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Die Erfindung betrifft eine Standseilbahn nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Standseilbahnen sind seit relativ langer Zeit bekannt. Erste Konstruktionen wiesen ein Zugseil auf, weiches um eine m der Bergstation angeordnete Treibscheibe geschlungen wurde und an dessen Enden jeweils ein Fahrbetnebsmlttel befestigt war. Durch Drehung der Treibscheibe wurde das Zugseil angetrieben und dadurch die Fahrbetriebsmittel gegenläufig zwischen Talstation und Bergstation hin-und herbewegt. Zur Erhöhung der Reibung zwischen dem Zugseil und der Treibscheibe in der Bergstation wurde später ein Im Vergleich zum Zugseil dünner ausgeführtes Unterseil ebenfalls mit den Fahrbetnebsmittel verbunden und um eine in der Talstation angeordnete Scheibe geschlungen.
Zur Spannung des Zugseils wurde auf die Scheibe in der Talstation eine Kraft durch ein Spanngewicht oder einen Hydraulikzylinder aufgebracht, welche Kraft über das Unterseil auf das Zugseil übertragen wurde. Solche Anordnungen zeichnen sich allerdings durch einen höheren Aufwand hinsichtlich Montage und Wartung aus. Die Anordnung des Antriebs in der Bergstation bedingt dort einen höheren Montageaufwand, was insbesondere in unwegsamem Gelände problematisch sein kann. Darüber hinaus ist Im Falle elektrischer Antriebe die Verlegung von Leitungen zur Bergstation notwendig. Um diese Nachteile zu umgehen, wurden später Standseilbahnen entwickelt, bei denen der Antneb in der Talstation und eine entsprechende Spannvorrichtung in der Bergstation vorgesehen wurde.
Bei dieser letztgenannten Konstruktionsvariante muss sowohl das Zugseil als auch das Unterseil stärker ausgeführt sein, weshalb diese vorzugsweise in einer endlosen Schleife ausgeführt werden. Trotzdem ist die zuletzt genannte Konstruktionsvariante mit einem relativ hohen Montageaufwand sowohl in der Bergstation als auch In der Talstation verbunden, da die notwendigen konstruktiven Massnahmen für den Antrieb bzw. die Spannung des Seils getroffen werden müssen.
Antriebe für Seilbahnen od. dgl sind beispielsweise aus der AT 238 763 B, der CH 662 538 A oder der DE 27 17 143A1 bekannt.
Die US 2 238 265 A beschreibt eine Seilbahnanlage, bei der die Fahrbetriebsmittel alle Antriebs- und Stützeinheiten, unabhängig von deren Neigung, passieren können.
Aus der CH 373 415 A ist eine Antriebsvorrichtung für eine Seilbahn bekannt, die zur Anpassung an wechselnde Belastungen und zur Erhöhung der Sicherheit sowohl in der Tal-als auch in der Bergstation über eine Antriebsquelle verfügt.
Bei der Seilbahn gemass der CH 194 927 A wird die Spannung des Zugseiles durch das Gewicht des Spannantriebes bewirkt, welcher als Wagen oder Schlitten ausgebildet ist. Um die Spannung auf das Zugseil ausüben zu können, muss der Wagen entweder auf einer schiefen Ebene fahren oder hängend angebracht sein.
Die EP 324 384 A2 beschreibt eine Spannvorrichtung für Seilbahnmaschinen, die sich allen Belastungzuständen anpasst. Zu diesem Zweck sind auf einem fahrbaren Tragrahmen Treibscheiben vertikal angeordnet und der Tragrahmen mit einem Hubzylinder verbunden. Die Anlage ist sehr kompliziert.
Bei Luftseilbahnen werden Toleranzen in der Spannung des Zugseiles toleriert, da durch das Durchhängen des Seiles ein Ausgleich stattfindet. Während bei Luftseilbahnen die elastische Dehnung des Zugseiles vernachlässigbar ist, muss diese bei Standseilbahnen für die Auslegung des Spannantnebes in Rechnung gestellt werden. Daher müssen Spannantriebe für Standseilbahnen anders ausgelegt werden als bei
Luftseilbahnen.
Die Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Standseilbahn, bei welcher der Montage- und Wartungsaufwand gegenüber herkömmlichen Anlagen reduziert werden kann und die Herstellungskosten für den Antrieb und die Spannvorrichtung gering gehalten werden können. Die Nachteile bekannter
Systeme sollen vermieden oder zumindest reduziert werden.
Gelöst wird die erfindungsgemässe Aufgabe dadurch, dass die Einrichtungen zur Aufbringung einer Kraft zur Spannung des Zugseils durch ein mit dem Antriebsrahmen verbundenes Spanngewicht oder einen mit dem Antriebsrahmen verbundenen Hydraulikzylinder gebildet sind. Durch die Kombination der Antriebsvor- richtung und der Spannvorrichtung resultiert eine kompakte Einheit, die leicht montierbar ist. Es kann der komplette Spannantrieb im Werk hergestellt werden und der Montageaufwand an Ort und Stelle der
Standseilbahn wird deutlich reduziert. Dadurch können auch etwaige Standzeiten der Anlage verringert werden, indem der defekte Spannantrieb in rascher und einfacher Weise mit einem neuen Spannantrieb ausgetauscht wird.
