Verfahren zur Herstellung eines Granulats aus thermoplastischen polymeren Materialien
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Granulates aus thermoplastischen polymeren Materialien, z. B. auf die Herstellung von Granulaten aus Materialien, welche sich besonders gut zum Strangpressen sowie zum Spritzgiessen oder Formpressen eignen.
Es ist wünschenswert, dass ¯ die zum Aus stössen oder zum Spritzgiessen oder Formpressen verwendeten thermoplastischen Polymere in Form leieht beweglicher Granulate von praktisch gleiehmässiger Teilchengrosse vorliegen ; mit derartigen Materialien können Ausstossungsprozesse aller Art mit einem bes serein Nutzeffekt durchgeführt werden als mit einem Material, das in einer sonstigen Form vorliegt, da das Polymere in dieser Form leiehter in der Formmasehine gleichmϯig eingeführt und geschmolzen werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Gra mates aus thermoplastischem polymerem Material, welches sich z. B. zum Strangpressen oder Spritzgiessen, oder Formpressen eignet.
Durch das Verfahren lassen sich Granulate von gleichmϯiger Grolle erzeugen.
Gemϯ der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung eines Granulats aus thermoplastischem polymerem Material dadurch gekennzeichnet, dass man das Material im geschmolzenen Zustand in Form eines Fadens oder Stabes direkt aus der Düsen- öffnung in ein Kühlflüssigkeitsbad ausstosst, und dass man den Faden oder Stab in der Querriehtung in Stücke schneidet, während er in die Fliissigkeit getaucht ist und bevor er sieh bis zur völligen Erstarrung abgekühlt hat. Der Faden oder Stab hat vorzugsweise einen kreisförmigen, elliptischen oder ähn- lichen Querschnitt.
Durch dieses Verfahren können Granulate mit konvexer, praktisch kugelförmiger Oberfläche erzeugt werden, die in einigen Fällen an den geschnittenen Enden zu halbkugeliger Form neigen. Die Form der Granulate kann somit je nach der Schnelligkeit des Schneidens, der Ausstossgeschwindigkeit, der Aus stosstemperatur und dem-Durchmesser der ausgestossenen Fädon bzw. StÏbe, wechseln, so dass man Seheiben mit gewölbten Flächen, sphärisehe Gebilde,längliche,abgerundete Zylinder oder Kügelchen erhalten kann. Ein besonders leicht bewegliches Granulat liegt dann vor, wenn das Granulat praktisch Kugel- farm besitzt.
Das Verfahren kann ganz allgemein zur Herstellung von leicht beweglichen Granulaten aus thermoplastischen Materialien angewendet werden. Insbesondere zeigte sieh, dass nach d'em vorliegenden Verfahren hergestellte und speziell kugelig geformte Granulate von Polythen sich hervorragend-leicht handhaben las- sen und leicht in Strangpressen und Formmaschinen eingefüllt werden können.
Zweckmässigerweise wird der ausgestossene Faden bzw. Stab in der Querrichtung un- mittelbar gegen die Aussto¯¯ffnung zerschnitten, und gleichzeitig eine Mehrzahl von Fäden bzw. StÏben durch einen Düsenkopf ausgestossen, der eine Mehrzahl von runden Öffnun- gen aufweist Ferner wird der Fadenbzw.
Stab vorzugsweise durch eine rotierende Sehneidevorriehtung geschnitten, die ein oder mehrere Messer besitzt.
Da die Düsenöffnungen beim erfindungsgemässen Verfahren unmittelbar mit der Kühl- flüssigkeit in Verbindung stehen, ist es zwee-kmässig, dafür zu sorgen, da¯ die Flüssigkeit die Strangpresse und das thermoplastische Material nicht so weit abkühlt, dass die Aus stossgesehwindigkeit für das Material unratio- nell langsam wird. Gewöhnlich ist es wiin schenswert,dieStrangpresse von der Flüssig- keit zu isolieren.
Dies kann so gesehehen, dass man die Stirnseite der Strangpresse mit einer Lage Isoliermaterialbedeckt,durchwelche die Düsenöffnungen gehen ; es ist indessen zweckmϯiger, eine harte Metallplatte mit passenden Öffnungen zum Decken der Stirn seitederStrang'pressezu verwenden und die genannte Platte von der Strangpresse durch eine Diehtung aus Isoliermaterial abzuisolie- ren. Letztere Methode liefert so eine halte Werkoberfläche, gegen welche die Messer schneiden können. Geeignete Isoliermaterialien sind beispielsweise Asbest und Polytetrafluor äthylen.
