CH371128A - Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen

Info

Publication number
CH371128A
CH371128A CH6066058A CH6066058A CH371128A CH 371128 A CH371128 A CH 371128A CH 6066058 A CH6066058 A CH 6066058A CH 6066058 A CH6066058 A CH 6066058A CH 371128 A CH371128 A CH 371128A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
ammonia
chloride
aniline
chlorinating agent
reaction
Prior art date
Application number
CH6066058A
Other languages
English (en)
Inventor
Frederick Schoenewaldt Erwin
Emil Erickson Arthur
Martin Chemerda John
Original Assignee
Merck & Co Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Merck & Co Inc filed Critical Merck & Co Inc
Publication of CH371128A publication Critical patent/CH371128A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C311/00Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C311/30Sulfonamides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by singly-bound nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C311/37Sulfonamides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by singly-bound nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups having the sulfur atom of at least one of the sulfonamide groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung von   Disuffamylanilinen   
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren für die Herstellung von Disulfamylanilinen der Formel
EMI1.1     
 Darin bedeutet R, ein Halogen, wie Chlor, Brom oder Fluor, eine niedrige Alkylgruppe, vorzugsweise mit 1-5 C-Atomen, eine niedrige Alkoxygruppe, ebenfalls vorzugsweise mit 1-5 C-Atomen im Alkylteil des Radikals, oder die Nitro- oder Aminogruppe;   R2    bezeichnet Wasserstoff oder ein niedriges Alkylradikal, vorzugsweise mit 1-5 C-Atomen.



   Die oben genannten Verbindungen, welche nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhalten werden, sind wertvolle Chemotherapeutika, in erster Linie auf Grund ihrer   diuretischen      undloder    natriuretischen Wirkungen. Die Verbindungen wirken sowohl bei oraler Verabreichung in Form von Tabletten oder Kapseln und dergleichen als auch bei Verabreichung durch Injektion, gelöst in einem verdünnten alkalischen Medium oder in Polyäthylenglykol-Lösungen.



  Die Verbindungen sind auch wertvoll als Zwischenprodukte für die Herstellung von Benzothiadiazin  1,1 -dioxyden,    welche ebenfalls diuretische   undloder    natriuretische Wirkung besitzen, und welche in den gleichen Arzneiformen verabreicht werden können wie die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Disulfamylaniline.



   Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Disulfamylaniline umfasst zwei Stufen; in der ersten wird die gewählte Anilin Verbindung chlorsulfoniert zur Bildung des   Disullonyl-      chlorid - Derivates;    die zweite besteht aus einer Ammonolyse zur   Überführung    der so erhaltenen Disulfonylchlorid-Verbindung in das entsprechende Disulfamyl-Derivat.



   Sulfonylchloride wurden bisher im allgemeinen hergestellt durch Umsetzen einer gewählten Verbindung mit Chlorsulfonsäure oder durch Chlorieren eines Sulfonsäuresalzes der gewählten Verbindung.



  Diese Methoden lassen sich auf aromatische Amine nur sehr schlecht oder überhaupt nicht anwenden.



  Es wurde berichtet, dass die Chorsulfonierung eines aromatischen Amins durch Verwendung eines Alkalichlorsulfonats bewirkt werden kann. Das Alkalichlorsulfonat kann gewünschtenfalls im Reaktionsgemisch in situ hergestellt werden, indem man Chlorsulfonsäure mit Natriumchlorid versetzt. Die   Chlorsulfo-    nierungsreaktion kann zwar durch Schmelzen dieser Reaktionsteilnehmer durchgeführt werden, doch ist dieses Verfahren für die technische Herstellung der gewünschten Verbindungen nicht durchführbar. Wenn die Reaktion im grossen Massstab durchgeführt wird, so muss ein Verdünnungsmittel verwendet werden.



  Bei Verwendung eines Verdünnungsmittels ist die Ausbeute an Disulfonylchlorid-Derivat zwar befriedigend, doch ist die Reaktion nicht immer reproduzierbar und mechanisch nur sehr schwer beherrschbar, indem gewöhnlich ein Brei gebildet wird. Ausserdem werden durch das Verdünnungsmittel Verunreinigungen hineingebracht, welche nur schwer vollständig aus dem Reaktionsprodukt entfernt werden können.



