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Die Erfindung bezieht sich auf eine Streckenvortriebsmaschine mit kurzbauenden über die
Ortsbrust bewegbaren Schrämwerkzeugen und Ankerbohr- und -setzeinrichtungen, welche am Ma- schinenrahmen schwenkbar abgestützt sind.
Kurzbauende Abbauwerkzeuge für Vortriebsmaschinen sind beispielsweise in der
WO 85/00636 und im deutschen Gebrauchsmuster Nr. 88 02 104 gezeigt, wobei in kurzem Ab- stand zur Ortsbrust Anker in die Firste gesetzt werden können. Die einzelnen Ankerbohr- und -setzeinrichtungen sind bei derartigen Vortriebsmaschinen am ortsfesten Maschinenrahmen in leicht schräger Lage zur Ortsbrust angeordnet, wobei durch entsprechende Verschwenkung derartiger Ankerbohr- und -setzeinrichtungen eine Ankerung jeweils in Ebenen quer zur Vortriebsrichtung erfolgen kann.
Bei der AT-PS 392 119 wurde die Ankerbohr- und -setzeinrichtung in die Abstützeinrichtung der Vortriebsmaschine integriert, sodass gleichzeitig mit einem Verspannen der Vortriebsmaschine die Bohrrichtung bzw. die Richtung, in welcher Anker gesetzt werden können, vorgegeben ist.
Bei der Konstruktion derartiger kurzbauender Streckenvortriebsmaschinen wurde beispielswei- se in der DE A1 40 18 154 bereits vorgeschlagen, den gesamten Maschinenrahmen der Vortriebs- maschine gegenüber dem Raupenverfahrwerk verschieblich zu lagern. Bei stillstehenden Raupenfahrwerk kann somit der gesamte Maschinenrahmen relativ zum stillstehenden Raupenfahrwerk in
Maschinenlängsrichtung verschoben werden. Derartige Konstruktionen, bei welchen die Verschiebung der Schneid- oder Schrämwerkzeuge in Richtung zur Ortsbrust über eine Schlittenkonstruktion erfolgen kann sind beispielsweise der US-A5 333 936 zu entnehmen, bei welchen der Schlitten als selbsttragendes Kastenprofil ausgebildet ist, in dessen lichte Öffnung ein Abförderer gleitend gelagert ist.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Streckenvortriebsmaschine der eingangs genannten Art mit besonders kompakten Abmessungen zu schaffen, bei welcher kurzbauende Schräm- bzw. Schneidwerkzeuge der eingangs beschriebenen Art Verwendung finden und mit welcher die Möglichkeit geschaffen wird, die Maschine unabhängig von der Einbringung von Ankern sicher zu verspannen und Anker gesetzt werden können, welche nicht nur die Firste und die Ulme sichern, sondern auch ein sog. Vorausankern bei schlechten Gebirgsverhältnissen ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung ausgehend von der eingangs beschriebenen Streckenvortriebsmaschine im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Ankerbohr- und-setzeinrichtungen seitlich ausserhalb der Längsmittelebene der Streckenvortriebsmaschine um eine die Längsmittelebene durchsetzende erste Achse über einen Winkel von mehr als 45 schwenkbar am Maschinenrahmen oder einem mit dem Maschinenrahmen verbundenen Teil abgestützt sind.
Dadurch, dass wenigstens zwei Ankerbohr- und -setzeinrichtungen seitlich ausserhalb der Langsmittelebene der Streckenvortriebsmaschine angeordnet sind, wird zunächst sichergestellt, dass diese Ankerbohr- und -setzeinrichtungen über einen grossen Winkelbereich schwenkbar gelagert werden können, ohne beispielsweise mit Absaugeinrichtungen oder Lutten zu kollidieren, welche üblicherweise in der Längsmittelebene der Streckenvortriebsmaschine nahe der Firste verlaufen.
Dadurch, dass nun die Ankerbohr- und-setzeinrichtung unabhängig von anderen Bauteilen und insbesondere von Abstützungen der Maschine um eine die Längsmittelebene durchsetzende erste Achse über einen Winkel von mehr als 45 schwenkbar am Maschinenrahmen oder einem mit dem Maschinenrahmen verbundenen Teil abgestützt sind, wird eine Schwenkbarkeit dieser Ankerbohr- und-setzeinrichtungen geschaffen, welche es erlaubt, diese in eine Lage zu verschwenken, in welcher sie unter Abstützeinrichtungen und Absaugvorrichtungen der Streckenvortriebsmaschine hindurchtauchend bis nahe an die Ortsbrust oder sogar in die Ortsbrust hinein ankern können.