Wenn die für das Schneiden des Grana lates von thermoplastischem Material verwendete Schneicdmaschine bei sehr hohen Geschwindigkeiten arbeitet, so kann es ziemlich schwierig sein, das Granulat von der Umgebung der Sehneidmasehine zu entfemen, weil durch die Schneidmaschine in der Kühl- flüssigkeit eine turbulente Strömung erzeugt wird.
Diese Schwierigkeit kann iiberwunden werden, indem man eine rotierende Sehneidmachine verwendet, und ununterbrochen einen Strom der K hlfl ssigkeit in die Umgebung der Achse der Schneidmaschine leitet ; wobei die Sahneidimasehine und der Düsen- kopf dera-rt untergebracht sind, dass die durch die Rotation der Sehneidmaschine gegen aussen gedrängte Flüssigkeit abgeleitet werden kann.
Die Eühlflüssigkeit mit dem mitgeführten Granulat kann anschlie¯end ber einen Trog oder ein Rohr von hinreichender Länge, damit sieh das Granulat angemessen abkühlen kann, zu einem Sieb oder einer andern Vorrichtung f r die Abt-rennung des Granulates von der Fl ssigkeit gef hrt werden. Wenn die Pumpwirkung der rotierenden Schneidma.schine ungenügend ist, um die Flüssigkeit mit dem mitgeführten Granulat zu fördern, so kann die Flüssigkeit, um dies zu erreichen, unter Druck zur Schneidmaschine gef¯rdert werden. So lassen sich auch thermoplastische Materialien, die schwerer als Wasser oder eine andere verwendete K hlfl ssigkeit sind, glatt nach dem Schneiden zu Granulat von der Flüssigkeit, abtrennen.
Wenn die durch die Rotation der Schneidmaschine erzeugte Strö- mung nicht kontrolliert wird, so neigen solehe schwerere Granulate dazu, in der Kühlflüssig- keit verstreut liegen zw bleiben und sogar am frisch ausgestossenen Material anzukleben.
In den beiliegenden Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen eines geeigneten Apparates zur Durchführung des erfindungsgemä- ssen Verfahrens dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Sehnitt durch einen Apparat, wo die FÏden bzw.
Stäbe in einen Kühlbehälter ausgestossen werden.
Fig. 2 zeigt eine teilweise im Schnitt dargestellte Endansicht eines Apparates, wo die rotierende Schneidmaschine in einem Gehäuse untergebracht ist, dessen Bauart die Entfer nung des Granula-tes unterstützt.
Fig. 3 zeigt einen schematischen Schnitt nach der Linie A-A von Fig. 2.
In den Zeichnungen ist 1 eine Gegenplatte, die mittels eingesenkten Schra. uben durch die eine Wand des K hlfl ssigkeitsbehÏlters 11 und durch eine den Düsenkopf von der Gegen platte isolierende Asbestacliehtmg 3 an der Stirnfläche des Ausstossdiisenkopfes 2 festgeschraubt ist. 4 ist einer von mehreren ringförmig angeordneten staberzeugenden Aus- stosskanälen, die vom Düsenkopf durch die Asbestdichtung, die Behälterwand und die Ge genpl'atte führen, und 5 ist eine drehbare Welle, welche die Schneidvorrichtung trägt.
Diese S'chneidvorriehtung besteht aus einer kreisförmigen Platte 6, welche am Ende der Welle befestigt und mit Bohrungen versehen ist, in die eine Mehrzahl von in gleichen Abständen befindlichen ortsfesten vorragenden Teilen 7 passen. Mittels eines Drehzapfens ist auf jedem dieser vorragenden Teile 7 je ein Tragteil 8 für ein Messer 9 gelagert.