   Es wurde nun gefunden, dass bei Zusatz eines Chlorierungsmittels, vorzugsweise Thionylchlorid   (SOCl2),     aber auch Sulfurylchlorid   (SO2Cl2),    Phosphortrichlorid (PCl3) oder Phosphorpentachlorid   (PCl3),    zu dem aus Anilin und Chlorsulfonsäure bestehenden Reaktionsgemisch die Reaktion reproduzierbar und mit vorzüglichen Ausbeuten von etwa   908/zum    zum Disulfonylchlorid-Derivat führt, ohne dass andere Verdünnungsoder Lösungsmittel erforderlich sind.

   Da der für die Reaktion der gewählten Anilin-Verbindung mit Chlorsulfonsäure bevorzugte Temperaturbereich von 125 bis 1300 C höher liegt als der Siedepunkt aller in diesen Reaktionsteilnehmern gelösten Chlorierungsmittel mit Ausnahme von Phosphorpentachlorid, erhitzt man zu Beginn der Reaktion auf   125-130     C, kühlt das Reaktionsgemisch ab, setzt dann das Chlorierungsmittel zu und erhitzt bis zur Beendigung der Reaktion auf eine Temperatur unterhalb dem Siedepunkt des   Chloriemngsmittels.    Da der Siedepunkt von Phosphorpentachlorid oberhalb dem bevorzugten Temperaturbereich für die Reaktion zwischen der Anilin-Verbindung und Chlorsulfonsäure liegt,

   kann dieses Chlorierungsmittel dem Reaktionsgemisch gewünschtenfalls   vonAnfang      an zugesetzt werden.    Nach Beendigung der Chlorsulfonierung kann man das Gemisch direkt oder umgekehrt mit Wasser abschrekken, vorzugsweise unter Eiskühlung, und das Produkt kann durch einfaches Filtrieren gewonnen werden.



   Die gleichen Reaktionsbedingungen lassen sich auf die Salze oder die niedrigen Alkanoyl-Derivate des gewählten Anilin-Ausgangsmaterials anwenden, wobei man das gleiche Produkt erhält wie mit dem N-unsubstituierten oder dem N-Alkyl-anilin-Ausgangsmaterial, da die Acylgruppe und die Salzgruppen während der Chlorsulfonierungsreaktion abgespalten werden.



   Die Verbindungen, welche bei der   Chlorsulfonie-    rungsreaktion des erfindungsgemässen Verfahrens verwendet werden, sollen zweckmässig im Verhältnis von mindestens 5 molaren Äquivalenten Chlorsulfonsäure und mindestens 2 molaren   Aquivalenten    Chlorierungsmittel je Mol Anilin-Ausgangsmaterial benutzt werden. Bei Anwendung dieser Verhältnisse erhält man bei genügend langer Fortsetzung des Erhitzens das   Disulfonylchlorid;    praktisch wendet man einen   Überschuss    an Chlorsulfonsäure undloder Chlorierungsmittel inbesondere wegen deren Lösungsmitteleigenschaften an. Es ist besonders vorteilhaft, einen Überschuss an Chlorsulfonsäure zu verwenden, indem dadurch die Reaktion rascher zu Ende verläuft.



   Eine kräftige Reaktion zwischen der gewählten Anilin-Verbindung und Chlorsulfonsäure erfolgt, wenn die Temperatur auf   95-100     C erhöht wird; bei Aufrechterhaltung dieser Temperatur erhält man die Disulfonylchlorid-Verbindung. Die Reaktion wird jedoch rascher zu Ende geführt, wenn die Temperatur auf   125-130" C    erhöht wird, welche Temperatur vom wirtschaftlichen Standpunkt und von demjenigen der technischen Herstellung aus bevorzugt wird.



