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Die Erfindung bezieht sich auf eine Repetierbüchse mit einem in einem Gehäuse gelagerten, über einen Kammerstengel betätigbaren Verschluss, dessen Schloss einen Schlagbolzen mit einer Schlagbolzenfeder aufweist, die mittels eines Spanntriebes aus einer Sicherungsstellung über einen am Schlagbolzen angreifenden, an einem Schwenkhebel vorgesehenen Abzugstollen spann- bar ist, wobei sich der Schwenkhebel des Abzugstollens an einem über einen Abzug verschwenk- baren Abzughebel abstützt.
Bei Repetierbuchsen dieser Art ist es bekannt (DE 297 08 316 U1), die Schlagbolzenfeder des Schlagbolzens über einen Spanntrieb zu spannen, der aus einem im Gehäuse gelagerten, doppel- armigen Spannhebel besteht, an dessen einem Ende eine mit einem Spannschieber verbundener Lenker angreift und an dessen anderem Ende ein einen Abzugstollen tragender Schwenkhebel angelenkt ist, der durch eine Blattfeder an eine zum Schlagbolzen parallele Gleitfläche angedrückt wird.
Zusätzlich stützt sich der Schwenkhebel des Abzugstollens auf der der Anlenkung am Spann- hebel gegenüberliegenden Seite an einem schwenkbar im Gehause gelagerten, über einen Abzug betätigbaren Abzughebel ab, so dass zum Spannen der Schlagbolzenfeder und zum Entsichern des Verschlusses der Schwenkhebel des Abzugstollens uber den Spannhebel unter Mitnahme des Schlagbolzens entgegen der Kraft der Schlagbolzenfeder entlang der Gleitflache und der Rastflä- che des Abzughebels in die Entsicherungsstellung verschoben werden muss, bevor in dieser Entsi- cherungsstellung der Abzughebel vom Schwenkhebel des Abzugstollens über den Abzug wegge- schwenkt werden kann.
Die Drehmomentbelastung des Abzugstollens über die Schlagbolzenfeder bedingt ein Ausschwenken des Abzugstollens aus der Bahn des Schlagbolzens, der somit durch die Schlagbolzenfeder gegen den Lauf vorschnellt und den Schuss auslöst. Die auf den Schwenk- hebel des Abzugstollens wirkende Blattfeder drückt den Abzugstollen wieder gegen die Bahn des Schlagbolzens, der mit dem Zurückholen des Verschlusses zum Auswerfen der Patronenhülse und zum Laden eines neuen Geschosses wieder vom Abzugstollen gefangen wird.
Zum Abspannen der Schlagbolzenfeder und zu der damit verbundenen Sicherung des Verschlusses ist der Spann- schieber gegensinnig zu verstellen, wobei der Spannhebel den Schwenkhebel des Abzugstollens in die Sicherungsstellung verschiebt, in der der Schwenkhebel des Abzugstollens den Abzughebel um den Verschiebeweg übergreift, was die Sicherheit gegenüber einem ungewollten Freigeben des Schlagbolzens erhöht. Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist vor allem, dass die zum Spannen der Schlagbolzenfeder über den Spannschieber aufzubringenden Kräfte vergleichsweise gross sind, weil über das Hebelgestänge des Spanntriebes bei dem zur Verfügung stehenden Stellweg des Spannschiebers keine ausreichende Übersetzung erreicht werden kann, um den Spanntrieb mit geringem Kraftaufwand einfach handhaben zu können.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Repetierbüchse der eingangs geschilder- ten Art so auszugestalten, dass der Spanntneb für die Schlagbolzenfeder ohne besonderen Kraft- aufwand betätigt werden kann.
Die Erfindung lost die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Schwenkhebel des Abzugstollens und der Abzughebel auf einem parallel zum Schlagbolzen im Gehäuse geführten, mit dem Spann- trieb verbundenen Schlitten gelagert sind, an dem wenigstens eine gegensinnig zur Schlagbolzen- feder wirksame Ausgleichsfeder angreift
Durch das Vorsehen eines über den Spanntneb im Gehäuse verstellbaren Schlittens, an dem wenigstens eine zur Schlagbolzenfeder gegensinnig wirksame Ausgleichsfeder angreift, kann die über den Spanntrieb aufzubringende Stellkraft um die Kraft der Ausgleichsfeder verringert werden, so dass die über den Spanntrieb aufzubringenden Stellkräfte von der Differenz der Kräfte der Schlagbolzenfeder und der Ausgleichsfeder abhängen.
