Kopier- und Durchschreibe-Formularsatz Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kopier- und Durchschreibe-Formularsatz, welcher übereinander angeordnet mindestens ein Kopierblatt und mindestens ein Aufnahmeblatt aufweist, und auf ein Verfuhren zur Herstellung eines solchen Formu larsatzes.
Solche Formularsätze können zum Kopieren und Vervielfältigen verwendet werden, .oder sie können auch z. B. beim Maschinenschreiben, Drucken, für Hektographierverfahren und bei der Herstellung von Druckplatten und Offsetplatten verwendet werden. Die Übertragung braucht nicht nur einfach mittels mechanischen Druckes zu erfolgen, sondern kann auch durch Wärme ,ausgelöst werden, wie beim Kopieren mittels Wärme, oder auch durch elektrosta tischen Druck.
Die üblichen Übertragungsmaterialien wie Kohle papier oder mit Kohle versehenes Vervielfältigungs- material bestehen aus einem Träger, gewöhnlich aus Papier, auf welchem eine Schicht eines übertragbaren Materials aufgebracht ist, das im wesentlichen homo gen ist und ein Pigment oder einen Farbstoff und ein Material meist wachsartiger Natur enthält, welches die Schicht an einer zweiten Papierschicht zum Haf ten bringt. Allgemein hat ein solches Material den Nachteil, dass es zum Schmieren neigt.
Auch kann ein solches Material bei der Lagerung verderben, und das übertragbare Material kann im allgemeinen nur in heissem Zustand mit Erfolg auf den Träger aufge bracht werden, sofern ein nicht poröses Papier mit speziellen Eigenschaften verwendet wird. Es ist be reits vorgeschlagen worden, solche Materialien her zustellen, die keine sichtbare Spur auf einem zweiten Träger hinterlassen, auf dem eine Spur erzeugt wer den soll, die dann gewöhnlich mittels einer Farbreak- tion zwischen einer in einer übertragbaren Schicht enthaltenen Komponente und einer zweiten Kompo nente in einer Schicht des zweiten Trägers erzeugt wird.
Die Lagerbeständigkeit dieser Materialien ist oft verhältnismässig schlecht.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines For mularsatzes, dessen Kopierblatt bzw. Kopierblätter frei von diesen Nachteilen sind. Der erfindungsgemässe Formularsatz ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kopierblatt bzw. jedes Kopierblatt eine trockene, spröde Schicht trägt, die zumindest zum grössten Teil aus hartem, brüchigem Natur- oder Kunstharz besteht und die beim Kopie ren örtlich zerbrochen und an diesen Stellen auf das Aufnahmeblatt übertragen wird, und dass zwischen dieser Schicht und dem ihr anliegenden Aufnahme blatt eine nicht klebrige, haftvermittelnde Schicht vorgesehen ist,
die zumindest zum grössten Teil aus thermoplastischem Material besteht. Dabei kann die haftvermittelnde Schicht unmittelbar oder unter Zwi schenschaltung weiterer Schichten über der spröden Schicht des Kopierblattes aufgetragen sein und ist dann gleichzeitig Deckschicht. Gemäss einer anderen Ausführungsform ist die haftvermittelnde Schicht jedoch auf dem Aufnahme blatt aufgetragen, wobei auf der spröden Schicht mindestens eine weitere Schicht aufgetragen ist, deren oberste als Deckschicht wirkt.
Unter einer spröden Schicht soll eine relativ harte, brüchige Schicht verstanden werden, die leicht gebrochen oder zerbrochen werden kann und die eine geringe Kohäsion aufweist, derart, dass beim Einwir ken einer Kraft auf einen bestimmten Teil der Fläche der Schicht, welche diesen Teil von dem Rest der Schicht abzubrechen bestrebt ist, das Material des betreffenden Teils der Fläche leicht von dem übrigen Teil an dessen Grenzen gelöst wird.
Das System ist so ausgelegt, dass ein beim Schreiben, Maschinenschrei ben und Drucken auf das Trägermaterial und die spröde Schicht ausgeübter Druck auf die Aufnahme- fläche in einem vorbestimmten Teil dieser Fläche, über welchem die Aktivierungsschicht angeordnet ist, und beim anschliessenden Entfernen des Trägerma terials mindestens ein Teil der spröden Schicht auf dem genannten Teil der Fläche entfernt und von der Aufnahmefläche festgehalten wird.
