Elektrischer Belichtungsmesser.
Den bekannten elektrischen Belichtungsmessern für photographische Zwecke haftet der Nachteil, an, daB mit denselben in der Regel nicht streng die Helligkeit des Auf- nahmegegenstandes, sondern ein Mittelwert gemessen wird, dessen Grosse ausser vom Licht des eigentlichen Aufnahmegegenstandes auch noch vom Licht des Hintergrundes eventuell des Himmels etc., beeinflu¯t wird.
Im allgemeinen sind die üblichen elektrisehen Belichtungsmesser derart geeicht, dass sie beim Messen der BeWleuchtung beim Sonnenstand im Rücken einen recht genauen Wert angeben. Die im Seitenlicht oder gar im Gegenlieht gemessenen BeRiehtungszeiten sind jedoch in der Regel zu klein und m ssen bei Seitenlicht im allgemeinen um 30-50 %, bei Gegenlicht bis zu 300% erhöht werden.
Im Unterschied zum Arbeiten mit modernen Schwarzwei¯-Emulsionen, zufolge deren hohen Beliehtungsspielraum sich Fehler in der Belichtung leichter ausgleichen lassen, ist dies, bei Farbfilmen nicht der Fall. Bei diesen ist eine korrekte Belichtung unerläss- lich. Um die dunkleren Bildteile richtig zu belichten ist dann bei den üblichen elektrischen Belichtungsmessern das Messen sehr peinlich vorzunehmen, ist oft umständlich und erfordert Übung.
Gegenstand der Erfindung ist ein elektricher Belichtungsmesser, bei welchem der besagte Nachtei. 1 der bekannten Belichtungs- messer in hohem Masse beseitigt werden kann.
Zu, diesem Zwecke wird im Sinne der Er- findung'der Anzeigewert des Messinstrumen- tes sowohl, vom Licht innerhalb des Bildwinkels als auch vom Licht ausserhalb des selbenbeeinflusst.
Es Es können z. B. im Belichtungsmesser zwei Photozellen vorgesehen sein, und zwar eine, im folgenden Hauptzelle. genannt, welche dem Licht des, Aufnahmegegenstandes ausgesetzt ist und eine zweite Photozelle, im folgenden Kompensationszölle genannt, die z.
B. mit ihrer. lichtempfindlichen Schicht derart angeordnet ist, dass sie beim waa. g- rechten Halten des Belichtungsmessers schrÏg nach aufwärts gerichtet ist, also Licht vom Himmel erhÏlt, und deren Stromkreis mit dem Stromkreis der ersten Photozelle so verbunden ist, dass die beiden Spannungen ein ander entgegenwirken, das Messinstrument -der bloss von der Spannungadifferenz be- einflusst wird. Vor der Kompensationsphotozelle kann ein Lichtablenkorgan zum Zuführen seitlichen Lichtes zur Kompensations- photozelle vorgesehen sein.
Die Beeinflussung des Anzeigewertes im Sinne der Korrektion kann jedoch aueli mit telbar auf optischem Wege erfolgen, indem beispielsweise durch den Strom der Kompen- sationszelle ein Lichtregler der Hauptzelle beeinflusst wird.
In jedem Fall dieser Ausfuhrungsbeispiele kann die Eichung des Instrumentes so erfolgen, da¯ es bei flacher Beleuchtung, also bei Sonne im R cken, denselben Wert anzeigt, wie ein bisher blicher elektrischer Belich tungsmesser mit nur einer Photozelle.
Der Belichtungsmesser kann jedoch auch mit nur einer Photozelle arbeiten, welcher sowohl das Licht vom Aufnahmegegenstand als aueh da. @ Licht aus einer andern Richtung zugeführt wird.
ITm das Licht aus dieser ändern Richtung der Photozelle zuzuführen, können Liett- brechungsorgane oder Spiegel angewendet werden. Derartige Mittel k¯nnen vor der Kompensationszelle auch dann mit Vorteil angewendet werden, wenn als solche eine besondere Photozelle zur Anwendung kommt.
