Verfahren zur Entfettung von fetthaltige Zellen enthaltenden Knochen. Das Entfetten von Knochen ist eine häu fig und in grossem Massstab ausgeführte industrielle Operation. Zweck dieser Opera tion ist .erstens, eine möglichst grosse Menge Fett in einer verkäuflichen Form und, so weit es die gewünschte Qualität zulässt, auf möglichst wirtschaftliche Weise zu extrahie ren, und zweitens, ein entfettetes Knochen material m1 erzeugen,
das einen möglichst ge ringen Gehalt an Fett und organischen Ver unreinigungen aufweist und aus welchem Leime und Düngemitte=l von hoher Qualität hergestellt werden können. Die Entfettung wird im allgemeinen nach drei Verfahren ausgeführt., nämlich mittels des Trockenver fahrens, des Nassverfa.hrens und der Extrak tion mit Lösungsmitteln. Diese Verfahren sind insbesondere mit den im nachstehenden erwähnten '.Nachteilen behaftet.
Beim Trockenverfahren werden die Kno- ehen in Gegenwart von heissem Fett während einer Dauer von bis zu 4 Stunden erhitzt. Dabei besteht die Gefahr, dass sich das Fett verfärbt. und dass das in den Knochen, Seh nen und der Knochenhaut- enthaltene Kolla gen stark schädigenden Wirkungen unter worfen. wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass eine grosse Menge Fett in den Knochen zurückbleibt, die selten kleiner als 8 % des Gewichtes der behandelten Knochen ist.
Beim Nassverfahren werden die Knochen, mit oder ohne vorgängiger Erhitzung mittels Dampf, in gelinde siedendem Wasser wäh rend einer Dauer von 5-8 Stunden gekocht oder während der gleichen Dauer mit heissem Wasser und Dampf unter Druck digeriert. Beim Kochverfahren unter Verwendung von frischen,
16 % Fett enthaltenden Metzgerei- knochen wenden im allgemeinen etwa 10 1/o Fett extrahiert, während das restliche Fett in den Knochen zurückbleibt.
Bei längerem Kochen ist das Kollagen nachteiligen Wir kungen ausgesetzt. Auch die Qualität des Fettes wird durch das längere Erhitzen nach teilig beeinflusst. Beim Digerierverfahren wird eine etwas höhere Ausbeute an Fett erzielt, hingegen ist die Schädigung :des Kol lagens etwas grösser als beim Trockenverfah ren.
Die aus nach dem Nassverfa:hren behan delten Knochen hergestellten Leime und Kno chenmehle weisen eine geringere Qualität auf als diejenigen, die aus durch Lösungsmittel- extrakbion behandelten Knochen erhalten wer den.
Die weitestgehende Fettextraktion gelingt beim Extraktionsverfahren mittels Lösungs- mitteln, bei welchem die Knochen, ge-#vöhnlich nach vorgängiger Zerkleinerung, der Einwir kung des heissen Dampfes eines organischen Fettlösungsmittels unterworfen werden,
wobei das extrahierte Fett und der kondensierte Lö- sungsmitteldampf in Destillierkolben abge lassen werden und das Fett durch Abdestil- lieren des Lösungsmittels gewonnen wird, während der Dampf des Lösungsmittels durch Wasserdampf aus den Knochen herausgetrie ben wird.
Bei Anwendung dieses Verfahrens, für dessenArwsfüh'runo1 beispielsweise 22 Stun den erforderlich sind, kann die Fettausbeute aus- einem Ansatz von Metzgereiknochen, die einen Fettgehalt von 16<B>%</B> aufweisen, bis zu 15 % betragen.
Die Hauptnachteile dieses Ver fahrens beruhen auf den hohen Kapitalkosten der erforderlichen Anlage und den hohen Kosten des für ihren Betrieb erforderlichen Brennstoffes, der Feuergefahr und der Toxi- tätder verwendeten Lösungsmittel, den nach teiligen Wirkungen des langen Erhitzens auf das Fett und das entfettete Knochenmaterial und der Verunreinigung durch die Lösungs mittel.