Es ist nicht nötig, dass das Material der spröden Schicht eine Affinität zu der Aufnahmefläche hat; eine solche Affinität kann sogar ein Nachteil sein, und zwar insbesondere dann, wenn die Aufnahmefläche aus demselben Material besteht wie der Träger.
Die sgräde Schicht ist vorzugsweise eine diskonti- nuierliche Schicht (das heisst, sie besteht aus feinen Partikeln oder enthält solche) aus einem harten Natur- oder Kunstharz.
Das Material soll bei norma len Temperaturen nicht merklich fliessen, da hier durch mit der Zeit die Diskontinuität der Schicht be- einflusst werden kann; Kunstharze sollten vorzugs weise nicht plastifiziert sein.
Für die Herstellung von Material mit solchen diskontinuierlichen Schichten braucht kein nicht poröses Papier mit speziellen Eigenschaften verwendet zu werden; es können also auch poröse, matte, oder schlecht ausgerüstete Papiere verwendet werden, wenn nur so viel Material für die diskontinuierliche Schicht aufgetragen wird, dass auf der Papieroberfläche eine wenn auch dünne, aber vollständige Schicht entsteht. Spröde Schichten aus Kunstharz haben den Vorteil einer fast unbe grenzten Lagerfähigkeit. Wenn als Trägermaterial Papier oder dergleichen verwendet wird,
dann soll das Material der spröden Schicht vorzugsweise nicht- ionisch oder amonisch sein, da kationisches Mate- rial eine verhältnismässig hohe Affinität zu cellulose- artigem Material aufweist.
Die Teilchengrösse der Schicht mit den feinen Partikeln soll vorzugsweise eineinhalb Mikron nicht überschreiten.
Man kann zwar auch mechanische Verfahren, z. B. Druckverfahren, unter Umständen für die Er zeugung der Diskontinuität der spröden Schicht an wenden; das bevorzugte Verfahren hiefür besteht Jedoch darin, einen Überzug aus einer Dispersion des harten, brüchigen Materials auf der Oberfläche des Trägers aufzubringen und den Überzug anschliessend zu trocknen.
Bei Emulsionen von harten Kunsthar zen, die sich für dieses Verfahren des Auftragens eig nen, ist eine Phase, nämlich die Harzphase, diskonti nuierlich und hleibt es auch .beim Tnocknen des Überzugs, falls die Temperatur nicht zu hoch ist. Die Teilchengrösse des dispergierten Harzes ist vorzugs weise nicht grösser als ein Mikron.
Wegen der verhältnismässig grossen mechani schen Empfindlichkeit der spröden Schicht ist diese, wie bereits gesagt, durch eine Deckschicht abgedeckt; diese kann eine haftvermittelnde Schicht, im folgen den auch die Aktivierungsschicht genannt, oder eine Zwischenschicht sein. Diese weitere Schicht ist somit durch die spröde Schicht gegen Eindringen in die Trägerschicht und Festkleben an dieser geschützt. Andererseits können auch Folien aus Trägermaterial, die nur mit der spröden Schicht versehen sind, verar beitet und transportiert werden.
Um die Handhabung und die Lagerung eines solchen Materials zu erleich tern, kann in diesem Falle die spröde Schicht fester gemacht werden, z. B. durch Mischen mit einem hochschmelzenden Akrylatharz, mit einer Emulsion eines polymerisierten Terpenharzes oder mit einem Butadienmischpolymerisat. Aus solchen Mischungen werden diskontinuierliche Schichten bei Zimmertem peratur oder leicht erhöhter Temperatur hergestellt.
Die Aktivierungsschicht kann auf dem Aufnah meblatt, oder sie kann auf der spröden Schicht des Kopierblattes unmittelbar oder unter Zwischenschal tung von einer oder mehreren Zwischenschichten an gebracht sein. Die Zwischenschicht oder Zwischen schichten, falls vorhanden, sollen ein Adhäsionsver mögen gegenüber der Aktivierungsschicht und der spröden Schicht und beim Vorhandensein mehrerer Zwischenschichten auch untereinander haben, wel ches grösser ist als das Adhäsionsvermögen der sprö den Schicht gegenüber ihrer Trägerschicht.