Die Welle 5 und die verbundene Schneidvorriehtung lassen sich auf die Gegenplatte zut und weg bewegen ; die Messer können derart gegen die Platte 1 angesetzt werden. Dabei werden die Messer an die Platte mittels Blattfedern 10 angedr ckt, welche von den ortsfesten vorragenden Teilen 7 aus durch die Tragteile 8 wirken. Die Scheide jedes Messers bildet zweckmässigerweise mit dem Radius der Ausstossloeher am Punkt, wo dtas Granulat geschnitten wird, einen Winkel von rund 30 bis 60 , je mach dem Radius dieser Löcher und je nach den Aussto¯bedingungen.
Die Welle der Schneidvorrichtung geht in der Stopfbüchse 12 durch die der Gegenplatte gegeniiberliegende BehÏlterwand.
Beim. Apparat gemäss Fig. 1 führt man Wasser oder eine andere Flüssigkeit in den Kühlbehälter 11 dureh den Einlaufstutzen 16, welcher auf einer Seite der Schneidmaschine angeordnet ist und Bohrungen aufweist, um die eintretende Fl ssigkeit zum frisch ausge stossenen Material hin zu leiten. Die Flüssig- keit, mit den geschnittenen Kügelchen aus thermoplastischem Material strömt entlang dem Austrittsstutzen 15 zu einem Sieb, auf dem die Kügelehen gesammelt und getrocknet werden können. Die durch d ! as Sieb ablau- fende Flüssigkeit kann man wieder zurückleiten.
Beim in den Fig. 2 und 3 schematiseh dargestellten Apparat ist die Welle 5 der Schneidmaschine eine Hohlweille, durch welche man Kühlflüssigkeit zuführen kann ; die Platte der Sehneidmasehine weist Bohrungen auf, in welche entweder vier oder sechs im gleichen Abstand befindliche Einheiten zum Tragen der Messer passen. Die ganze Vorrichtung ist von der Platte 1 an in dem schneckenförmigen Gehäuse 11 eingasehlossen. Das Vorder ende dieses Gehäuses wird von einem Blatt aus durchsichtigem Kunststoff gebildet, durch welches die drehbare Welle der Schneidmaschine in der Stopfbüchse 12 geht.
Das Gehäuse endet in einem Austrittsstutzen 13 für die Kiihlfliissigkeit und die mitgeführten Ftügelchen aus thermoplastischem Material, und weist ferner einen verstöpselten Ablass- stutzen 14 auf.
Beim Betrieb des in Fig. 1 schematisch gezeigten Apparates wird das thermoplastische Material durch die kreisförmigen staberzeu genden Íffnungen in die ununterbrochen str¯mende K hlfl ssigkeit ausgesto¯en. Gleichzeitig wird die Welle, die vorher so eingestellt wurde, dass die Messer zum Schneiden bereit sind, in Rotation gesetzt. Die Drehgeschwin- digkeit der Schneidmaschine wird dlerart re guliert, dass man entsprechend der Leistung der Strangpresse ein Granulat der gewünsehten Länge erhält. Das geschnittene Granulat wird durch die Messer von der Stirnseite der.
D se weggeschleudert ; wenn das Granulat leichter ist als die Kühlflüssigkeit, wie dies bei mittels Wasser gekühltem Polythengranu- lat der Fall ist, so steigt es an die Oberfläche des Behälters und wird durch den Austrittsstutzen abgezogen. Andernfalls kann am Boden des Badbehälters ein Austrittsstutzen für die Entfernung'diesGranulatesund'derKühl- flüssigkeit vorgesehen werden. Der Eintrittsstutzen für die Flüssigkeit sowie der Aus trittstutzen f r die Flüssigkeit mit dem Gra nulat können derart angeordnet sein, dass der Flüssigkeitsstrom die Entfernung des Granu- lates aus der Umgebung der Sehneidmaschine gleich nach dessen Erzeugung wirksam unterstützt.
Beim Betrieb des Apparates gemäss den Fig. 2 und 3, wird das thermoplastische Material durch die kreisförmigen, sta. berzeugen den Düsenoffnungen in : die Kiihlfliissigkeit, gew¯hnlich Wasser, ausgesto¯en, welche durch den zentralen Teil der Welle 5 zugeführt wird.
