Kugelmühle Wie bereits bekannt, werden normale Trommel- kugelmühlen des in Fig. 1 dargestellten Typs bis zu einem Drittel mit Mahlkörpern und zu mahlendem Material gefüllt und in langsame Drehung versetzt.
Infolge der Wirkung der Zentrifugalkraft haften das zu mahlende Material und die Mahlkörper, Me tallkugeln, an der Wand der langsam sich drehenden Mühle und steigen der Trommelwand entlang bis zu einer gewissen Höhe, um nachher auf die untere Fläche der Trommel zurückzufallen.
Das Herunter fallen des zu mahlenden Materials und der Metall kugeln, welches dann erfolgt, wenn die Zentrifugal kraft kleiner als das eigene Gewicht der genannten Elemente ist, sollte theoretisch gemäss einer paraboli schen Kurve, wie in Fig. 2 dargestellt, erfolgen, findet aber in Wirklichkeit bei den bereits bekannten Ku gelmühlen gemäss den in den Fig. 3 a-d dargestell ten Kurven statt.
Fig. <I>3</I> a, <I>b</I> zeigen die Anordnung des zu mahlen den Materials und der Mahlkörper bei einer Trommel mit einem Durchmesser von 1,5m mit 60-80 mm Kugeldurchmesser und bei einer Drehzahl von 26 bzw. 30 Umdrehungen pro Minute. Fig. 3<I>c, d</I> zeigen die Anordnung des zu mahlenden Materials und der Mahlkörper bei einer gleichen Trommel mit einem Durchmesser von 1,5 m, mit Kugeldurchmesser von 20-30 mm und bei einer Drehzahl von 26 bzw. 30 Umdrehungen pro Minute.
Das Mahlen des Materials wird durch zwei Hauptvorgänge erzielt: 1. durch die Reibung in der sich drehenden Trom mel zwischen mahlbarem Material, Metallkugeln und Trommelwand; 2. durch das Aufschlagen der herunterfallenden Metallkugeln auf das mahlbare Material.
Der erste Vorgang bringt einen Verschleiss der Mahlkörper oder Metallkugeln sowie der Trommel wand mit sich und ist deshalb nicht nur von Vorteil.
Der zweite Vorgang dagegen bewirkt die Zerklei nerung oder Mahlung des Materials ohne jegliche Nachteile.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, bei gleichzeitiger Herabsetzung der Reibung zwischen Metallkugeln und Trommelwand., den Wirkungsgrad der genannten Vorgänge zu steigern, indem man das zu mahlende Material und die Metallkugeln so hoch wie möglich der Trommelwand entlang steigen lässt.
Durch die besondere erfindungsgemässe Ausbil dung der inneren Trommelwand erzielt man, dass das zu mahlende Material und die Metallkugeln der Trom melwand entlang bis zu einem Punkt steigen, welcher höher als der höchste theoretisch, erreichbare Punkt P (Fig. 2) liegt. Die von diesem Punkt herunterfallen- den Metallkugeln schlagen mit einer grösseren Energie auf das zu mahlende Material auf.
Dadurch kann die Leistung einer solchen Kugelmühle gegenüber den konventionellen Kugelmühlen um 30 % erhöht wer den.
Die .erfindungsgemässe Kugelmühle, <I>welche</I> eine drehbare hohle Trommel aufweist, deren innere Wand mit aneinandergereihten Panzerplatten bedeckt ist, die mehrere Panzerringe bilden, ist dadurch gekenn zeichnet, dass Mitnehmerleisten an den Panzerplatten befestigt sind.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Fig. 1 stellt eine bekannte Kugelmühle dar.
Fig. 2 zeigt in einem Querschnitt durch eine be kannte Kugelmühle den theoretischen Verlauf des zu mahlenden Materials und der Mahlkörper.
Fig. 3 a-d zeigen bei einer bekannten Kugel mühle den wirklichen Verlauf des Materials und der Mahlkörper in vier verschiedenen Fällen. Fig. 4 zeigt den erzielbaren Verlauf des mahl- barere Materials und der Mahlkörper.
Fig. 5 zeigt die abgewickelte innere Trommel wand.
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt gemäss der Ebene VI-VI in Fig. 5.
Fig. 7 zeigt eine Seitenansicht der Leiste. Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf die Leiste.
In Fig. 1 ist eine bekannte Trommelkugelmühle dargestellt, welche aus einer Anzahl von zylindrischen Kammern<I>A, B, C, D</I> besteht, in welchen das Ma terial je nach Grösse behandelt wird. Jede Kammer enthält eine gewisse Menge von. Metallkugeln, deren Volumen und Durchmesser je nach der Körnergrösse des in der betreffenden zylindrischen Kammer zu mahlenden Materials berechnet sind.
Das zu mah lende Material wird bei I eingeführt und zunächst in der zylindrischen Kammer A gemahlen, bis die Ma terialkörper klein genug sind, um in die zweite Kam mer B überzugehen. Von der zweiten Kammer, in der das Material weiter gemahlen wird, geht das Material in die dritte Kammer über usw., bis das fertig gemah lene Material aus 1I geliefert wird.
In Fig. 5 ist die Abwicklung der inneren Trom melwand 1 einer zylindrischen Kammer dargestellt. Diese Trommelwand 1 besteht aus aneinandergereih- ten Panzerplatten 2, die eine Mehrzahl von Panzer ringen 3, 4, 5, 6, 7 bilden.
Jede zweite Panzerplatte 2 jedes Ringes ist mit einer Leiste 8 versehen, die an einer Seite der Panzerplatte durch dieselben Schrau ben 9 (Fig. 6) befestigt ist, welche die Panzerplatte mit der Trommelwand 1 festschrauben. In jedem Panzerring sind die Leisten 8 in bezug auf diejenigen des oder der anliegenden Panzerringe versetzt an geordnet. Der Querschnitt der Leisten 8 ist vorzugs weise trapezförmig, wobei die Höhe des Trapezes höchstens .so gross wie der Radius der Metallkugeln ist.
Die Leisten 8 sind gleich lang wie die Panzer platten, an welchen sie befestigt sind. Im allgemeinen bestehen die Leisten aus dem gleichen Material wie die Panzerplatten.
Dank der beschriebenen Anordnung der Leisten 8 stützen sich das zu mahlende Material und die Me- tallkugeln. beim Steigen der Trommelwand entlang fast ausschliesslich auf die Leisten 8, ohne mit den Panzerplatten in, Berührung zu kommen,
so dass so- wohl die Metallkugeln als auch die Panzerplatten weniger abgenützt werden als bei den konventio nellen Kugelmühlen. Die durch die Anordnung der Leisten 8 erziel baren Vorteile sind: 1. Zunahme der Reibung zwischen; dem. zu mahlen den Material und'. den Metallkugeln infolge der ver grösserten Kontaktfläche zwischen den genannten zwei Elementen; 2. Zunahme der potentiellen Energie der Metall kugeln; 3.
Abnahme der Reibung zwischen. den Metall kugeln und der Trommelwand.
Wie es durch verschiedene Versuche bestätigt wurde, wird die Mahlleistung einer erfindungsgemä ssen Kugelmühle bei geringerem Verschleiss der Panzer platten und der Metallkugeln gegenüber derjenigen der konventionellen Kugelmühlen um 30 % erhöht.
In schon bestehenden Mühlen können die Leisten 8 ohne jede Nacharbeit eingesetzt werden.