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Verspannungszelle für Flugzeuge und ähnliche Verwendungsgebiete.
Die im Flugzeugbau üblichen Verspannungszellen für Tragflächen und dgl. enthalten gewöhnlich hölzerne oder metallene Streben und diagonal gespannte Drähte ; bei diesen Zellen sind durch Brüche des spröden Drahtmaterials häufige Unfälle nicht zu vermeiden, und ausserdem ist der Luftwiderstand der vielen Drahtverspannungen schädlich.
Das Wesen der Erfindung besteht demgegenüber zuvörderst darin, dass die neue Verspannungszelle nur starre Streben enthält. Damit ist erstens die Zuverlässigkeit höher und infolge der Beanspruchungsfähigkeit der Streben auf Druck wird die ganze Verspannung viel einfacher, so dass der Luftwiderstand vermindert, die Übersichtlichkeit des Flugzeuges erhöht und bei Kampfflugzeugen ein freies Schussfeld für ein Maschinengewehr erreicht wird, während andererseits zugleich weniger durch feindliche Angriffe gefährdete Punkte vorhanden sind.
Besonders vorteilhaft baut sich die neue Verspannung in der Art, dass die Streben pyramidenartig von den zu verspannenden Teilen zu einem für alle gemeinsamen Kreuzteile verlaufen, so dass durch Vorhandensein eines einzigen Knotenpunktes von diesem aus die ganze Verspannung besonders schnell gelöst und wieder zusammengesetzt werden kann : das ist für Verpackung und Transport sehr wichtig.
Weitere wichtige Einzelheiten der Erfindung sind die Ermöglichung weiterer Strebenverbindungen von dem gemeinsamen Knotenpunkte zu stützungsbedürftigen Teilen, beispiels-
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vorhanden ist, und weiter die Herstellung des Kreuzteiles als eines Stahlschmiedestückes, bei dem vorzugsweise je zwei Streben an einem Lappen angelenkt sind. Die neue Verspannung kann nicht nur für die Tragflächen Verwendung finden, sondern auch zur Bildung des Fahrgestelles, indem dessen Anlaufräder oder Schwimmer gegenüber dem Maschinenkörper in der neuen Art angestrebt werden. Bei Tragflächenverspannungen können für sehr grosse Flugzeuge besonders vorteilhaft je zwei oder mehr Zellen der neuen Art vorgesehen sein.
Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel die Tragflächenverspannung eines grösseren Flugzeuges mit nur einem Knotenpunkte, und zwar ist Fig. i eine schaubildliche Ansicht, etwa von der Spitze des Flugzeugkörpers gesehen, Fig. 2 ein Schaubild des Kreuzteiles in vergrössertem Massstabe.
Ein aus Stahl geschmiedeter Kranzteil a trägt an jedem seiner fünf Lappen zwei zum
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Jede dieser Streben ist entweder an dem Kreuzteile oder an ihren Fusspunkten :, ; w. K ; o,/) ; r, s ; v, w durch ein knickungsfestes Spannschloss einstellbar, so dass durch Verlängern und Verkürzen bestimmter Streben der. Neigungswinkel der Tragflächen genau einregelbar ist.
Der obere Lappen x nebst den an ihm angelenkten Streben t. it kann bei kleinen Flugzeugen fehlen, wenn dort die Länge der oberen Tragfläche y nicht so gross ist, dass die Knickungssicherheit ihrer Holme gefährdet ist.
Die neue Verspannung kann auch zwischen der unteren Tragfläche z und dem Fahrgestell oder den Schwimmern angebracht werden. Bei dieser Anwendung als Tragnächenverspannung an Eindecken fallen die Streben h, i weg, während sonst alles unverändert bleiben kann.
Die Richtung der verschiedenen Streben kann beliebig gewählt werden, wie es die Lage günstiger Verspannungspunkte gerade ergibt ; zweckmässig liegen je zwei zusammengehörige
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Streben, beispielsweise b, c hintereinander, um geringen Luftwiderstand zu ergehen und zum gleichen Zwecke werden sie aus Rohren von tropfenförmigem Querschnitt oder mit tropfenförmiger Verkleidung hergestellt.-
Zum Verpacken des Flugzeuges kann etnweder der Kreuzteil a herausgenommen werden, so dass alle Streben an den Tragfläd : en befestigt bleiben, oder es kann umgekehrt die Loslösung der Streben in den Spann punkten ll, l ; 0, P usw. vorgenommen und der Kreuzteil a mit daranhängenden Streben in regenschirmartiger Zusammenlegung verpackt werden.
PATENT-ANSPRUCHE : i. Verspannungszelle für Flugzeuge und ähnliche Verwendungsgebiete, dadurch gekennzeichnet, dass diese unter Beseitigung aller Spanndrähte nur starre, ein Raumfachwerk bildende Streben enthält, derart, dass die Streben nach den Spannpunkten pyramidenförmig verlaufen.