Diese Welle, die vorher so eingestellt wurde, dass die Messer zum Schneiden bereit sind, setzt man gegen den Uhrzeigersinn in Dre- hung, und zwar vorzugsweise mit einer nicht unter 100 Umdrehungen pro Minute liegenden Geschwindigkeit. Die zentrifugale Pumpwirkung der rotierenden Schneidmaschine sowie der Druck der durch die Welle eintretenden Flüssigkeit erzeugen eine spiralförmige Strömung der Flüssigkeit mit den geschnitte- nen Kügelchen aus thermoplastischem Material ; diese Strömung bewirkt, dass die Fl ssigkeit aus dem waagrechten tangentialen Aus- tnttsteil 13 des GehÏuses ausfliesst und von d'ort zu einem geeigneten Sieb strömt, auf dem die Kügelchen gesammelt werden können.
Die durch das Sieb ablau. fende Flüssigkeit führt man zur Schneidmaschine des Ausstoss- apparats zurück entweder mittels der Pumpwirkung der Schneidmaschine selbst oder mittels einer zusätzlichen Pumpe.
Das Verfahren und der Apparat, wie sie an Hand der beiliegenden Zeichnungen ver anschaulicht sind, können in mannigfaltiger Weise abgeändert werden. So kann man beispielsweise das thermoplastische Material in senkrechter Riehtung nach oben oder nach unten oder auch in einer andern passenden Richtung ausstossen anstatt in waagrechter Richtung ; wenn man senkrecht nach oben auastösst, so besteht der Vorteil, dass keine flüssigkeitsdichte Stopfbüchse zwischen dem Kühlbad und dem Antrieb der Schneidma- schine benötigt wird.
Im Apparat gemäss den Fig. 1 und 2 können die Messer der Schneicl- maschine auf flossenförmigen gebogenen Teilen gelagert sein, um die zentrifugale Pumpwirkung der rotierenden Schneidmaschine zu erhöhen, wenn eine stÏrkere Pumpwirkung erforderlieh ist. Es ist indessen zweckmässiger, eine starke Turbulenz in der Kiihlfliissigkeit zu venneiden, weshalb man es vorzieht, den nach oben fliessenden Strom nur teilweise durch die Pumpwirkung der Schneidmaschine und zum andern Teil durch den Druck des in die Kühlkammer eintretenden Wassers zu erzeugen.
Andere Abänderungen bestehen beispiels- weise in der Verwendung einer schwingenden Sehneidmaschine an Stelle der gezeichneten rotierenden Schneiddmaschine ; weiter in der Verwendung eines Düsenköpfes, einer Dichtung undeinerGegenplattemit zwei oder mehr Ringen von Ausstosslöchern ; ferner in der Verwendung eines andern Isoliermaterials f r die Dichtung als Asbest, so beispielsweise PolytetrafluorÏthylen.
Die Düsenöffnungen können rechteckig, quadWratisch, drei-oder mehreckig sein, doch wird meistens eine rundie Form vorgezogen, mm eine bequeme Arbeitsweise und die Ge winnung eines besonders leicht beweglichen Granulates zu gewährleisten.
Man kann die Nutzleistung des erfindungs- gemässen Verfahrens steigern, indem man die Kühlflüssigkeit über Zimmertemperatur hält.
Wenn man die Flüssigkeit derart auf einer erhöht. en Temperatur hält, die aber unter dem Siedspunkt'der Flüssigkeit und unter der Temperatur liegt, wo die geschnittenen Stüeke zusammenkleben, so wird der Gegendruck am Düsenkopf herabgesetzt und folglich die Leistung der Strangpresse erhöht.
Besonders vorteilhaft ist. die Verwendting einer warmen Fl ssigkeit bei der Erzeugung von Teichen mit kleinem Durchmesser, speziell wenn das verwendete polymere Material eine viskose Schmelze liefert. Denn in solchen FÏllen kann unter UmstÏnden ein sehr hoher Aussto¯druck notwendig sein, um das Material mit rationeller Geschwindigkeit in eine kalte Flüssigkeit auszustossen.
Die wirtschaftlichste und am bequemsten verwendbare Kühlflüssigkeit ist Wasser, welches eine unter 100 C liegende Temperatur haben muss ; der durch die Verwendung einer K hlfl ssigkeit von erh¯hter Temperatur erzielte Vorteil ist daher am grössten bei der Herstellung von Gramulat aus thermoplasti- schen Materialien, die eine hochviskose Schmelze und einen verhÏltnismϯig tiefen Schmelzpunkt aufweisen. Der Temperaturgradient zwischen dem Düsenkopf, dem ge- schmolzenen Material und dem Wasser ist in diesen FÏllen erheblich vermindert, was zllm merklichen Sinken der Viskosität und zu einem entsprechend leichten Aussto¯en f hrt.
