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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdecken von Schachten oder dergleichen im Be- reich von Strassen, mit einem Rohr das in einem Abdeckring gleitbar geführt ist, der fest an einem
Schacht befestigt ist, und mit einem am Rohr befestigten Haltering zur Aufnahme eines Schacht- deckels, der im Bereich der Strassenoberflache angeordnet ist.
Herkömmliche Schachtabdeckungen für Kanäle oder dgl bestehen im wesentlichen aus rohr- förmigen Elementen, an denen oben ein Rahmenteil angebracht ist, der zur Aufnahme eines
Deckels dient Im Fall eines Regenwasserkanals ist ein solcher Deckel gelocht, wahrend bei Ab- wasserkanälen ein im wesentlichen dichter Deckel vorgesehen ist An seinem unteren Ende sitzt der Schacht an dem im allgemeinen horizontal verlaufenden Kanal auf. Es ist unvermeidlich, dass durch Temperaturschwankungen und insbesondere durch Frost, aber auch durch andere Einflüsse im Strassenunterbau, horizontale und vertikale Bewegungen stattfinden. Auch der Strassenverkehr verursacht beträchtliche Belastungen. Herkömmliche starre Schachtsysteme können diese Bewe- gungen allerdings nicht oder nur in unzureichendem Masse mitmachen.
Dadurch kommt es einer- seits zu Schaden bei den einzelnen Bauteilen und andererseits zu Situationen, in denen der Dek- kel nicht mehr eben mit der Strassenoberflache ist. Dies stellt ein erhebliches Hindernis und eine
Gefahr für den Strassenverkehr dar. Die entsprechenden Reparaturen und Austauscharbeiten sind mit relativ hohen Kosten verbunden.
Aus der WO 82/04276 ist eine Anordnung für einen Schachtdeckel bekannt, bei der ein Rah- menteil für einen Schachtdeckel durch einen kalottenförmigen Halteabschnitt in einer oberen
Schichte des Strassenunterbaues verankert wird. An seiner Unterseite ist der Rahmenteil mit einer nach unten ragenden Hülse versehen, die ein Schachtrohr mit Spiel umgreift, so dass eine Axial- bewegung in einem gewissen Umfang möglich ist. Durch Frost verursachte Höhenänderungen des
Erdreichs können auf diese Weise zum Teil ausgeglichen werden Wenn es jedoch zusätzlich zu den Höhenänderungen auch noch zu Verschiebungen parallel zur Strassenoberfläche oder zu einer
Neigung kommt, so kann dies nicht ausgeglichen werden. Darüber hinaus kann es zu einem
Klemmen des in der Hülse gleitenden Rohres kommen, so dass die bestimmungsgemässe Funktion nicht erfüllt werden kann.
Aus der WO 99/53148 des Anmelders ist eine einschlägige Vorrichtung bekannt, die es ermög- licht durch das Einsetzen von Zwischenringen eine Anpassung des Schachtsystems an die jeweili- gen Verhältnisse, insbesondere an den Abstand des eigentlichen Schachtes zur Strassenoberfläche zu gewährleisten. Die einzelnen Ringe untereinander beschränkt beweglich befestigt, so dass ge- wisse Bewegungen der Strassenoberfläche zufolge von Frostsetzungen oder dergleichen ohne
Beschädigung der Bauteile aufgenommen werden konnen. Es ist mit diesem System auch ein Ver- kippen des oberen Ringes möglich, wie es beispielsweise bei geneigten Strassen erforderlich ist.
Obwohl dieses System alle gestellten Anforderungen in hervorragender Weise erfüllt, ist doch an- zumerken, dass es aus einer Vielzahl von Bauteilen besteht und somit aufwändig ist.
Die AT 403 492 B zeigt einen Schachtabschluss, bei dem ein Deckelrahmen mit einem Rohr befestigt ist, das dichtend mit dem eigentlichen Kanalbauwerk in Verbindung steht. Auf diese Weise ist möglich, bei Änderungen der Höhe des Strassenbelags die Lage und die Neigung des Rahmens, der den Schachtdeckel trägt, entsprechend anzupassen. Wenn jedoch durch Verände- rungen der Strassenoberfläche, sei es durch Arbeiten, sei es durch Frost oder dergleichen, eine Änderung der Neigung des Rahmens auftritt, so ist dies bei dem bekannten Schachtabschluss zwangsläufig mit einer Verschiebung des Rahmens in Richtung der Strassenoberfläche verbunden, was jedoch durch die feste Verankerung des Rahmens im Strassenoberbau nicht zugelassen wird.
Dementsprechend kommt es in solchen Fällen zu Problemen oder zum Bruch der Vorrichtung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine vereinfachte Lösung anzugeben, die grundsätzlich die gleiche Funktionalität ergibt. Insbesondere soll das Sy- stem leicht herstellbar und leicht anzuwenden sein.
