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Die Erfindung betrifft ein Stoffgewebe, insbesondere für Kleidungsstücke, aus mindestens zwei Faden mit unterschiedlichen Farben, wobei die Fäden der einen Farbe die eine Seite und die der anderen Farbe die andere Seite des Stoffgewebes bilden.
Aus der DE 36 35 606 A 1 sind Kleidungsstücke bekannt, die auf der dem Körper zugewandten und der dem Körper abgewandten Seite ganz oder teilweise unterschiedliche Farben bzw Farb- gestaltungen aufweisen.
Aus dem DE-GM 17 91 613 sind insbesondere Nähte für aus auf jeder Seite verschieden ge- musterten oder gefärbten Stoffen hergestellte Kleidungsstücke bekannt, die doppelseitig tragbar sind
Aus der US-PS 27 43 450 sind umstülpbare Kleidungsstücke bekannt, die beidseitig zu tragen sind, die aus zwei äusseren und einer dazwischen liegenden Schicht bestehen und durch Nähte miteinander befestigt sind.
Aus keiner dieser Schriften ist die Herstellung eines Stoffgewebes mit auf beiden Aussenseiten liegenden unterschiedlichen Farben in einem Arbeitsgang bekannt
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Stoffgewebe, insbesondere für Kleidungsstücke, mit auf bei- den Aussenseiten liegenden unterschiedlichen Farben in einem Arbeitsgang herzustellen, das reissfest ist und sich zur Herstellung von wendbarer Judokleidung eignet, anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch ein Stoffgewebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vor- teilhafte Ausgestaltungen des Stoffgewebes sind den Unteransprüche 2 bis 5 zu entnehmen.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des erfindungsgemässen Stoffgewebes mit blauen und weissen Fäden zur Herstellung einer wendbaren Judobekleidung nach Anspruch 5.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf Zeich- nungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 vier Schichten eines Vierschichtgewebes im Querschnitt
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Vierschichtgewebes im Querschnitt
Fig. 3 a, b Details des Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 2
Fig. 4 ein Webmuster gemäss einem Ausführungsbeispiel
Fig. 5 ein zweites Webmuster gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
Das in Fig. 1 dargestellte Vierschichtgewebe weist eine Musteroberkette 1, die eine erste Schicht bildet, eine benachbarte Grundoberkette 2 als zweite Schicht, eine sich daran anschlie- #
ende dritte Schicht als Grundunterkette 3 und eine aussenliegende Musterunterkette 4 als vierte Schicht auf, wobei die erste und zweite Schicht aus Fäden mit gleicher Farbgebung und die Grundunterkette 3 und die Musterunterkette 4 aus Fäden mit anderer Farbgebung bestehen. Die Musteroberkette 1 und die Grundoberkette 2 sind durch einen Oberschuss 5 und die Grundunterket- te 3 und die Musterunterkette 4 durch einen Unterschuss 6 miteinander verbunden, wobei der Un- terschuss 6 in regelmässigen Abständen über Fäden der Grundoberkette 2 geführt ist. Natürlich kann auch der Oberschuss 5 um einen oder mehrere Fäden der Grundunterkette 3 geführt sein.
Hierdurch wird eine Verbindung der Teile der Oberkette 1,2 mit denen der Grundunterkette 3,4 gewährleistet.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Fäden der aussenliegenden Muster- oberkette 1 bzw. Musterunterkette 4 einen grösseren Durchmesser aufweisen, als die der innenlie- genden Grundoberkette 2 bzw. Grundunterkette 3, wobei die innenliegenden Fäden der Grund- oberkette 2 bzw. Grundunterkette 3 einander gleich oder auch unterschiedlich sein können. Ent- sprechendes gilt für den grosseren Durchmesser der Musteroberkette 1 bzw. der Musterunterkette 4. Vorzugsweise sind alle Fäden insbesondere zur Verwendung eines wendbaren Judoanzugs aus Baumwolle. Für andere Zwecke, insbesondere modische, sind auch andere Materialarten, wie Seide, Synthetik usw. einsetzbar.
In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch ein Vierschichtgewebe mit besonders günstiger Luft- und Feuchtigkeitsdurchlassigkeit dargestellt. Hierbei ist eine Struktur erzeugt worden, die von innen nach aussen jeweils eine Aufweitung der Abstände der Fäden innerhalb der gleichfarbigen Schich- ten 1, 2 bzw. 3,4 von innen nach aussen bewirkt, wodurch sich die Verdunstungsfläche vergrössert und eine Art Saugwirkung erzielt wird. Vorzugsweise ist dabei ein Abstand zwischen den einzelnen Fäden der aussenliegenden Oberkette 1 zu den aussenliegenden Fäden der Unterkette 4 von 2,2 bis 3,5 : 1 einzuhalten, besonders bevorzugt von 3 . 1 (s. z. B. das gestrichelte Trapez in Fig. 2 oder die räumliche Darstellung in Fig. 3 a und b)
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiele von konkreten Stoffgeweben wiedergegeben.
Beispiel 1 (s. Fig. 4)
Beispiel 1 unter Bezug auf Fig. 4 gibt eine technologische Weblösung auf derzeitig bekannten Webmaschinen mit zwei Kettbäumen wieder:
Der erste Kettbaum bildet die Grundkette mit 3712 Faden z. B. weiss und andersfarbigen Fäden z. B. blau, Rapport 1:1.
Der zweite Kettbaum bildet die Musterkette mit 1856 Fäden, Rapport 1:1weiss : blau
Die Musterbindung ist Fig. 1 zu entnehmen.
1. Kettfadenzahl 5 568 (Rapport 1.1weisse zu blauen Fäden)
Rand 1056, Mitte 3456, Rand 1056
2. Blattbreite 211 cm
3. Blattnummer 66/4
4. Schusszahl 25/1 cm
5 Gewebebreite 186 cm
6 Flächenmasse 575 gm2 ( Bereich von 400 - 600 gm-2)
7. Kettmaterial a) Grundmaterial 25 - 37 tex x 2 S 670 (580 - 800) Z 300 (200 - 400) b) Mustermaterial 25 - 37 tex x 2 S 670 x 4 Z 300 (200 - 400)
100 % Baumwolle oder ein Mischgarn
8. Schlagmaterial 40 - 50 tex x 1 Z 1000 (800 -1200)
100 % Baumwolle oder ein Mischgarn
9. Bindung s. Fig. 4 Rand 1056 + Mitte Hauptbindung 3456 + Rand 1056 Fäden
Beispiel 2 (s. Fig. 5)
Beispiel 2 unter Bezug auf Fig. 5 gibt eine technologische Weblösung für derzeitig bekannte Webmaschinen mit einem Kettbaum wieder: 1. Kettfadenzahl Grundmaterial 5 168 (Rapport 1 :1 zu blaue Fäden)
2. Blattbreite 190
3. Blattnummer 68/4
4.
Schusszahl 24/1 cm
5. Gewebebreite 165 cm
6. Flächenmasse 570 gm2 mit einer Spannweite 400 - 600 gm-2
7. Kettmaterial 25 - 37 tex x 2 S 670 (580-800)
100 % Baumwolle oder ein Mischgarn
8 Schlagmaterial a) Grundmaterial 40 - 50 tex x 1 Z 1000 (800 -1200)
100 % Baumwolle oder ein Mischgarn b) Mustermaterial 25 - 37 tex x 2 S 670 (580-800)
100 % Baumwolle oder ein Mischgarn
Rapport s. Fig. 5
9. Bindung s. Fig. 2 Jacquardbindung
Diese Weblösung eignet sich beispielsweise zur Anwendung für eine wendbare Judojacke.
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