Da sowohl der Schwenkhebel des Ab- zugstollens als auch der Abzughebel zur Sicherung der Schwenklage des Abzugstollens auf dem Schlitten gelagert sind, wird die räumliche Zuordnung dieser Konstruktionsteile während der Siche- rung und Entsicherung beibehalten, was eine wesentliche Voraussetzung für die geforderte hohe Funktionssicherheit darstellt und die Qualität der Auslösebedingungen erheblich verbessert.
Obwohl der Spanntrieb unterschiedlich ausgebildet sein kann, ergeben sich besonders einfa- che Konstruktionsverhältnisse, wenn er aus einem über ein Handrad betätigbaren Kurbeltrieb besteht. Eine solche Spanntnebausbildung wird trotz des beschränkten Übersetzungsverhältnisses des Kurbeltriebes möglich, weil die aufzubringenden Stellkräfte für den Spanntrieb unabhängig von der Spannkraft der Schlagbolzenfeder festgelegt werden können. Ein wesentlicher Teil dieser Spannkraft für die Schlagbolzenfeder kann durch die Ausgleichsfeder aufgebracht werden, wenn
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sie entsprechend ausgelegt wird.
Wegen der gegebenen, gedrängten Platzverhältnisse empfiehlt es sich, statt einer grösseren Ausgleichsfeder zwei seitlich neben dem Schlitten angeordnete Schraubenfedern vorzusehen, die sich einerseits am Schlitten und anderseits am Gehäuse abstüt- zen.
Damit der Schlitten nicht zufolge seiner Belastung durch die Schlagbolzenfeder aus der Entsi- cherungsstellung in die Sicherungsstellung zurückgezogen werden kann, ist die Entsicherungsstel- lung des Schlittens festzuhalten. Zu diesem Zweck kann der Schlitten über den Spanntrieb verrie- gelt werden. Dies ist im Falle einer Spanntriebausbildung als Kurbeltrieb konstruktiv einfach zu lösen, wenn der Kurbeltrieb in der Entsicherungsstellung des Schlittens eine anschlagbegrenzte Übertotpunktstellung aufweist.
Die Schlittenverschiebung zwischen einer Sicherungs- und einer Entsicherungsstellung kann für eine zusätzliche Verriegelung des Abzughebels in der Sicherungsstellung ausgenützt werden, wenn in der Sicherungslage des Schlittens das Gehäuse einen Sperranschlag für den Abzughebel bildet. Um den Abzughebel freizugeben, ist es somit zwingend erforderlich, den Schlitten aus der Sicherungsstellung zu verschieben.
Über einen am Schlagbolzen vorgesehenen, in der Entsicherungsstellung aus dem Verschluss vorragenden Ansatz kann in einfacher Weise die Lage des Schlagbolzens angezeigt werden. Um zusätzlich das Vorhandensein einer Patrone im Patronenlager des Laufes anzuzeigen, kann dem Schlagbolzen ein über eine Druckfeder am Schlagbolzen abgestützter Zundstift vorgelagert wer- den, der mit einer parallel zum Schlagbolzen im Schloss geführten Signalstange verbunden ist.
Durch die Federbelastung des Zündstiftes liegt dieser am Patronenboden an, und zwar unabhan- gig von der Lage des Schlagbolzens, der zum Auslösen des Schusses auf den Zündstift auf- schlägt. Beim Fehlen der Patrone wird der Zündstift anschlagbegrenzt in das Patronenlager vorge- schoben, was mit einer entsprechenden Verschiebung der Signalstange einhergeht, an deren Stellung somit das Vorhandensein einer Patrone im Lauf überwacht werden kann.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Repetierbüchse ausschnittsweise im Bereich des Gehäuses in einem vereinfachten Längsschnitt,
Fig. 2 den Spanntrieb für die Schlagbolzenfeder in der Sicherungsstellung in einem grösserem
Massstab,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 2,
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung des Spanntriebes, jedoch in der Entsiche- rungsstellung mit gespannter Schlagbolzenfeder und
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4.
Die beispielsweise dargestellte Repetierbüchse weist ein in einen Schaft 1 eingesetztes Ge- häuse 2 auf, an das ein Lauf 3 angeschlossen ist Das Patronenlager 4 des Laufes 3 wird durch den Kopf 5 eines Verschlusses 6 abgeschlossen, der ein Schloss 7 aufnimmt und mit Hilfe eines üblichen Kammerstengels betätigt werden kann. Über den an einer Hülse 8 angreifenden Kammer- stengel kann der Verschlusskopf 5 mit dem Lauf 3 verriegelt und nach dem Schuss entriegelt wer- den, um die leere Patronenhülse aus denn Patronenlager 4 auszuziehen, auszuwerfen und eine neue Patrone aus einem in eine Magazinaufnahme 9 des Gehäuses 2 eingesetzten Magazin in das Patronenlager 4 zu fördern.