Vorteilhaft trifft man die Anordnung so, dass der Bildwinkel der Kompensationszölle grosser (z. B. 180¯ oder auch mehr) ist, als der Bildwinkel der dem Aufna. hmegegenstaud zugewendeten, im folgenden Hauptzelle ge- nannten Zelle, u-odureh die Kompensations wirkung dieser Zelle erhöht wird. Werden vor der Kompensationszelle bczw. vor dem kompensierenden Teil der gemeinsamen Zelle lichtbrechende oder zurückwerfende Mittel verwendet, so kann der Bildwinkel durch die entsprechende Bemessung bezw.
Formgebung derselben in bezug auf seine Grosse bestimmt werden..ZudiesemZweck kann die Kompen- sationszelle auch in Form eines Prismas, Halbzylinders oder dergl., ausgebildet, sein.
Einige Ausführungsbeispiele des Belich- tungsmessers nach der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestell.t.
In der Fig. 1 bezeichnet 1 den Tramer der beiden Photozellen, von welchen die Hauptzelle 2 mit dem Bildwinkel a vom Licht des Aufnahmegegenstandes beaufschlagt wird.
Vor der lichtempfindlichen Schicht der Zelle ist eine an sich bekannte Linsenanordnung 3 zum BegrenzendesBildwinkels a vor gesehen.An der Rückseite des Trägers l ist eine zweite Photozelle, die Kompensations zelle4angeordnet,welcherdas zum Kompen sieren gebraucht Licht durch den Spiegel 5 zugeführt wird. Beim Ausf hrungsbeispiel wurde ein Hohlspiegel verwendet, jedoch kann an Stelle desselben auch ein Linsen- system oder ein Lichtbrechungsmittel Anwendung finden.
Auf jeden Fall ist dieses Mittelderartanzuordnen,dassesLichtaus einer solchen Richtung der Photozelle zu führt,welcheausserhailbdesBildwinkels der Hauptzelleliegt. Hierbei ist es ohne Belang, wenn das Lichtbrechun. gsorgan ausserdem auch Licht vom Aufnahmegegenstand, wie im Ausf hrungsbeispiel, der Kompensationszelle zufiihrt.
DieStromkreise der be iden Zellenwerden so geschaltet, dass nur die Differenz der beiden Ströme, welche durch die Photozellen erzeugt werden, den neiger des Me¯instrumentes beeinflusst.
Fig. 2 zeigteineAusführungsform mit nur einer Photozelle, wobei der Teil 6 der Photozelle durch den Bildwinkelbegrenzer 7 Lieht nur vom Aufnahmeobjekt, der obere Teil 8 jedoch Licht nur von der Rückseite und von obenerhält.ZudiesemZweckIst der obère Teil 8 der Photozelle durch den Hohlspiegel 9 gegen den Aufnahmegegen- stand abgeschirmt, wobei das Lieht von rtick watts durch die Öffnung 10 auf den Spiegel fÏllt. Bei dieser Anordnung wirkt das ganze Licht im selben Sinne auf die Anzeigevor- richtung 11.
Eine ähnliche Anordnung mit nur einer Photozelle ist in der Fig. 3 dargestellt. Hier r liegt der Spiegel 12 zum Reflektieren des Lichtes aus der Richtung, welche der Auf nahmevorriehtungabgekehrtist,vorder ganzen Photozelle 14, ist jedoch aus lichtdurchlÏssigem Material hergestellt, so da¯ das vom Aufnahmeobjekt einfallende Licht durch den Spiegel 12 tritt.
