CH221012A - Verfahren zur Herstellung von Cellulosemehlen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cellulosemehlen.

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CH221012A
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Description


  



  Verfahren zur Herstellung von Cellulosemehlen.



   Versuche, Cellulose durch mechanische Einwirkungen allein in   Mehlform    zu   über-    ffihren, haben keine   befriedigenden Ergeb-    nisse   geliefert. Hingegen können die Cellu-    losefasern leicht dadurch mehr oder weniger   weitgehend zerstört werden, dass    das Material einer intensiven Behandlung mit Säuren unterworfen wird. Diese Möglichkeit ist seit langem bekannt und wird technisch ausgenutzt, um Mischgewebe von der Baumwolle (= Cellulose) zu befreien   (Karbonisierver-    fahren).



   Die bei der Einwirkung von Säuren auf Cellulose entstehenden strukturlosen wasserunlöslichen Produkte sind jedoch nicht mehr Cellulose und verhalten sich in chemischer und physikalischer Beziehung anders als diese. Sie werden   mit"Hydrocellulose"be-    zeichnet und als zerreibliche Massen von sandiger bis   strassenstaubähnlicher    Beschaffenheit beschrieben, die gegen heisse Säuren und Alkalien sehr widerstandsfÏhig sind, nicht reduzierend wirken und sich leicht in heiBer 1% iger Kalilauge l¯sen. Dieses Verhalten erklärt sich daraus, da¯ es sich bei den   Hydrooellulosen    nicht um   Abbau-son-    dern um Reversionsprodukbe der Cellulose handelt.



   Im ¯brigen besitzt   Hydrooellulose    im Gegensatz zur Cellulose ein nur sehr geringes   Flüssigkeitsaufsaugungsvermögen    und verhält sich in sonstiger physikalischer Be  ziehung    sehr ähnlich wie Ton ; zum Beispiel schlamm sie in Wasser sehr dicht zusammen und bildet dann zähe,   nahezu wasserundurch-      lässige    Schichten.



   Aus allen diesen Gründen ist Hydrocellulose zum Beispiel weder als   Aufsaugungs-    mittel noch als Puder geeignet.



   Bei der Berührung mit Säuren werden die   Cellulosefasem.    schon langer Zeit vor ihrem Zerfall schon derart   mürbe und brüchig, dass    sie nach Auswaschung und Trocknung in entsprechend scharf wirkenden Mahlvorrichtungen, wenn auch nicht vollständig, so doch in einem für manche Zwecke ausreichenden Masse   zerrieben werden können. Demgemäss    gewonnene Mehle sind Mischungen aus  Hydrocellulose und aus Faserbruchst cken bestehender Cellulose und verhalten sieh dementsprechend, das heisst schon   iinstiger    als Hydrocellulose.



   Das zu lösende technische Problem bestand darin, die den genannten Verwendungszwecken hinderliehe Faserstruktur der   Cella-    lose weitgehend oder vollkommen zu   beseiti-    gen, ohne das Ausgangsmaterial im übrigen wesentlich zu verändern.



   Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Cellu   losemehlen, welches dadurch gekennzeichnet    ist, dass Cellulose mit verdünnter Saure behandelt wird, bis die Cellulosefasern in feuchtem Zustand bis zum Verlust ihrer Fa  serstruktur    zerreibbar geworden sind, und dass die so behandelte Cellulose vermahlen wird.



   Naeh dem Verfahren hergestellte Cellulosemehle eignen sich zum Beispiel als Träger und Verdünnungsmittel von Medikamenten, pharmazeutischen PrÏparaten, Geschmacks- und   Geruchsstoffen    in Tablettenoder Pulverform, als Puder, sowie zu ver  schiedenartigen technischen Zwecken.   



   Die Cellulosefasern k¯nnen schon nach verhältnismässig sehr kurzer Säureeinwirkung, wofür insbesondere Mineralsäuren wie z. B. SalzsÏure, Schwefelsäure   schweflige    SÏure und Salpetersäure in Betracht kommen, praktisch vollkommen zerrieben werden, wenn die Mahlung in feuchtem Zustand vorgenommen wird.