   Durch Anwendung eines Chlorierungsmittels im erfindungsgemässen Chlorsulfonierungsverfahren wird die Ausbeute an Disulfonylchlorid-Derivat wesentlich erhöht, die Qualität des Endproduktes verbessert und die Reaktorkapazität im Vergleich mit dem älteren Verfahren zum Chlorieren von aromatischen Aminen besser ausgenützt.



   Es wurde auch überraschend gefunden, dass, derweil die Ammonolyse des Disulfonylchlorids durch Umsetzen mit Ammoniak in Gegenwart von Wasser oder gewissen organischen Lösungsmitteln, wie Methanol, Benzol, Isopropanol und dergleichen, durchgeführt werden kann, die Ausbeuten an Disulfamyl Derivat ausserordentlich hoch sind und ein sehr reines Produkt erhalten wird, wenn man die Ammonolyse in Gegenwart von t-Butanol durchführt. Zur Bildung des Disulfamyl-Derivats sind mindestens 4   Squi-    valente Ammoniak erforderlich; durch Anwendung eines Überschusses, insbesondere eines solchen von 500/0, wird eine vollständige Ammonolyse gewährleistet.



   Die Vorteile, welche man durch Verbesserung der Ausbeute erzielt, wenn man die Ammonolyse in Gegenwart von t-Butanol durchführt, gehen aus den Beispielen 8 und 9 hervor, welche dartun, dass eine Verbesserung von   44 lo    erzielt werden kann, wenn man die Ammonolyse in Gegenwart von t-Butanol anstatt von Wasser durchführt.



   Beispiel I    Chiorsulfonierung:    Thionylchlorid
Ammonolyse: t-Butanol
Man gibt   19,1 g    (0,15 Mol) m-Chloranilin unter Rühren bei   10-15"    C zu 192 g (1,65 Mol) Chlorsulfonsäure. Man erhitzt das   Gemisch      21H2    Stunden lang auf   125-130 C,    kühlt auf 20 C ab und setzt dann innert 5 Minuten 72 g (0,60 Mol) Thionylchlorid zu. Die Lösung wird   1 ¸    Stunden lang auf   80O    C erhitzt, dann auf   10    C gekühlt und vorsichtig mit 15   cm3    Wasser behandelt. Man giesst das Reaktionsprodukt unter Rühren in 100 g Eiswasser und setzt dem Gemisch in dem Masse Eis zu, dass die Lösung eine Temperatur von   Oo    C beibehält.

   Der ausgefällte körnige Feststoff wird auf einem Filtertrichter gesammelt und mit 3 Portionen Eiswasser gewaschen. Durch Trocknen dieses Produktes an der Luft erhält man 43,6 g   5-Chlor-anilin-2,4-disulfonyl-    chlorid, entsprechend einer Ausbeute von   90e/o    der Theorie. Man löst dieses Produkt in   45 cm    trokkenem t-Butanol und lässt trockenes Ammoniakgas 2 Stunden lang in die Lösung einperlen. Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum nahezu zur Trockne eingedampft, dann mit   100 cm    Wasser verdünnt, eine Stunde lang bei 5o C stehen gelassen und filtriert.



  Das mit Wasser gewaschene und an der Luft getrocknete Produkt besteht aus   34,1 g    5-Chlor-2,4disulfamylanilin, Schmelzpunkt   258-2600    C, was einer Totalausbeute von   79,60/a    entspricht. Der Mischschmelzpunkt mit einer Vergleichsprobe ist nicht erniedrigt.  



   Beispiel 2
Chlorsulfonierung: Phosphorpentachlorid
Ammonolyse: t-Butanol
Diese Reaktion wird im wesentlichen in gleicher Weise ausgeführt, wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, ausser dass anstelle des in Beispiel 1 verwendeten Thionylchlorids 52,5 g (0,30 Mol) Phosphorpentachlorid verwendet werden. Nach Zugabe des Phosphorpentachlorids erhitzt man das Reaktionsgemisch 1 Stunde lang auf   125-130     C, kühlt dann ab und schreckt direkt in Eiswasser ab, wobei man   34,0 g      5-Chloranilin-2,4disulfonylchlorid,    entsprechend einer Ausbeute von 700/0 der Theorie, in Form eines körnigen festen Niederschlages erhält.



