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Elektrischer Flüssigkeitserhitzer.
Elektrische Flüssigkeitserhitzer und Wasserkocher sind bisher so ausgebildet worden, dass als Träger der Heizwicklung meist eine Glimmer-oder Mikanitschicht diente, die auf dem zu erhitzenden Körper angeordnet war und eine Wicklung aus nickelhaltigem Stoffe oder Platin trug. Nun sind nickelhaltige Widerstandsstoffe und Glimmer kaum noch zu erhalten. Überdies ist Glimmer ein sowohl für Wärmeleitung wie Wärmestrahlung sehr undurchdringlicher Stoff. Infolgedessen mussten die Widerstandsdrähte mit Temperaturen, die meist höher liegen als 11000 und oft 14 bis 15000 erreichen, betrieben werden. Die Lebensdauer der Vorrichtungen war deshalb eine sehr geringe. Bei auch nur vorübergehendem Trockengehen brannte der Widerstand unfehlbar durch.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung einer elektrischen Wärmevorrichtung, bei dem mit geringem Temperaturgefälle gearbeitet wird, so dass an Stelle der hochwertigen Legierungen gewöhnlicher Eisendraht, Aluminiumdraht oder Kupferdraht verwendet werden kann. Die Temperatur des Drahtes lässt sich dabei so niedrig halten, dass als Isolation ohne weiteres Baumwolle, Seide oder Lackemaille Verwendung finden kann.
Um dies zu erreichen, wird die Anordung so getroffen, dass die Wärme von der Wicklung durch einen besonderen Metallzwischenkörper an die zu erhitzende Flüssigkeit durch Leitung übertragen wird, der so ausgebildet ist, dass seine Teile eine grosse Oberfläche gegen Luft aufweisen. Dadurch wird erreicht, dass, bei Füllung der Vorrichtung mit Wasser, das Temperaturgefälle gegen die Flüssigkeit so gross ist, dass nur wenig Wärme von den mit der Luft in Berührung stehenden Flächen an diese abgegeben wird ; ist aber kein Wasser in der Vorrichtung vorhanden, so steigt die Temperatur der Metallmasse nur wenig an. weil die entstehende Wärme sofort durch die dann zur Wirkung kommende Luftkühlung von den Flächen abgenommen wird.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer nach dem Erfindungsgedanken
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Ein unten geschlossener Körper a ist als Wasserbehälter vorgesehen und wird von einem zweiten zylindrischen Körper b umgehen, mit dem er durch eine grössere Anzahl von Rippen c verbunden ist. Durch diese Rippen werden Kanäle d gebildet, die oben und unten offen sind, so dass die Luft durch sie hindurchstreichen kann. Die Wicklung e ist auf dem äusseren Zylinderkörper angeordnet und besteht aus emailliertem Eisendraht oder mit Baumwolle besponnenem Kupferdraht. Auch Aluminiumdraht mit Oxydisolierung kann Verwendung finden.
Die in der Wicklung entstehende Wärme wird an den zylindrischen Körper b abgegeben und durch die Rippen c an den Innenkörper a übertragen. Solange dieser mit Wasser gefüllt ist. wandert die Wärme in der Richtung des grössten Temperaturgefälles gegen das Wasser. Die Kanäle d werden nur wenig erwärmt. Infolgedessen ist der Wirkungsgrad der Vorrichtung ein sehr hoher und übersteigt versuchsgemäss go v. H.
Ist aber der innere Zylinder a aus irgendwelchen Gründen nicht mit Wasser gefüllt, so steigt die Temperatur der Wandungen so hoch an, dass die entstehende Wärmemenge ap die Luft abgegeben wird. Die kanalförmige Ausbildung hat zur Folge, dass die Luft mit erheblicher Geschwindigkeit lebhaft an den Flächen vorheistreicht. wodurch eine so gute
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Kühlwirkung erreicht wird, dass die Wicklung trotz ihrer nur für niedrigere Temperaturen geeigneten Isolation keinen Schaden nimmt. Die Vorrichtung arbeitet trocken gewissermassen als Warmluftofen.
Ein weiterer Vorzug dieser Anordnung ist, dass infolge der Metallmasse die Wärmeaufnahmsfähigkeit so gross ist, dass bei trocken gehender Vorrichtung soviel Wärme auch bei
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nahe dem Siedepunkt liegen, erhitzt wird. Die Vorrichtung lässt sich ohne weiteres als Wasserkocher, aber auch als Durchflussvorrichtung oder Wärmespeicher verwenden. Zu diesem Zweck sind geeignete Rohrleitungen vorzusehen, und zwar im allgemeinen drei Leitungen, von denen die eine als - Wasserzufluss, die zweite als Überlauf dient, während die dritte Leitung zur völligen Entleerung des Innenkessels Verwendung findet. Ein weiteres Anwendungs-
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Verwendungszwecke mehr.
Wesentlich für die Vorrichtung ist, dass ein Widerstandsstoff Verwendung finden kann, welcher keine hohe Temperaturbeständigkeit haben muss. Nimmt man Eisen, so hat man den Vorteil, dass infolge des hohen Temperaturkoeffizienten beim Trockengehen die Leistung von selber sinkt. Der Isolationsstoff braucht nicht wärmeheständiger zu sein, als es Baumwolle ist. Die Vorrichtung nimmt trotz dieser wesentlichen Vereinfachung auch bei wochenlangem, ununterbrochenem Trockengehen keinen Schaden.
Die Anordnung der Wicklung braucht nicht kreisförmig zu sein, es können beispielsweise auch gewickelte Spulen Verwendung finden, bei denen durch besondere Metalll tllkürper, die entweder als Wärmeleiter oder als Wärmeabgeber zur Geltung kommen, die Wärme auf den zu beheizenden Körper übertragen wird.
Ein solcher Heizkörper entsteht, wenn man bei der gezeichneten Ausführung den
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Eisenkerne setzt und diese mit den Wicklungsspulen umkleidet, wobei die Spulen dann in bekannter Weise zu verbinden bzw. zu schalten sind.
Unter dem plattenförmigen Körper a können, gegenüber den rippenartigen Teilen c noch besondere Kühlrippen o. dgl. vorgesehen werden, die bei Wassererwärmung die Über- tragung der Wärme an das Wasser, bei Trockengehen der Vorrichtung die Übertragung der Wärme an die Luft vermehren. Insbesondere bei Anwendung von Spyulenwicklung ist man hinsichtlich der Gestaltung der Vorrichtung völlig frei.