Die Aktivierungsschicht soll ein angemessenes Adhäsionsvermögen gegenüber der Aufnahme schicht, mit welcher zusammen sie verwendet werden soll, sowie gegenüber der spröden Schicht, oder, falls vorhanden, gegenüber der obersten Zwischenschicht haben. Sie besteht vorzugsweise aus einem thermo plastischen Kunstharz, das zur Bildung einer zusam menhängenden Schicht befähigt ist. Wird ein Kunst harz mit merklichem Fliessvermögen in Farm einer Dispersion oder Emulsion verwendet, dann lässt sich nach dem Trocknen ein zusammenhängender Film gewinnen.
Die für die Aktivierungsschichten verwendeten Harze können vorzugsweise plastifiziert sein. Geeig nete Kunstharze zur Verwendung zusammen mit einem Aufnahmeblatt aus Papier oder entsprechen dem Material sind Polyäthylen, plastifiziertes Poly styrol, Akrylatharze, polymerisierte Terpenharze, Polyamide sowie bestimmte Mischpolymerisate und Mischungen derselben. Aktivierungsschichten aus Kunstharz haben eine fast unbegrenzte Lagerfähig keit.
Etwa vorhandene Zwischenschichten sollen ein Adhäsionsvermögen zur spröden Schicht, zur Akti- vierungsschicht und untereinander aufweisen, wie dies bereits erwähnt worden ist.
Eine auf einem der Blätter des Formularsatzes aussenliegende Zwischenschicht der fertigen Folie sollte kein oder nur ein geringes Adhäsionsvermögen gegenüber der Aufnahmefläche haben, da sonst bei Fehlen einer Aktivierungsschicht ein unerwünschtes Abfärben eintreten kann.
Wenn die Schichten in Form von Suspensionen oder Emulsionen von Harzen aufgetragen werden, so lassen sich für das Auftragen zahlreiche Verfahren wie Drucken, Giessen, Tauchen, Rollen oder Spritzen verwenden. Die überzüge lassen sich bei Zimmer temperatur oder leicht erhöhter Temperatur trock nen, beispielsweise durch Vakuumverfahren oder unter Verwendung von Zirkulationsverfahren. In passenden Fällen können elektrostatische oder an dere übertragungsverfahren angewendet werden. Die Schichten können die ganze Fläche, auf die sie aufge tragen werden, z. B. eine Seite oder auch beide Seiten eines Papierbogens bedecken, oder es können einige oder alle Schichten nur auf bestimmte Teile aufgetragen werden.
So kann beispielsweise eine Fläche eines Bogens ganz ,mit spröder Schicht und Zwischenschichten überzogen werden, und es kann eine Aktivierungsschicht auf bestimmte Flächenteile des Bogens oder eines zweiten Bogens, der zusammen mit dem beschichteten Bogen verwendet werden @soll, aufgebracht werden. Die Anordnung der Flächenteile kann: so sein, dass durch einfache Übertragung eine Vorlage erzeugt wird.
Es ist auch möglich, mit Hilfe von Zwischen schichten ein Relief einer Vorlage aufzubauen, wel ches durch mechanischen Druck .auf eine Aktivie- rungsschicht übertragen werden kann.
Die Schichten können farblos, durchscheinend oder weis, sein;; sie können :auch; färbende oder andere zur Aufzeichnung geeignete Substanzen enthalten. Wenn z. B. ein Material gemäss der Erfindung als Vervielfältigungsmaterial verwendet wird, dann kann ein Farbstoff oder ein Pigment in einer der Schichten auf der Rückseite eines oben liegenden Bogens ent halten sein. Ist die äussere Schicht eine Aktivierungs- schicht, dann färbt der Farbstoff ab, so dass eine Aufzeichnung auf jeder Aufnahmeschicht entsteht, gegenüber welcher die Aktivierungsschicht eine Affi nität hat.
Ist die äussere Schicht eine Zwischenschicht ohne Affinität gegenüber dem unbehandelten Auf nahmematerial, dann ist der Farbstoff nur auf eine Fläche übertragbar, die mit einer Aktivierungsschicht versehen ist.
Man kann über der spröden Schicht eine nicht durch Harz gebundene Pigmentschicht aufbringen, da eine darauffolgende Harzschicht, wie sie von einer Zwischenschicht gebildet wird, die Pulverschicht durchdringen und sie mit der darunterliegenden sprö den Schicht verkleben kann.