  Die Ammonolyse in Gegenwart von t-Butanol, welche im wesentlichen in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt wird, ergibt   26, 6 g    5  Chlor-2,4-disulfamylanilin,    Schmelzpunkt   255-2560    C, entsprechend einer Gesamtausbeute von   62,20/(r.   



   Beispiel 3    Chlorsulfonierung:    Phosphortrichlorid
Ammonolyse: t-Butanol
Die Reaktion wird im wesentlichen in gleicher Weise durchgeführt, wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, ausser dass man das Gemisch, nachdem es mit Chlorsulfonsäure erhitzt wurde, anstatt mit Thionylchlorid mit 52,5 cm (0,60 Mol) Phosphortrichlorid behandelt und   l l/2    Stunden lang auf   90"    C erhitzt. Durch direktes Ersäufen in Eiswasser erhält man   35,5 g    (entsprechend   73 0/    der Theorie) 5  Chloranilin-2,4-disulfonylchlorid,    welches auf Grund der Analyse durch argentometrische Titration von leicht hydrolysierbarem Halogenid eine Reinheit von 950/0 besitzt.

   Durch Ammonolyse des so erhaltenen Disulfonylchlorid-Derivats in Gegenwart von t-Butanol nach dem im wesentlichen gleichen Verfahren, wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, erhält man   28,1 g    (entsprechend   65,60/o    der Theorie) 5-Chlor  2.4-disulfamylanilin,    Schmelzpunkt   254-2560    C.



   Beispiel 4    Chlorsulfonierung:    Sulfurylchlorid
Ammonolyse: t-Butanol
Die Reaktion wird im wesentlichen in gleicher Weise ausgeführt, wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, ausser dass das Gemisch in der zweiten Phase der Reaktion anstatt mit dem in Beispiel 1 verwendeten Thionylchlorid mit 48,5   cm3    Sulfurylchlorid 2 Stunden lang auf   75-80 C    erhitzt wird. Durch umgekehrtes Abschrecken erhält man 20,35 g (entsprechend   41,80/0    der Theorie)   5-Chloranilin-2,4-    disulfonylchlorid, dessen Reinheit auf Grund der argentometrischen Titration von leicht hydrolysierbarem Halogenid   97,50/0    beträgt.

   Durch Ammonolyse des so erhaltenen Disulfonylchlorids in Gegenwart von t-Butanol nach im wesentlichen dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhält man   16,1 g    5-Chlor2,4-disulfamylanilin, entsprechend einer Gesamtausbeute von   37,60/o.    Der Mischschmelzpunkt mit einer Vergleichsprobe ist nicht erniedrigt.



   Beispiel 5    Chlorsulfonierung:    Thionylchlorid
Ammonolyse: t-Butanol
Der Versuch wird im wesentlichen in gleicher Weise durchgeführt wie in Beispiel 1, ausser dass das m-Chloranilin durch ein molares Äquivalent 3 Chlor-formanilid ersetzt wird. Durch direktes Abschrecken des Reaktionsgemisches erhält man 45,5 g (entsprechend   93 0/o    der Theorie) 5-Chloranilin-2,4disulfonylchlorid, welches durch seinen Schmelzpunkt sowie den Mischschmelzpunkt und durch Infrarotspektralvergleich mit einer Vergleichsprobe zu identifizieren ist.

   Durch Ammonolyse des so erhaltenen Disulfonylchlorids nach im wesentlichen dem gleichen Verfahren, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, erhält man 27,5 g (entsprechend   98 9/o    der Theorie) 5-Chlor  2,4-disulfamylanilin,    Schmelzpunkt   256-258     C.



