CH319919A - Verstärkter Kleidungs- bzw. Wäscheteil und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Verstärkter Kleidungs- bzw. Wäscheteil und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Verstärkter Kleidungs- bzw. Wäscheteil und Verfahren zu dessen Herstellung Vorliegende Erfindung bezieht sieh auf einen verstärkten Bleidungs- bzw. Wäsche teil mit einer obern und einer untern Aussen lage aus einem Textilgewebe und wenigstens einer Verstärkungseinlage aus zwei mitein ander mindestens teilweise verbundenen Schichten. Gegenstand des Patentes bildet ferner ein Verfahren zur Hersstellung eines solchen verstärkren Kleidungs- bzw. WÅasche- solchen verstärkten Kleidungs- bzw. Wäsche teil s. Uni Wäschestücke oder auch einzelne Teile davon so zu verstärken, dass sie nicht, wie friiher, nach jedem Waschen einer Nachbe handlung mit Stärke usw. bedürfen, sind schon verschiedene Verfahren bekanntgewor den. Insbesondere werden zu diesem Zweck teils mit Acetylcellulose in Form von Folien belegte, teils mit Lösungen und/oder Disper sionen imprägnierte oder bestrichene Gewebe oder thermoplastisches Material enthaltende Zwischenschichten angewendet, die entweder mit Lösungsmittel klebefähig gemacht oder durch Hitze und Druck mit den Gewebe- sehichten verklebt werden. Auch thermopla stische Fasern oder Materialien mit in der Hitze härtbaren Kunstharzen allein oder mit nicht thermoplastischen oder acetonlöslichen Fasern kombiniert werden angewendet. Auch die sogenannten Mischgewebe werden oft ver wendet, welche, nebst einer lösungsmittellös lichen Faser oder thermoplastischen. Mate rialien, eine nicht lösliche Kunst- oder Natur- Faser enthalten. Diese Mischgewebe werden alsdann zum Verkleben mit den übrigen Ge webepartien durch Hitze oder/und Lösungs mittel (Aceton) klebefähig gemacht, um je nach der Zusammensetzung des betreffenden Mischgewebes eine mehr oder weniger verstei fende Wirkung zu erhalten. Es wurden auch Verfahren angewendet, bei welchen weichge stelltes Acetat usw. verwendet oder durch thermoplastische Kunstharze (als Film, Folie oder als Faser auf einem Trägergewebe) die Verklebe- und Versteifungswirkung erreicht wird. Der Gebrauch eines Lösungsmittels zur Verklebung resp. Versteifung, speziell wenn die Zwischenschicht ein Cellulosederivat ent hält, hat gewisse Nachteile, da die äussern Gewebeschichten kein solches Material (Ace- tylcellulose - Acetatseide) enthalten dürfen, weil sie sonst. teilweise oder ganz zerstört wür den. Ausserdem sind eine Reihe von Textil farbstoffen acetonempfindlieh und bewirken beim Aeetonbefeuehten Ausbluten usw. Die Aussenschichten absorbieren durch das An lösen mit Aceton und nachträgliches Pressen unter Hitze praktisch ebensoviel Versteifungs masse wie die Zwischenlagen und werden da durch oft glänzend oder sie ergeben eine er höhte Versteifung des Mehrlagegewebestückes. Dadurch werden aber die äussern :Schichten durch den Gebrauch, speziell beim Waschen, zusätzlich beansprucht, und es ergeben sich insbesondere in Faltstellen Knickungen und Bruchstellen sowie vorzeitiges Durchscheuern. Das Ablösen der Schmutzteilchen von den Oberschichten wird erschwert, beim Reihen im Wasehprozess wird der Versteifungsfilm gebrochen oder die Zwischenlage vom Ober stoff losgelöst. Beim nachträglichen Bügeln können die verschiedenen Lagen ohne Mit- hilfe von Lösungsmitteln nicht mehr vereinigt werden, und es resultieren Falten, Blasen und sonst sich unschön abzeichnende Unregel mässigkeiten auf dem Oberstoff. Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beheben. Zu diesem Zweck zeichnet sieh der verstärkte Kleidungs- bzw. Wäscheteil gemäss der Erfindung dadurch aus, dass von den Verstärkungsschiehten die eine ein Fut terstoff aus einem Textilgewebe und die andere ein filzartiges Fasergefüge ist, das mit dem Futterstoff mittels einer thermoplasti schen Klebschicht verklebt ist, während es auf seiner andern Seite klebeisolierend im prägniert ist. Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung eines derartigen verstärkten Klei- dungs- bzw. Wäscheteils besteht darin, dass ein filzartiges Fasergefüge mindestens auf einer Seite mit einer Lösung von Acetylcellu- lose, Weichmachungsmittel und Farbstoffen imprägniert und getrocknet, dann auf der andern Seite mit einer thermoplastischen Klebschicht versehen und mit dieser Seite mit dem Futterstoff zusammengelegt wird, wonach diese beiden Lagen mit der obern und untern Aussenlage mindestens längs eines Randes vernäht werden und die beiden innern Lagen durch Einwirkung von Druck und Hitze miteinander zu einer Verstärkungsein lage verklebt werden. Das Verfahren eignet sieh vor allem zur Herstellung verstärkter Hemdenkragen und Manschetten. Es können jedoch auf diese Weise Teile von irgendwelchen andern Wäschestücken oder auch Oberkleidern her gestellt werden. Das Verfahren ist jedoch auch in den verschiedensten Gebieten der Herren- und Damenwäscheiudustrie sowie der gesamten Kleiderfabrikation, insbesondere der Damenkonfektionsbranche anwendbar. Nachstehend ist als Ausführungsbeispiel die Herstellung eines verstärkten Hemdkra gens bechrieben. Ein Verstärkungsmaterial aus einem filz artigen Fasergefüge, vorzugsweise aus einem Gemisch von Natur- und Kunstfasern, das mittels Kunst- oder Naturgummi vorim prägniert und dadurch reissfest gemacht wor den ist (sog. Faservliess), wird, nachdem es eventuell gebleicht worden ist, ausgewaschen und getrocknet und dann mit einer Lösung von der nachstehenden Zusammensetzung im prägniert Acetylcellulose mittl. Viskosität 17 Teile Aceton oder ähnliche Lösungsmittel 80 Teile Weiehmaehungsmittel 1- 8 Teile Farbstoffe oder Titanoxyd usw. 1-10 Teile Das Verstärkungsmaterial kann aus Fa sern, wie z. B. aus Nylon, den Markenpro dukten Orlon , Perlon oder dergleichen wie auch aus Fasern von Kunstseide, Zellwolle usw. gebildet sein, gegebenenfalls auch aus einer Mischung derselben, und wird vorzugs weise durch ein Kunstgummiprodukt, wie Buna, Kautschukderivate, Neopren usw., die nur schwach öder gar nicht thermoplastisch klebend wirken, gebunden. Selbstverständlich kann dieses filzartige Verstärkungsmaterial gleichzeitig auch thermoplastische Fasern ent halten, Farbstoffe, Weichnia.eher oder son stige wasserunlösliche Hilfsmittel, oderlund mit in der Hitze härtbaren Kondensationspro- dukten kombiniert sein, oderlund solche in Form von Bindemitteln enthalten. Nach der genannten Imprägnierung, wel che auf der einen Seite des Materials beson ders klebeisolierend sein muss, wird auf des sen anderer Seite eine tliermoplastisehe Kleb schiebt aufgetragen, welche z. B. auf der Basis von thermoplastischen Kunstharzen auf gebaut ist. Als Thermoplasten kommen solche Kunstharze oder weichgestellte Cellulosederi- vate usw. in Frage, die einen Er- eiehungs- punkt von etwa 50-160 C aufweisen, und die Menge des thermoplastischen Harzes in und auf dem Trägerstoff beträgt mindestens 5% des Trockengewichtes des Trägerstoffes. Die thermoplastischen Harze können bei der Imprägnierung oder Beschichtung des Ver stärkungsmaterials in Form von Dispersionen oder Lösungen angewendet werden, mit oder ohne Zusatz von Emulgierungsmitteln, Be- sehwerungen, Erdfarben, gelösten Farben oder Weichmachungsmitteln. Als Beispiel seinen genannt: Äthoxyäthyl-methakrylatpolymere, Methyl- methakrylatpolymere, Kopolymere von Äthyl- akrylat mit Styrol, Polymerisationsprodukte oder Mischpolymerisate der Vinylgruppe, weichgestellte Acetylcellulose, Nitrocellulose. Nachdem die