Durch die Kombination der Antriebsvorrichtung und der Spannvorrichtung in einem
Spannantrieb müssen nur mehr in einer der beiden Stationen (Talstation oder Bergstation) die entsprechen- den Voraussetzungen für die Montage des Spannantriebes geschaffen werden während in der anderen
Station lediglich eine Umlenkscheibe bzw. eine Kombination von Umlenkscheiben, allenfalls mit einer
Rollenbatterie für das Zugseil angeordnet werden muss. Durch die fahrbare oder verschiebbare Anordnung des Antriebsrahmens kann das Zugseil gleichzeitig angetrieben und gespannt werden. Etwaige, beispiels- weise temperaturbedingte Ausdehnungsschwankungen des Zugseils können dadurch kompensiert werden.
Die Einrichtungen zur Aufbringung einer Kraft zur Spannung des Zugseils kann durch ein mit dem
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Antriebsrahmen verbundenes Spanngewicht gebildet sein, welches beispielsweise In einen Schacht hängt und mit Hilfe eines über eine Umlenkrolle laufenden Seils mit dem Antriebsrahmen verbunden wird, wodurch die Spannkraft auf das Zugseil übertragen wird. Alternativ dazu kann die Kraft zur Spannung des Seils auch durch einen mit dem Antriebsrahmen verbunden Hydraulikzylinder aufgebracht werden. Dadurch wird der Montageaufwand in der jeweiligen Station der Standseilbahn weiter reduziert, da beispielsweise kein Schacht, in den ein allfälliges Spanngewicht hängen würde, notwendig ist. Statt dessen ist nur eine sichere Verankerung des Hydraulikzylinders z. B. im Fundament der jeweiligen Station notwendig.
Besondere Vorteile ergeben sich bei der Anordnung des erfindungsgemässen Spannantriebs in der Talstation der Standseilbahn, da in diesem Fall allenfalls die elektrische Energie nicht in die Bergstation befördert werden muss und auch die für die Spannung des Zugseils notwendigen Massnahmen nicht in der Bergstation vorgesehen werden müssen. In der Bergstation muss In diesem Fall lediglich eine fest verankerte Umlenkscheibe bzw. eine Umlenk8cheibenkombination vorgesehen werden.
In manchen Fällen kann es aber auch von Vorteil sein, wenn der erfindungsgemässe Spannantrieb in der Bergstation der Standseilbahn angeordnet t. So kann z. B. in manchen Fällen eine Bergregion sowohl verkehrstechnisch als auch energetisch weit besser erschlossen sein, als ein unwegsames Tal, wodurch ein erhöhter Montageaufwand in der Bergstation und ein reduzierter Montageaufwand in der Talstation vertretbar wäre.
Bei Standseilbahnen mit kleineren Leistungen ist es von Vorteil, wenn die oder jede Scheibe liegend angeordnet ist. Dadurch kann beispielsweise ein Antrieb über ein Aufsteckgetriebe ohne zwischenliegende Kupplung eine Schiebe in Drehung versetzen.
Alternativ dazu kann eine stehende Anordnung der oder jeder Scheibe auf dem Antriebsrahmen des Spannantriebs insbesondere für höhere Leistungen der Standseilbahn vorteilhaft sein
Anhand der beigefügten Abbildungen werden die historische Entwicklung von Standseilbahnen sowie eine Ausführungsform der Erfindung näher erläutert.
Darin zeigen
Fig. 1a bis 1c verschiedene herkömmliche Antriebsarten von Standseilbahnen in schematischer An- sicht,
Fig. 2a und 2b die Anordnung eines erfindungsgemässen Spannantriebs in der Talstation T einer
Standseilbahn in Seitenaneicht und der Ansicht von oben, und
Fig. 3 den erfindungsgemässen Qptnnantrieb gemäss Fig. 2a in vergrösserter Darstellung.
In Fig. 1 a ist eine Standseilbahn nach einrthrer ursprünglichen Konstruktionen skizziert. Die Standseilbahn besteht aus zwei Fahrbetriebsmittel 1, 2. - welche vorzugsweise auf Schienen od. dgl. laufen und über ein Zugseil 3 miteinander verbunden sind. Das Zugseil 3 wird in der Bergstation B über eine Treibscheibe 4 umgelenkt, welche von einem Motor 5 angetrieben wird. Die Fahrbetriebsmittel 1,2 bewegen sich im Pendelverkehr zwischen Talstation T und Bergstation B hin und her.
Fig. 1 b zeigt eine Erweiterung gegenüber d Anordnung gemass Fig. 1 a, bei der die Fahrbetriebsmittel
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miteinander verbunden sind. Das Unterseil 6 muss gegenüber dem Zugseil 3 nicht so stark ausgeführt sein.
