CH370068A - Verfahren zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden

Info

Publication number
CH370068A
CH370068A CH6037958A CH6037958A CH370068A CH 370068 A CH370068 A CH 370068A CH 6037958 A CH6037958 A CH 6037958A CH 6037958 A CH6037958 A CH 6037958A CH 370068 A CH370068 A CH 370068A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
isorhodane
acid
steroids
acetate
methylene chloride
Prior art date
Application number
CH6037958A
Other languages
English (en)
Inventor
Wolfgang Dr Loechel
Marin Dr Schenck
Original Assignee
Schering Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schering Ag filed Critical Schering Ag
Publication of CH370068A publication Critical patent/CH370068A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J41/00Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring
    • C07J41/0005Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring the nitrogen atom being directly linked to the cyclopenta(a)hydro phenanthrene skeleton
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J31/00Normal steroids containing one or more sulfur atoms not belonging to a hetero ring

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden
Bekanntlich bestehen zwischen Halogenierung und   Rhodanierung    organischer Verbindungen weitgehende Parallelen. Man kann sich zur Einführung des Rhodanrestes in organische Verbindungen im Prinzip ganz analoger Methoden bedienen wie zur Einführung von Halogen. So kennt man entsprechend der direkten Halogenierung mit freiem Halogen auch cine direkte   Rhodanierung    mit freiem Rhodan,   N-C-S    unter Substitution   C-ständiger    Wasserstoffatome durch den   Rhodanrest-S-C-N.   



  Des weiteren ist es möglich, entsprechend der Addition von Halogenwasserstoffsäure an   Kohlenstoff-    Kohlenstoff-Doppelbindungen an letztere auch Rhodanwasserstoffsäure zu addieren. Gegenüber der Einführung von Halogen bestehen bei der Einführung des Rhodanrestes jedoch gewisse Besonder  heiten,    die sich aus der Existenz des Rhodanrestes in isomeren Formen (vgl. Tautomerie Rhodanwasserstoffsäure-Isorhodanwasserstoffsäure,    N=C-SH HN=C=S)    ergeben. Es lässt sich daher nicht allgemein mit Sicherheit vorhersagen, ob bei den erwähnten Reaktionen im Einzelfalle eine Rhodanverbindung    R-S-C-N,    oder aber die entsprechende Isorhodanverbindung    R-N=C=S    entsteht.

   Häufig entstehen beide Verbindungstypen nebeneinander, wobei es meist nicht mit Sicherheit zu entscheiden ist, ob eine gegebenenfalls gebildete Isorhodanverbindung primär entsteht oder ob sie das Produkt einer nachträglichen Umlagerung ist. Bekannt sind die relativ leicht erfolgenden Umwandlungen der Rhodanwasserstoffsäureallylester in Isorhodanwasserstoffsäureallylester   (Senföle),    die zudem mit der Verschiebung einer Kohlenstoff-Kohlenstoff Doppelbindung verknüpft sind.



   Vollends unabsehbar waren bei diesem Stande der Technik die Resultate einer Anwendung der bekannten Methoden zur Einführung des Rhodanrestes auf Verbindungen der Steroidreihe vor allem dann, wenn man sich die Herstellung von Isorhodanverbindungen dieser Reihe zur Aufgabe machte.



   In der Steroidreihe kennt man bisher überhaupt erst eine einzige Isorhodanverbindung, nämlich das 7-Cholesteryl-isothiocyanat (vgl. Britische Patentschrift Nr. 714624, 1954), welches als untergeordnetes Nebenprodukt neben der normalen Rhodanverbindung bei der direkten Rhodanierung des Cholesterins mit freiem Rhodan erhalten wurde. Da zudem freies Isorhodan bisher nicht bekannt ist, kommt die direkte Isorhodanierung als Weg zur Herstellung von Isorhodansteroiden nicht in Frage.



  Auch die Addition der tautomeren Rhodanwasser  stoffsäure    an ungesättigte Steroide erschien zur Herstellung von Isorhodansteroiden von vornherein nicht sehr geeignet, obwohl bei der Einwirkung von Rhodanwasserstoffsäure auf Olefine unter allerdings energischen Bedingungen, die zur Anwendung auf die wesentlich empfindlicheren Steroide an sich kaum in Frage kommen können, vorwiegend   Isorhodar-    verbindungen, entstehen (vgl. Klason : J. prakt. Chem.



