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Verfahren zum Aufbau von grossen Halben, z. B. für Luftschiffe.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung des durch Patent Nr. 52578 geschützten Verfahrens zum Aufbau und Abbau von grossen Hallen.
Bei diesem Verfahren geschieht der Aufbau in der Weise, dass das teilweise fertiggestellte Hallenstück abwechselnd um die eine Längsseite und um die andere Längsseite gekippt und dementsprechend die nächstfolgenden Binderteile abwechselnd auf der einen und auf der anderen Binderseite untergebaut werden. Es müssen demgemäss auf beiden Seiten Hebezeuge vorhanden sein, oder es müssen die Hebezeuge abwechselnd von der einen Seite nach der anderen Seite verschoben werden. Es werden bei diesem Verfahren zunächst die beiden obersten Binderteile zusammengesetzt und dann abwechselnd auf beiden Seiten je ein Binderteil untergebaut.
Die Verbesserung dieses Verfahrens besteht nun darin, dass das teilweise fertiggestellte Hallenstück während des Aufbaues nicht abwechselnd um die Binderfusspunkte der einen und der anderen Hallenseite gekippt wird, sondern dass das Kippen immer um die Binderfusspunkte einer einzigen Hallenseite erfolgt, und zwar um die Fusspunkte der untersten Binderteile.
Es werden zunächst zu ebener Erde die untersten Binderteile der einen Längsseite des Hallenstückes fertiggestellt, dann die oberen Gurtstäbe, unteren Gurtstäbe und Diagonalen der nächstfolgenden Binderteile zu ebener Erde angelenkt, dann wird um die Fusspunkte dei untersten Binderteile gekippt, und zwar um soviel, dass der nächstfolgende Binderteil zusammengesetzt werden kann, dann werden obere Gurtstäbe, untere Gurtstäbe und Diagonalen der darauffolgenden Binderteile angelenkt, dann wird wieder um die Fusspunkte der untersten Binderteile so hoch gekippt, dass die angelenkten Stäbe zu dem darauffolgenden Binderteil zusammengesetzt werden können usw., bis die eine Binderhälfte fertiggestellt ist.
Es wird nunmehr in der gleichen Weise der oberste Binderteil der anderen Binderhälfte angebaut und sein unterster Punkt durch ein Zugband mit dem Fusspunkt der fertigen Binderhälfte verbunden, und es werden nunmehr in gleicher Weise die folgenden Binderteile bzw. Abschnitte der Binderteile der anderen Binderhälfte angebaut, wobei das Zugband immer möglichst an der tiefsten Stelle angeschlossen wird.
Die Vorteile des neuen Verfahrens bestehen darin, dass die Hebevorrichtungen nur auf einer Seite vorhanden sein und immer nur um verhältnismässig kurze Strecken verschoben werden brauchen. Ferner kann die eine Binderhälfte vollständig ohne Einbau von Zugbändern fertiggestellt werden, da sie einen starren Träger darstellt. Es wird'also durch die Verringerung der Anzahl der einzubauende Zugbandverbindungen an Zeit und Kosten gespart. Ein weiterer Vorteil ist, dass, zum mindesten während des zweiten Teiles der Aufrichtarbeit der Halle, das Kippen immer um dit-endtiltigen Lager der fertigen Halle erfolgen kann. Es wird dadurch das Ausrichten der Halle bei ihrer Fertigstellung ausserordentlich erleichtert, und es kommt ferner die Arbeit in Fortfall, welche bei dem älteren Verfahren durch das Ausrichten und Einnivellieren dei-verschiedenen Kipplinien erforderlich war.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Aufbau einer derartigen Halle in seinen einzelnen Arbeitsabschnitten dargestellt.
In den Fig. 1 bis 13 ist ein Querschnitt durch die Halle bzw. die Stirnansicht eines Binders in den verschiedenen. aufeinander folgenden Arbeitsabschnitten, vom Beginn der Arbeit in Fig. 1 bis zur Fertigstellung des Binders in Fig. 13, dargestellt. Fig. 14 ist eine perspektivische Ansicht des äussersten Endes eines im Bau begriffenen Hallenteiles, und zwar während des Einbaues
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des allerletzten Binderteiles, also in einem Zeitpunkte, in welchem der Aufbau der Halle beinahe vollendet ist. Aus dieser Figur ist ersichtlich, dass immer zwei Binder durch Querverband und Diagonalverband zu einem in sich steifen Binderpaar vereinigt sind und zusammen durch ein einziges Hebegerüst hochgekippt werden.
Die einzelnen Binderpaare werden miteinander durch Querträger verbunden.
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Binderteilen a, b, c, d, e und/. Jeder dieser Binderteile besteht wieder aus mehreren Feldern oder Abschnitten von ungefähr gleicher Länge.