Erfindungsgemass wird dies dadurch erreicht, dass der Haltering losbar und beschränkt beweg- lich an dem Rohr befestigt ist. Der Abdeckring ist dabei fest mit dem obersten Schachtring verbun- den. Die feste Verbindung kann an sich durch Verschraubung oder dergleichen hergestellt werden, in vielen Fällen ist es aber völlig ausreichend, den Abdecknng lediglich auf die obere Stirnfläche des Schachtrings aufzulegen, da nach dem Hinterfüllen durch das Erdreich bzw. den Strassenun- terbau ein ausreichender Druck erzeugt wird, der einen sicheren Halt gewährleistet. Nach dem Verlegen wird das Rohr soweit in den Abdeckring und damit in das Innere des Schachts hineinge-
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schoben, wie es erforderlich ist.
Durch die beschränkt bewegliche Befestigung des Halterings am Rohr können zusätzlich auch Kippbewegungen zufolge von Neigungen der Strassenoberfläche ausgeglichen werden, was die Flexibilität und die Sicherheit des Systems wesentlich erhöht. We- sentlich an der Erfindung ist also, dass die vertikale Anpassung sowohl während des Einbaus als auch im Betrieb durch eine Relativbewegung des Rohres zum Abdeckring aufgenommen werden, können Kippbewegungen und geringfügige Vibrationen zur Folge des Strassenverkehrs jedoch durch die flexible Befestigung des Halterings gegenüber dem Rohr ausgeglichen werden können Erst durch die erfindungsgemässe Vorrichtung wird es möglich, sowohl Änderungen der Einbauhö- he als auch der Neigung unabhängig voneinander zuzulassen,
und dies sowohl bei der Durchfüh- rung von Arbeiten wie etwa der Erneuerung des Strassen belags als auch im laufenden Betrieb zufolge von Frost oder Wärmeeinwirkung.
Besonders günstig ist es, wenn der Haltering gegenüber dem Rohr kippbar ist, wobei die Ach- sen von Haltering und Rohr in der gekippten Stellung einen kleinen Winkel einschliessen Insbeson- dere ist dabei vorgesehen, dass der Winkel zwischen der Achse des Halterings und der Achse des Rohrs maximal 20 , vorzugsweise maximal 10 , beträgt. Auf diese Weise werden die in der Praxis vorkommenden Schrägstellungen oder dergleichen sicher aufgenommen.
Der Schachtdeckel kann langfristig und zuverlässig bündig mit der Strassenoberfläche gehalten werden, wenn der Haltering eine Auflagefläche aufweist, die zur Auflage auf einem Strassenunter- bau bestimmt ist. Zusätzlich ist es möglich, dass der Haltering Verankerungselemente zur Fixie- rung im Strassenaufbau aufweist.
Eine konstruktiv besonders begünstigte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass das Rohr mehrere Anker aufweist, die mit Spiel am Haltering befestigbar sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Anker durch Verdrehen des Halterings gegenüber dem Rohr zu befestigten bzw. zu losen ist. Die Befestigung erfolgt somit in der Art eines modifizierten Bajonettverschlusses.
Das Eindringen von Fremdwasser kann zuverlässig dadurch verhindert werden, dass der Ab- deckring an seinem inneren Durchmesser eine Dichtflache aufweist, die mit dem äusseren Umfang des Rohres zusammenwirkt.
Das Verlegen der erfindungsgemässen Vorrichtung wird insbesondere dadurch erleichtert, dass der Abdeckring mit einer Presspassung am Rohr befestigt ist. Dabei wird der Abdeckring bereits vor dem Einbau an dem Rohr befestigt und wird von diesem zufolge der Presspassung unverlier- bar gehalten. Beim Einbau wird das Rohrende in den obersten Schachtring eingeführt bis der Ab- deckring an der oberen Stirnfläche des obersten Schachtrings aufliegt. Der Abdeckring hält dabei das Rohr und verhindert ein weiteres Hineinrutschen in den Schachtring In diesem Zustand kann der Bereich um das Rohr mit Strassenunterbaumaterial verfüllt werden, wodurch die Auflage des Abdeckrings am Schacht gesichert wird und eine axiale Führung des Rohres gegeben ist.
In die- sem Zustand kann das Rohr durch Anwendung entsprechender Druckkräfte weiter nach unten geschoben werden, wenn die Haltekräfte des Abdeckrings und des umgebenden Untermaterials überwunden werden. Nach dem Aufsetzen des Halterings kann die endgültige Strassenoberfläche bundig mit der Oberkante des Halterings hergestellt werden. Die beschriebene Vorgangsweise ist besonders einfach und wenig fehleranfällig Bevorzugt werden der Abdeckring und das Rohr aus Kunststoff hergestellt, wobei durch Auswahl des entsprechenden Kunststoffmaterials des Abdeck- rings eine separate Dichtung zum Rohr hin nicht erforderlich ist, was die Herstellungskosten be- trächtlich senkt.
Eine besonders gute Führung des Halterings am Rohr und eine Erhöhung der Sicherheit bei der Verlegung kann dadurch erzielt werden, dass am Haltering ein Bund vorgesehen ist, der das Rohr aussen umgreift Dadurch kann insbesondere das Eindringen von Schmutz oder dergleichen zwischen Haltering und Rohr vermieden werden.