Das Schloss 7 des Verschlusses 6 besteht aus einem Schlagbolzen 10, der durch eine Schlag- bolzenfeder 11 belastet wird. Diese Schlagbolzenfeder 11 stützt sich einerseits am vorderen Schlagbolzenende 12 und anderseits an einer Schlagbolzenführung 13 ab. Zum Spannen der Schlagbolzenfeder 11 ist daher der Schlagbolzen 10 über einen Fanghaken 14 nach hinten zu ziehen, und zwar mit Hilfe eines Spanntriebes 15. Dieser Spanntrieb 15 besteht gemäss dem dar- gestellten Ausführungsbeispiel aus einem Kurbeltrieb, dessen Kurbel als Handrad 16 ausgebildet und über einen Lenker 17 mit einem Schlitten 18 verbunden ist. Der Schlitten 18 ist in einer Ver- schiebeführung 19 des Gehäuses 2 parallel zum Schlagbolzen 10 geführt und besteht aus zwei Seitenwangen 20, die über einen Steg 21 sowie die Anlenkachse 22 für den Lenker 17 des Spann- triebes 15 miteinander verbunden sind.
Mit der über die Seitenwangen 20 vorragenden Anlenkach- se 22 und über den Steg 21 greift der Schlitten 18 in die Verschiebeführung 19 des Gehäuses 2 ein An den nach aussen vorstehenden Enden der Anlenkachse 22 stützen sich zwei Ausgleichs- federn 23 ab, die ihr gegenüberliegendes Widerlager im Gehäuse 2 finden, wie dies insbesondere
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den Fig. 3 und 5 entnommen werden kann.
Zwischen den Seitenwangen 20 des Schlittens 18 ist ein Schwenkhebel 24 fur einen Ab- zugstollen 25 drehbar gelagert, der mit dem Fanghebel 14 des Schlagbolzens 10 zusammenwirkt.
Dieser Schwenkhebel 24 für den Abzugstollen 25 stützt sich an einem Abzughebel 26 ab, der wie der Schwenkhebel 24 zwischen den Seitenwangen 20 des Schlittens 18 drehbar gehalten wird.
Durch eine Feder 27 zwischen dem Schwenkhebel 24 und dem Abzughebel 26 werden diese beiden Hebel 24 und 26 im gegenseitigen Verriegelungssinn beaufschlagt.
Der Abzug 28 ist in Form eines Stechers ausgebildet, was selbstverständlich nicht zwingend ist. Der Abzug 28, der um eine Achse 29 schwenkbar in einem Bügelgehäuse 30 gelagert ist, trägt einen ebenfalls um die Achse 29 drehbaren Betätigungshebel 31, der mit einer im Bügelgehäuse 30 gelagerten, federbelasteten Klinke 32 zusammenwirkt, die über den Abzug 28 gelöst werden kann In der in der Fig.
4 dargestellten eingestochenen Stellung des Abzuges 28 wirkt ein im Ab- zughebel 26 gelagerter, durch eine Stecherfeder 33 belasteter Bolzen 34 auf den Betätigungshebel 31, so dass beim Betätigen des Abzuges 28 der Betätigungshebel 31 von der Klinke 32 freigegeben wird und den Abzug 28 unter der Wirkung der Stecherfeder 33 verschwenkt, bis ein stiftartiger Anschlag 35 des Abzuges 28 auf einen Auslösearm 36 des Abzughebels 26 einwirkt, so dass der Abzughebel 26 den Schwenkhebel 24 mit dem Abzugstollen 25 freigibt, was ein Ausschwenken des Schwenkhebels 24 zufolge der Belastung über den Fanghaken 14 nach sich zieht. Der freige- gebene Schlagbolzen 10 wird somit über die Schlagbolzenfeder 11 gegen den Lauf 3 bewegt, wobei ein dem Schlagbolzen 10 vorgelagerter Zündstift 37 die Zündung der Patrone im Patronen- lager 4 des Laufes 3 auslöst.