   Im Optimalfall genügt beispielsweise ein nur 60 Sekunden langes Verweilen der Cellulose in 6%iger SalzsÏure bei 100¯ C, um ihre Fasern in feuchtem, gequollenem Zustand   zerreiblich    zu machen. DaB es sich hierbei weniger um chemische Veränderungen der Cellulose als um Lockerung ihres   physi-    ka-lichen Gefüges handelt,   ergibt sich-ab-    gesehen von der Kürze der notwendigen Behandlungsdauer-aus der Tatsache, dass die Ber hrung der Cellulose mit siedender 6 % iger Salzsäure von 60 Sekunden sogar auf diejenige Zeit (weniger als 10 Sekunden) abgekürzt werden kann, die notwendig ist, um den Stoff vollständig zu   durchtränken wenn    sofort anschliessend eine Neutralisation der aufgesogenen Säure, z.   B.    mit Sodal¯sung. vorgenommen wird.

   Demnach wird durch den   Neutralisationsvorgang    das Entstehen des die Zerreibung der Fasern   ermögliehenden    feuchten Zustandes der Cellulose unterst tzt.



   Durch die angegebene Behandlung wird die Cellulose in physikalischer Beziehung nur wenig und in chemischer Beziehung praktisch  berhaupt nicht verändert.



   Im übrigen zeichnet sich eine mit SÏure behandelte Cellulose dadurch aus, dass sie bei Trocknung, ohne dass vorher eine   Zerreibung    der feuchten Fasern stattgefunden hat, in einen dem unbehandelten trockenen Aus   gangsmaterial ähnlichen Zustand gelangt,    der eine weitgehende Zerst¯rung der Fasern durch mechanische Mittel aussehliesst.

   Selbst dann, wenn die SÏurebehandlung der Cellulose durch stärkere   Iionzentration    der Säure, längere Einwirkungsdauer und gegebenenfalls höhere Temperaturen 30-bis 35mal in  tensiver    gestaltet wird, als notwendig wäre, um die Fasern in feuchtem Zustand voll  ständig zerreiblich zu machen, wenn    zum Beispiel mit dreimal stärkerer SÏure zehnmal lÏnger bei 100¯ C gekocht wird. liefert die    Mahlung des Materials in getrocknetem Zu-    stand in Scheibenm hlen noch keine faserfreien Mehle.



   Demgegen ber kann das vorliegende Verfahren so ausgeführt werden, dass die Säure  bchandlung    der Cellulose bedeutend weniger intensiv gestaltet wird, als notwendig wäre, um eine hinreichende Zerstörung der Fasern   durch    Vermahlung in trockenem Zustand zu ermöglichen, und dass das mit SÏure   vorbe-    handelte Material feucht vermahlen wird, wenn eine   vollständige oder wenigstens weit-    gehende Zerst¯rung der Faserstruktur der Cellulose erreicht werden soll.



   Wie angegeben, können unter der Einwirkung 6%iger SalzsÏure bei 100¯ C die   Cellulosefasern sehon naeh    60 Sekunden in feuchtem Zustand zerreibbar werden. Dieser Optimalfall ist aber in der Regel nur bei technisch reiner, das   heiBt"weichgekochter"    und gebleichter   Sulfitcellulose    gegeben. Um weniger   weich-oder"hartgekochte"lignin-    oder gar harzhaltige   Sulfitcellulosen,    Natroncellulosen, andere Cellulosen oder cellulosereiche Materialien wie Baumwolle, Flachs, Bast, Stroharten usw. in den gleichen Zustand zu bringen, muss die Säurebehandlung unter Umständen bis zu zehnmal intensiver gestaltet werden, das heisst statt   1    Minute muss 6 % ige Salzsäure bei 100   C bis zu 10 Minuten lang einwirken.