Das Unterseil 6 dient dazu, dem Zugseil eine gewisse Grundspannung zu verleihen, sodass die Rutschsicherheit des Zugseils 3 auf der Treibscheibe 4 in der Bergstation B erhöht wird. Zu diesem Zweck wird die Scheibe 7, über welche das UnterseM 6 umgetenkt wird. beispielsweise mit einem Spanngewicht 8 vorgespannt. Natürlich kann diese GrundsP8881g auf die Scheibe 7 auch durch einen Hydraulikzylinder (nicht gezeigt) oder andere Massnahmen aufgebracht werden.
Wenn der Antrieb für die Standseilbahn in der Bergstation B angeordnet ist, müssen beispielsweise die Leitungen zur Versorgung des Motors 5 mitfischer Energie zur Bergstation verlegt werden. Dies ist, insbesondere in unwegsamem Gelände oft mit grossem Aufwand verbunden. Zur Vermeidung dessen wurden Standseilbahnantriebe auch in der TattMon angeordnet, wie in Fig. 1 c. dargestellt. In diesem Fall ist die mit dem Motor 5 verbundene Treibtehte 7 in der Talstation T angeordnet. Das Zugseil 3 ist vorteilhafterweise in Form einer geschlossenen Schiene angeordnet, da sowohl das Unterseil als auch das Zugseil 3 stärker ausgeführt sein müssen.
Um die notwendige Rutschsicherheit des Zugseils 3 an der Treibscheibe 7 zu gewährleisten, muss dieses wieder eine gewisse Grundspannung besitzen. In der Bergstation B wird das Zugseil 3 beispielsweise mit Hilfe eines auf der Scheibe 4, welche das Zugseil 3 umlenkt, angeordneten Spanngewichts 8 gespannt. Natürlich kann auch in diesem Fall ein Hydraulikzylinder (nicht dargestellt) oder eine andere Massnahme das Spanngewicht 8 ersetzen.
Fig. 2a und 2b zeigen das Schema der erfindungsgemässen Anordnung in der Talstation T der Standseilbahn. Das Fahrbetriebsmittel 1 läuft mit Rädern 10 auf Schienen 9. Das Fahrbetriebsmittel 1 wird durch ein Zugseil 3 im Pendelverkehr zwischen Talstation T und Bergstation B hin-und herbewegt. Zum Antrieb und gleichzeitig Spannung des Zugseils 3 ist der erfindungsgemässe Spannantrieb 12 vorgesehen.
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Für den Ausgleich der unterschiedlichen Steigungswinkel der Schienen 9 und des Spannantriebs 12 ist oberhalb dessen eine Rollenbattene 11 zur Umlenkung des Zugseils 3 angeordnet. Der Spannantrieb 12 weist zwei liegende Scheiben 13,14 auf, die in Richtung des Zugseils 3 hintereinander angeordnet sind.
Zur Erhöhung der Reibung zwischen dem Zugseil 3 und den Scheiben 13,14 und zur Gewährleistung der Übertragung eines grösseren Drehmoments über die angetriebene Scheibe 14 sind die Scheiben 13,14 vorzugsweise doppelrillig ausgeführt, sodass das Zugseil 3 um jede Scheibe zweimal geschlungen werden kann, wie in Fig. 2b angedeutet. Um die erforderliche Spannung des Zugseils 3 zu erreichen, ist der Spannantrieb 12 fahrbar angeordnet, wobei die Spannung auf das Zugseil 3 durch ein Spanngewicht (nicht gezeigt) oder einen Hydraulikzylinder 21 aufgebracht werden kann.
Fig. 3 zeigt den erfindungsgemässen Spannantrieb 12 gemäss Fig. 2a in vergrösserter Darstellung in Seitenansicht. Die Anordnung besteht aus einem Antriebsrahmen 15, an dem Laufräder 16 angeordnet sind, die beispielsweise auf Schienen (nicht dargestellt), welche am Untergrund angeordnet sind, laufen. Auf dem Antriebsrahmen 15 sind, in Laufrichtung des Zugseils 3 gesehen. zwei doppelrillig ausgeführte Scheiben 13, 14 liegend angeordnet und drehbar gelagert. Die liegende Anordnung der Scheiben 13, 14 hat bei Bahnen mit kleinerer Leistung den Vorteil, da der Antrieb direkt auf eine Scheibe wirken kann und kein Kupplung erforderlich ist. Bei grösseren Leistungen kann eine stehende Anordnung der Scheiben vorteilhalt sein.
Oberhalb der Scheiben 13, 14 ist ein Antriebsmotor 17 allenfalls mit Getriebe angeordnet, der über eine Bremse 18 mit einem Getriebe 19 verbunden ist. Das Getriebe 19 ist in diesem Fall als Aufsteckgetriebe, welches direkt auf die Achse der Scheibe 14 wirkt, ausgeführt. Die Spannung auf das Zugseil 3 wird durch einen Hydraulikzylinder 20, der zwischen dem Antnebsrahmen 15 und beispielsweise dem Fundament der Talstation angeordnet ist, aufgebracht. Genauso könnte die notwendige Spannung des Zugseils 3 durch ein Spanngewicht hervorgerufen werden, welches m einen Schacht hängt und über ein Seil, das über eine Umlenkrolle läuft und an dem Antnebsrahmen 15 des Spannantriebs 12 befestigt ist.