Je nach Ort der Einbringung der Anker können naturgemäss dann auch Anker aus Kunststoff oder glasfaserverstärkten Kunststoffen zum Einsatz gelangen, wenn unmittelbar in die Ortsbrust geankert wird und beim weiteren Vortrieb das jeweilige Ankermaterial mitgeschnitten oder mitgeschrämt wird. Die erzielbare Schräglage, unabhängig von der jeweils gewählten Abstützung der Maschine, erlaubt es hiebei nicht nur näher an die Ortsbrust heranzukommen, sondern auch in die Ortsbrust selbst zu ankern, sodass ein Vorausankern durchgeführt werden kann. In vorteilhafter Weise ist dabei die Ausbildung so getroffen, dass der Schwenkwinkel um die erste Achse 45 bis 60 beträgt.
Um ein paralleles Ankern der Ankerbohr- und -setzeinrichtungen ohne Unterbrechung der Schrämarbeit zu gewährleisten und insbesondere bei Konstruktionen, bei welchen die kurzbauenden Schramwerkzeuge auf einem am Maschinenrahmen in Maschinenlängsrichtung verschiebli-
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chen Schlitten abgestützt sind, sind die Ankerbohr- und -setzeinrichtungen am Maschinenrahmen abgestützt. Um die Verschwenkung in die jeweils gewünschte Position und insbesondere in Positi- onen nahe der Ortsbrust oder sogar in der Ortsbrust sicher zu gewährleisten ist mit Vorteil die Aus- bildung so getroffen, dass die Ankerbohr- und -setzeinrichtungen um eine weitere zur Längsmittel- ebene oder zur Sohlenebene im wesentlichen parallele Schwenkachse schwenkbar angelenkt sind.
Eine derartige Ausbildung erlaubt es mit kleinbauenden Einrichtungen eine sichere Abstüt- zung und Manipulierbarkeit der Ankerbohr- und -setzeinrichtung zu gewährleisten, wobei es, wie es einer besonders bevorzugten Ausbildung entspricht, genügt diese weitere Schwenkachse als Roll- over auszubilden, welcher selbst wiederum in Höhenrichtung verstellbar am Maschinenrahmen bzw. am Schlitten abgestützt ist. Die Höhenverstellbarkeit des Rollover erlaubt es dabei, die Anker- bohr- und -setzeinrichtung in eine Höhenlage zu bringen, in welcher eine Verschwenkung um die erste Achse bis in die Ortsbrust ermoglicht wird, ohne dass es hiebei zu einer Kollision mit Ausle- gerarmen bzw. Tragarmen von Schrämwerkzeugen, insbesondere Schrämköpfen oder Schrämwal- zen kommt.
Neben dieser Höhenverstellung, welche in einfacher Weise über ein hydraulisches Zy- linder-Kolbenaggregat sichergestellt werden kann, können zusätzliche Verstellungen des Rollovers in kompakter und konstruktiv einfacher Weise vorgesehen sein, wobei mit Vorteil die Ausbildung so getroffen ist, dass der Rollover über ein hydraulisches Zylinder-Kolbenaggregat für die Höhenver- stellung des Rollovers um eine zur Rotationsachse parallele Achse schwenkbar oder quer zur
Rotationsachse verschiebbar am Maschinenrahmen oder einem mit dem Maschinenrahmen ver- bundenen Teil abgestützt ist.
Der Rollover, an welchem die erste Schwenkachse zur Verschwen- kung der Ankerbohr- und -setzeinrichtungen in Richtung zur Ortsbrust festgelegt ist, kann somit zusätzlich nicht nur höhenverstellt werden, sondern auch seitlich verschwenkt oder verschoben werden, sodass beliebige Ankerpunkte nahe der Ortsbrust oder in der Ortsbrust ohne Kollision mit Teilen der Streckenvortriebsmaschine bei gleichzeitigem Streckenvortrieb unter Abstützung der
Maschine möglich werden.
In besonders einfacher Weise ist die Streckenvortriebsmaschine dahingehend weitergebildet, dass die über die Ortsbrust bewegbaren Schrämwerkzeuge von an einem Schwenk- oder Auslegerarm rotierbar festgelegten Schrämköpfen oder -walzen gebildet sind, wobei der Schwenk- oder Auslegerarm an einem zur Ortsbrust verschieblichen Schlitten gelagert ist und dass die Ankerbohrund -setzeinrichtungen am Maschinenrahmen abgestützt sind. Eine derartige Ausbildung erlaubt es insbesondere eine besonders kurzbauende Maschine zu schaffen, bei welcher die Ankerbohrund -setzeinrichtung in einer definierten Geometrie relativ zur Bewegung der Auslegerarme angeordnet werden könnnen.