Eine äussere Schicht kann einen Maskierungs farbstoff enthalten, welcher in dem noch nicht be nützten Material einen in einer innern Schicht ent haltenen, zur Aufzeichnung dienenden Farbstoff ab deckt. Der Aufzeichnungsfarbstoff kann in der sprö dem; Schicht oder in einer Zwi.schenschicht enthalten ,sein, ,der Maskierungsfarbstoff in einer Zwischen schicht oder in der Aktivierungsschicht.
Ein Umkehrmaterial kann hergestellt werden, in welchem ein gefärbter Träger oder eine gefärbte Un terschicht von einer spröden Schicht bedeckt ist, wobei in dieser Schicht oder in einer darüberliegen- den ein Maskierungsfarbstoff eingebettet ist. Ist eine Aktivierungsschicht entweder als obere Schicht oder auf der Rückseite eines darüberliegenden Bogens vorgesehen, dann wird der Maskierungsfarbstoff durch Anwendung von Druck von dem Träger ent fernt und dadurch der darunterliegende Farbstoff freigelegt.
Man erhält ein besonders vorteilhaftes Material, wenn die spröde Schicht nacheinander mit einer ein zelnen, einen Aufzeichnungsfarbstoff enthaltenden Zwischenschicht und mit einer äusseren Schicht be deckt wird, die als Aktivierungsschicht dient und gleichzeitig einen Maskierungsfarbstoff enthält. Auf diese Weise erhält man ein nicht schmutzendes, zur einmaligen Vervielfältigung verwendbares Material, welches auf eine geeignete unbehandelte Aufnahme fläche, z. B. auf Papier, abfärbt, und dessen Herstel lung nur einige wenige einfache Schritte erfordert.
Ein entsprechendes noch einfacher herzustellendes Material erhält man, wenn ein gefärbter Träger mit einer spröden Schicht und einer äussern Schicht überzogen wird, die -als Aktivierungsschicht .dient und gleichzeitig Maskierungsfarbstoff enthält.
Die Schichten eines Materials nach vorliegender Erfindung können Reagentien enthalten, sofern diese keine nachteilige Wirkung auf die Schichten haben, z. B. farbbildende Reagentien. Die Schichten des Materials können Schutzschichten darstellen, welche die darunterliegenden Schichten anderer Materialien schützen, die zugänglich werden, wenn die übertrag baren Schichten durch Anwendung von Druck ent fernt werden.
So kann man beispielsweise ein nicht schmutzendes Kohlepapier für Hektographie herstel len, indem man eine Schicht einer spritlöslichen Hek- tographiertinte nacheinander mit einer spröden Schicht und einer Zwischenschicht oder Aktivie- rungsschicht überzieht, wobei dieses Material zusam men mit einem Bogen verwendet wird, dessen Rück seite mit einer Aktivierungsschicht versehen ist oder der unbehandelt ist.
Andere Aufzeichnungssubstanzen als farbge- bende Stoffe, die im Rahmen der Erfindung verwen det werden können, sind solche, die durch physikali sche Methoden feststellbar sind, z. B. durch mechani sche Abfühlung oder magnetische oder elektrostati sche Abtastung oder auch durch chemische Metho den. So eignet sich z. B. eine Substanz, die 10 Pro zent fein verteiltes magnetisches Eisenoxyd Fe304 enthält, bei Verwendung eines magnetischen Abtast- kopfes.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der bei gefügten Zeichnung durch einige Ausführungsbei spiele erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch sechs Ausführungsfor men von Formularsätzen, und zwar unter I eine be kannte und unter II-VI solche nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt im Querschnitt .drei Stufen der Ent stehung einer Aufzeichnung mit einem Material, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist.
Fig. 3 zeigt im Querschnitt ein Material, wie es in Beispiel 2 beschrieben ist, vor und nach dem Anlegen von Druck. Fig. 4 zeigt im Querschnitt ein Material, wie in Beispiel 3 beschrieben, vor und nach dem Anlegen von Druck.
Fig. 5 zeigt im Querschnitt ein Material, wie in Beispiel 5 beschrieben, vor und nach dem Anlegen von Druck.
Fig. 6 zeigt im Querschnitt ein Material, wie es in Beispiel 6 beschrieben ist, vor und nach dem Anlegen von Druck.
