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Vorrichtung zur Entnahme von richtigen Durchschnittsproben aus Flüssigkeitsbehältern.
Die Probeentnahme von Flüssigkeiten (z. B. von Naphta u. dgl. ) aus Tanks und anderen Behältern geschieht bisher allgemein entweder durch spezielle Probehähne oder mittels Flaschen, Zylindern u. dgl. Gefässen, die verschlossen in der Flüssigkeit niedergesenkt und in dieser in bestimmter Höhenlage geöffnet werden. Jedoch ermöglicht weder die eine noch die andere Methode die Entnahme genauer Durchschnittsproben der Flüssigkeiten, besonders in Fällen, in welchen die Flüssigkeit Wasser, Schmutz u. dgl. in feiner Verteilung enthält.
Die neue Vorrichtung zur Probeentnahme bezweckt die Vermeidung dieser Missstände und besteht aus einem Zylinder, der mit einem Saugrohr oder einer eine Ventilklappe aufweisenden, verschliessbaren Öffnung versehen ist und der bis zum Boden des Flüssigkeitsbehälters niedergesenkt werden kann. Im Zylinder ist ein Kolben verschiebbar, der bei der tiefsten Lage des Zylinders im Behälter die tiefste Lage in jenem einnimmt, d, h. den Zylinderboden berührt. Die Probeentnahme geschieht in der Weise, dass beim Hochziehen bzw. Aufwärtsbewegen des Zylinders in der Flüssigkeit ein gleichzeitiges Mitbewegen und Entlangziehen des Kolbens in diesem Zylinder erfolgt, so dass während der gesamten Zylinderbewegung durch die Flüssigkeit ein gleichmässiges Ansaugen aus dieser stattfindet.
Um dies zu bewerkstelligen, muss die Geschwindigkeit des Kolbens während der Aufwärtsbewegung des Zylinders grösser wie dessen Geschwindigkeit sein, und zwar ist ein bestimmtes proportionales Verhältnis dieser Geschwindigkeiten zueinander Bedingung. Es muss sich nämlich während des Bewegungsabschnittes in den aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten die Hubbewegung des Kolbens zur Länge des Zylinders verhalten, wie'der Hubweg des Zylinders zur Höhe des Flüssigkeitsbehälters. Die Bewegungen des Zylinders und des Kolbens müssen daher gegenseitig zwangläufig geschehen und können auf verschiedene Weise bewirkt werden.
Nach dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Probezylinder A in die über die Kettenräder B und C geführte Kette 1 eingeschaltet. Das Kettenrad C befindet sich am Boden und das Rad B auf der Decke des Flüssigkeitsbehälters T. Auf einer gemeinsamen Achse mit dem Kettenrad B sitzt noch ein zweites Kettenrad B', dessen Radius R'etwas grösser wie der Radius R des Rades B ist, und zwar verhält sich die Differenz R'-R zu R, wie die Höhe des Zylinders A zur Höhe des Flüssigkeitsbehälters T. Über das Kettenrad B'ist eine zweite Kette 2 geführt, die an dem oberen freien Ende der Kolbenstange P angreift.
Die Probeentnahme geschieht hierbei auf die Weise, dass man den Probezylinder A bis zum Boden des Flüssigkeitsbehälters niederlässt, wobei der Kolben nach Massgabe des Ablaufens der Kette 2 vom Rad B'durch die Feder F in den Zylinder hineingedrückt wird. Bei Ankunft des Zylinders A am Boden oder in bestimmter Höhenlage des Flüssigkeitsbehälters trifft auch der Kolben am Zylinderboden an. Hierauf wird durch Ziehen an einer der Ketten 1 oder 2 eine Drehung der Kettenräder C, B, B'und damit eine Höhenbewegung des in die Kette 1 eingebauten Zylinders A veranlasst.
Dabei wird infolge der Verschiedenheit der Radien der Räder B und B'der die Höhenbewegung des Zylinders A mitmachende Kolben zugleich in dem Zylinder entlangbewegt bzw. aus diesem heraus-
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gezogen und dementsprechend Flüssigkeit durch das Rohr o in den Zylinder eingesaugt. Langt der Zylinder oben an, so kann die angesaugte Flüssigkeit zwecks Entnahme durch Öffnen des Hahnes H abgelassen werden.
Zur Erweiterung des Verwendungsbereiches der Vorrichtung bzw. zu deren ausschliesslicher Benutzbarkeit zwecks Entnahme von einfachen Einzelproben der den Behälter füllenden Flüssigkeit ist die Einrichtung zweckmässig so zu treffen, dass eine Drehung des Kettenrades B'auch unabhängig von der des Kettenrades B möglich ist. Bei dieser Ausführung kann der Zylinder A mit dem niedergedrückten Kolben die ganze Höhe der Flüssigkeit, von welcher eine Einzelprobe zu entnehmen ist, durchlaufen und deren Ansaugen bei stillstehendem Zylinder durch gesondertes Drehen des die Saugbewegung des Kolbens veranlassenden Kettenrades B'bewirkt werden.