  [2], Bd. 35, Seite 407 [1887] ; Kharasch : J. Am. chem.



  Soc. Bd. 59, Seite 1580 [1937] ; Naylor : J. Chem.



  Soc. [London] 1945, Seite 247 ; USA-Patentschriften Nrn.   2 411 869    [1946] und   2 689 255    [1952] ; Brit. Rubber Producers Research Assoc. : Rubber Chem. Techn. Bd. 19, Seite 34-35 [1946] ; Luskin, J. org. Chemistry, Bd. 21, Seite 1430 [1956]).



   Bei der Addition von Rhodanwasserstoffsäure an einfache aliphatische und alicyclische   ass-ungesät-    tigte Ketone, wie Mesityloxyd und substiutierte Cyclohexenone, die den am meisten interessierenden Steroiden, insbesondere den Steroid-Hormonen, wesentlich näher stehen, sollen nach Literaturangaben (vgl. USA-Patentschrift Nr. 2 395 453 und   Luskin    : J. Am. chem. Soc., Bd. 78, Seite 4965 [1956]) normale Rhodanverbindungen erhalten werden.



     Uberraschenderweise    wurde nun gefunden, dass beim Behandeln   a, 3-ungesattigter    Steroidketone mit Rhodanwasserstoffsäure-unter noch näher zu er  läuternden,    relativ milden Bedingungen-die Rhodanwasserstoffsäure in ihrer tautomeren Form an die mit der Ketogruppe in Konjugation stehende   Kohlen-    stoff-Kohlenstoff-Doppelbindung addiert wird, wobei der Isorhodanrest in die   ss-Stellung    zur Ketogruppe tritt. Bemerkenswerterweise bleibt eine gegebenenfalls zusätzlich im Steroidmolekül vorliegende isolierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung hierbei unverändert.



   Die als Ausgangsstoffe dienenden Steroidketone können statt oder neben den schon genannten isolierten Doppelbindungen zusätzlich noch andere weitere Substituenten, wie isolierte Oxogruppen   undloder    Hydroxylgruppen, aufweisen und dabei, z. B. am C-Atom 17, auch Seitenketten besitzen.



   Bevorzugte Ausgangsstoffe sind    d4-3-Keto-, dl-3-Keto-, J9cii)-12-Keto-,       dl6-20-Keto-Steroide,    wie Testosteron,    d4-Androsten-l lss-ol-3,    17-dion,
Methyltestosteron, Progesteron,
11-Hydroxyprogesteron, Reichstein-S-acetat,
Hydrocortisonacetat,    3-Keto-d4-bisnor-cholensäuremethylester, di Androsten-17, E-ol-3-on,     ?9   (ll)-Dehydrohecogeninacetat,       dl6-Dehydtopregnenolon,       dls-Dehydroprogesteron    usw.



   Bei Anwesenheit mehrerer   a, ss-ungesättigter    Ketogruppierungen im Molekül des Ausgangsstoffes kann die Addition der Rhodanwasserstoffsäure entweder partiell nur an einer oder auch an sämtlichen COkonjugierten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen erfolgen.



   Die erfindungsgemäss erhältlichen Isorhodan Steroide sollen, insbesondere soweit sie den Isorhodanrest in den pharmakologisch interessanten Stellungen   1,    5, 9 und 16 tragen, als Arzneimittel oder als Zwischenprodukte für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden.



   So kommen sie beispielsweise als Zwischenprodukte für die Einführung von Amino-bzw.   Hy-    droxylgruppen (bzw. von deren funktionellen Ableitungen) in die betreffenden Stellungen von Steroiden in Frage.



   Die Umsetzung der a,   ss-ungesättigten    Steroidketone mit Rhodanwasserstoffsäure erfolgt erfindungsgemäss unter milden, der Empfindlichkeit der Ausgangsstoffe angepassten Bedingungen. Man arbeitet vorteilhaft im Zweiphasensystem, wobei die Rhodanwasserstoffsäure in konzentrierter, etwa   25 /aiger wässriger Lösung,    das Steroid dagegen in einem indifferenten, mit Wasser nicht mischbarem Lösungsmittel, vorzugsweise einem halogenierten Kohlenwasserstoff, wie Methylenchlorid, angewandt wird. Beide Phasen werden durch mehrstündiges energisches Rühren oder Schütteln in innige Berührung gebracht. Die Umsetzung erfolgt bereits bei Zimmertemperatur. Ausschluss von Sauerstoff und Licht ist zweckmässig.



