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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Befestigen der Frontblende einer Schublade an einer seitlichen, metallischen Zarge der Schublade mit einer an der Frontblende vorgesehenen, gegen die Zarge vorragenden Halterung, die mit einem Führungskörper in einen stirnseitig offenen, in Zargenlängs- richtung verlaufenden Führungsschlitz der Zarge eingreift und ein dem Führungskörper vorgeordnetes Raststück aufweist, das einen quer zum Führungsschlitz verlaufenden, durch eine Zargenausnehmung gebildeten Sperranschlag der Zarge hintergreift.
Zur Befestigung der Frontblende einer Schublade an einer seitlichen, metallischen Zarge der Schublade ist es beispielsweise bekannt (AT 391 253 B), in der Zarge einen stirnseitig offenen Aufnahmeschlitz für die Klemmschraube einer von der Frontblende gegen die Zarge vorragenden Halterung vorzusehen. In diesen Aufnahmeschlitz, der nach einem in Zargenlängsrichtung verlaufenden Einführabschnitt einen dazu querverlaufenden Aufnahmeabschnitt bildet, wird die Frontblende mit Hilfe der quer zum Aufnahmeschlitz verlaufenden, die Halterung mit einer Druckplatte auf der gegenüberliegenden Zargenseite verbindenden Klemmschraube eingehängt. Zur Höheneinstellung der Frontblende ist die gegen die Zarge vorragende Halterung mit einem Exzenter versehen, der sich auf einer aus der Zarge ausgebogenen Lasche abstützt.
Nach der Einstellung der gewünschten Höhenlage der Frontblende über diesen Exzenter wird die Klemmschraube angezogen und die Zarge zwischen der Halterung und der gegenüberliegenden Druckplatte festgeklemmt. Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist vor allem, dass zum Befestigen der Frontblende an der Zarge eine Klemmschraube mit Hilfe eines Werkzeuges angezogen werden muss. Ausserdem ist zum Einhängen der Halterung der Frontblende in den Aufnahmeschlitz für die Klemmschraube nach einem Einschubweg in Zargenlängsrichtung eine dazu quergerichtete Einhängebewegung erforderlich, was einen entsprechenden Platzbedarf mit sich bringt, der beispielsweise in Lagerstapeln unmittelbar aufeinanderliegender Schubladen kaum bereitgestellt werden kann.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zur Frontblendenbefestigung an einer metallischen Zarge (EP 0 289 866 Al) ist die Zarge mit einem in Zargenlängsrichtung verlaufenden Führungsschlitz für einen der Halterung der Frontblende zugeordneten Führungskörper versehen, der an einem seitlich der Zarge über den Führungsschlitz vorragenden Ansatz ein Raststück aufweist, das in einen quer zum Führungsschlitz verlaufenden Rastschlitz eingreift, so dass dieser Rastschlitz einen Sperranschlag für den Rastansatz bildet. Der Führungskörper kann daher nach dem Einrasten des Raststückes in den Rastschlitz nicht mehr aus dem Führungsschlitz herausgezogen werden.
Da die Halterung an der Frontblende gegenüber dem Führungskörper lediglich der Höhe nach, nicht aber in Längsrichtung der Zarge verschiebbar gehalten ist, wird die Frontblende über diesen Führungskörper der Höhe nach verstellbar festgelegt, wobei allerdings wiederum die den Führungskörper beidseitig umschliessenden Teile der Halterung mit Hilfe einer Klemmschraube gegeneinandergedrückt werden müssen.
Schliesslich ist es bekannt (EP 0 761 130 A2), an der Frontblende eine Halterung für einen laschenartigen Ansatz vorzusehen, der in eine Aufnahme eines der Zarge zugehörigen Gehäuses eingeschoben werden kann. Da dieses Gehäuse einen durch eine Druckfeder belasteten Schwenkriegel aufweist, der den laschenartigen Ansatz der Frontblende hintergreift, bildet dieser Schwenkriegel einen Sperranschlag für den Ansatz, der somit nicht mehr aus dem Gehäuse ausgezogen werden kann. Die Frontblende kann folglich werkzeuglos mit der Zarge verbunden werden, wenn diese mit einer entsprechenden Verriegelungseinrichtung versehen ist.