Alle diese Verfahren werden diskonti nuierlich ausgeführt, wobei sowohl die Kno ehen als auch das Fett während längerer Dauer der Hitze ausgesetzt werden, wodurch die oben erwähnten nachteiligen Wirkungen hervorgerufen werden, während anderseits infolge der diskontinuierlichen Ausführung und der langen Dauer der Wärmebehandlun gen die Kosten dieser Verfahren hoch sind.
Die vorliegende Erfindung fusst auf der Erkenntnis, dass, wenn man Stücke aus fett haltigen Knochen, in denen sich Fettzellen vorfinden, in Gegenwart einer Flüssigkeit, wie z. B. Wasser, der Einwirkung von sich wiederholenden kräftigen Schlägen oder Stö ssen derart unterwirft, dass die Schläge bzw.
Stösse durch die Flüssigkeit hindurch auf die Knochenstücke, welche Fett in den Zel len enthalten, übertragen werden, die Mem branen, welche die Fettzellen, in denen der grösste Teil des Fettes enthalten ist, schützen, zum Bersten gebracht werden können, so dass das Fett in Freiheit gesetzt wird und mit dem Wasser eine Suspension bildet, aus wel cher das Fett leicht gewonnen werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die oben an geführten Mängel und Nachteile der bekann ten Verfahren der Knochenentfettung zu be heben.
Das erfindungsgemässe. Verfahren zum Entfetten von Knochen ist somit dadurch ge- kennzeichnet, dass man Knochenstücke der Einwirkung von mittels einer Flüssigkeit übertragenen mechanischen Schlägen solcher Stärke und Frequenz unterwirft, dass die Membranen der fetthaltigen Zellen zum Ber sten gebracht werden und Fett aus diesen Zellen befreit wird, wobei das Knochenmate rial gleichzeitig zt1 Partikeln zerkleinert. wird, deren Grösse die Zellengrösse übersteigt, dass die Flüssigkeit 'in einer Menge zur Anwen dung gelangt,
welche mindestens das Drei fache des Knochengewichtes ausmacht und dass anschliessend das Fett. aus dem erhalte nen Gemisch entfernt wird.
Als Ausgangsmaterial werden zweckmässig bereits zerkleinerte Knochen veiivendet. Die Knochenstücke werden wie gesagt in ein und derselben Operation der Einwirkung der da3 Bersten der Zellmembranen bewirkenden Schläge unterworfen und gleichzeitig weiter zerkleinert, beispielsweise indem die Kno chenstücke zusammen mit Wasser durch eine Schlagmühle mit. rasch rotierenden Schlag organen hindurchgeführt werden.
Durch die Kombination dieser beiden Einwirkungen in ein und derselben Operation wird das Ent fetten der Knochen erleichtert, da das Fett sich natürlich leichter aus kleinen als aus grossen Stücken extrahieren lässt. Es ist in diesem Zusammenhaug besonders hervorzu heben, dass dabei die Knochen nicht - wie bei gewissen bekannten Verfahren - zu Par tikeln von angenähert Zellengrösse zerkleinert werden. Beim vorliegenden Verfahren genügt es vollauf, wenn die aus der Mühle austreten den Knochenbruchstücke eine Grösse von bei spielsweise bis zu 0,63 cm aufweisen.
Das Platzender Zellen wird nicht. durch die Zer kleinerung hervorgerufen, sondern durch die Wirkung der Schläge, die durch das Wasser hindurch auf die Knochenstücke übertragen werden.