   Beispiel 6    Chlorsulfonierung:    Thionylchlorid
Ammonolyse: t-Butanol
Die Reaktion wird im wesentlichen in gleicher Weise durchgeführt, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, ausser dass das m-Chloranilin durch ein molares Äquivalent 3-Chlor-acetanilid ersetzt wird. Durch direktes Abschrecken des Reaktionsgemisches erhält man 47,2 g (entsprechend   970/a    der Theorie) 5-Chlor  anilin-2,4-disulfonylchlorid,    welches durch Schmelzpunkt, Mischschmelzpunkt und Infrarotspektralvergleich mit einer Vergleichsprobe zu identifizieren ist.



  Durch Ammonolyse des so erhaltenen Disulfonylchlorids in im wesentlichen gleicher Weise, wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, erhält man 28,8 g (entsprechend   906/der    Theorie) 5-Chlor-2,4-disulfamylanilin, Schmelzpunkt   256-2580    C.



   Beispiel 7
Ammonolyse von Disulfonylchlorid in t-Butanol    0, 50 g    von gemäss Beispiel 1 hergestelltem 5 Chloranilin-2,4- disulfonylchlorid werden gereinigt durch Auflösen in Benzol und Wiederauskristallisieren durch Zugabe von Benzin, worauf das Produkt einen Schmelzpunkt von   142-144  C    besitzt. Man löst das gereinigte Produkt bei Zimmertemperatur in 10   cm3    t-Butanol auf und lässt zwei Stunden lang trockenes Ammoniakgas in die Lösung einperlen. Man konzentriert das Reaktionsgemisch im Vakuum, verdünnt mit Wasser, kühlt und filtriert das Produkt ab. Man erhält   0, 40 g    (entsprechend   91 0/o    der Theorie) 5  Chlor-2,4-disulfamylanilin, Schmelzpunkt 260-2610 C.   



   Die folgenden Beispiele erläutern die Vorteile bezüglich der Ausbeuten, welche man erzielt, wenn die Ammonolyse in Gegenwart von t-Butanol anstatt von Wasser durchgeführt wird.  



   Beispiel 8
Ammonolyse in Wasser
Man stellt im wesentlichen nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren 67,6 g rohes, trokkenes 5-Chloranilin-2,4-disulfonylchlorid her, von welchem Produkt man die Hälfte für die Verwendung bei der in Beispiel 9 beschriebenen Synthese beiseite legt. Der restliche Teil des Produktes (43,8 g, entsprechend 0,135 Mol) wird unter Rühren bei   5O C    langsam zu 400   cm3      28 0/obigem    wässerigem Ammoniak gegeben. Das Gemisch wird 20 Minuten lang bei   5"    C und dann eine Stunde lang bei   256    C stehengelassen. Die erhaltene klare Lösung wird unter vermindertem Druck auf ein kleines Volumen konzentriert, um Reste von Ammoniak zu entfernen.

   Der konzentrierte Brei wird mit Wasser auf sein ursprüngliches Volumen verdünnt und eine Stunde lang bei   5  C    stehengelassen. Das nach dem Filtrieren, Waschen und Trocknen erhaltene feste 5-Chlor-2,4disulfamylanilin wiegt 19,1 g, entsprechend einer Ausbeute von   49,5 OIo.   



   Beispiel 9
Ammonolyse in t-Butanol
Man gibt den bei der in Beispiel 8 beschriebenen Herstellung beiseite gelegten Teil von rohem, trok   kenem 5 disulfonylchlorid (43,8 g,    0,135 Mol) zu 220   cm3    t-Butanol und lässt in das Gemisch bei   25-30  C    unter Rühren während einer Stunde gasförmiges Ammoniak einperlen. Zur Entfernung von überschüssigem Ammoniak wird das Reaktionsgemisch im Vakuum beinahe zur Trockne konzentriert, mit 200   cm3    Wasser behandelt und konzentriert. Das Produkt wird mit 25   cm3    Wasser geläutert, bei 50 C eine Stunde lang stehengelassen, filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute an 5-Chlor-2,4-disulfamylanilin beträgt 27,6 g, entsprechend   71,50/6    der Theorie.



   Die obigen Beispiele erläutern die spezifischen Bedingungen für die Chlorsulfonierungs- und Ammonolysestufe bei der Herstellung gewisser Disulfamyl  anilin-Derivate;    es versteht sich indessen, dass die Reaktionsbedingungen modifiziert werden können, ohne dass der Rahmen der Erfindung verlassen wird.