   Auch spielt dabei selbstverständlich das Rohmaterial eine Rolle, aus dem die Cellulose gewonnen worden ist, und   schliess-    lich   auch deren Verteilungszustand ;    so ge  langt lockere    Cellulose, z. B.   Zellstoffwatte,    schneller in den bei   Feuchtvermahlung    zer  reiblichen    Zustand als starke   Zellstoffpappe.   



   Da bei der erfindungsgemässen Behandlung gro¯er Cellulosemassen es einerseits schwierig ist, die Konzentration der Saure, die Temperaturen und Reaktionszeiten in allen Teilen des Stoffes genau gleich zu halten, und grosse Mühlenaggregate erfahrungsgemäB nieht den Wirkungsgrad haben wie   Laboratoriumsmühlen, anderseits Uberschrei-    tungen der Mindestzeiten um das zwei-bis dreifache noch keine merklichen Nachteile erbringen, kann im praktischen Fabrikationsbetrieb von dieser Möglichkeit, die Mindestzeiten zu  berschreiten, Gebrauch gemacht werden, um einen in allen seinen Teilen gut mahlbaren Stoff zu erhalten und gleichzeitig den zur Zerreibung der Fasern erforderlichen Aufwand an mechanischer Arbeit möglichst niedrig zu halten.



   Fiir manche Verwendungszwecke von    Cellulosemehlen können die Mindestbehand-      lungszeiten    sogar um das vier-bis zehnfache überschritten werden, z.   B.    dann, wenn das Endprodukt verhältnismässig grosse Dichte und relativ geringes Aufsaugungsvermogen für Flüssigkeiten besitzen soll. Aber auch bei derartig langen Reaktionszeiten entstehen noch keine bei Trockenvermahlung   faserfreie      Mehle    liefernden Produkte, da-wie schon angegeben-hierzu   Einwirkungszeiten er-    forderlich sein w rden, die einem mehr als 30-bis   35fachen der Mindestze*en    entsprechen.



   Jedoch sollen unter gegebenen Bedingungen (Art des Rohstoffes, Säurekonzentration, Einwirkungstemperatur, gew nschte Beschaffenheit des Endproduktes) durch Vorversuche als optimal festgestellte Reaktionszeiten im Fabrikationsbetrieb m¯glichst genau eingehalten werden, um für bestimmte Zwecke besonders geeignete Cellulosemehle in stets gleicher Qualität zu erhalten.



   Da bei der   Behandlung grosser Cellulose-    massen die Einhaltung sehr kurzer   Re-      aktionszeiten    technische Schwierigkeiten bietet, wird für den praktischen   Fabrikations-    betrieb   zweckmässig ein passendes Äquiva-    lent der vorstehend beschriebenen Säurebehandlung gewählt. Man kann entweder die Konzentration der Säure oder deren Einwirkungstemperatur oder beides herabsetzen, um auf diese Weise zu einer erheblich längeren Behandlungsdauer zu gelangen, die besser kontrolliert und mit kleineren prozentualen Fehlern eingehalten werden kann.



   Die Möglichkeit dazu ergibt sich aus den folgenden Beziehungen : Die zur   Herbeifüh-    rung eines erfindungsgemässen Zustandes der Cellulose notwendige Einwirkungsdauer der Saure kann nämlich :    a)    Bei gleicher Behandlungstemperatur umgekehrt proportional sein der Stärke der Saure, wobei die Art der Säure, insbesondere bei Mineralsäuren, gleichgültig ist ; b) Bei gleicher Stärke der Säure umgekehrt proportional sein den n-ten Potenzen einer zwischen 1, 10 und 1, 15 liegenden Zahl, wenn f r n die jeweiligen Unterschiede der Behandlungstemperatur in Celsiusgraden mit entsprechenden Vorzeichen eingesetzt werden.