Der Abstand der Lagerung der Ankerbohr- und -setzeinrichtungen von der Ortsbrust kann bei derartigen Schlittenkonstruktionen konstant gehalten werden, wenn die Ausbildung so getroffen ist, dass die Schrämwalzen oder-köpfe an um eine horizontale Maschinenlängsachse schwenkbaren Armen um zur Maschinenlängsachse parallele Achsen rotierbar gelagert sind.
Wie bereits eingangs erwähnt kann die Abstützung und Lagerung der Ankerbohr- und-setzeinrichtungen mit Vorteil völlig unabhängig von einer Abstützung der Streckenvortriebsmaschine vorgenommen werden, sodass die Abstützung der Streckenvortriebsmaschine in der Strecke beispielsweise durch über Stempel anpressbare Schildkappen an der jeweils für die Geometrie der Maschine günstigsten Stelle erfolgen kann, ohne die Anordnung von Ankerbohr- und -setzeinrichtungen zu berücksichtigen. Mit Vorteil ist die Ausbildung hiebei so getroffen, dass am ein Fahrwerk tragenden Maschinenrahmen der Streckenvortriebsmaschine Stempel für die Abstützung der Firste und eine Verspannung der Maschine angeordnet sind, welche die Ankerbohr- und -setzemrichtungen seitlich umgreifen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vortriebsmaschine für den Streckenvortrieb und Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1, wobei zu beiden Seiten der Längsmittelebene der Streckenvortriebsmaschine unterschiedliche Anlenkungen für die Ankerbohr- und -setzeinrichtungen dargestellt sind.
In Fig. 1 ist eine kurzbauende Streckenvortriebsmaschine 1 dargestellt, deren Raupenfahrwerk mit 2 bezeichnet ist. Am Maschinenrahmen ist nahe dem Vorderende eine Ladeeinrichtung 3 und über das Hinterende hinausragend eine Abfördereinrichtung 4 festgelegt. Die Schrämwerkzeuge 5, welche an Auslegerarmen 6 rotierbar festgelegt sind, werden um eine zur Rotationsachse parallele
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Achse durch die Auslegerarme 6 verschwenkt, wobei die Lagerung an einem Schlitten 7 vorgese- hen ist, welcher selbst in Richtung des Doppelpfeiles 8 relativ zu dem das Raupenfahrwerk 2 tra- genden Grundrahmen der Maschine verschieblich ist.
Am Maschinenrahmen ist über schematisch strich-punktiert angedeutete Stempel 9 und 10 eine Stützkappe 11 zur Anpressung an die Firste abgestützt, wobei die Abstützeinrichtung gleichzeitig den Anschluss 12 für die Lutte der Absaugein- richtung trägt.
Die Ankerbohr- und -setzeinrichtung besteht aus einem Rollover 13, welcher in der Darstellung nach Fig. 1 über eine höhenverstellbare Strebe 14 um eine Achse 15 schwenkbar am Maschinen- rahmen abgestützt ist. Die Achse des Rollovers 13 ist mit 16 bezeichnet und parallel zur Schwenk- achse 15 angeordnet.
Am vorderen Ende des Rollovers 13 ist eine erste Schwenkachse 17 ersichtlich, über welche die Ankerbohr- und -setzeinrichtungen 18 in Richtung des Doppelpfeiles 19 zur Ortsbrust 20 hin schwenkbar gelagert ist. Der Schwenkantrieb wird durch das hydraulische Zylinder-Kolbenaggregat 21 bewirkt.
Durch Verdrehen des Rollovers 13 um seine Rotationsachse 16 kann somit ein Verschwenken der Ankerbohr- und -setzeinrichtungen 18 aus einer Position, in welcher beispielsweise die Firste geankert wird, in eine Position, in welcher die Ulme geankert wird, bewirkt werden, wobei durch Verschwenken der Ankerbohr- und -setzeinrichtungen 18 um die erste Schwenkachse 17 durch den Schwenkantrieb 21 Positionen nahe der Ortsbrust oder sogar in der Ortsbrust 20 geankert werden können.