So kann zum Beispiel bei der Herstellung von Polythengranulat die Leistung der Strangpresse wesentlieh gesteigert werden, wenn man n die Temperatur des Kühlwassers auf 40 C oder darüber erhöht ; die Temperatur wird in diesem Fall indessen zweckmϯigerweise nicht hocher als 65 C gewählt, da sonst die Kügelehen zum Zusammenkleben neigen. Die optimale Temperatur in dem genannten Beispiel ist von der Ausstosstemperatur abhängig, indem man innerhalb dieser Temperaturgren- zen f r höhere Ausstosstemperaturen gewölm- lich niedrigere Kühltemperaturen wählt.
Wenn man das thermoplastische Material in eine Flüssigkeit auszustossen wiinscht, deren Temperatur h¯her liegt als Zimmertempera tur, und wenn man die Flüssigkeit stetig umlaufen lϯt, so mu¯ gew¯hnlich nur zu Beginn des Prozesses WÏrme von einer äussern Quelle zugeführt werden. Dies rührt daher, weil beim Fortschreiten des Aussto¯prozesses die von den Kügelchen abgegebene WÏrme meistens gen gt, um die Temperatur der Flüssigkeit auf der gewünschten Hohe zu halten, wenn diese Temperatur einmal erreicht ist.
TatsÏchlich ist es zuweilen sogar nötig, eine Kühlschlange vorzusehen, wn beim Fortschreiten des Prozesses eine Überhitzung der Flüssigkeit zu vermeiden ; wenn die Flüssigkeit Wasser ist, so kann man statt dessen auch dem Kühlbad fortlaufend eine passende e Menge kaltes Wasser zusetzen und gleich- zeitig eine entsprechende Menge des heissen Wassers fortnehmen. Nat rlich ist es norma lerweise notig, im Verlauf des Prozesses eine gewisse Menge Fl ssigkeit hinzuzufügen, um die beim Trocknen der Kügelehen durch Ver dampfen verlorengegangene Flüssigkeit zu ersetzen.
Die Kühlflüssigkeit kann gewünsehtenfalls lestimmte oberflächenaktive Verbindungen enthalten, um die Trocknungsleistung zu steigern oder um die Neigung des Granulats sowie der daraus hergestellten Gegenstände zur elektrostatischen Aufladmig herabzusetzen.
Das zum Trennen des Granulats von der Flüssigkeit verwendete Sieb wird zweckmässi gerweise vibriert, um darauf ein Fortbewegen des s Granulates zu bewirken. N¯tigenfalls kann man warme Ijuft lauf das Granulat, blasen, wn dieses s wÏhrend seines Verweilens auf dem Sieb zu trocknen.
Es ist indessen vorteilhaft, das Eintauchen des Granulates im Kühlittel m¯glichst kurz zu gestalten, damit das Granulat gerade nur hinreichend abgekühlt wird, um nicht zusammemukleben ; die restliehe innere Wärme des ausgestossenen Granulates genügt dann gewöhnlieh, um das K hlmittel wu verdampfen, welches nach dem Abtrennen d'er Hauptmenge der Flüssigkeit noch an der Granulatoberfläche haftet, ohne dlass dabei Wärme von auben benötigt wird.
Bei Polythen sowie bei Ïndern Materialien, deren spezifisches Gewicht kleiner als l ist, kann rieh die Kühlflüssigkeit, selbst wenn dieselbe Tasser ist, in einem Behälter von merklicher Tiefe befinden und dabei als För dermittel dienen, so dass der Granulat auf dem Sieb in der zum Packen gewünschten Hohe erha. lten wird. In diesem Fall ist es s besoin, vorteilhaft, das Wasser so heiss zu halten als möglich, damit das Granulat während dem Eintauchen noch angemessen gek hlt wird. Nötigenfalls kann man das Granu- lat nach dem Abtropfen auf dem Sieb durch geeignete bekannte Mittel trocknen.