   Verwendet man also z. B. statt einer 6% igen eine   1Sige Salzsäure,    so erhöht sich , die bei 100   G im Optimalfall erforderliche Mindestbehandlungsdauer von   1    Minute auf etwa 6   Mmuten.    Wird ausserdem die Einwirkungstemperatur von 100   C auf   75   C    herabgesetzt, so verlängert sich die   Mindest-    behandlungsdauer nochmals, und zwar auf   13/4    bis 2 Stunden. 



   Nach Ablauf der jeweils günstigsten Ein  wirkungszeit kann die Säure entweder    neu  tralisiert    oder mit Wasser ausgewaschen, danach die Cellulose durch Absickernlassen, Pressen oder Zentrifugieren von einem Teil der Flüssigkeit befreit und mit   Wassergehal-    ten von zweckmässig etwa 50 bis 75%mechanisch, zum Beispiel in   Scheibenmühlen    oder   Wonusmühlen,    zerrieben werden.

   Das auf diese Weise entstandene Produkt kann dann unmittelbar Verwendung finden oder zu Blocken oder Platten   gepresst und erforder-    lichenfalls getrocknet werden, oder es kann in Form, in der es erhalten wurde, getrocknet und dann verwendet oder nach der Trocknung zum Beispiel in   Schlagkreuzmühlen    zu noch feinerem Pulver   weitervermahlen    werden.



   Sollen   für gewisse Spezialzwecke Cellu-    losemehle erhalten werden, die noch eine ge  wisse Faserstruktur aufweisen,    das heisst teilweise oder überwiegend aus   Faserbrueh-    stücken bestehen, so kann dieses dadurch erreicht werden, dass die   Nassvermahlung der    mit SÏure behandelten und dann entsäuerten Cellulose   mit nur schwach angezogenen Mahl-    scheiben durchgeführt wird, wobei die Fasern nur teilweise zerrieben werden, oder dass das Material erst nach erfolgter   Trocknung    vermahlen wird.



   Aus mit Harzen oder ähnlichen Stoffen verunreinigten Cellulosen gemäss den vorstehenden Angaben hergestellte Cellulosepräparate besitzen die für viele   Zweckestö-    rende Eigenschaft, dass sie nach erfolgter Trocknung bei höheren Temperaturen Wasser schlecht annehmen und auch durch tagelanges Einweichen in Wasser, sogar durch Eochen, nicht wieder in den breiigen Zustand gebracht werden können, den sie vor der Trocknung besessen haben.



   Dieses Verhalten kann dadurch verhindert oder beseitigt werden. dass das Alaterial vor oder nach der   Säurebehandlung durch Aus-    waschen mit Alkalilösungen z. B. verd nnter,   zweckmässig heisser Natronlauge, Soda-    l¯sung oder mit andern   harzlosenden    Mitteln von den Verunreinigungen befreit oder   (und)    da, die auf die Feuchtvermahlung folgende Endtrockung bei Temperaturen unter 75¯ C bis 80¯C durehgef hrt wird.



   Die beschriebene Eigenschaft, nach erfolgter Trocknung Wasser schlecht anzunehmen und darin nicht gen gend aufzuweichen. besitzen auch Cellulosen, deren Fasern durch Einwirkung schwefelhaltiger SÏuren wie Schwefelsäure oder   schweflige Säure, zum    Beispiel im   Sulfitkochprozess    bei   Anwesen-    heit freier schwefliger Säure, in feuchtem Zustand zerreiblich geworden sind. Die ungen gende SaugfÏhigkeit und   Aufweichbar-    keit solcher Cellulosen ist,   abbesehen    von    etwaigen Verunreinigungen durch harzartige    Stoffe, durch die Anwesenheit sehwefelhaltiger   organischer Verbindungen verursacht.      



   Derartige Cellulosemehle können dadurch    in leicht wieder   aufrveiehbare      Troekenpro-    dukte  bergef hrt werden, da¯ sie    1.    getrocknet,    2.    in verdünnten Alkalil¯sungen wieder eingeweicht und zweekmϯig darin f r kurze Zeit erhitzt,    3.    mit Wasser ausgewaschen und    4.    wieder getrocknet werden.