Die Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist nicht an eine bestimmte Appa ratur gebunden. Es wurde jedoch gefunden, dass es zweckmässig ist., das vorliegende Ver fahren so durchzuführen, dass man die rohen Knochen, die vorzugsweise zuerst züi Stücken von 2,5-5 cm Grösse zerkleinert worden sind, zusammen mit Wasser, vorzugsweise kaltem Wasser, und zwar vorzugsweise dem -1,5- bis 30fachen der Knochenmenge,
in eine Schlag mühle mit rasch rotierenden Schlagorganen einführt und das noch weiter zerkleinerte Knochenmaterial und das Wasser durch ein oder mehrere Gitter in ein vorzugsweise kal tes Wasser enthaltendes Abscheidergefäss ab lässt, wobei das Knochenmaterial durch das Wasser absinken gelassen und auf mechani schem Wege, beispielsweise mittels einer Se.hnecke, vom Boden des Abscheiders weg geführt wird.
Das<I>sich</I> auf der Wasserober- f,'ä.ehe abscheidende Gemisch aus Fett und Wasser kann in beliebiger Weise, beispiels weise durch überlaufenlassen über einen (''berlauf, weggeführt werden. Das Fett kann dann. vom Wasser abgetrennt werden.
Der Vorteil der Verwendung einer Sehla- mühle besteht darin, dass das Verfahren kon tinuierlich ausgeführt werden kann.
Bei der Untersuchung des aus dem Ab scheidergefä.ss weg-,geführten Knochenmate rials kann man feststellen, dass die im Innern der Knochenstücke vorhandenen Fettzellen ,eborsten sind und dass das Fett praktisch v ollständig daraus entfernt ist.
Die durch das Wasser übertragenen Schläge, deren Wir kung die Knochenstücke unterworfen werden, schleudern offenbar das Fett mit Gewalt aus den Knochenzellen, so da.ss dieses Fett im Wasser suspendiert wird und nicht an den Knochenstücken haftenbleibt. Die durch die Wirbelbewegung in der Mühle hervorgerufene auswaschende Wirkung des MTassers begün stigt die Entfernung des an den Knochen- stücken haftenden Fettes.
Es wurde festgestellt, dass bei Verwen dung von rohen, grob zerkleinerten Knochen mit einem Fettgehalt von 12-20 % das durch die Sehneeke aus dem Abscheidergefäss weg geführte nasse Knochenmaterial im allge- meinen nur noch 3-5 % Fett,
bezogen auf das Trockengewicht des behandelten Kno- ehenmat.erials, enthält.
Der grössere Teil dieses restlichen Fettes lässt sieh mit Leichtigkeit vom Knochenmate- rial abtrennen und mittels einer oder mehre rer einfacher und ähnlicher Behandlungen, die noch beschrieben werden, isolieren.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird vorzugsweise, kontinuierlich ausgeführt, in dem die Knochenstücke und die Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, kontinuierlich in die Schlagmühle eingeführt und das zerkleinerte Knochenmaterial und das Wasser kontinuier lich daraus abgelassen werden, während das entfettete Knochenmaterial kontinuierlich aus dem Abscheidergefäss weggeführt und das sich auf der Oberfläche des Wassers abschei dende Fett kontinuierlich von dieser Ober fläche abgelassen wird.
Das aus dem kaltes Wasser enthaltenden Abscheidergefäss weggeführte Knochenmate rial kann in einem andern Abscheidergefäss, das heisses Wasser enthält, durch welches das Knochenmaterial auf den Boden des Abschei- ders sinken gelassen wird, weiterbehandelt werden.
Das sich am Boden des Abscheiders ansammelnde Knochenmaterial kann durch eine Schnecke weggeführt werden, während das sich auf der OberfIäehe des Wassers ab scheidende Fett gesondert weggeführt werden kann.
Um eine maximale Fettextraktion zu er zielen und ein. Knochenmehl der gewünschten Teilchengrösse zu erhalten, ist es zweckmässig, für jede Knochenart die optimale Zeit zu be stimmen, während welcher die Knochenstücke der Schlagbehandlung in Gegenwart von Wasser unterworfen werden müssen.