Das Sieb kann die Form eines endlosen, nicht vibrierenden, laufenden Bandes besitzen ; ein derartiges Sieb ist eine n tzliche Vorrich- tung zur Trennung des Granulates von der K hlfl ssigkeit, trocknet aber das Granulat weniger wirksam als ein vibrierendes Sieb.
Nach. dem beschriebenen Verfahren lassen sich Granulate herstellen, die in der Ausstoss- riehtung keine Längsfurchen oder Längskan- ten aufweisen. Die Granulat haben ferner konvexe, praktisch sphärisehe Oberflächen an den geschnittenen Enden, die dazu neigen, hemisphärisehe Form anzunehmen, solange sie im geschmolzenen oder halbfesten Zustand mit der Kühlflüssigkeit in Berührung sind : Deshalb sind die nach diesem Verfahren hergestellten Granulate von Polymeren leichter beweglieh und kompakter als die nach den bisherigen Methoden zum Formen von thermoplastischen polymeren Materiaflien erzeugten Granulat.
Das Verfahren lässt. sich zur Ver- stellung von Granulaten von beliebigen ther moplastischen Polymeren anwenden, so beispielsweise Polythen, Vinylpolymeren, wie Polyvinylehlorid und Methaerylatpolymeren.
Das Verfahren ist besonders lohnend bei der Herstellung von Polythengranulat ; infolge der starken thermischen KontraktiondiesesPoly- meren werden nämlich die frisch geschnittenen Enden der ausgestossenen StÏbe bzw.
FÏden, die weicher sind als die sehon mit der Kühlflüssigkeit in Berührung gekommenen und daher etwas kontrahierten Oberflächen durch das geschmolzene Material im Zentrum des Granulats im geringen Ma. gegen aussen gedrüekt. Dadurch wird die Neigung dieser Enden, Halbkugelform anzunehmen, verstÏrkt und ein besonders leichtbewegliehes und kompaktes Material erzeugt. Die Neigung des Granulates, sphärische Form anzunehmen, wird weiter gefördert, wenn man das Polythen bei Temperatvren ausstösst, die ausgeprägt hoher als dessen Sehmelzpunkt liegen, weil die Schmelze bei diesen Temperaturen bedeutend weniger viskos ist.
Aus diesem Grund sowie auch zwecks Erhöhung der Leistung der Strangpresse, beträgt, die für Polythen angewendete Ausstosstemperatur vorzugsweise min destens 160 C ; zweckmässig überschreitet dabei die Temperatur wegen der Zersetzungs- gefahr nicht 250¯C.
Auch wenn eine Mehrzahl von FÏden oder Bändern ausgestossen wird, ist ein gegenseitiges Berühren und Verkleben der Fäden oder Bänder ausgeschlossen, weil die Fäden unmit- telbar bei ihrem Austritt aus den Düsen ¯ffnungen geschnitten werden. Man kann beispielsweise das Polymere im geschmolzenen Zustand'direkta.usdemKesselzuführen,in dem es gebildet kurde ; es ka. nn in Form eines feinen Pulvers vorliegen ; oder es kann in Form einer plastisehen Masse naeh dem Mi- sehen bzw. Homogenisieren in einer Banburryoder ähnlichen Mischmaschine vorhanden sein, ferner in Form von geschnittenen oder gebro- chenen Blättern.
Gewünschtenfalls kann das Material wÏhrend der Durchf hrung des er findungsgemässen Verfahrens in der Strang- presse homogenisiert oder gemischt werden.
In diesem Fall kann das Polymere im ge schmolzenen Zustand direkt nach der Fabrikation zugeführt werden, oder als eine gtobe Mischung von Stücken des Polymeren zusammen mit den Zusätzen, wie Farbstoffe, Anti oydationsmittel oder F llstoffe.
Wenn auch nur auf die Verwendung des nach dem erfin dungsgemässen Verfahren hergestellten Gra nulates. für das Strangpressen, Spritzgiessen und Formpressen hingewiesen wurde, so erstreckt sich diese Verwendung doch auf jedes Verfahren, wo man ein thermoplastisches Material in Granulatform benotigt. Die Granulate sind kompakt und gleichmässig, und lassen sich leicht in derjenigen Teilchengrösse erzeu- gen, welche der Grosse des daraus hergestellten Produktes und der Art dles Fabrikationsvor- ganges, in dem sie verarbeitet werden, angepasst sind.