Wie den Fig. 2 und 4 entnommen werden kann, greift der Schlitten 18 mit Mitnehmeransätzen 38 an den Seitenwangen 20 in Führungsausnehmungen 39 des Abzuges 28 ein, so dass bei einer Schlittenverstellung im Abspannsinn der Schlagbolzenfeder 11 auch der Abzug 28 über die Mit- nehmeransätze 38 verstellt wird, soferne er eingestochen ist. In diesem Fall wird beim Verstellen des Schlittens 18 in seine vordere Sicherungsstellung durch die Mitnehmeransätze 38 auf den Abzug 28 ein Drehmoment ausgeübt, das zu einem Lösen der Klinke 32 mit der Wirkung führt, dass der freigegebene Betätigungshebel 31 aufgrund seiner Belastung durch die Stecherfeder 33 den Abzug 28 in die in Der Fig. 2 eingezeichnete, entstochene Anschlagstellung verschwenkt.
Da die Ausgleichsfedern 23 zwischen dem Gehäuse 2 und dem Schlitten 18gegensinnig zur Schlagbolzenfeder 11 wirksam sind, braucht zum Spannen der Schlagbolzenfeder 11 der Schlitten 18 lediglich mit einer in Abhängigkeit von der Differenz der Kräfte der Schlagbolzenfeder 11 und der Ausgleichsfedern 23 bemessenen Kraft beaufschlagt zu werden, was vorteilhafte Konstrukti- onsbedingungen für den Spanntrieb 15 schafft. Das Handrad 16 des Spanntriebes 15 kann daher mit einem vergleichsweise geringen Kraftaufwand im Sinne eines Spannens der Schlagbolzenfeder 11 betätigt werden Die Entsicherungslage des Schlittens 18 ist allerdings zu sichern, um ein Rück- ziehen des Schlittens 18 über die Schlagbolzenfeder 11 zu verhindern.
Zu diesem Zweck kann der Spanntrieb 15 in der Entsicherungsstellung des Schlittens 18 eine anschlagbegrenzte Übertot- punktstellung einnehmen, wie dies die Fig. 4 zeigt.
Der Anschlag für die Obertotpunktstellung wird dabei durch das einseitig abgeflachte Handrad 16 gebildet, an dessen Abflachung 40 sich der entsprechend gekropfte Lenker 17 anlegt. Zum Abspannen der Schlagbolzenfeder 11 braucht lediglich die Übertotpunktlage des Spanntriebes 15 überwunden zu werden, um den Schlitten 18 in die anschlagbegrenzte Sicherungsstellung zurück- zubewegen, weil ja die Schlagbolzenfeder 11 über den Schlagbolzen 10 eine entsprechende Stell- kraft auf den Schlitten 18 ausübt.
Wie der Fig. 2 entnommen werden kann, bildet das Gehäuse 2 in der Sicherungsstellung des Schlittens 18 einen Sperranschlag 41 für den Abzughebel 26, der somit in der Sicherungsstellung des Schlittens 18 zusätzlich abgestützt wird
Der Schlagbolzen 10 bildet an seinem hinteren Ende einen Ansatz 42, der nur bei gespannter Schlagbolzenfeder 11durch eine Öffnung 43 in der Verschlusskappe 44 sichtbar wird Damit ist die Lage des Schlagbolzens 10 ohne weiteres erkennbar Zusätzlich kann auch das Vorhandensein einer Patrone im Patronenlager 4 des Laufes 3 angezeigt werden.
Zu diesem Zweck ist der Zünd- stift 37 gemäss der Fig. 1 über eine Druckfeder 45 gegenüber dem Schlagbolzen 10 abgestützt und mit einer Signalstange 46 verbunden, die axial verschiebbar gegenüber dem Mitnehmerbolzen 10 geführt und so bemessen ist, dass sie aus der Verschlusskappe 44 vorragt, wenn der Zündstift 37 durch die Feder 45 gegen den Boden einer Patrone gedruckt wird Diese Stellung des Zündstiftes
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37 ist in der Fig. 1 angedeutet. Ist keine Patrone im Patronenlager 4 vorhanden, so wird der Zünd- stift 37 über die Feder 45 in das Patronenlager 4 eingeschoben, bis der Zündstift 37 mit einem Anschlag 47 am Verschlusskopf 5 anschlägt. In dieser Anschlagstellung liegt das freie Ende der Signalstange 46 innerhalb der Verschlusskappe 44, wodurch unmittelbar erkennbar wird, ob sich eine Patrone im Lauf 3 befindet oder nicht.
Wegen der federnden Abstützung des Zündstiftes 37 gegenüber dem Schlagbolzen 10 und der verschiebbaren Führung der Signalstange 46 ist diese Patronenanzeige von der Stellung des Schlagbolzens 10 unabhängig.