Die gün stigste Behandlungsdauer hängt von der Her kunft und der Beschaffenheit der Knochen, beispielsweise vom Fettgehalt, vom Alter, von der Härte und der Tierart, von welcher die Knochen stammen, und vom Zweck, welchem das entfettete Knochenmaterial dienen soll, ab und beträgt' vorzltgsweise nur einige Se kunden.
Das für die Durchführung der Schlagbe handlung verwendete Wasser weist vorzugs weise eine solche Temperatur auf, dass das in Freiheit gesetzte Fett nicht schmilzt, da das- Schmelzen des Fettes dessen Abtrennung vom festen Material erschweren würde. Ausserdem ist natürlich im allgemeinen die Qualität des erhaltenen Fettes um so besser, je tiefer die Temperatur des Wassers ist.
Die Dauer der Schlagbehandlung in Gegen wart von Wasser kann sehr kurz sein und wird im allgemeinen höchstens 10 Sekunden betragen, damit auch dann, wenn heisses Wasser verwendet wird, die Produkte prak tisch keinen Schaden erleiden. Bei den her- kömmliehen Ifeissaufschlussbehandlungen hin gegen belief sich die Behandlungsdauer nur mehrere Stunden.
Ferner ist die bevorzugte Teilchengrösse beim erfindungsgerriässen Ver fahren viel grösser als bei den bekannten Ver fahren, was zur Folge hat, da.ss die Readsorp- tion von geschmolzenem Fett an die entfette ten Produkte erheblich vermindert wird.
Im folgenden sind einige Ausführungsbei spiele des Verfahrens nach der Erfindung an Hand der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtungen beschrieben.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer für eine erste Ausführungsform des Verfahrens geeigneten Anlage in einer ein fachen Form.
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung einer Anlage für eine andere Ausführungs- form des Verfahrens mit Ab.5cheidern für warme und kalte Flüssigkeit, und Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer Anlage für eine dritte Ausführungs form des Verfahrens.
Bei der Anlage gemäss Fig. 1 werden die zu entfettenden Knochen, die vorzugsweise zuerst mi Stücken von z. B. 2,5-5,1 cm grob zerkleinert werden, kontinuierlich in den Einlass 1 einer Schlagmühle 2 eingeführt, ir_ welcher die Knochenstücke in Gegenwart von durch das Rohr 3 zugeführtem Wasser, das in der Mühle in rasche Bewegung versetzt wird, zerkleinert werden.
Besonders geeignet ist eine Schlagmühle vom Typ Christy und Norris Nr. 2i/, die an. ihrem Auslass mit Sieben von 6,35 mm Maschenweite ausgestat tet ist, mit einer Geschwindigkeit von 2500 Umdrehungen pro Minute rotiert und fort laufend mittels einer (nicht gezeichneten) Pumpe mit kaltem Wasser von z. B. 15 C in einer Menge von 1820 Litern pro Stunde bespült wird. Ausgezeichnete Resultate wer den erzielt, wenn diese Mühle kontinuierlich mit den grob zerkleinerten Knochen mit. einer Geschwindigkeit von 406 kg pro Stunde ge speist. wird.
Die Siebe sind unter Berücksic-htiguno der Beschaffenheit der Knochen so zu wäh len, dass die grösseren Knochenstücke so lange genug in der Mühle verbleiben, bis die das Fett einschliessenden Membranen geborsten sind, während gleichzeitig die entfetteten Knochenstücke jener Grösse, die sich für die Leimfabrikation oder eine andere nachträg liche Behandlung eignet, das Sieb passieren können. Es ist zu beachten, dass für gewisse Zwecke allzu feines Knochenmaterial unge eignet ist.
Das gemahlene Knochenmaterial und das Wasser werden durch das Rohr 4 in ein Ab- scheidergefäss 5 abgelassen, das einen geneig ten Boden 6 aufweist und kaltes Wasser von z. B. 15 C enthält, durch welches das Kno chenmaterial absinkt. Das entfettete Kno- chenmaterial wird mittels einer Förder- schnecke 7 kontinuierlich abgeführt.
