist,  wie z. B. auf einem an einer Decke angebrachten Latten  rost.  



  Ein Anfärben     bringt    beim Klebstoff den Nachteil  mit sich, dass sichtbare Klebfugen ungewollt durch     ihre     Eigenfarbe hervortreten und dass bei einem Lack unge  wollte Farbeffekte entstehen. Ferner kann gefärbter  Klebstoff bei dünnen Materialien durchscheinen.  



  Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Kleb  stofflösung oder eine lackähnliche Masse, die beim  Aufbringen auf die Unterlage einen deutlich sichtbar  machenden Farbstoff enthält, der beim Auftrocknen  infolge     pH-Änderung    eine neue, weniger intensive Farbe  annimmt oder seine Farbe verliert. Die     pH-Änderung     kann z. B. bedingt sein durch die Einwirkung von  Luftfeuchtigkeit, Kohlensäure oder Sauerstoff. Dabei  kann der     Farbstoff    einen dem Untergrund angepassten  Farbton annehmen, so dass er bei sichtbaren Fugen  nicht mehr stört.

   Die Farbänderung kann auch erzielt  werden, indem man eine flüchtige Säure oder Base  beisetzt, nach deren Verdunstung eine     pH-Änderung     den     gewünschten    Farbumschlag bewirkt.  



  In den nachfolgenden Beispielen wird eine 20 %     ige          Polychloroprenlösung    in       Methyläthylketon    :     Toluol    : Benzin = 1 : 1 : 1  verwendet, die auf     Polychloropren    bezogen 5 %     Mg0     enthält.     Selbstverständlich    können die Beispiele auch  auf Lacke oder lackähnliche Massen angewendet wer  den.    <I>Beispiel 1</I>  100 Teile     Polychloroprenlösung,    wie oben beschrieben,  werden mit  2 Teilen 0,4 %     iger        Bromthymolblau-Lösung    ver  setzt.  



  Beim Spritzen an Luft mit mindestens 30 % rela  tiver Feuchtigkeit färbt sich die Masse auf der Unter  lage violett und wechselt an der Luft allmählich über  grün nach gelb. Setzt man 0,3 %     Oxalsäure    zu, tritt an  stelle der     Violettfärbung    eine intensive     Blaufärbung    ein,  die ebenfalls über grün nach gelb verschwindet.  



  <I>Beispiel 2</I>  100 Teile     Polychloroprenlösung,    wie oben beschrieben  0,4 Teile     Oxalsäure     2,0 Teile     Bromthymolblau    0,4 %     ig    in     MEK     Der Klebstoff hat eine gelbgrüne Farbe, trifft beim  Spritzen auf der Unterlage intensiv grünblau auf, wech  selt an der Luft innert einer Stunde nach grün und ist  am anderen Tag hellgelb.  



  <I>Beispiel 3</I>  500 Teile obiger     Polychloroprenlösung     10 Teile     Phenolphthalein    1 %     ig    in     MEK     10 Teile     Äthylamin    70 %     ig    in Wasser  Beim Spritzen dieses Klebstoffes an Luft mit minde  stens 50 % relativer Feuchtigkeit trifft der Klebstoff  auf der Unterlage intensiv rot auf und wechselt innert  10 Minuten nach farblos.  



  <I>Beispiel 4</I>  450 Teile obiger     Polychloroprenlösung     9 Teile     Phenolphthalein    1 %     ig    in     MEK     2 Teile     Wasserglaslösung    40      B6     Das Wasserglas muss mit einem     Schnellrührer    ein  gerührt werden, da sich sonst der Farbstoff nicht gleich  mässig verteilt. Beim Spritzen erscheint dieser Klebstoff  rosarot und wechselt innert einiger Tage nach einem  ganz schwachen Rosa.      <I>Beispiel 5</I>  Wie Beispiel Nr. 4. Anstelle von Wasserglas wird  jedoch     Ammoniak-Gas    in die Lösung eingeleitet, bis  sie sich blaugrün verfärbt.

   Das     Ammoniak-Gas    kann  auch separat in eines der verwendeten Lösungsmittel  eingeleitet werden.  



  <I>Beispiel 6</I>  100 Teile     Polychloropren-Lösung     2 Teile     Bromthymolblau    1 %     ig    in     MEK     0,5 Teile     NaOH    25 % in Wasser  3,5 Teile     Benzoesäure    15 %     ig    in     MEK     Nach dem Spritzen oder Aufstreichen mit Spachtel  oder Pinsel ist die aufgebrachte Lösung     blaugrün.    Die  Farbe verschwindet an der Luft nach etwa 10 Minuten.  



  Um eine intensive Farbe zu erhalten, ist es nötig,  dass     -diese    in den     Lösungsmitteln    löslich ist. Sofern  Säuren oder Basen zur Anwendung kommen, muss  ebenfalls von diesen Zusätzen Löslichkeit in den ver  wendeten Lösungsmitteln     verlangt    werden oder dann  müssen die mit den Lösungsmitteln nicht mischbaren  Zusätze     einemulgiert    werden,     zweckmässigerweise    unter  Verwendung eines     Emulgiermittels.  

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Klebstofflösung oder lackähnliche Masse, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen diese beim Aufbringen auf die Unterlage deutlich sichtbarmachenden Farbstoff enthält, der beim Auftrocknen infolge pH-Änderung eine neue, weniger intensive Farbe annimmt oder seine Farbe verliert. UNTERANSPRÜCHE 1. Klebstofflösung oder lackähnliche Masse gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie flüch tige Basen oder Säuren enthält.

   2. Klebstofflösung .oder lackähnliche Masse nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Farb stoff gegen eine pH-Änderung anspricht, die .durch Ein wirkung von Luft-Kohlensäure zustande kommt. 3. Klebstofflösung oder lackähnliche Masse nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Farb stoff eine Umschlagzone aufweist, die zwischen einem pH von 3-10 liegt.

   4. Klebstofflösung oder lackähnliche Masse nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Farbstoff Bromthymolblau, Phenolphthalein in farbiger Form, Bromplhenolplau, Bromkresolgrün., Methylrot, Bromphenolrot, Phenolrot enthält. 5. Klebstofflösung oder lackähnliche Masse nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine vüässrige Lösung darstellt.