Klebsehieht getrocknet wor den ist, kann dieses Verstärkungsmaterial, kalt in Rollen gelagert und weiterer Verwen dung zugeführt werden. Zur Herstellung des Kragens wird ein Futterstoff, der in seiner Art möglichst dem Kragenoberstoff angepasst und selbst nicht klebend ist, mit dem Verstärkungsmaterial zusammengelegt, derart, dass die Klebesehieht des letzteren gegen den Futterstoff gekehrt ist. Der Oberstoff, der Futterstoff, das Ver stärkungsmaterial und der Unterstoff des Kragens werden nun in üblicher Weise längs der Ränder zusammenvernäht, wobei also Ober- und Unterstoff nicht mit einer Kleb- masse in Berührungs kommen können. Durch Einwirkung von Druck und Hitze wird nun das Verstärkungsmaterial mit dem Futterge webe verklebt, indem z. B. der ganze Kragen in die Bügelpresse gebracht wird. Der fertige Kragen besteht nun aus miteinander vernäh tem Ober- und Unterstoff und einer längs mindestens eines Randes mit denselben ver nähten Verstärkungseinlage, welche mit beiden Hemdstoffen nicht verklebt ist und sieh somit gegenüber diesen verschieben kann, soweit es die Nähte zulassen. 'Hit diesem Verfahren wird ein verstärkter Kragen erzeugt, der die Vorteile des herge brachten weichen Kragens mit den Vorteilen des halbsteifen Kragens vereinigt. Alle so hergestellten Wäscheteile werden in der Haus- haltungswäsehe bei einer Waschtemperatur von etwa 70-120 C (kochendes Wasser) voll ständig elastisch und ermöglichen dadurch ein gutes Auswaschen resp. Reinigen der ver schmutzten Stellen ohne aussergewöhnlich starkes Reiben. Beim nachträglichen Bügeln bei Temperaturen von etwa 100-130 C wer den die durch das Waschen aufgelösten Kleb stellen wieder vereinigt, und die ursprüng liche schmiegsame bis steifelastische Beschaf fenheit wird wieder erreicht. Durch entsprechendes Ausschneiden der Einlage an den Umfaltstellen von Kragen und Manschetten kann eine stellenweise weichere und das Umfalten erleichternde Partie er reicht werden. Ebenso können au.eh eventuell andere Teilstücke durch mehrfaches Einlegen der Einla.gematerialien entsprechend ver stärkt resp. stärker versteift werden. Selbstverständlich kann die Klebschicht auf das Verstärkungsmaterial auch nur stel lenweise aufgetragen werden. Als Ober- bzw. Unterstoff können die verschiedensten Textil gewebe aus Natur- und Kunstfaser in Be tracht kommen, wobei der Futterstoff diesem Aussenstoff stets möglichst ähnlich sein soll, mit der Ausnahme, dass er stärker bzw. dicker gehalten sein kann. Das beschriebene Verfah ren kann zur Herstellung verstärkter Teile von Kleidern- und Wäschestücken irgendwel cher Art aus der gesamten Herren- und Damenbekleidungsindustrie verwendet wer den.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Verstärkter Kleidungs- bzw. Wäscheteil mit einer obern und einer untern Aussenlage aus einem Textilgewebe und wenigstens einer Verstärkungseinlage aus zwei miteinander mindestens teilweise verbundenen Schichten, dadurch gekennzeichnet, :dass von:den Ver stärkungsschichten die eine ein Futterstoff aus einem Textilgewebe und :die andere ein filzartiges Fasergefüge ist, das mit dem Fut terstoff mittels einer thermoplastischen Kleb schicht verklebt ist, während es auf seiner andern Seite. klebeisolierend imprägniert ist.II. Verfahren zur Herstellung eines ver stärkten Kleidungs- bzw. Wäscheteils nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass ein filzartiges Fasergefüge mindestens auf einer Seite mit einer Lösung von Acetyl- eellulose, Weichmachungsmittel und Farb stoffen imprägniert und getrocknet, dann auf der andern Seite mit einer thermoplastischen Klebschicht versehen und mit dieser Seite mit dem Futterstoff zusammengelegt wird, wo nach diese beiden Lagen mit der obern und untern Aussenlage mindestens längs eines Randes vernäht werden und die beiden innern Lagen durch Einwirkung von Druck und Hitze miteinander zu einer Verstärkungsein lage verklebt werden. UNTERANSPRÜCHE 1.Kleidungsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungsschicht aus Polyamiden besteht. 2. Kleidungsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungsschicht aus einem Cellulosederi vat besteht. 3. Kleidungsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungsschicht aus Zellwolle besteht. 4. Kleidungsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungsschicht aus einem Gemisch von Polyamiden, Zellwolle und Cellulosederivaten besteht. 5.Kleidungsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungsschicht thermoplastische Fasern enthält. 6. Kleidungsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die thermopla stische Klebschicht einen Erweichungspunkt von 50-160 C hat und nicht wasserlöslich ist. 7. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die thermoplasti sche Klebschicht durch Imprägnieren aufge bracht wird. B. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die thermoplasti sche Klebschicht durch einseitiges Bestreichen aufgebracht wird. 9. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungssehieht mit Naturkautschuk vor imprägniert wird. 10.Verfahren nach Patentansprueb II, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungssehieht mit einer Kunstgummi masse vorimprägniert wird. 11. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungsschicht mit einer Dispersion eines thermoplastischen Stoffes vorimprä gniert wird. 12. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die filzartige Verstärkungsschicht mit einer Lösung eines thermoplastischen Stoffes vorimprägniert wird. 13. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass als thermopla stischer Klebstoff ein weichgestellter Cellu loseester verwendet wird. 14. Verfahren nach Patentanspruch Il, dadurch gekennzeichnet, dass als thermopla stischer Klebstoff ein Celluloseäther verwen det wird. 15.Verfahren nach Patentansprtuch II, dadurch gekennzeichnet, dass als thermopla- stiseher Klebstoff eine Polyvinylverbindung verwendet wird. 16. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass als thermopla- stischerKlebstoff ein Polymerisat eines Acryl- säureesters verwendet wird. 17. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass als thermopla- stiseher Klebstoff ein Misehpolymerisat ver wendet wird.18. Verfahren nach Patentansprtieh 1I, dadurch gekennzeichnet, dass als thermopla stischer Klebstoff ein Styrolpolymerisat ver wendet wird. 19. Verfahren nach Patentansprtieh 1I, dadurch gekennzeichnet, dass das filzartige Fasergefiige thermoplastische Fasern enthält. 20.Verfahren nach Patentanspruell 1I, dadurch gekennzeichnet, dass das filzartige Verstärkungsmaterial mit einer Nitroeellulose vorimprägniert wird. 21. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei doppelschichtige Verstärkungseinlagen zwi schen den Aussenlagen eingenäht werden. 22. Verfahren nach Patentansprueh II, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlage an Umfaltstellen mindestens teilweise ausge schnitten wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH319919T | 1956-12-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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CH319919A true CH319919A (de) | 1957-03-15 |
Family
ID=4497798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH319919D CH319919A (de) | 1956-12-15 | 1956-12-15 | Verstärkter Kleidungs- bzw. Wäscheteil und Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH319919A (de) |
-
1956
- 1956-12-15 CH CH319919D patent/CH319919A/de unknown
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