Das Fett scheidet sich in Form eines an die Ober fläche des kalten Wassers steigenden Gemi sches bzw. einer Dispersion aus Fett und Wasser ab und wird kontinuierlich entfernt, indem es über einen Überlauf 8 ablaufen ge lassen wird, wobei das Schaufelrad 9 das Fett vom Knochenmaterial fernhält. Das überschüssige kalte Wasser, das ebenfalls etwas Fett enthält, wird durch das Rohr 10 abgelassen.
Wird das abgetrennte Gemisch aus Fett und Wasser auf etwa. 94-98 C erhitzt und setzen gelassen, so scheidet sich das Fett als obere Schicht vom Wasser sauber ab und kann leicht abgetrennt werden. Die untere, das heisst die Wasserschicht, enthält nur wenig Fett., das, wenn gewünscht, in bekannter Weise zizrüekgewonnen werden kann. Es setzt. sieh jedoch etwas feste Substanz ab, haupt sächlich proteinartiger Natur, die isoliert werden kann.
Bei Verwendung von grob zerkleinerten Metzgereiknochen mit einem Fettgehalt von 15% weist das nass zerkleinerte, durch die Schnecke 7 aus dem Abscheider 5 abgeführte Knochenmaterial einen Fettgehalt von nur 3 bis 5 % auf, bezogen auf das Trockengewicht der Knochen.
Das Knochenmaterial kann auf verschiedene Arten einer weiteren Behand lung unterworfen werden, um eine zusätzliche Ausbeute an Fett zu erzielen, beispielsweise in der nachstehend beschriebenen Weise.
Die Anlage gemäss Fig. 2 weist zu diesem Zweck ein zweites Abseheidergefäss 11 auf, das ähnlich wie das Gefäss 5 ausgestattet ist, mit der Ausnahme, da,ss es heisses Wasser ent hält, welches mittels durch das Rohr 14 zu geführten Wasserdampfes vorzugsweise auf einer Temperatur von 70-95 C gehalten wird. Das durch die Förderschnecke 7 aus dem Gefäss 5 abgeführte Knochenmaterial fällt in das heisse Wasser und sinkt durch dieses auf den Boden 12 des Gefässes 11 ab, von wo es erneut mittels einer Förderschnecke i 3 weggeführt wird.
Es hat sich ass vorteil haft erwiesen, das Knochenmaterial an der Stelle oder in der Nähe der Stelle, wo es über den Spiegel des heissen Wassers im Gefäss 11 emporgefördert wird, mit durch dass Rohr 15 zugeführtem heissem Wasser von z. B. 70 bis p0 C in der Förderschnecke zu besprühen. Das Gefäss 11 ist vorzugsweise derart ange ordnet und die Geschwindigkeit der Förder- schnecke so eingestellt, dass das Knochenmate rial während etwa 2 Minuten mit dem heissen Wasser in Berührung bleibt.
Eine weitere Menge Fett scheidet sich in flüssiger Form auf der Oberfläche des heissen @Vassers ab, von wo es durch Ablaufenlamen über den Überlauf 17 abgeführt wird, wäh rend das Schaufelrad 16 das Fett vom Kno chenmaterial fernhält. Das überschüssige heisse Wasser wird mittels des Rohres 18 aus dem Abscheidergefäss 11 abgeführt.
Es wurde gefunden, dass die Fettgewin- nung weiter verbessert und der Fettgehalt dein gemahlenen Knochenmaterial noch weiter entzogen werden kann, indem das Knochen material im Abscheidergefäss 11 während kurzer Zeit mit dem heissen Wasser kräftig durchgerührt wird, bevor es sich setzt und aus dem Abseheidergef'äss 11 abgeführt wird.
Für diesen Fall ist es zweckmässig, mehrere Abseheidergefässe 11 zu verwenden, in welche das Material aus dem Abscheidergefäss nacheinander abgelassen werden kann, wobei das Knochenmaterial in jedem Abscheider y or dem Absinken im Wasserdurcheinander gewirbelt und, nachdem es sich gesetzt hat, vom Abscheidergefäss 5 dem nächsten Ab- scheider zugeführt wird.
