Verfahren zur Herstellung eines Materials für Strassenbanzweeke. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung in der Herstellung von Material für Strassen, Wege usw., und ob schon dieselbe sich bei der Herstellung von Basis- oder Oberflächenüberzügen verwen den lässt, bezieht sich die Erfindung insbe sondere auf die Herstellung eines Materials für den letzten LTberzug oder den Ober flächenüberzug, der wetterbeständig ist, unter starker Beanspruchung eine sehr lange Lebensdauer besitzt und kein Gleiten der Fahrzeugräder zur Folge hat.
Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung eines Strassenbau materials für genannte Zwecke. wobei vor teilhaft so vorgegangen wird, dass die Ma terialeigenschaften während dem Herstel- lungsprozess leicht kontrolliert werden kön nen, so dass das Material so hergestellt wer den kann, dass es sich zur Benützung unter allen klimatischen Einflüssen eignet.
Das Strassenbaumaterial gemäss der vor liegenden Erfindung wird dadurch herge- stellt, dass man Stein mit einem Gemisch von handelsüblichem Bitumen und Trinidad asphalt, wie er unter dem Namen Epure be kannt ist, das Ton in kolloidalem Zustand und einem fliessbarmachenden 01, das heisst Fluxöl, welches Schwefel in freiem oder ge bundenem Zustand enthält, mischt. Der Schwefel im Ö1 dient zur Härtung des Bi tumens und zur Festlegung seiner schliess liehen Penetration.
Vorzugsweise wird der Schwefel in li:olloidalem Zustand im fliess barmachenden<B>01</B> verteilt und durch Verän derung des Schwefelgehaltes kann man die Härte und die Penetration des Bitumens in sehr wirksamer Weise regeln, während dies bis jetzt eine unbekannte Grösse war, die von der Temperatur des Gemisches abhing.
Unter dem Ausdruck "handelsübliches Bitumen" wird hier das in der Natur vor kommende, oder durch die Destillation von asphaltigen Mineralölen erhältliche, in Schwefelkohlenstoff lösliche Kohlenwasser stoffprodukt verstanden, weches in einem reinheitsgrad von mindestens<B>98%</B> für Strassenbauzwecke und ähnliche verkauft wird.
Zur Behandlung des Schotters kann ma.n denselben zuerst mit dem Fluxöl besprengen und dann mechanisch mit dem Bitumen gemisch, das heisst Bitumen und Asphalt. vermischen, worauf man noch eine geeignete Menge eines feinen mineralischen Füllstof fes, der vorzugsweise die gleiche Beschaffen heit wie der verwendete Schotter aufweist, zumischt.
Wenn gewünscht, kann man auch Fluxöl, Bitumen und Epure zuerst bei ge eigneter Temperatur in einem Mischtank ver mischen, und den Schotter dann mit dieser Mischung behandelt, oder man kann den Schotter zuerst mit Bitumen und Epure ver mischen und hierauf den mit dem Schwefel enthaltenden Fluxöl behandelten minerali schen Füllstoff darin fein verteilen.
In der ganzen Beschreibung ist unter dem Wort .,Stein", gebrochener Stein, oder ir gend ein anderes Steinmaterial von ähnlichen Eigenschaften zu verstehen.
Die Menge der Komponenten kann je den klimatischen Verhältnissen und den Ver kehrsbedingungen, denen die fertige Strasse oder der Weg ausgesetzt ist, verändert wer den. Die geeigneten Verhältnisse des Flur öls zur Bitumenasphaltmischung sind: 5 bis <B>10%</B> Fluröl, das Schwefel enthält, wobei das Bitumenasphaltgemisch 40 bis<B>60%</B> han delsübliches Bitumen, das eine Penetration von 200 (Dow) aufweist, und 60 bis 40 Trinidadasphalt, das heisst Epure, der einen hohen Gehalt an kolloidalem Ton aufweist, der als Füllstoff zur Stabilisierung des Bi tumens dient, enthalten kann.
Durch die Wahl geeigneter Mengen Schwefel und Epure kann man ein Produkt von jeder ge wünschten Penetration erhalten. Vorzugs weise weist das Fluröl je nach den klima tischen Bedingungen einen Schwefelgehalt von 2 bis 10 % auf, und der Schwefel befin det sich am besten in einer kolloiden Suspen sion im Öl, indem man ihn in einer Kolloid mühle damit vermischt. Ein geeignetes Fluxtil besitzt beispiels- iveise ein spezifisches Gewicht von 0,910.
einen Flammpunkt von 221 (.", 70i(,) destil lieren bei<B>390'</B> C, während<B>90%</B> bei 400' C abdestillieren.