Zum Öffnen der Verriegelungsstellung kann der Schwenkriegel durch eine Durchtrittsöffnung in der Zarge und im Gehäuse mit einem Werkzeug aus der Verriegelungsstellung in eine anschlagegrenzte Entriegelungsstellung verschwenkt werden, in der der Schwenkriegel den laschenartigen Ansatz der Frontblende freigibt. Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist allerdings, dass die Zargen mit einer gesonderten Verriegelungseinrichtung versehen werden müssen. Ausserdem weist das Gehäuse eine vergleichsweise grosse Tiefe senkrecht zur Zargenfläche auf, so dass dieses Gehäuse entweder die lichte Weite der Schublade beeinträchtigt oder einen entsprechenden Abstand zwischen den Zargen und den seitlichen Korpuswänden des die Schublade aufnehmenden Möbels erfordert.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen der Frontblende einer Schublade an einer seitlichen, metallischen Zarge der Schublade der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass nicht nur eine selbständige, werkzeuglose Verriegelung der Frontblende gegenüber der Zarge sichergestellt, sondern auch eine zusätzliche Einrichtungen an der Zarge vermieden werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die den Sperranschlag bildende Zargenausnehmung aus einer Erweiterung des Führungsschlitzes quer zur Zargenlängsrichtung besteht und dass die Halterung als Träger für das durch den Führungsschlitz in die Erweiterung einführbare Raststück einen seitlich neben der Zarge vorgesehenen Riegel aufnimmt, der quer zum Führungsschlitz verlagerbar und, wie an sich bekannt, mit einer Verriegelungskraft beaufschlagbar ist.
Da das Raststück einen vom Führungskörper gesonderten Konstruktionsteil darstellt, der einen mit einer Verriegelungskraft beaufschlagten Riegel bildet, und beim Befestigen der Frontblende an der Zarge
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Nach einer selbständigen Verriegelung kann die Halterung für die Frontblende nur dann von der Zarge abgenommen werden, wenn das Raststück entgegen dem wirksamen Verriegelungsmoment in die Entriegelungsstellung verschwenkt wird, so dass das vom Sperranschlag freigegebene Raststück wieder aus dem Führungsschlitz der Zarge gezogen werden kann. Das hiefür erforderliche Verschwenken bzw. Verschieben des Riegels ist allerdings nur mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges möglich, das am Riegel angesetzt werden muss. Zu diesem Zweck kann der Riegel in an sich bekannter Weise eine, vorzugsweise durch eine Durchtrittsausnehmung in der Halterung zugängliche, Aussparung für einen Werkrzeugangriff zur Riegelverstellung gegensinnig zur Verriegelungskraft aufweisen.
Im Gegensatz zur Befestigung der Frontblende an den Schubladenzargen soll das Abnehmen der Frontblende nicht ohne weiteres möglich sein, so dass der hiefür erforderliche Werkzeugeinsatz nicht als nachteilig empfunden wird.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Befestigen der Frontblende einer Schublade an einer Schubladenzarge in einer Seitenansicht auf die Zarge in Richtung des Pfeiles I der
Fig. 2 bei abgehobener Gehäuseabdeckung,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11 - 11 der Fig. 1, die
Fig. 3 und 4 der Fig. 1 entsprechende Darstellungen einer erfindungsgemässen Vorrichtung in ver- schiedenen Einschubstellungen der Halterung und
Fig. 5 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante einer erfindungs- gemässen Vorrichtung.