Fig. 7 zeigt im Querschnitt ein Material, wie in Beispiel 7 beschrieben, vor und nach dem Anlegen von Druck.
Fig. 8 zeigt im Querschnitt ein Material, wie in Beispiel 8 beschrieben, vor und nach dem Anlegen von Druck.
Gemäss Fig. 1 bezeichnet B den Träger oder die Unterlage, R das Aufnahmematerial, F eine spröde Schicht mit relativ geringer Kohäsion, relativ gerin gem Haftvermögen an B und vernachlässigbarer Affinität zu R, J eine Zwischenschicht mit Haftver mögen an F, aber vernachlässigbarer Affinität zu R, J, eine erste Zwischenschicht mit Haftvermögen an F, J"eine zweite Zwischenschicht mit Haftvermögen, an J1,
aber vernachlässigbarer Affinität zu R und A eine Aktivierungsschicht mit Affinität zu R und F, J oder J2. Die unter II und III dargestellten Anordnungen arbeiten mit einer Aufnahmefläche R, die unter Auf- tragung einer Aktivierungsschicht A hergestellt ist;
mit solchen Anordnungen erhält man keinen Ab druck, wenn der Träger mit normalem Druck an die unbehandelte Aufnahmefläche angedrückt wird, da die Zwischenschicht J bei II und die zweite Zwi schenschicht J2 bei IH eine vernachlässigbare Affini tät zur Substanz der Aufnahmeschicht haben. Wenn die spröde Schicht F mechanisch besonders schwach ist, hat die Anordnung bei I den Nachteil der leichten Verletzbarkeit dieser Schicht, wenn sie im fertigen Material oben liegt.
Die Anordnungen unter IV, V und VI haben die Aktivierungsschicht A als abschliessende Schicht über dem Träger B. Diese Materialien drucken auf unbehandelte Aufnahmeflächen ab, wie dies in der Figur angegeben ist.
Bei den folgenden Beispielen werden Materialien benützt, wie sie in Fig. 1 unter II bis VI dargestellt sind. In den Beispielen 1, 2, 3 und 4 ist der Aufzeich- nungsfarbstoff eine schwarze Pigmentmischung. Diese Pigmentmischung kann durch ein, beliebiges anderes Pigment oder einen Farbstoff ersetzt werden, der sich nicht löst oder in die andern Schichten des Materials ausblutet. Alle Mengenangaben sind in Ge wichtsteilen gegeben.
<I>Beispiel 1</I> Spröde Schicht: Nicht ionische Emulsion von unplasti- fiziertem Polystyrol mit hohem Schmelzpunkt ( Vinamul N 710 ) 100 Teile Russchwarz, 35prozentige Paste in Wasser 10 Teile Blaues Pigment, wässrige Paste (SPV Blau, Paste)
4 Teile werden gemischt und mittels einer Auftragrolle oder durch Air-knife-Auftrag auf die eine Seite eines Papierbogens aufgetragen und bei Zimmertemperatur getrocknet.
Nach Trocknen oder Verfestigen der spröden Schicht wird über dieser eine Schicht der folgenden Zusammensetzung aufgetragen und getrocknet.
Aktivierungsschicht: Emulsion mit 20 Prozent Festkörper aus niedrigschmelzendem Polyäthylen 100 Teile Russchwarz, Paste 14 Teile Das so gewonnene Material eignet sich zu einma liger Vervielfältigung; die Schichten schmutzen bei der Handhabung nicht und geben ausgezeichnete Ab drucke bei Drucken, wie sie beim Schreiben oder Maschinenschreiben angewendet werden. Der Farb stoff zeigt sich nicht merklich auf der Oberfläche eines dünnen Papiers.
Der Aufbau und die Arbeitsweise des Materials sind schematisch in Fig. 2 dargestellt. Hier zeigen die drei Abbildungen A, B und C das Material 20 und einen Bogen unbehandeltes Papier 21 vor dem Anle gen von mechanischem Druck, das Andrücken des Materials an eine bestimmte Teilfläche des Papiers und das Abheben des Materials unter Hinterlassung eines Abdrucks auf dem Papier.
Das Material ent spricht dem in Fig. 1 unter IV dargestellten, wobei der Papierträger 22 die pigmentierte spröde Schicht 23 aus Polystyrolteilchen trägt, über welcher die pig- mentierte Aktivierungsschicht 24 aus Polyäthylen liegt.