   Wegen der langen Reaktionszeit muss die in konzentrierter wässriger Lösung ziemlich   unbeständige    Rhodanwasserstoffsäure in grossem Uberschuss angewandt werden. Es hat sich daher als zweckmässig erwiesen, die anzuwendende Rhodanwasserstoffsäure nicht von vornherein auf einmal einzusetzen, sondern die wässrige Phase im Laufe der Reaktionszeit ein oder mehrmals durch frischbereitete Mengen konzentrierter wässriger Rhodanwasserstoffsäure zu ersetzen.



   Bei der Durchführung der nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele bedient man sich der folgenden allgemeinen Arbeitsvorschrift :
1, 0   g    a, ss-ungesättigtes Ketosteroid wird in 50 ml Methylenchlorid gelöst und unter Stickstoff bei Zimmertemperatur mit 40 ml einer etwa   25 /oigen,    wässrigen Rhodanwasserstoffsäure 18 Stunden geschüttelt (Lichtausschlu¯). Die überschüssige Rhodanwasserstoffsäure wird mit festem Natriumbicarbonat bis zur schwach sauren Reaktion neutralisiert, dann saugt man von ausgeschiedenen Polymerisationsprodukten ab. Die organische Phase wird abgetrennt, und die wässrige wird zweimal mit Methylenchlorid nachextrahiert.

   Die vereinigten Methylenchlorid Extrakte werden mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser rhodanidfrei und neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt.



   Die Isorhodan-Steroide hinterbleiben häufig als gelbliches   01,    das gewöhnlich durch Anreiben mit Methanol, Ather oder Aceton-Hexan schnell zur Kristallisation gebracht werden kann.



   Beispiel 1
5-Isorhodan-androstan   (bzw.-testan)-17ss-ol-   
3-on-acetat
EMI2.1     

11, 5 g Testosteronacetat werden nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift mit   Rhodanwassersto±f-    säure umgesetzt. Nach 18 Stunden ersetzt man die Rhodanwasserstoffsäure durch eine frischbereitete  Rhodanwasserstofflösung und setzt das Schütteln wie oben f r weitere 18 Stunden fort. Nach der oben angegebenen Aufarbeitung erhält man 13, 1 g öliges, blassgelbes Rohprodukt, aus dem sich nach dem Anreiben mit Ather-Hexan 9, 9 g kristalline Verbindung vom Schmelzpunkt 127-132¯ isolieren lassen. Durch mehrmaliges schnelles Umkristallisieren aus Methanol erhält man die reine, beständige 5-Isorhodanverbindung vom F. = 137,   5-140     (Zers.)   (Blättchen)    = 2, 7 g.



  Analyse : C22H31O3NS ;
Ber. C = 67, 80%, H = 8,   03 /o,    N = 3,   61 /o,   
S = 8,   25  /o.   



   Gef.   C =    67, 7%, H = 8,1%, N = 3,6%,
S = 8, 1%.



  (a) 27/D =   +43     (Methylenchlorid, c = 1, 03).



  IR : ? KBr/max = 4,   82    ? (-NCS) breite, sehr starke, kegel f¯rmige Bande / 5,79   a      (Acetat)/5, 83, ct    (3-Keto
Schulter /8,03 Á (Acetat).



  UV   : @ MeOH/248 =    1540 (Charakteristisch f r-N=C=S).



      @ MeOH/206 = 3640.   



   Weder in UV-noch im IR-Spektrum sind Anzeichen f r nicht umgesetztes   4-3-Keton    vorhanden.



   Beispiel 2   
5-Isorhodan-17a-methyl-androstan  (bzw.-testan)-174-ol-3-on   
EMI3.1     

10, 0 g   Methyltestosteron    werden nach der allgemeinen Herstellungsmethode mit wässriger Rhodanwasserstoffsäure umgesetzt ; nach 18 Stunden wird die wässrige Säure abgetrennt und durch frisch bereitete Rhodanwasserstofflösung ersetzt. Die Reaktionszeit wird um weitere 18 Stunden auf insgesamt 36 Stunden erweitert. Nach der üblichen Aufarbeitung erhält man 11, 0 g eines gelblichen, schaumigen Produktes, das nach dem Anreiben mit Ather Aceton-Hexan kristallisiert ; F. =   131-138     (9, 1 g).