Die dargestellte Befestigungsvorrichtung für die Frontblende 1 einer Schublade an einer seitlichen, metallischen Zarge 2, die in herkömmlicher Weise an ihrem oberen Längsrand einen nach aussen abgewinkelten Laufsteg für die Laufrolle einer Auszieheinrichtung und an ihrem unteren Längsrand einen nach innen abgewinkelten Flansch 3 zur Befestigung eines Ladenbodens aufweist, besteht im wesentlichen aus einer an der Frontblende 1 vorgesehenen, gegen die Zarge 2 vorragenden Halterung 4, die mit einem Führungskörper 5 in einen Führungsschlitz 6 der Zarge 2 eingreift. Dieser in Zargenlängsrichtung verlaufende, gegen die Stirnseite 7 der Zarge 2 hin offene Führungsschlitz 6 bildet eine sich quer zum Führungsschlitz 6 erstreckende Erweiterung 8.
Die der Stirnseite 7 nähere Begrenzung der durch die Erweiterung 8 erhaltenen Zargenausnehmung dient als Sperranschlag 9 für ein Raststück 10, das an einem seitlich neben der Zarge 2 angeordneten Riegel 11 vorgesehen ist und von diesem Riegel 11 seitlich in die Erweiterung 8 vorragt. Die Halterung 4 bildet für den als Schwenkriegel ausgebildeten Riegel 11 ein gegen die Zarge 2 offenes Gehäuse 12, das den Riegel 11 in einer offenen Lagerschale 13 schwenkverstellbar aufnimmt. Die Schwenkachse verläuft senkrecht zur Zarge 2.
Da der Riegel 11 im wesentlichen einen Sektor eines Kreiszylinders darstellt und die der Lagerschale 13 gegenüberliegende Gehäusewand 14 unter Freilassung eines Bewegungsspieles 15 tangential zur zylindrischen Umfangsbegrenzung 16 des Riegels 11 verläuft, kann auf eine körperliche Ausbildung der Schwenkachse für den Riegel 11 verzichtet werden, der zwischen dem Boden 17 des Gehäuses 12 und der Zarge 2 axial und zwischen der Lagerschale 13 und der gegenüberliegenden Gehäusewand 14 radial festgelegt ist.
Die an der Aussenseite der Zarge 2 anliegende Halterung 4 bildet mit einem von der Zarge 2 nach aussen abgewinkelten Steg 18 einen Befestigungsflansch für die Frontblende 1, die mit Hilfe eines diesen abgewinkelten Steg 18 übergreifenden Bügels 19 an dem Steg 18 festgeklemmt werden kann. Die Klemmschraube ist mit 20 bezeichnet. Da die Klemmschraube 20 den Bügel 19 in einem vertikalen Langloch 21 durchsetzt, kann die Frontblende 1 gegenüber dem Steg 18 der Halterung 4 der Höhe nach versetzt werden, um die Frontblende 1 nachträglich vertikal verstellen zu können.
Auf der dem Gehäuse 12 gegenüberliegenden Seite der Zarge 2 ist eine der Halterung zugehörige Abdeckung 22 für den Führungsschlitz 6 und dessen Erweiterung 8 vorgesehen. Diese Abdeckung 22 weist einen in den Führungsschlitz 6 eingreifenden, beispielsweise durch eine Auswölbung gebildeten Ansatz auf, der den Führungskörper 5 bildet und über den die Abdeckung 22 mit der Halterung 4 starr verbunden ist, wie dies der Fig. 2 entnommen werden kann. Zur zusätzlichen Abstützung der Halterung 4 an der Stirnseite 7 der Zarge 2 kann die Halterung 4 seitlich neben dem mittleren Steg 18 zwei einwärts abgewinkelte Stege 23 aufweisen, die die Stirnseite 7 der Zarge 2 übergreifen und mit der Abdeckung 22 verbunden sind.
Am Riegel 11 greift eine Feder 24 an, die um einen Umlenkansatz 25 des Riegels 11 geführt ist und den Riegel 11 im Verriegelungssinn des Raststückes 10 mit einem Verriegelungsmoment beaufschlagt. Diese Feder 24 wird durch einen Federbügel 26 gebildet, der mit einem abgewinkelten Quersteg eine Halteklinke 27 formt, die mit einer Sperrnase 28 des Riegels 11 zusammenwirkt. Diese Halteklinke 27 ist über eine Verlängerung 29 des Federbügels 26 in Längsrichtung der Zarge 2 verschiebbar in der Halterung 4 geführt und weist an ihrem aus der Halterung 4 vorragenden Ende einen die Stirnseite 7 der Zarge 2 umgreifenden Anschlagsteg 30 auf.