     Naturgemäss richtet sich    die Intensität der Alkalibehandlung nach der Besehaffenheit des jeweils vorliegenden Materials, nach der   Alenge    der darin enthaltenen schwefelhaltigen   organisehen    Verbindungen sowie danach, ob neben diesen auch noch Harze oder Ïhnliche   verunreinigende    Stoffe enthalten sind.



   In allen FÏllen, in denen eine Auslaugung des feuchten Materials mit verdünnten, zweekmϯig hei¯en Alkalil¯sungen nieht ge  nügt,    um nach   Trocknung leicht wieder auf-    weichbare Cellulosemehle zu erhalten, f hrt die Kombination der   Alkallbehandlung    mit der unter l. angegebenen ihr vorausgehenden    Zwischentrocknung zum Erfolg', wobei die    Wirkung dann am besten ist. wenn das ge  trocknete Material    eine Zeit lang höheren Temperaturen, bis zu  ber 100¯C. ausgesetzt ist.

   Dadurch werden nÏmlich Cellulosemehle erhalten, bei denen die unter 4. angegebene Sehlu¯strocknug ohne Schaden unter hohen Temperaturen sich vollziehen kann, während bei   gewöhnliciien    Temperaturen getrockneter und ohne nachherige   Erhitzung    mit einer Alkalil¯sung behandelter Stoff nur dann ein gut wieder aufweichbares Endprodukt liefert, wenn. die   Schlusstroeknung    bei niedrigen Temperaturen erfolgt. Jedoch wird durch bei Temperaturen unter 75 bis   80   C erfolgende      Schlusstrocknung    die   Wirkung der beschrie-    benen Nachbehandlung in jedem Falle noch verbessert.



   Bei Cellulosen, die Harze und Ïhnliche Verunreinigungen oder schwefelhaltige   orga-    nische Verbindungen enthalten, kann die Behandlung mit Alkalien unterbleiben, wenn die Saugfähigkeit und   Wiederaufweichbar-    keit der getrockneten Endprodukte im Hinblick auf den Verwendungszweck entweder keine Rolle spielt oder wenn das mit Saure behandelte, dann entsäuerte und in feuchtem   Zustand zerriebene    Material ohne Trocknung, also feucht, Verwendung finden soll.



   Die nachstehenden Ausführungsbeispiele    zeigen, wie die Säurebehandlung der Cellu-    lose mit der Feucht-und   Trockenvermahlung    sowie gegebenenfalls mit der Alkalibehandlung und der Zwischentrocknung kombiniert werden kann.



   Beispiel 1 :
Handelsübliche gebleichte, jedoch noch geringe Mengen Harze und dergleichen enthaltende Sulfitcellulose wird in   1    %   iger    SalzsÏure 15 bis   60    Minuten lang bei   100   C    gekocht, durch Auswaschen mit Wasser von der SÏure befreit, danach mit 0,   5%    iger Sodalösung etwa 15 Minuten lang gekocht, wieder mit Wasser ausgewaschen, mit Hilfe einer Schneckenpresse teilweise entwässert, mit einem Wassergehalt von etwa 50 bis 75%   in einer Scheibenmühle    bis zur   volligen    Zerstörung der Faserstruktur der Cellulose zer  rieben,    bei 100 bis   110   C    in üblicher Weise getrocknet und schlie¯lich, z.

   B. in einer   Schlagkreuzmühle,    zu feinem faserfreiem Pulver   weitervermahlen.   



   Beispiel 2 :
Nach der Behandlung mit SÏure wie in Beispiel   1    und nach Auswaschung oder Neutralisation derselben wird das Material getrocknet und dann entweder erst   in veiner      Scheibenmühle und danach    in einer Schlagkreuzmühle oder   gleieh in einer Schlagkreuz-    m hle vermahlen, wobei ein vorwiegend aus kurzen   Faserbruchstiicken    bestehendes, zur Mockenbildung neigendes Mehl erhalten wird.