  Nach dem Umkristallisieren aus   Essigester-Hexaa    und zweimal aus Aceton-Hexan erhält man 2, 7 g der reinen Isorhodanverbindung ; F.   = 145-148     (Zers.).



  Analyse :   C21H31O2NS    :
Ber.   C =    69, 80%, H = 8, 64%, N = 3,86%,    S = 8, 87  /o.   



   Gef. C = 70, 2%, H = 8, 9%, N = 4,0%,
S = 8, 8%.



     (a)    27/D = +12¯ (Methylenchlorid,   c = 1,    03).



  IR: ? KBr/max = 2'93 Á (OH) / 4,67-4,71 Á (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige Bande   1 5, 83, u     (3-Keto).



  UV :   E2Mg H    = 2140 (Charakteristisch   für-N=C=S).   



     @ MeOH/207    = 3030.



   Weder im UV - noch im IR-Spektrum sind Anzeichen f r nicht umgesetztes ?4-3-Keton vorhanden.



   Beispiel 3
5-Isorhodan-androstan (bzw.-testan)
11¯-ol-3, 17-dion
EMI3.2     
 Aus 4, 8 g ?4-Androsten-11¯-ol-3, 17-dion erhält man nach der allgemeinen Arbeitsmethode 6, 0g Rohprodukt ; durch dreimaliges Umkristallisieren aus Essigester-Hexan werden 0, 9 g reines 5-Isorhodanandrostan   (bzw.-testan)-llj6-ol-3,    17-dion als   K,    erhalten ; F. =   150-151     (farblose Nadeln).



  Analyse : C20H27O3NS:
Ber. C = 66, 43%, H   =    7, 53%, N   =    3,   88 /o,   
S = 8, 87%.



   Gef. C = 66,6%, H = 7,4%, N = 3,7%,
S = 8,6%.



  (a) 27 = + 144  (Methylenchlorid, c = 1, 025).



  IR :   i KmBar =    2, 92 Á (OH) / 4,77 Á (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige Bande / 5, 79-5, 83    u     (3-und 17-Keto).



     UV: @ MeOH/246    = 2024 (Charakteristisch   für-N=C=S).   



      MEOH = 2650.   



   Weder im UV- noch im IR-Spektrum sind Anzeichen für nicht umgesetztes ?4-3-Keton vorhanden.



   Beispiel 4
16¯-Isorhodan-?5-pregnen-3¯-ol-20-on-acetat
EMI3.3     

Aus 8, 3 g   dl6-Dehydropregnenolon-acetat    erhält man nach dem allgemeinen Herstellungsverfahren 9, 5 g Rohprodukt, das mit Methanol angerieben 7, 8 g kristallines Produkt vom Schmelzpunkt 112 bis 117¯ ergibt. Die Isorhodanverbindung ist nach zweimaligem Umkristallisieren aus Methanol rein ; 6, 9 g vom   Schmelzpunkt 118-120 .   



  Analyse : C24H33O3NS ;
Ber.   C =    69, 36%, H = 8, 00%,   N =    3, 37%,    S = 7, 71  /o.   



   Gef. C = 69,1%, H = 8,1%, N = 3,4%,
S = 7, 6%.



     (α)      27 =-230    (Methylenchlorid, c   =    1, 03).



  IR :   KBr=    4, 62, ? Schulter ; 4, 76,   It    (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige Bande   15,      78,    u (Acetat)  / 5,86 Á (20-Keto) / 8,07 Á (Acetat) / 9,68 Á  (Acetat).



  UV   : @ MeOH/247    = 1250 (Charakteristisch für-N=C=S).



      "MEOH = 2520.   



   ?   = 130,    5.



   Weder im UV-noch im IR-Spektrum sind Anzeichen f r nicht   umgesetztes d16-20-Keton    vorhanden.