Durch das Rohr 10 bzw. die Rohre 10 und 18 abgelassenes Wasser kann zur Entfernung ,von noch vorhandenem Fett über Abscheider geleitet und mittels einer nicht gezeigten Pumpe zusammen mit frischem Wasser nach der Schlagmühle 1 bzw. durch das ,Rohr 15 zum Abscheidergefäss 11 zurückgeführt wer den.
Gemäss Fig. 3 wird das aus dem Abschei- dergefäss 5 geförderte entfettete Knochen material zusammen mit kaltem Wasser durch das Rohr 19 in eine ZentrifLugalpumpe 20 ge führt, um im Knochenmaterial verbliebenes blutiges Material: sowie weitere Spüren von Fett zu entfernen.
In diesem Fall wird das Material von der Pumpe 20 durch das Rohr 21 in ein nicht gezeichnetes zweites, dem Ab scheidergefä.ss 5 ähnliches, kaltes Wasser ent haltendes Abscheidergefäss abgelassen, in wel chem eine weitere Menge Fett in Form einer auf dem Wasser schwimmenden Dispersion abgegeben wird und aus welchem ein zerklei nertes Knochenmaterial abgeführt wird, des sen Fettgehalt etwas kleiner ist als derjenige des aus .dem Abscheidergefäss 5 abgelassenen Knochenmaterials.
Dieses Knochenmaterial kann anschliessend in einem heisses Wasser enthaltenden Abseheidergefäss 11 gemäss Fig. 2 behandelt werden, wobei eine weitere kleine Menge Fett gewonnen wird und das anfallende Knochenmaterial einen Fettgehalt von 1-2 O/o aufweist.
Statt das Knochenmaterial vom Abschei- dergefäss 5 durch eine Zentrifugalpumpe zu führen oder zusätzlich zu dieser Operation, kann man es in einer oder mehreren hinter- einandergeschalteten Schlagmühlen, die von gleicher Art sein können wie die oben be schriebene, oder eine andere geeignete Kon struktion aufweisen können, einer bzw. meh reren weiteren Behandlungen mit kaltem Wasser unterziehen.
Wenn jedoch das Kno chenmaterial in mehr als einer Schlagmühle behandelt werden sollt, so müssen die in der ersten Mühle bzw. die in den der letzten vor geschalteten Mühlen verwendeten Siebe grö ber sein als oben angegeben, das heisst z. B. eine Maschenweite von etwa<B>1,27</B> cm aufwei sen, um zu verhindern, da.ss Glas entfettete Knochenmaterial allzu fein wird.
Im allge meinen ist es jedoch vorzuziehen, das Kno chenmaterial nach jeder Behandlung in der Mühle einer Behandlung in einem kaltes )\Tasser enthaltenden Abseheidergefäss rund schliesslich einer Behandlung in einem Ab- scheidergefä.ss mit heissem Wasser zu unter werfen.
Es wurde festgestellt, .dass ein gemahlenes Knochenmaterial, welches (nach einmaliger Behandlung in der Mühle) aus dem Abschei- dergefäss 5 abgelassen wurde und, bezogen auf das Tr ockengewieht, einen Fettgehalt vor, 3,6 % aufwies,
nach einer zweiten Behand- lung in der iHühle mit anschliessender Tren nung in einem Abscheidergefäss mit kaltem Wasser einen Fettgehalt von 1,8 % und nach einer dritten Behandlunä einen solchen von etwa 0,
5 % aufwies.
Im folgenden seien die Zahlenwerte einer zweckmässigen Ausführungsform des vorlie genden Verfahrens angegeben.