Die entsprechenden geometrischen Verhältnisse sind in der Darstellung nach Fig. 2 weiter verdeutlicht, wobei die Stützstempel 9 für die Abstützung der Firstkappe 11wiederum nur durch strichpunktierte Linien angedeutet sind. Die Abstützung erfolgt hiebei unmittelbar am Maschinenrahmen, an welchem der Schlitten 7 verschieblich in Maschinenlängsrichtung festgelegt ist. Die Längsmittelebene der Maschine ist hiebei mit 22 angedeutet und die Ankerbohr- und -setzeinrichtungen 18 sind jeweils zu beiden Seiten der Längsmittelebene 22 so angeordnet, dass ein Arbeiten ohne Kollision mit der Lutte 12 für die Absaugeinrichtung ermöglicht wird. Der Rollover 13 ist hiebei wiederum über höhenverstellbare Streben 14 am Maschinenrahmen abgestützt, wobei in der rechten Seite der Fig. 2 eine Verschwenkung dieser höhenverstellbaren Strebe 14 um die Schwenkachse 15 möglich ist.
Der entsprechende Schwenkantrieb wird durch das hydraulische Zylinder-Kolbenaggregat 23 ermöglicht. Zur linken Seite der Längsmittelebene 22 kann eine Querverschiebung in Richtung des Doppelpfeiles 24 vorgenommen werden, sodass die Position der Rotationsachse des Rollovers in die strichliert eingezeichnete Position 16 durch Verschieben längs der entsprechenden Stützfläche des Schlittens nach auswärts ermöglicht wird.
Wie in Fig. 1 ersichtlich, kann in der normalen Position, in welcher lediglich die Firste und die Ulme geankert wird, ein Schwenkwinkel a zwischen 5 und 10 gewählt werden, um die geeignete Positionierung für die Ankerung an der Ulme oder der Firste zu ermöglichen. Der Schwenkwinkel kann jedoch bis zu 60 betragen, wobei in entsprechend eingefahrener Position die Ankerbohr- und -setzeinrichtung 18 unter der Abstützung hindurch in Richtung zur Ortsbrust bewegt werden kann, sodass Ankerungen in der Ortsbrust selbst ermöglicht werden. Bei diesen Verschwenkungen können alle Abstützungen und auch die Absauglutte für die Staubabsaugung in ihrer Position verbleiben und es genügt die Ankerbohr- und -setzeinrichtungen 18 um die erste Schwenkachse 17 entsprechend weit nach vorne zu verschwenken.
In jeder Schwenklage um die Schwenkachse 17 besteht aufgrund der Konstruktion der Lagerung als Rollover 13 die Möglichkeit einer Rotation um die Schwenkachse 16, sodass in Umfangsrichtung entsprechende Positionen eingenommen werden können, durch die seitliche Verlagerung der Schwenkachse 16, beispielsweise um die Schwenkachse 15 am Schlitten, wird eine weitere Verstellbarkeit geschaffen. Die Höhenverstellbarkeit der Schwenkachse 16 bzw. des Rollovers 13 durch die höhenverstellbare Strebe 14 ermöglicht hiebei ein Anheben des Rollovers und damit der Schwenkachse 17 in eine Position, in welcher die Verschwenkung der Ankerbohr- und -setzeinrichtungen 18 um einen weit grösseren Schwenkwinkel ermöglicht wird, ohne dass dies zu einer Kollision mit den Auslegerarmen bzw. Schrämarmen führt.
Die abgesenkte Position ermöglicht das Durchschwenken der Ankerbohr- und -setzeinrichtung durch Elemente der Absaugung bzw. der Abstützung, sofern die Abstützung näher der Ortsbrust erfolgt. Nach dem Durchtauchen durch diese entsprechenden stationären Einrichtungen der Maschine, kann die Rolloverachse und damit die Schwenkachse 17 über die hohenverstelibare Stebe
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14 aufwärtsbewegt werden, sodass der volle gewünschte Schwenkwinkel von bis zu 60 zur Verfügung steht und eine Ankerung nahe der Ortsbrust oder sogar in der Ortsbrust ermöglicht wird.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Streckenvortriebsmaschine mit kurzbauenden über die Ortsbrust bewegbaren Schräm- werkzeugen und Ankerbohr- und -setzeinrichtungen, welche am Maschinenrahmen schwenkbar abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Ankerbohr- und -setzeinrichtungen (18) seitlich ausserhalb der Langsmittelebene (22) der Streckenvor- triebsmaschine (1) um eine die Längsmittelebene (22) durchsetzende erste Achse (17) über einen Winkel von mehr als 45 schwenkbar am Maschinenrahmen oder einem mit dem Maschinenrahmen verbundenen Teil abgestützt sind.