In der Folge wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine seitliche Ansicht einer erfindungsgemassen Vorrichtung in eingebautem Zu- stand,
Fig 2 einen Schnitt nach Linie 11-11 in Fig. 1,
Fig 3 einen Schnitt entsprechend der Fig 2 in gekippter Stellung des Halterings,
Fig 4 eine Ansicht des Halterings von oben,
Fig. 5 eine seitliche Ansicht des Halterings,
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Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 4,
Fig. 7 eine seitliche Ansicht des Rohrs und
Fig. 8 eine seitliche Ansicht des Rohrs einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung.
In der Fig. 1 ist ein Schacht 1 ersichtlich, auf dem die erfindungsgemässe Vorrichtung aufge- setzt ist, die aus einem Abdeckring 2, einem Rohr 3 und einem Haltering 4 besteht. Der Abdecknng 2 ist auf die obere Stirnfläche des Schachts 1 aufgesetzt und durch das mit 5 angedeutete Stra- #enunterbaumaterial fixiert Der Haltering 4 ist bündig mit der Strassenoberfläche 6 und nimmt einen nicht dargestellten Schachtdeckel auf.
In der Fig. 2 ist ein Zustand unmittelbar nach dem Einbau der Vorrichtung und vor dem Hinter- füllen mit Strassenunterbaumaterial gezeigt. Das Rohr 3 wird aufgrund der Reibung vom Abdeck- ring 2 gehalten, und der Haltering 4 sitzt auf dem Rohr 3 auf und ist in der tiefsten Stellung ange- ordnet. In der Fig. 3 ist eine mögliche Schrägstellung des Halterings 4 gegenüber dem Rohr 3 ge- zeigt, wodurch Neigungen der Strassenoberfläche 6 ausgeglichen werden können. Der Haltering 4 kann aber auch als Ganzes gegenüber dem Rohr 3 angehoben werden, um Spielraum bei der Her- stellung der Strassenoberfläche 6 zu haben. Bei der in der Fig. 3 dargestellten Stellung weist die Achse 4a des Halterings 4 gegenüber der Achse 3a des Rohrs 3 einen Winkel a von etwa 3 auf.
Aus der Fig. 4 ist der Haltering 4 ersichtlich, der einen Flansch 7 aufweist, an dessen unterer Seite eine Auflageflache 8 ausgebildet ist. Vom Flansch 7 steht ein Ring 9 nach oben vor, der zur Zentrierung des nicht dargestellten Deckels oder eines Deckelrahmens vorgesehen ist und durch Rippen 10 nach Aussen abgestützt ist. In regelmässigen Umfangsabständen sind am Haltering 4 Aufnahmekörbe 11 vorgesehen und die jeweils ein Langloch 12 zum Halten des Rohrs 3 aufwei- sen. Aus der Fig. 7 ist ersichtlich, dass am Rohr 3 Anker in Form von Haltebolzen 13 angebracht sind, die dazu ausgebildet sind, in die Langlöcher 12 einzugreifen. Auf diese Weise kann der Haltering 4 mit dem Rohr 3 verbunden werden, wobei eine beschränkte Beweglichkeit gewährleis- tet ist.
Bei der Ausführungsvariante von Fig. 8 sind anstelle der Haltebolzen 13 Haken 13a vorge- sehen, die in nicht dargestellte Ausnehmungen des Halterings 4 eingreifen. Dadurch kann vermie- den werden, dass die Aufnahmekörbe 11beim Einbau hinderlich sind.
Der Abdeckring 2 und das Rohr 3 sind aus Kunststoff gefertigt, wobei die Passung an der Kon- taktstelle 14 als Presspassung ausgeführt ist, das heisst, dass das Rohr 3 gegenüber dem Abdeck- ring 2 nur unter Aufwendung einer Kraft verschoben werden kann, die das Gesamtgewicht der Vor- richtung übersteigt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Vorrichtung während des Einbaus in sich stabil ist.
Weiters besitzt der Haltering 4 einen von der Auflagefläche 8 nach unten vorstehenden Bund 15, der das Rohr 3 aussen mit geringem Spiel umfasst, so dass eine Zentrierung und Führung des Rohrs 3 erreicht wird.
Die vorliegende Erfindung ist in hervorragender Weise dazu geeignet, eine Abdeckung von Kanalschächten zu schaffen, bei denen schwierige Verhältnisse vorliegen, wie dies etwa bei hoch- belasteten Strassen, stark wechselnden Temperaturen oder dergleichen der Fall ist. Es ist für den Fachmann jedoch offensichtlich, das die Erfindung nicht nur für die Anwendung im Bereich von Strassen geeignet ist, sondern auch andere Anwendungen möglich sind.
PATENTANSPRÜCHE:
1.Vorrichtung zum Abdecken von Schächten oder dergleichen im Bereich von Strassen, mit einem Rohr (3), das in einem Abdeckring (2) gleitbar geführt ist, der fest an einem Schacht (1) befestigt ist, und mit einem am Rohr (3) befestigten Haltering (4) zur Aufnahme eines
Schachtdeckels, der im Bereich der Strassenoberfläche (6) angeordnet ist, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Haltering (4) beschränkt beweglich an dem Rohr (3) befestigt ist.