  So können auch andere   Anilin-Derivate    oder Aminsalze der gewählten Anilin-Derivate von der allgemeinen Strukturformel
EMI4.1     
 worin R, und R2 die oben angegebene Bedeutung besitzen und   R5    für Wasserstoff oder ein niedriges Alkanoylradikal, beispielsweise das Formyl- oder Acetylradikal, steht, z.

   B.    m-B rom anilin    m-Toluidin m-Anisidin
N-Methyl-m-chloranilin m-Fluoranilin m-Nitroanilin und dergleichen anstelle des in den Beispielen 1-4 benutzten m-Chloranilins angewendet und nach irgendeinem der dort beschriebenen Verfahren chlorsulfoniert werden zur Bildung des entsprechenden Disulfonylchlorids,
5-Bromanilin-2,4-disulfonylchlorid    5-Methylanllin-2,4-disulfonylchlorid   
5-Methoxyanilin-2,4-disulfonylchlorid   
N-Methyl-5-chloranilin-2,4-disulfonylchlorid
5-Fluoranllin-2,4-disulfonylchlorid   
5-Nitroanilin-2,4-disulfonylchlorid, und die so erhaltenen Disulfonylchloride können in der in Beispiel 7 beschriebenen Weise in tertiärem Butanol gelöst und mit Ammoniakgas behandelt werden zur Bildung der entsprechenden Disulfamyl Derivate    5-Brom-2,

  4-disulfamylanilin   
5-Methyl-2   P-disulfamylanilin       5-Methoxy-2,4-disulfamylanilin   
5-Chlor-N-methyl-2,4-disulfamylanilin
5-Fluor-2,4-disulfamylanilin    5-Nitro-2,4-disulfamylanilin,    welches nach be kannten Verfahren zu    5-Amino-2, 4-disulfamylanilin    reduziert werden kann.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen der Formel EMI4.2 in weicher R, ein Halogen, eine niedrige Alkyl-, niedrige Alkoxy-, Nitro- oder Aminogruppe, R2 Wasserstoff oder eine niedrige Alkylgruppe bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Anilin der Formel EMI4.3 worin R5 Wasserstoff oder eine niedrige Alkanoylgruppe bedeutet, mit Chlorsulfonsäure und einem Chlorierungsmittel zur Bildung eines Disulfonylchlorids der Formel EMI4.4 umsetzt und dieses durch Umsetzen mit Ammoniak in das entsprechende Disulfamyl überführt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das Reaktionsgemisch aus Chlorsulfonsäure und dem Anilin auf mindestens 95o C erhitzt, dann abkühlt, das Chlorierungsmittel zusetzt und das Gemisch neuerdings auf eine Temperatur wenig unterhalb dem Siedepunkt des zugesetzten Chlorierungsmittels erhitzt.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung des Disulfamyl-Derivates mit Ammoniak in Gegenwart von t-Butanol vornimmt.
    3. Verfahren nach den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens 5 Teile Chlorsulfonsäure und 2 Teile Chlorierungsmittel je Teil Anilin-Verbindung verwendet, und dass für die Umsetzung mit Ammoniak mindestens 4 molare Äquivalente Ammoniak verwendet werden.
    4. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Chlorierungsmittel Thionylchlorid verwendet.
    5. Verfahren nach den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man in der Chlorsulfonierungsstufe 5 -Chloranilin, Chlorsulfonsäure und Thionylchlorid verwendet zur Bildung von 5-Chlor anilin-2,4-disuifonylchlorid, welches dann in Gegenwart von t-Butanol mit Ammoniak umgesetzt wird zur Bildung von 5-Chlor-2,4-disulfamylanilin.
CH6066058A 1957-06-17 1958-06-17 Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen CH371128A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US666212A US3161675A (en) 1957-06-17 1957-06-17 Process for preparing sulfonamide compounds

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH371128A true CH371128A (de) 1963-08-15