Der verwendete Trinidadasphalt, das heisst Epure besteht in rohem Zustand aus <B>29%</B> Wasser,<B>39%</B> Bitumen, 27,5% kolloi dalem Ton, und 4,5 % unlöslicher organischer Substanz. Nach der Raffination, bei welcher das Wasser vertrieben wird. besteht er au 56,5 /Oö' Bitumen, 38,5 % Ton und 5 % unlös licher organischer Substanz.
Das verwendete Steinmaterial ist zum Beispiel Granit, Kalkstein, Schlacke oder Kies frei von Staub und besitzt eine Korn grösse, die je nach der Dicke der zu legenden Decke gewählt wird.
So wird zum Beispiel für eine 6' "' mm Decke ein durch die Brechmaschine ge gangener Stein, der durch ein Sieb von 63.5 mm Maschenweite durchgeht und von einem Sieb von 6,35 mm Maschenweite zurück gehalten wird, verwendet, während man für eine 25,4 mm Decke ein Material verwendet, das ein Sieb von 25,4 mm Maschenweite pas siert und von einem Sieb von 6,35 mm lIa- schenweite zurückgehalten wird. Das Ma terial, das durch das 6,35 mm Sieb durch geht, wird zweckmässig als mineralischer Füllstoff im fertigen Produkt verwendet.
Gemäss der ersten Herstellungsmethode wird das trockene, saubere Eiesmaterial, das Temperaturen zwischen 43 C und 85 C. je nach den klimatischen Verhältnissen auf weist, mit dem Fluröl besprengt. Das Öl wird vorzugsweise durch einen Zerstäuber verspritzt, damit man auf dem Stein eine so feine Ölschicht als möglich erhält.
Für poröse Steine, wie Kalkstein, braucht man ein Geringes mehr Öl als für Steine von der Art des Granites. Das Steinmaterial wird dann mit dem Bitumen und dem Eilure bei Temperaturen von 1151-160' C so ver mischt, dass so weitgehend als möglich jedes Teilchen des Gesteins vom Bitumen über zogen ist, so dass das Gemisch ein klebriges Gemenge bildet, derart, dass wenn man zwei Steinstücke auseinander zieht, das Bitumen sich zwischen ihnen um einen beträchtlichen Betrag ausdehnen lässt, bevor es abreisst.
Schliesslich wird noch der mineralische Füllstoff zugesetzt und mit der ganzen Masse gut vermischt. Dies dient nicht nur dazu, das überschüssige Bitumen oder Öl aufzusaugen, sondern auch iun die grösseren Steinstücke nuseinanderzuhalten und die nt>tige Schichtdicke des Bitumens zwischen denselben aufrechtzuerhalten. Man kann dem Füllstoff auch noch Zement, fein ver- mahlener Kalkstein, oder Schlackenstaub, je nach dem Herstellungsort, zusetzen.
Gemäss einem zweiten Herstellungsver fahren wird das behandelte Gesteinsmaterial, das Fluxöl, Bitumen und Epure zuerst in einem Mischtank gemischt und das Gesteins material hierauf mit dem Gemenge bei ge eigneter Temperatur in einem Mischer be handelt.
,Nach einem dritten Verfahren wird der troehene reine Schoner mit Bitumen und Ehere bei Temperaturen zwischen 115 bis 160 " C solange vermischt, bis jedes Gesteins teilchen mit. einer dünnen Bitumenschicht bedeckt ist. Der mineralische Füllstoff, der vorher mit dem schwefelhaltigen Fluxöl be handelt wurde, wird dann innig im ganzen Gemisch fein verteilt, so dass das Fluxöl die Aussenseite der die Steine umgebenden Bi tumenschicht beeinflusst und das Füllmittel die grösseren Steinstücke in der Masse aus einanderhält.
Man kann je nach dein Her stellungsort Zement, feinvermahlenen Kalk stein, Schlackenstaub oder allerfeinstes Pul ver zusetzen, was von den Lücken im Ge misch abhängt.
Zum Überziehen einer Strasse mit dem so behandelten Gesteinsmaterial wird zweck mässig erweise dieses, in gleicher Weise, wie gewöhnlicher Teermakadam, in einer Dicke. die das V < -fache der schliesslich gewünsch ten Schichtdicke beträgt, ausgebreitet und hierauf vorteilhaft mit einer schweren Walze eingewalzt. Die Oberfläche wird hierauf mit reinem 19,05 mm Split, ungefähr 1 Tonne auf 112 Quadratmeter bestreut, und der Split eingewalzt und vollständig eingebettet, um eine gute nicht gleitende, tragende Ober fläche zu erzielen.
Auf Fusswegen und Fahrwegen kann man statt dem Split gesiebten Kies verwen den, so dass die fertige Oberfläche das Aus sehen eines gewöhnlichen Kiesweges besitzt.