   Beispiel 5
5,   16fl-Di-isorhodan-pregnan-    (bzw. allopregnan)
3, 20-dion
EMI4.1     

5, 0   g dis-Dehydroprogesteron    werden nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift mit Rhodanwasserstoffsäure umgesetzt ; die Addition an   die @ 16-Doppel-    bindung ist nach etwa 3 Stunden beendet. Zur Vervollständigung der Addition an die d4-Doppelbindung wird die Rhodanwasserstofflösung nach 18 Stunden durch frische,   25"/ (tige    Rhodanwasserstoffsäure ersetzt und die Reaktionsdauer auf insgesamt 36 Stunden ausgedehnt.



   Den schaumigen, amorphen Rückstand (6, 3 g) behandelt man in der Siedehitze mit Methanol. Man dekantiert noch heiss vom ausgefallenen, weissen Rückstand ab, wäscht ihn noch zweimal mit wenig heissem Methanol und dekantiert jeweils ab ; 1, 2 g, F. =   166-169 .    Nach dem Umkristallisieren aus Methanol erhält man 0, 95 g reine Di-isorhodanverbindung vom F. = 186-186,   5 .   



  Analyse :   C23H3002N2S2 ;   
Ber.   C= 64, 16e/o,    H = 7, 03%, N = 6,   51 ()/o,   
S   = 14, 89"/..   



   Gef. C = 64,1%, H = 7,2%, N = 6,9%,
S = 14,7%.



  (a) 28/D = +17¯ (Methylenchlorid, c = 1, 01).



  IR :    =    4, 75,   u    (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige Bande   5,84-5,87M(3-und    20
Keto).



  UV :   @ MeOH/248 = 2800   (Charakteristisch   für-N=C=S).   



     @ MeOH/205    = 5940.



   Weder im UV-noch im IR-Spektrum sind Anzeichen f r nicht umgesetztes   A4-3-Keton      bzw. 16¯    20-Keton vorhanden.



   Beispiel 6
5-Isorhodan-pregnan- (bzw.-allopregnan)
17a-ol-3, 20-dion-17-capronat
EMI4.2     

10 g 17a-Hydroxyprogesteron-capronat werden nach der oben angegebenen allgemeinen Arbeitsvorschreift mit   piger    Rhodanwasserstoffsäure umgesetzt ; nach 20 Stunden erneuert man die Säure und schüttelt nochmals 20 Stunden. (Als Rhodanwasserstoffsäure benutzt man entweder eine destillierte Säure oder ein Gemisch von Alkalirhodanidlösung und verdünnter Schwefelsäure entsprechender Konzentration.)
Aus dem bei der eingangs beschriebenen Aufarbeitung anfallenden öligen Rückstand gewinnt man durch Anreiben mit absolutem   Ather    4, 0 g kristallines Rohprodukt ; aus den Mutterlaugen wird unver ändertes Ausgangsmaterial wiedergewonnen. Das kristalline Rohprodukt wird zweimal aus Methanol und einmal aus Isopropyläther umkristallisiert.

   Man erhält 2, 1 g reines 5-Isorhodansteroid vom F. = 158 bis 159,   5     C (Zers.).



  Analyse : C28H41O4NS ;
Ber. C = 68, 96%, H = 8, 47%, N   =    2, 87%,
S = 6, 57%.



   Gef.   C =    69, 0%, H   =    8,   6 /o,    N = 3,   00/9,   
S = 6,   8 /o.   



     (@)22/D = + 56¯    (Methylenchlorid, c   =    1, 09).



  IR : ? KBr/max = 4, 83   tx    (-NCS) breite, sehr starke, ke    gelförmige    Bande 5, 82-5,   87    u (3-,   20- und       Ester-CO)    53 Á C-O-Capronat.



     UV    :   E MEOH    =   1530.   



   ?   = 2950.   



   Weder im UV-noch im IR-Spektrum sind Anzeichen f r nicht umgesetztes d4-3-Keton vorhanden. 



   Beispiel 7    1@-Isorhodan-androstan-17¯-ol-3-on   
EMI5.1     

1, 2 g   Androst-l-en-174-ol-3-on    werden in 60 ml Methylenchlorid gelöst und mit 50 ml einer 8 %igen wässrigen Rhodanwasserstofflösung in überschüssiger verdünnter Schwefelsäure nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 18 Stunden behandelt. Das amorphe rohe Umsetzungsprodukt wird aus   Iopropyläther-    Aceton umkristallisiert ; Ausbeute = 1, 0 g vom Schmelzpunkt   125-126     C (Zers.).