Der durch das Instrument 25 verursachte Druck bringt ein Teilstück der pigmentierten Polyäthylen schicht zum Haften an dem unbehandelten Papier 21; beim Zurückgehen des Papiers, siehe bei C, bricht der betreffende Teil 26 der Polyäthylenschicht 24 aus, wobei er einen Teil der Polystyrolschicht 23 mit nimmt und am Papier 21 kleben bleibt, wodurch ein sichtbarer Abdruck entsteht.
<I>Beispiel 2</I> Spröde Schicht: Nichtionische Emulsion aus nicht plastifiziertem Polymethylmethakrylat mit hohem Schmelzpunkt ( Texicryl PS 323 ) 100 Teile Butadien-Mischpolymerisat-Emulsion ( Butakon BCL/C ) 10 Teile Polyakrylat-Verdicker ( Texigel SPA 5 )
2 Teile Wasser 10 Teile werden gemischt und mittels Auftragrolle oder durch Air-knife-Auftrag auf die Oberfläche eines Papierbo gens aufgebracht und getrocknet.
Erste Zwischen schicht (Schicht mit Aufzeichnungsfarbstoff): Polymerisiertes Terpenharz ( Dresinol <B>155 )</B> 100 Teile Schwarzpigment-Paste ( SPV -Schwarz-Paste) 12 Teile Blaupigment-Paste 1 Teil - werden gemischt und als Schicht auf die spröde Schicht aufgetragen, worauf getrocknet wird. Wenn gewünscht, kann die Mischung mit einem Polyakry- lat-Verdicker, z.
B. mit 1 bis 3 Prozent Texigel Ps 253 A , eingedickt werden.
Zweite Zwischenschicht (Maskierungsschicht): Titandioxyd, 60prozentige Paste in Wasser 100 Teile Polystyrol-Emulsion ( Vinamul N 710 ) 18 Teile Äthylakrylat-Emulsion ( Texicryl A 950 ) 20 Teile Emulsion aus polymerisiertem Terpenharz ( Dresinol 155 ) 10 Teile Polyakrylat-Verdicker ( Texigel PS 253 A ) 2 Teile werden gemischt. Darauf wird diese Mischung über die erste Zwischenschicht als zweite Zwischenschicht aufgetragen und getrocknet.
Der entstehende Bogen hat ein sauberes weisses Aussehen auf der behandel ten Seite und färbt auf unbehandeltes Papier nicht ab. Aktivierung: Man kann eine Oberfläche herstellen, auf welcher sich mit diesem Material ein Abdruck erzeugen lässt, indem auf einen Papierbogen folgende Mischung auf getragen und bei Zimmertemperatur getrocknet wird:
Polyäthylen-Emulsion mit 20 Prozent Festkörper 100 Teile Äthylakrylat-Emulsion ( Texicryl A 950 ) 24 Teile Polyakrylat-Verdieker ( Texigel PS 253 A ) 12 Teile Der Aufbau und die Wirkungsweise des Materials sind in Fig. 3 dargestellt; bei A ist das Material 30 und dQr behandelte Bogen 31 vor der Anwendung von Druck, bei B das Material und der Bogen nach der Erzeugung einer Aufzeichnung wiedergegeben.
Die Anordnung ist wie unter<B>111</B> in Fig. 1; der Träger aus Papier 32 trägt die spröde Schicht 33 aus Poly- methylRnethakrylat, über welcher die Schicht 37 laus Terpenharz angeordnet ist, welche das Aufzeich nungspigment trägt, ferner die zweite Zwischen schicht 38, die das Maskierungspigment trägt. Das vorbehandelte Papier 31 trägt die Aktivierungs- schicht 34.
<I>Beispiel 3</I> Ein Papierbogen wird nacheinander mit einer spröden Schicht und einer ersten und zweiten Zwi schenschicht überzogen, wie in Beispiel 2 beschrie ben. Darauf wird ein Überzug aus der Aktivierungs- mischung aufgetragen, wie dies in Beispiel 2 be schrieben ist, und der Überzug bei Zimmertempera tur getrocknet.