1524 kg frischer Metzgereiknochen (mit einem Fettgehalt von 15-16 0/0) werden zu Stücken von 2,5-5 cm Grösse zerkleinert und mit einer Geschwindigkeit von 508 kg pro Stunde in eine Mühle vom Typ Christy und Norris, die an ihrem Auslassende mit Gittern von 6,35 mm Maschenweite ausgestattet ist, mit einer Geschwindigkeit von 2400 Umdre hungen pro Minute rotiert und mittels einer Pumpe mit kaltem Wasser, das mit einer Ge- sehwindi,gkeit von 4550 Litern pro Stunde umläuft, kontinuierlich bespült wird,
konti nuierlich eingeführt. Das gemahlene Knochenmaterial und das Wasser werden in das, kaltes Nasser enthal tende Abscheidergefäss abgelassen, von dessen Boden das Material durch eine Förderschnecke kontinuierlich in ein zweites, heisses Wasser enthaltendes Abseheidergefäss abgeführt wird, wobei die Temperatur des Wassers auf 85 C gehalten wird. Aus diesem Gefäss wird das Knochenmaterial,mittels einer Förderschnecke zwecks weiterer Behandlung kontinrrierlicli wieder abgeführt.
Die Versorgung der 1\lühle mit Wasser er folgt. in Form eines Kreislaufes. Der L'ber- schuss an Spuren von Fett und festem Mate rial enthaltendem Wasser, der durch das zum Waschen des Knochenmaterials .auf der bzw. den Förderschnecken und zum Wegschwem- nien des Fettes aLrs dem bzw.
den Abscheider- gefässen verwendete, in die Abseheder gelan gende Wasser bedingt ist, läuft über dia Überläufe ab und wird in Absetzbehälter ge leitet.
Das aus dem ersten Abscheidergefäss abge lassene Knochenmaterial weist einen Fettge halt von 4,4 0/0 (bezogen auf das Trockenge wicht) auf, während das aus dem. zweiten Ab scheidergefäss abgelassene Knochenmaterial einen Fettgehalt von 1,74 0/0 (bezogen auf das Trockengewicht) aufweist.
Die Menge des bei diesem Versuch gewon- nenen Fettes beträgt 12,5 %, bezogen auf das Rohmaterial. Das gewonnene Fett weist durchwegs eine hohe Qualität und ein ausge zeichnetes Aussehen auf.
Die Fettausbeute kann um 2 %, bezogen auf die Knochenmenge, erhöht werden, indem man das Fett. aus dem Bodensatz und dem Gemisch von Wasser und Fett, die in den Absetzbehältern gesammelt werden, zurückgewinnt.
Es hat sich gezeigt, da.ss bei Anwendung des beschriebenen Verfahrens in Gegenwart von kaltem Wasser ein praktisch entfettetes Knochenmaterial erhalten wird, dessen Kol lagen praktisch unzersetzt ist. Nach den bis herigen Verfahren gewonnenes, entfettetes Knochenmaterial weist den Nachteil auf, dass es mindestens teilweise verändertes bzw. zer setztes Kollagen enthält. Aus dem nach dem vorliegenden Verfahren entfetteten Knochen material kann ein Leim von besserer Qualität als bisher erhalten werden.
Das erhal tene entfettete Knochenmaterial erweist sich auch bei dem Herstellung von Düngemitteln als ein höherwertiges Material. Auch das ab geschiedene Fett weist gegenüber demjeni gen,, welches nach bekannten Verfahren der Knochenentfettung erhalten wird, eine höhere Qualität auf.
Der Fettgehalt von nach dem. vorliegen den Verfahren entfetteten Knochen beträgt in jenen Fällen, in denen man mit kaltem Was ser in einem einzigen Abscheider arbeitet, in der Regel weniger als 5 /o. Wird anderseits das Knochenmaterial nach der einmaligen Be handlung mit kaltem Wasser einer weiteren Behandlung mit heissem Wasser unterworfen, \.so beträgt der Fettgehalt des entfetteten Knochenmaterials im allgemeinen weniger als 3,5 /o.
Das erfindungsgemäss erhaltene Fett soll für die Herstellung von Fettsäuren verwen det werden.