Bei der Ausführungsform gemäss der Fig. 4 sind zwei getrennte Photozellen vorgesehen, von welchen die Hauptzelle 15 vor- wiegend ^du, rch das Licht des Aufn, ahmegegenstand'es, die Kompensationszelle 16 nur durch schräg von oben einfallendes Licht be aufschlagt wird. Hierzu kann vor der Zelle 16 ein Spiegel oder ein Lichtbreehungsorgan vorgesehensein. Dem Stromkreis jederPhotozelle istein Drehspulinstrument 17 bezw. 18 zugeordnet, von welchen das eine die Skala 19, das andere einen mit dieser Skala zusam menarbeitenden Zeiger 20 betätigt, welche beide koaxial angeordnet sind.
An Stell, e, der Skala 19 kann ebenfalls ein Zeiger vorgesehen sein, vorteilhaftdann,wenn der Be lichtungsmessermiteinerhalb-odervoll- automatischen photographisehen Kamera zu sammengebaut ist, welche nach dem Koinzi denzprinzip a. rbeitet.
Beiderinden Fig. 5 und 6 dargestell- ten Ausführungsform sind ebenfalls zwei Zellen, und zwar eine Hauptzelle 21 mit dem üblichen BildwinkeTbegrenzer 23 und eine Kompensationszölle 22 vorgesehen.
Der Strom der EompensationezeHle 22 ist einem Drehspulinstrument 24 zugeführt, welches einen vor der Hauptzelle 21 beweglich angeordheten Lichtregler 41 betätigt, also den dem Messinstrument 42 zugeführten Strom der Hauptzelle 21 auf optischem Wege be- einflusst. Mit 25 ist das Gegengewicht der um die Achse 26 des Drehspulinstrumentes 24 sehwingbar gelagerten Blende 41 bezeich- net. Dieses Gegengewicht kann ebenfalls als eine Blende ausgebildet sein, welche mit der Kompensationszölle 22 zusammenarbeitet und bei, starker Bestrahlung der Kompensationszelle 22einUberkompensierendesStromes der Hauptzelle 21 verhindert.
Bei der Ausf hrungsform nÏch der Fig. 7 sind die Stromkreise der Hauptzel'le 43 und der Kompensationszelle 27 an die zweiteilige Drehspule 28 des MeBinstrumentes. 29 derart angeschlossen,dass die durch die beiden Zellen hervorgerufenen Str¯me einander entgegenwirken und die Spule sich entsprechend der Differenz der beiden Ströme verdreht.
Die Fig. 8 zeigt einen BeLichtungsmesser mit einer Hauptzelle 30 und einem Bild winkelbegrenzer 31 für dieselbe, ferner mit einer Kompensationszölle 32 ohne Bild- winkelbegrenzer, welche am Vorderteil des Instrumentes) angeordnetundschrägnach aufwärts gerichtet ist. Dieselbe ist also dem Himmelslicht und dem Seitenlioht ausgesetzt.
Die Schaltung zeigt die Fig. 9. Der Strom der Eauptzelzle 30 betätigt das Messinstrument 33 und der Strom der Kompensations- zelle 32 wird dem Drehspulinstrument 34 zu, geführt. An der Spulenachse 35 ist eine e undurchsichtigeBlende36vorgesehen, die im Beispiel zwischen der Hauptzelle 30 und dem Bildwinkelbegrenzer31liegt. Je mehr Ge genlicht auf die Kompensationszel'le 32 fällt, um so mehr wird durch die Blende 36 die Hauptzelle 30 abgedeckt.
Die Fig. 10 zeigt die Schaltung für einen Belichtungsmesser nach der Erfindung, bei welchem die zwei Zellen 37 und 38 ber eine an sich bekannte Widerstandsschaltung 39 auf ein gemeinsames'Messinstrument 40 ar beiten,welches die Differenz der Spannungs- abfälle an den einander paraRlel geschalteten Widerständen 39 misst.
Die beschriebenen Belichtungsmesser k¯nnen in der üblichenWeise als ein Instrument für sich gebaut werden, sie k¯nnen jedoch auch in halbautomatischenodervollautoma- tischenphotographischenKameras Anwendung finden.