Das entstehende Material hat ein sauberes, fast weisses Aussehen auf seiner behandelten Oberfläche und liefert auf unbehandelten Papierflächen ausge zeichnete Abdrucke. Der Aufbau und die Wirkungsweise des Materials sind in Fig. 4 bei A und B dargestellt. Danach besteht das Material 40 aus dem Träger 42, der Methakrylat- schicht 43, der pigmentierten Terpenharzschicht 47, der pigmentierten Polystyrol-Äthylakrylaisehieht 48 und der nicht pigmentierten Aktivierungsschicht 44.
Das System entspricht also dem unter VI in Fig. 1 dargestellten. Nach dem Anlegen von Druck bleibt der Teil 46 der Schicht 44 mit Teilen der Schichten 48, 47 und 43 an dem Papier 41 haften.
<I>Beispiel 4</I> Ein Material wird nach dem in Beispiel 2 oder 3 beschriebenen Verfahren hergestellt, jedoch mit der Abweichung, dass folgende Zusammensetzung für die Aktivierungsschicht angesetzt wird: Emulsion von polymerisiertem Terpenharz ( Dresinol 155 ) 12 Teile Äthylakrylat-Emulsion ( Texicryl A 950 ) 5 Teile Emulsion von Akryl-Mischpolymerisat ( Texicote PS 251 ) 5 Teile Terpenharz-Emulsion ( Dresinol 215 )
2 Teile Wasser 20 Teile Polyakrylat-Verdicker ( Texigel PS 253 A ) 3 Teile Das entstehende Material entspricht in seinem Aufbau dem der Beispiele 2 oder 3; es ist entspre chend wirksam.
<I>Beispiel 5</I> Die folgenden Schichten werden auf die Oberflä che eines Papierbogens aufgetragen, der mit einer färbenden Substanz gefärbt ist, die sich nicht löst oder in die Schichten ausblutet.
Spröde Schicht: Emulsion von Methylmethakrylatharz mit hohem Schmelzpunkt ( Vinamul N 323 ) 100 Teile Polyakrylat-Verdicker ( Texigel PS 253 A ) 4 Teile werden gemischt, bis die Masse viskos wird, mittels Auftragrolle oder Air-knife-Technik aufgetragen und bei Zimmertemperatur getrocknet.
Zwischenschicht (Maskierungsschicht): Diese besteht aus einer Mischung, wie sie unter zweite Zwischenschicht in Beispiel 2 beschrieben ist.
Das entstehende Material hat eine weisse Ober fläche, die unter Anwendung von Druck abgehoben und auf die aktivierte Unterfläche eines zweiten Bogens, der auf das Material gelegt, übertragen wer den kann. Die Aktivierungsschicht auf dem zweiten Bogen kann der unter Aktivierung im Beispiel 2 beschriebenen entsprechen. Die Aktivierungsschicht kann gemäss einer andern Ausführungsform aus einem Paraffinwachs mit hohem Schmelzpunkt beste hen. Der Aufbau und die Wirkungsweise dieses Materials sind in Fig. 5 dargestellt.
Das Material 50 besteht aus dem pigmentierten Trägerbogen 52 mit der Methakrylatschicht 53 und der pigmentierten Po@lystyr@ol-Athylakrylatschicht 58. Auf diese wird ein oberer Bogen 51 aufgelegt, dessen Unterseite mit einer Aktivierungsschicht 54 aus Polyäthylen und Akrylaten versehen ist. Die Anordnung entspricht demgemäss der unter II in Fig. 1 dargestellten (umge kehrt), und der Abdruck wird dadurch erzeugt, dass mit dem Bogen 51 ein Teil 59 der Maskierungs schicht 58 abgehoben wird, wodurch das Pigment des Trägerbogens 52 sichtbar wird.
<I>Beispiel 6</I> Als Alternative des Materials nach Beispiel 5 kann die Aktivierungsschicht über der Zwischen schicht des Materials liegen, wobei sich ein aktivier tes Material ergibt, von welchem sich die weisse Maskierung durch Druck auf einen darüberliegenden Bogen aus unbehandeltem Papier abheben lässt. Diese Alternative entspricht der in Fig. 1 unter V dargestellten Anordnung (umgekehrt); das Material 60 (Fig. 6) besteht aus dem Trägerbogen 62, einer spröden Schicht 63, einer pigmentierten Maskie rungsschicht 68 und einer Aktivierungsschicht 64.