  Analyse : C20H29O2NS;
Ber. C = 69, 13%, H = 8, 41 /o, N = 4, 03%,
S   =    9, 23%
Gef. C = 69, 5%, H = 8,   6 /o,    N = 4, 1%,
S= 9,   2%@      (a)    21D = +103  (Methylenchlorid, c   =    1, 00).



  IR :   AK,    BX = 2, 93   u    (OH)/4,82Á (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige   Bande/5, 83     (3-Keton).



     UV    :   McOH    = 1190.



   ?   = 2340.   



   Weder im UV-noch im IR-Spektrum sind Anzeichen f r nicht umgesetztes   dl-3-Keton    vorhanden.



   Beispiel 8
5-Isorhodan-19-nor-17a-methyl-androstan  (bzw. -testan)-17¯-ol-3-on
EMI5.2     
    8    g   19-Nor-17a-methyltestosteron    werden in 400 ml Methylenchlorid gelöst und mit 320 ml einer   8"/eigen, wässrigen Rhodanwasserstofflösung    in überschüssiger verdünnter Schwefelsäure nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift behandelt. Die Addition der Rhodanwasserstoffsäure an die ?4-Doppelbindung ist in 2 Stunden praktisch beendet. Roh-Ausbeute = 10, 3 g. Hieraus durch Kristallisation aus AcetonlHexan 6, 6 g reine   5-Isorhodan-19-nor-Ver-    bindung vom Schmelzpunkt 120, 5-122,   5     C (Zers.).



  Analyse :   C20H2902NS ;   
Ber. C = 69,   13 /o,    H = 8,   41"/o, N =    4, 03%,
S = 9,   23 O/o.   



   Gef.   C =    69,   2 /o,    H = 8,   7 /o,    N   =    4, 1%,
S = 9, 2%   (a)    = = +39¯ (Methylenchlorid, c = 1, 09).



  IR:?KBr max = 2,88Á (OH)/4,83Á und 5,   05@      Iz     (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige Bande
5, 82 Á (3-Keton).



     UV    :   eM47 H    = 1290.



   ?   = 2290.   



   Keine Hinweise im UV-und im IR-Spektrum auf nicht umgesetztes   14-3-Keton.   



   Beispiel 9   
5-Isorhodan-19-nor-17 α-Ïthinyl-androstan  (bzw.-testan)-17ss-ol-3-on   
EMI5.3     

5, 0 g   19-Nor-17a-äthinyl-testosteron    werden wie in den Beispielen 7 und 8 mit 8 /oiger Rhodanwasserstoffsäure umgesetzt. Aus 6, 6 g Rohprodukt erhÏlt man durch Umkristallisieren aus   Aceton/Hexan    5, 0 g reines 5-Isorhodan-19-nor-steroid ; F. = 155 bis   157     C (Zers.).



  Analyse : C21H27O2NS ;
Ber. C = 70, 55%, H   =    7, 61%, N   =    3,   92"/o,   
S = 8, 97%.



   Gef. C = 70, 6%, H = 7, 9%, N = 3, 9%,
S = 9, 0%.



     (a)      == +46  (Methylenchlorid,    c   = 1,    02).



  IR:? KBr max = 3,01 Á (OH)/3,13 Á (-C?CH)/
4, 87 Á (-NCS) breite, sehr starke, kegelförmige
Bande/5, 89-5, 91,   a    (3-Keton).



  W : ?MeoH 247 = 1240.    e2M07 H    = 1940.



   Im   UV-und    im IR-Spektrum sind keine Hinweise auf nicht umgesetztes   34-3-Keton    vorhanden. 