Es wird im folgenden immer nur von einem Binder bzw. von den Teilen und den Abschnitten der Teile eines Binders gesprochen. Es sei aber daran erinnert, dass immer zwei Binder, schon während des Aufbaues, zu einem Binderpaar vereinigt und durch ein gemeinsames Hebegerüst hochgekippt werden, und dass immer die sämtlichen, zu dem aufzubauenden Hallenst. ück bzw. eventuell auch zu der ganzen aufzubauenden Halle gehörigen Binderpaare gleichzeitig und gleichmässig hochgekippt und fertiggestellt werden (s. Fig. 14). Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiele werden die einzelnen Abschnitte der Binderteile gebildet von einem äusseren Gurtstab, einem inneren Gurtstab, zwei Querstäben und einer Diagonale, wobei immer jeder Querstab gleichzeitig zwei aufeinander folgenden Abschnitten bzw. Binderteilen angehört.
Der unterste Binderteil a der linken Binderhälfte und der unterste Binderteilf der rechten Binderhälfte bestehen aus je sechs Abschnitten. Die untersten Abschnitte al bzw, f6 sind als Dreiecke r, 8, t
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befestigt, welche bei der Fertigstellung der Halle auf den fest fundierten Lagern x und y aufruhen.
Zunächst wird (s. Fig. 1) der Binderteil a zu ebener Erde fertiggestellt. Dann werden am rechten Ende desselben der obere Gurtstab, der untere Gurtstab und die Diagonale des benachbarten Abschnittes b1 des nächstfolgenden Binderteiles bangelenkt, Dann wird mittels des Hebebockes g der Binderteil a um die Auflagestelle t so weit gekippt, dass der nächstfolgende Binder-
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Dann werden bei dieser Stellung der obere Gurtstab, der untere Gurtstab und die Diagonale des nächstfolgenden Abschnittes b2 angelenkt und der aus dem Binderteil a und dem Abschnitt b1
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kann (s. Fig. 3). Nun werden in dieser Stellung der obere Gurtstab, der untere Gurtstab und die Diagonale des nächstfolgenden Abschnittes cl angelenkt.
Der Hebebock g wird nunmehr nach rechts verschoben und es wird der bis jetzt fertiggestellte Träger um den Punkt t soweit hochgekippt, dass der Abschnitt Cl fertiggestellt werden kann (s. Fig. 4). Er erfolgt nun bei gleicher Stellung des Hebebockes g ein weiteres Anheben des Trägers um soviel, dass der obere Gurtstab und der untere Gurtstab des folgenden Abschnittes c, welche im Scheitel h des Binders zusammenstossen, miteinander verbunden werden können (s. Fig. 5). Es wird nunmehr wieder der Hebebock g um ein entsprechendes Stück nach rechts verschoben, die linke Binderhälfte a. b, C um soviel angehoben, dass der nächste Abschnitt J1 zusammengesetzt werden kann (s. Fig. 6) und ein Zugband z'eingebaut (s.
Fig. 7). In gleicher Weise erfolgt das Unterbauen des folgenden Binderteiles d2 usw. Beim weiteren Fortschreiten des Aufbaues muss von Zeit zu Zeit das Zugband ausgewechselt und an einer tieferen Stelle der rechten Binderhälfte angeschlossen werden.
Es muss also nach und nach das Zugband ZI (Fig. 7 und 8) durch das Zugband z2 (Fig. 9 und 10) und dieses durch das Zugband z3 (Fig. 11) und dieses durch das Zugband z4 (Fig. 12) ersetzt werden. Bei der in Fig. 7 gezeichneten Stellung kommt bereits die Lagerplatte 1 zur Auflage auf das Lager x. Bei dem weiteren Kippen erfolgt die Drehung immer um die Achse des Lagers x. Bei der in Fig. 8 gezeichneten Stellung, bei welcher der Abschnitt ei untergebaut wird, ist der Abschnitt e1 kurz vor seiner Zusammensetzung dargestellt. Man kann also noch die am Ende des vorigen Abschnittes angelenkten oberen und unteren Gurtstäbe und Diagonale in nicht zusammengesetztem Zustande sehen.
Bei der Stellung in Fig. 9 wird der Binderteil e2, bei der Stellung in lOderBinderteü/\beider Stellung in Fig. 11 der Binderteil/2, bei der Stellung in Fig. 12 der Binderteil/'* untergebaut. Um das Anheben von Fig. 10 nach Fig. 11 zu ermöglichen, muss das Zugband z3 um ein beträchtliches Stück verlängert bzw. der am Scheitel h von den beiden Binderhälften gebildete Winkel entsprechend vergrössert werden, weil sonst beim Anheben der äussere Gurtstab des Abschnittes. an die Traverse des ein Binderpaar umfassenden Hebebockes g anstossen würde.
Man hat es in der Hand, durch entsprechende Regulierung der Länge des Zugbandes auch bei den folgenden Hebungen das Anstossen der Binder an der Traverse < des Hebehockes g zu verhindern und man kann entweder allmählich oder zum Schlusse des Aufbaues durch entsprechende Verkürzung des Zugbandes die endgiltige gegenseitige Stellung der beiden
Binderhälften herstellen, so dass die Lagerplatte w1 auf das Lager y zu liegen kommt.