Dieses Material wird mit einem Bogen von unpräpa- riertem Papier 61 zusammen verwendet, an welchem der Teil 66 der Schicht 64 und die entsprechenden Teile der Schichten 68 und 63 haften, nachdem auf die obere Fläche des Bogens 61 ein lokaler Druck zur Einwirkung gebracht worden ist. <I>Beispiel 7</I> Das folgende Beispiel zeigt ein besonders vorteil haftes Material für einmalige Vervielfältigung.
Spröde Schicht: Emulsion von Polymethylmethakrylat ( Texicryl PS 323 ) 100 Teile Emulsion von Butadien-Misch- polymerisat ( Butakon BC/1 ) 5 Teile Polyvinylalkohol, 10prozentige Lösung in Wasser 2 Teile werden gemischt und mittels Auftragrolle oder Air- knife-Technik auf die Oberfläche eines Papierbo gens aufgetragen und getrocknet.
Ein geeignetes Schichtgewicht liegt bei einem Durchschnittspapier bei eineinhalb bis zwei Gramm pro Quadratmeter. Zwischenschicht (Aufzeichnungsfarbstoff): Polystyrol-Emulsion ( Vinamul N 710 ) 114 Teile Äthylakrylat-Emulsion ( Texicryl A 950 ) 19 Teile Polymethyhnethakrylat-Emulsion ( Texicryl PS 323 ) 38 Teile Schwarzpigment-Paste VS, 22 Prozent Festkörper (ICI)
57 Teile Überfeines Graphitpulver 2 Teile werden gemischt, eine Schicht aus dieser Mischung wird auf die spröde Schicht aufgetragen und getrock net. Ein geeignetes Schichtgewicht liegt bei ein bis eineinhalb Gramm pro Quadratmeter.
Aktivierungsschicht (Maskierungsschicht): Polyäthylen-Emulsion mit 30 Prozent Festkörper 100 Teile Rutil-Titandioxyd ( Runa RH 20 ) 26 Teile werden gemischt, und es wird aus dieser Mischung eine Schicht auf die Zwischenschicht aufgebracht und getrocknet. Ein geeignetes Schichtgewicht beträgt etwa vier bis acht Gramm pro Quadratmeter. Das entstehende Material hat auf der behandelten Ober fläche ein sauberes, fast weisses Aussehen; es kopiert leicht auf eine unbehandelte Papierfläche.
Der Aufbau und die Wirkungsweise dieses Mate rials, welches dem in Fig. 1 unter V dargestellten ent spricht, ist in Fig. 7 wiedergegeben. Das Material 70 besteht aus dem Träger 72 mit der spröden Schicht 73, der pigmentierten Zwischenschicht 77 und der mit Maskierungspigment versehenen Aktivierungs- schicht 74; dieses Material kopiert auf einen unbe handelten Bogen 71.
<I>Beispiel 8</I> Ein wertvolles Material, das besonders einfach hergestellt werden kann, besteht aus einem gefärbten Trägerbogen mit einer spröden Schicht und einer Maskierungspigment enthaltenden Aktivierungs- schicht; die Zusammensetzung dieser Schichten ist so, wie in Beispiel 7 beschrieben.
Das entstehende Material ,zeigt an den Stellen Kopiermarken, an denen die weisse Maskie rungsschicht auf einen darüberliegenden Papierbogen übertragen worden; ist, wie dies in Fig. 8 dargestellt ist. Das System entspricht dem in Fig. 1 unter IV dargestellten, jedoch umgekehrt.
Das Material 80 be steht aus einem pigmentierten oder in anderer Art gefärbten Papierbogen 82 mit einer spröden Schicht 83 und einer weiss pigmentierten Aktivierungsschicht 84; Teile dieser Schicht sind durch lokal wirkenden Druck auf die Unterseite des darüberliegenden Papierbogens 81 übertragen.
,Die Polystyrol" und Pblymethyhnethakrylat- EmuIsionen, die in den vorstehenden Beis#pielen ver wendet werden, bilden beim Trocknen bei Zimmer temperatur diskontinuierliche Filme; das Polystyrol hat einen Erweichungspunkt in der Gegend zwischen 110 bis 120 , das Methakrylat in der Gegend von 140 bis 150 .
Das verwendete Polystyrol hat eine Teilchengrösse von etwa einem Mikron oder etwas weniger, das Polymethylmethakrylat eine Teilchen- grösse von etwa einem halben Mikron.