   Beispiel 10   5-Isorhodan-19-nor-17a-äthinyl-androstan-  (bzw.-testan)-17ss-ol-3-on-17-acetat   
EMI6.1     

5, 0 g   17a-Athinyl-19-nor-testosteron-acetat    werden in 250 ml Chloroform gelöst und 6 Stunden mit einer Lösung von Rhodanwasserstoffsäure unter Stickstoff geschüttelt. (Aus 130 ml   601/piger      Ammo-    niumrhodanid-Lösung + 70 ml   73"/piger    SchwefelsÏure). Nach der allgemeinen Aufarbeitung erhält man 6, 0 g Rohprodukt, das aus Isopropyläther unter Zusatz von wenig Alkohol umkristallisiert wird : 4, 9 g reines   5-Isorhodan-19-nor-17a-äthinyl-andro-    stan- (bzw.-testan)-17¯-ol-3-on-17-acetat vom Schmelzpunkt =   141-143     C (Zers.).



  Analyse : C23H29O3NS ;
Ber. C = 69, 05%, H = 7, 29%, N = 3, 50%,
S = 8, 02.



   Gef. C = 69, 0%, H= 7, 5%, N = 3,   6"/o,   
S = 8,   2"/..   



  (a) 22D =   +320    (Methylenchlorid, c = 1, 00).



  IR   :    ?   KmBx    = 3,   03    u   (Athinyl-)/4,    80   y    und 4, 91   M       (-NCS)    /5,03 Á (Schulter)/5,75 Á (C=O acetat / 5, 83 Á (20-Keton)/7,95 Á, 8,03 Á,
8,   14      z    (Acetat) und 9, 74 u (Acetat).



     UV    : ? MeOH 246 = 1440.



   ? MeOH 204 = 7010.



     14-3-Keton    nicht mehr nachweisbar.



   Beispiel   11      
5-Isorhodan-19-nor-17a-äthinyl-androstan-  (bzw.-testan)-17ss-ol-3-on-17-önanthat   
EMI6.2     

5, 0 g   17 a-Athinyl-19-nor-testosteron-önanthat    werden, wie im Beispiel 10 beschrieben, 6 Stunden mit Rhodanwasserstoffsäure behandelt. Aus 5, 4 g Rohprodukt werden nach dem Umkristallisieren aus IsopropylÏther/Aceton 5, 2 g reines   5-Isorhodan-19-      nor-17a-äthinyl-androstan (bzw.-testan)-17ss-ol-3-      on-17-önanthat    erhalten ; F. = 125-126,   5     C.



  Analyse : C28H39O3NS ;
Ber. C = 71, 60%, H =8,31%, N = 2, 98%,
S = 6,   8 3"/o.   



   Gef.   C =    71,   8 /o, H= 8, 3 /o, N=    2,   7 /o,       S= 6, 4 /o.   



  (a) 22D = +34¯ (Methylenchlorid, +34O (Methylenchlorid, 1, 00).



  IR : R   KIR    =   3, 05 ti. (Athinyl-) 14, 89 It.    und 5, 03,   tt     (-NCS)/5,77 Á (C =O-Ester)/5,83 Á (isol.



   3-Keton/9,76 Á. (C=0, Ester).



  UV : ?MeOH 246 = 1490.



      ?MeOH 205 = 3550@       z) -3-Keton    nicht mehr nachweisbar.



   Beispiel 12
2, 0 g 19-Nor-17a-methyltestosteron werden in 100 ml Aceton gelöst und mit einer Rhodanwasserstofflösung (aus 28, 5 g Ammoniumrhodanid in 20 ml Wasser + 9, 5 ml   96"/piger    Schwefelsäure in 20 ml Wasser) versetzt. Man lässt 4 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, verdünnt dann mit 2 1 Wasser und extrahiert nach dem Neutralisieren mit Essigester. Die Extrakte werden neutral und rhodanidfrei gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt. Aus 2, 6 g Rohprodukt erhält man nach dem Umkristallisieren aus   AcetonlHexan    2, 1 g praktisch reines   5-Isorhodan-I9-nor-17a-me-    thyl-androstan-   (bzw.-testan)-17ss-ol-3-on    ; F. = 117 bis 118¯ C (Zers.).