Family

ID=24673274

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH6066058A CH371128A (de) 1957-06-17 1958-06-17 Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen

Country Status (3)

Country Link
US (1) US3161675A (de)
CH (1) CH371128A (de)
DK (1) DK109207C (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4062952A (en) * 1975-11-24 1977-12-13 Merck & Co., Inc. Substituted benzenedisulfonamides as anthelmintics
KR20020092444A (ko) * 2001-02-23 2002-12-11 가부시키 가이샤 에바라 세이사꾸쇼 구리-도금 용액, 도금 방법 및 도금 장치

Family Cites Families (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1867088A (en) * 1932-07-12 New water soluble diazo akino compounds
BE446402A (de) *
CH230438A (de) * 1938-04-23 1943-12-31 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung einer Benzolsulfonsäureamidverbindung.
DE752572C (de) * 1941-07-14 1954-01-04 Chem Fab Von Heyden A G Verfahren zur Herstellung von Acetylsulfanilsaeurechlorid
US2402611A (en) * 1942-06-04 1946-06-25 Eastman Kodak Co Cyclic diazo compounds
US2422359A (en) * 1942-08-07 1947-06-17 Du Pont Diazoamino compounds
US2643244A (en) * 1948-04-16 1953-06-23 Libbey Owens Ford Glass Co Epichlorhydrin-sulfonamide resins
US2618655A (en) * 1948-05-01 1952-11-18 Eastman Kodak Co Sulfonamidostyrenes
CH277023A (de) * 1949-05-03 1951-08-15 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung eines Zwischenproduktes.
US2730534A (en) * 1952-12-31 1956-01-10 Gen Aniline & Film Corp Anthraquinone dyestuffs
US2910488A (en) * 1958-01-22 1959-10-27 Merck & Co Inc Aniline derivatives

Also Published As

Publication number Publication date
DK109207C (da) 1968-04-01
US3161675A (en) 1964-12-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2327648C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Thiamphenicolglycinat und dessen pharmazeutisch verwendbaren Salzen
DE69826845T2 (de) Verfahren zur herstellung von arylsulfonylchlorid
CH371128A (de) Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen
EP0031299B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-1-naphthalinsulfonsäure
DE2503736A1 (de) Verfahren zur herstellung von 2-oxo- 1,2-dihydro-chinazolinen
EP0033099B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-4-nitrophenol
DE2614825C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Aminonitrophenolen
EP0053714B1 (de) Solvatisierte Salze von 2,4-Dinitrophenyl-cyanamiden, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
EP0053247A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Fluor-anthranilsäurenitril oder 6-Fluor-anthranilsäure und 6-Fluor-anthranilsäurenitril
EP0011773B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Amidosulfonsäuren
DE2616612C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorsulfonylbenzoylchlorid
DE2716897C3 (de) Verfahren zur Herstellung von N,N'-Diphenylthioharnstoffen
DE1568497C3 (de)
EP0300275A2 (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoaryl-sulfonsäuren
CH640216A5 (de) Verfahren zur herstellung von 4-acylamido-2-nitro-1-alkoxybenzol-verbindungen.
DE3101650A1 (de) "verfahren zur herstellung von reinem, lagerbestaendigem acetoacetamid"
EP0248334B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Nitro-4-sulfamyl-diphenylamin-Farbstoffen
DE2429227C2 (de)
DE929192C (de) Verfahren zur Herstellung von am Stickstoffatom acylierten oder sulfonylierten aliphatischen Aminocarbonsaeureamiden
AT258957B (de) Verfahren zur Herstellung von Pyrazinylthiophosphaten
DE1161910B (de) Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinen
AT372940B (de) Verfahren zur herstellung von (d)-(-)-phydroxyphenylglycylchlorid-hydrochlorid
AT372939B (de) Verfahren zur herstellung von (d)-(-)-phydroxyphenylglycylchlorid-hydrochlorid
DE1445916C (de) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Oxazolreihe
DE3535276A1 (de) Verfahren zur herstellung von tetrachlor-3-imino-isoindolin-1-on