Flugzeug. Gegenstand der Erfindung ist ein Flug zeug mit hinten am Rumpf angebrachtem Leitwerk und mit im Rumpf untergebrachtem Triebwerk.
Erfindungsgemäss zeichnet sich das Flug zeug durch das gleichzeitige Vorhandensein folgender Merkmale aus a) Bugraum zur Aufnahme von Personen, b) Triebwerk im rückwärtigen Teil des Rumpfes angeordnet und über eine Welle eine hinter dem Leitwerk befindliche Druck schraube antreibend, c) Schwerpunktslage so, dass beim Ge- radeausflug mindestens lfla des Gesamt- ge-,vichtes vom Höhenleitwerk getragen wird.
Um die Druckschraube bei Start und Landung vor Grund- oder Wasserberührung zu schützen, kann die Vortriebsanlage zweck mässig entweder so sein, dass die Umlauf achse der Schraube mit der Flügelsehne einen nach"hinten oben offenen spitzen Win kel bildet, oder es können Mittel vorhanden sein, welche es gestatten, die Druckschraube zeitweise durch Heben oder Schwenken in eine höhere Lage zu bringen.
Dabei kann die Einrichtung so sein, dass nur die Luftschraube mit ihrer Antriebswelle geschwenkt wird, der Motor aber unverändert in seiner Lage bleibt, oder es kann die ganze Vortriebsanlage ein schliesslich Motor gehoben oder geschwenkt werden.
Statt nur ein Motor können natürlich auch mehrere Motoren zum Antrieb der einen Luftschraube vorhanden-sein.
Durch die Kombination der genannten Merkmale entsteht ein Flugzeug, das in seiner Gesamtheit gegenüber den bekannten Flug zeugen die folgenden Vorteile aufweist: a) keine Geräusch- oder Geruchsbelästi gung der Insassen des Bugraumes, b) freie Sicht vom Bugraum aus, . . e) freies Schussfeld vom Bugraum aus, d) geringster Widerstand des Trieb werkes, e) keinerlei Beeinflussung des Leit werkes durch Schraubenabwind.
Die Anordnung eines Führer- und Flug gastraumes am vordern Ende des Rumpfes war bisher nur bei mehrmotorigen Flug zeugen möglich, deren Motoren auf den Trag flügeln oder in einer besonderen Motoren gondel über dem Rumpf lagen. Bei ein motorigen Flugzeugen konnte man den Führer- und Fluggastraum nur dann im Rumpf ganz nach vorn schieben, wenn der Motor über dem Rumpf angeordnet war. In allen diesen Fällen war also die Triebwerks anlage ausserhalb des Rumpfes und hatte daher einen höheren Luftwiderstand als eine Triebwerksanlage, welche im Rumpf selbst liegt. Eine Ausnahme bildeten höchstens die sogenannten schwanzlosen Flugzeuge. Diese sind aber bezüglich Stabilität und Flug eigenschaften nicht günstig.
Mehrmotorige Flugzeuge sind für viele Zwecke zu teuer; dasselbe trifft auch dann zu, wenn ein im Rumpf angeordneter Motor über Kegelrad- getriebe und Transmissionswelle eine oder mehrere ausserhalb des Rumpfes befindliche Luftschrauben antreibt. Es sei ausdrücklich bemerkt, dass das Flugzeug nach der Erfin dung sowohl ein Wasserflugzeug, als auch Landflugzeug sein kann.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes dar gestellt.
Fig. 1 zeigt in der Seitenansicht ein Flugboot mit fest eingebauter Vortriebs- anlage. Der Rumpf 1 ist in seinem Innern durch die Wände 2 und 3 in drei Teile ge teilt. Der vordere Teil 4 ist als Aufenthalts raum für die Fluggäste und für den Führer gedacht. In dem mittleren Teil 5 können Be triebsstoffbehälter, Gepäck und dergl. ge lagert werden. In dem rückwärtigen Teil des Rumpfes befindet sich ein Motor 7, welcher über eine Welle 8 die Druckschraube 9 an treibt. Die Umlaufachse der Druckschraube und somit auch die Welle 8 schliesst mit der Sehne des Tragflügels einen nach hinten oben offenen Winkel a ein.
Vor der Druck sQhraube und unterhalb der Welle 8 befindet sich das Iiöhenleitwerk 10. Das Seitenleit werk wird durch die Flosse 11 und das Steuer 12 gebildet.
Das Flugboot ist als Amphibiumflugzeug gebaut mit einem Fahrgestell, dessen Räder 13 nach erfolgtem Start in die Stellung 13' seitlich in Vertiefungen des Rumpfes ge schwenkt werden können. Die Räder 13 sind in beiden Stellungen punktiert gezeichnet, ebenso wie die Bodenlinie A-B. Das Flug zeug hat ein Bugrad 14, welches in die Stel- lung 14' in eine Vertiefung des Rumpfes ge schwenkt werden kann.
Fig. 2 zeigt in der Seitenansicht ein Flug boot mit schwenkbarer Vortriebsanlage; Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie C-D in Fig. 2 in Richtung des Pfeils<I>P</I> ge sehen.
Der Rumpf ist in Fig. 2 zwischen den Linien E und F aufgeschnitten, so dass man den Motor mit seiner schwenkbaren Lagerung erkennen kann. Der Rumpf 20 ist in seinem Innern durch Wände 21 und 22 in drei Teile geteilt. Der vordere Teil 23 ist wieder als Aufenthaltsraum für die Fluggäste und den Führer gedacht. In dem mittleren Teil 24 können Betriebsstoffbehälter, Gepäck und dergl. gelagert werden. In dem rückwärtigen Teil des Rumpfes befindet sich der Motor 25. welcher über eine Welle 26 die Druck schraube 27 antreibt. Vor der Druckschraube und unterhalb der Welle 26 befindet sich das Höhenleitwerk 28.
Der Motor ist mit seiner Lagerung 29 um die Achse 30 schwenkbar. Wenn man in den hydraulischen Zylinder 31, welcher bei 32 ]in Flugboot drehbar ge lagert ist, Druckflüssigkeit hineingibt, so macht der Motor 25 eine Schwenkung nach oben. Zwangläufig mit dem Motor und seiner Lagerung gekuppelt ist die Lagerung der Welle 26 und der Druckschraube 27 ein schliesslich des darüber liegenden Teils 33 des Rumpfgerippes und der Rumpfverklei dung (vergl. Fig. 3).
Wenn der Motor 25 in der beschriebenen Weise eine Schwenkung aufwärts macht, so machen auch die Welle 26, die Druckschraube 27 und der Rumpfteil 33 eine Schwenkung nach oben, so dass sie in die Lage 26', 27', 33' kommen. Hingegen bleibt der grösste Teil des hintern Rumpf endes mit dem Höhenleitwerk 28 in seiner Lage. Das Seitenleitwerk dieses Flugzeuges ist als Doppelwerk ausgeführt und an den freien Enden der Höhenflosse befestigt ge dacht. Auch dieses Flugboot kann als Am phibiumflugzeug ausgeführt sein und hat in diesem Falle Landungsräder 34, welche in die Lage 34' eingeschwenkt werden können, sowie ein Bugrad 35, welches in die Lage 35' geschwenkt werden kann.
Landungsräder, Bugrad und Bodenlinie G-H sind punktiert gezeichnet.
Bei beiden beschriebenen Flugbooten ist die Schwerpunktslage so, dass beim Gerade ausflug mindestens 1/1o des Gesamtgewichtes vom Höhenleitwerk getragen wird.