Claims (1)

  1. Die physikalischen Daten stimmen mit den in Beispiel 8 gegebenen berein@ PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden, dadurch gekennzeichnet, dass man auf α,¯-un- gesättigte Steroidketone konzentrierte wässrige Lösungen von Rhodanwasserstoffsäure einwirken lässt.
    UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkung der Rhodanwasserstoffsäure auf die in einem indifferenten mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel gelösten Steroidketone im Zweiphasensystem erfolgt.
CH6037958A 1957-07-15 1958-06-09 Verfahren zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden CH370068A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DESCH22468A DE1046038B (de) 1957-07-15 1957-07-15 Verfahren zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH370068A true CH370068A (de) 1963-06-30

Family

ID=7429332

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH6037958A CH370068A (de) 1957-07-15 1958-06-09 Verfahren zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden

Country Status (2)

Country Link
CH (1) CH370068A (de)
DE (1) DE1046038B (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA929932A (en) * 1969-05-08 1973-07-10 Shionogi And Co. Ltd. PROCESS FOR PREPARATION OF 2.alpha.,3.alpha.-EPITHIOSTEROID

Also Published As

Publication number Publication date
DE1046038B (de) 1958-12-11

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH635594A5 (de) Verfahren zur herstellung von neuen gona-4,9(10)-dienen.
CH370068A (de) Verfahren zur Herstellung von Isorhodan-Steroiden
DE1793641C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 17-Halogenalkinyl 3-ketogonen und deren Verwendung. Ausscheidung aus: 1468988
DE2149798A1 (de) Steroide der Pregnanreihe und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1643016C3 (de) 1,2alpha-Methylensteroide, Verfahren zu deren Herstellung und diese Steroide enthaltende Mittel
DE965326C (de) Verfahren zur Herstellung von 23-Brom-5ª‡, 22-a-spirostan-3ª‰, 12ª‰-diol-11-on
DE1668205C3 (de) 16 alpha-Alkylthio-9beta, lOalpha-Steroide, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Präparate
DE1593697C (de) Verfahren zur Herstellung von 1 alpha Alkoxy , 1 alpha Alkenyloxy , 1 alpha Alkinyl oxy- oder 1 alpha Cycloalkyloxy 5 alpha steroiden
DE1593516B2 (de) 4 Halogen-l,2alpha; 6,7beta-bismethylen-Delta hoch 4-3-ketosteroide, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese Steroide enthaltende Mittel
DE1813083B2 (de) 11 beta-Methyl-19-norpregn-4-en 3,20-dione, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese enthaltendes Mittel
DE1938283A1 (de) 6-subst.-13-Polycarbonalkyl-18,19-dinorpregn-4-en-3-one,ihre delta?-Dehydro-Analogen,Zwischenprodukte,Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und ihre Verwendung
AT228410B (de) Verfahren zur Herstellung neuer 6-Methyl-3-oxo-4, 6-dien-steroide
AT250578B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Enoläthern
DE917971C (de) Verfahren zur Herstellung von Steroidlactamen
DE2022308C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 2 alpha , 3 alpha -Epithio-5 alpha steroiden
DE1593407C3 (de) 17beta-Hydroxy-2-oxaöstra-4,9(10)dien-3-on sowie Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung
DE1568052C3 (de) 3beta-Acetoxy-5alpha-hydroxy-17 alpha-brompregnan-6, 20-dion sowie Verfahren zur Herstellung von 3beta, 5alpha-Dihydroxy-17alpha-methyl-17 beta-Carbo-methoxyandrostan-6-on
DE1493177C3 (de) l,2alpha-Methylensteroide, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Stoffe enthaltende Mittel
DE1205093B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Keto-A4,6-steroiden der Androstan- oder Pregnanreihe
DE1593697B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 1alpha-Alkoxy-,1alpha-Alkenyloxy-,1alpha-Alkinyloxy- oder 1alpha-Cycloalkyloxy-5alpha-steroiden
DE1100625B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Aminosteroidverbindungen
DE1124944B (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Halogen-í¸-3-ketosteroiden der Pregnanreihe
DE1114487B (de) Verfahren zur Herstellung von 6a, 6a-Dichlor-6,7-methylen- und 6a, 6a-Dibrom-6,7-methylenverbindungen von í¸-3-Ketosteroiden der Androstan- und Pregnanreihe
DE1793294A1 (de) Progesteron-Derivate und Verfahren zu deren Herstellung
DE1159939B (de) Verfahren zur Herstellung von í¸-bzw. í¸-3-Keto-6ª‡-trifluormethylsteroiden der Androstan-, 19-Norandrostan- und Pregnanreihe bzw. von 3-Enolaethern entsprechender í¸-3-Keto-6ª‡-trifluormethylsteroide