   Beispiel 3 :
Im gewohnlichen Sulfitkochprozess in Anwesenheit freier schwefliger SÏure bis auf den die   Zerreibung    der Fasern durch Feuchtvermahlung   ermöglichenden Zustand"her-      untergekochte < 'Cellulose    wird nach   Aus-       waschung der : Kochflüssigkeit mit Hilfe    einer Zentrifuge teilweise entwässert, dann    gemäss Beispiel l feucht vermählen, bei 110    bis   120   C getroclçnet    und nach Trocknung noch etwa 15 bis 30 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten, danach in einer 0, 5%igen ¯tznatronl¯sung etwa 15 Minuten lang gekocht und nach Auswaschung der Lauge wieder getroeknet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Cellulosemehlen, dadurch gekennzeichnet, da¯ Cellulose mit verdünnter SÏure behandelt wird, bis die Cellulosefasern in feuchtem Zustande bis zum Verlust ihrer Faserstruktur zerreibbar geworden sind, und dass die so behandelte Cellulose vermahlen wird.
    UNTERA¯R¯CHE : 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Cellulose mit verdünnter Mineralsäure behandelt wird.
    2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die mit verdünnter Mineralsäure behandelte Cellulose entsäuert und dann in feuchtem Zustande zerrieben wird.
    Verfahren nach Patentanspruch und den Unteranspriichen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, da¯ die mit verdünnter Mine nalsaure behandelte und danach entsÏuerte Cellulose in feuchtem Zustande in Scheibenmühlen zerrieben wird.
    4. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 bis 3, dadurch ; e- kennzeichnet, da¯ das durch die Feuchtver- mahlung erhaltene Produkt getrocknet und trocken weiter vermahlen wird.
    5. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch l, dadurch gekennzeichnet, da¯ die mit verdünnter Mineralsäure behan- delte Cellulose entsäuert, dann getroeknet und t-rocken vermahlen wird.
    6. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Verunreinigungen enthaltende Cellulosen einer Auslaugung mit Alkalien unterzogen werden.
    7. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 6, dadurch ge kennzeichnet, dass Verunreinigungen enthal- tende Cellulosen vor der Säurebehandlung der Auslaugung mit Alkalien unterzogen werden.
    8. Verfahren nacli Patentanspruch und den Unteransprüchen l und 6, dadurch ge kennzeichnet, dass Verunreinigungen enthal- tende Cellulosen nach der SÏurebehandlung der Auslaugung mit Alkalien unterzogen werden.
    9. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1, 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslaugung der Cellulose mit Allkalien nach der Säurebehandlung vorgenommen und zwischen Säure-und Alkalibehandlung eine Trocknung des entsÏuerten Stoffes eingeschaltet wird.
    10. Verfahren nach Patentanspruch und den UnteransprüchenI.6, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zwischen Säure-und Alkallbehandlung getrocknete Material eine Zeit lang hoheren Temperaturen bis zu ber 100¯ C ausgesetzt wird. ll. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen I, 6 und 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, class das mit SÏure und Alkali behandelte Material einer Schlu?trocknung unterworfen wird.
    12. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadureh gekennzeichnet, dass die Schlusstrocknung des mit Säure behandelten Materials bei Temperaturen unter 80¯ C erfolgt.
    13. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspr chen 1. 6 und 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das mit Säure und mit Alkali behandelte Material der Schlusstrock- nung bei Temperaturen von 75 lis 80 C unterworfen wird.
CH221012D 1938-12-08 1938-12-08 Verfahren zur Herstellung von Cellulosemehlen. CH221012A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2513767A1 (de) * 1974-03-29 1975-10-09 Combustion Equip Ass Verfahren zur behandlung organischer abfallmaterialien und dabei erhaltene produkte

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2513767A1 (de) * 1974-03-29 1975-10-09 Combustion Equip Ass Verfahren zur behandlung organischer abfallmaterialien und dabei erhaltene produkte

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