Es follgen nun einige Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verfahrens :
Beispiel I
Polythen mit einem durchschnittliehen Mo lekulargewicht von 18000 wurde mittels einer Schneckenstrangpresse mit einer Doppelan triebsschnecke von 8, 89 cm Durchmesser durch einen Düsenkopf ausgestossen, welcher gemäss Fig. 1 der beiliegenden Zeichnungen mit einer Schneidmaschine kombiniert war. D senkopf, Dichtung und Gegenplatte hatten neun Off nungen von 0, 476 em Durchmesser. Die Dich- tung bestand aus Asbest und die Gegenplatte aus oberflÏchengehÏrtetem, ehromiertem Stahl.
Die Leistung der Strangpresse betrug 99, 8 kg pro Stunde, die Düsentemperatur war 170 C und der Kühlbehälter war mit fliessendem Wasser von 15 C gefiillt. Die Schneidmasehine rnit vier Messern liess man mit einer Geschwin- digkeit von 330 Umdrehungen pro Minute rotieren.
Die an der Stirnseite des Düsenkopfes geschnittenen Polythenkügelchen wur den vom Wasser zu einem geneigten vibrierenden Sieb getragen, durch welches die Hauptmenge des Wassers ablief. Der Best des Was- sers verdampfte von den Kügelchen infolge von deren verbliebener innerer Wanne ; das Troeknen der Kügelehen wurde weiter durch dasHochwerfenunddasVorwärtsbewegen derselben auf dem Sieb unterstützt. Vom Siebende wurden die Kiigelchen mittels HeissLuft ZE1 einem Sammeltriehter gefördert.
Die getrockneten abgerundeten Kügelehen waren 0, 635 cm lang und hatten einen Durchmesser von 635 cm ; sie waren glatt, glänzend und ohne rauhe Kanten und bildeten ein leiehtbewegliches Granulat.
Beispiel II
Polythen mit einem durchschnittlichen Mo- lekulargewicht von 18000 wurde mit Hilfe der im Beispiel I verwendeten Strangpresse durch einen Düsenkopf ausgestossen, der gemäss den Fig. 2 und 3 der beiliegenden Zeich- nungen mit einer Sehneidmasehine kombiniert war. Düsenkopf, Dichtung und Gegenplatte llatten sechsunddreissigÖffnungenvon0,254cm Durchmesser, die in einem einzigen Ring angeordnet waren. Die Leistung der Strang- presse betrug 62 kg pro Stunde, die D sen temperatur war 250 C und der Kühlbehälter enthielt fliessendes Wasser, das auf einer Temperatur von 55 C gehalten wurde.
Man ver wendete eine Schneidmasehine mit sechs Klingen, die mit einer Geschwindigkeit von 200 Umdrehungen p. ro Minute rotierte. Die geschnittenen K gelchen wurden nach der im Beispiel I angewendeten Methode vom Wasser getrennt und getrocknet. Die Kügelehen waren angenähert sphärisch und hatten einen Durch- messer von 0, 317 e-m ; sie besassen glatte, glanzlose Oberflächen und waren ohne rauhe Kanten ; sie bildeten ein ungewöhnlich leichtbeweg- liches Granulat.
Beispiel III
Eine weichgemachte Polyvinylchloridmasse (100 Gewichtsteile Polyvinylchlorid und 50 Gewiehtsteile Dibutylphthalat) wurden mit Hilfe der im Beispiel I verwendeten Stra-ngpresse durch einen Düsenkopf ausgestossen, welcher gemäss den Fig. 2 und 3 der beiliegenden Zeichnungen mit einer Schneidmaschine kombiniert war. D senkopf, Dichtung und Gegenplatte hatten sechsunddrei¯ig Íffnungen von 0, 254 cm Durchmesser, die in einem einzigen Ring angeordnet waren. Die Leistung der Strangpresse betrug 45, 4 kg pro Stunde, die Düsentemperatur war 180 C und der Kühlbehälter enthielt fliessendes Wasser, das auf einer Temperatur von 50 C gehalten wurde.
Man verwendete eine Sehneidmaschine mit sechs Klingen, die mit einer Geschwindigkeit von 200 Umdrehungen pro Minute ro tierte. Man erhielt gleichmϯige Kügelchen mit glatter Oberfläche und von angenÏhert sphärischer Form.