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Durch die Halteklinke 27 wird der Riegel 11 in einer anschlagbegrenzten Entriegelungsstellung gehalten, wie dies in der Fig. 3 dargestellt ist. Der Anschlagsteg 30 stützt sich dabei am Grund einer Führungsnut 31 der Halterung 4 ab. In der Entriegelungsstellung des Riegels 11 ist das Raststück 10 dem Führungskörper 5 in Richtung des Führungsschlitzes 6 vorgelagert, so dass die Halterung 4 zunächst mit dem Raststück 10 und dann mit dem Führungskörper 5 in den Führungsschlitz 6 eingeschoben wird, bis der Anschlagsteg 30 des verlängerten Federbügels 26 an der Stirnseite 7 der Zarge 2 anschlägt.
Wird nun die Halterung 4 aus dieser in der Fig. 3 gezeichneten Stellung weiter in den Führungsschlitz 6 eingeschoben, so wird die Halteklinke 27 durch den Anschlagsteg 30 gegenüber dem mit der Halterung 4 weiterbewegten Riegel 11 zurückgehalten, so dass die Halteklinke 27 die Sperrnase 28 des Riegels 11 freigibt und das Raststück 10 zufolge der Beaufschlagung des Riegels 11 durch die Feder 24 in die Erweiterung 8 einschwenkt, wie dies der Fig. 4 entnommen werden kann. Dabei hintergreift das Raststück 10 den Sperranschlag 9, wodurch ein Ausziehen der Halterung 4 aus dem Führungsschlitz 6 wirksam verhindert wird.
Die mit dem Sperranschlag 9 zusammenwirkende Stützfläche 32 des Raststückes 10 weist in Umfangsrichtung einen mit zunehmendem Eingriffswinkel des Raststückes 10 in die Erweiterung 8 zunehmenden Abstand von der durch die Lagerschale 13 bestimmten Schwenkachse des Riegels 11 auf. Dies bedeutet, dass mit zunehmendem Eingriffswinkel die Halterung 4 über das Raststück 10 fester in den Führungsschlitz 6 gezogen wird und sich daher spielfrei an die Stirnseite 7 der Zarge 2 anlegt. Über das Raststück 10 wird somit eine sichere, gegenüber Erschütterungen nicht anfällig Befestigung der Frontblende 1 an der Zarge 2 erreicht, und zwar ohne zusätzlich eine Klemmschraube od. dgl. anziehen zu müssen.
Damit die Frontblende 1 wieder von der Zarge 2 abgenommen werden kann, ist der Riegel 11 aus der in Fig. 1 dargestellten Verriegelungslage gegen die Beaufschlagungskraft der Feder 24 in die Entriegelunglage zu verschwenken. Dies ist nur mit Hilfe eines Werkzeuges möglich, das durch eine Durchtrittsausnehmung 33 im Boden 17 des Gehäuses 12 am Riegel 11 angesetzt werden kann, der zu diesem Zweck eine entsprechende Aussparung 34 für den Werkzeugangriff, beispielsweise in Form eines Kreuzschlitze, aufweist. Mit Hilfe eines entsprechenden Schraubenziehers kann daher der Riegel 11 in die Entriegelungstellung verdreht und dann das Raststück 10 durch den Führungsschlitz 6 aus der Zarge 2 gezogen werden.
Die Ausführungsform nach der Fig. 5 unterscheidet sich von der nach den Fig. 1 bis 4 lediglich dadurch, dass der Riegel 11 nicht als Schwenkriegel, sondern als Gleitstück ausgebildet ist, das im Gehäuse 12 quer zum Führungsschlitz 6 verschiebbar gelagert ist. Die Beaufschlagungsfeder 24 ist in diesem Fall gesondert von der Feder 35 für die Beaufschlagung der Halteklinke 27 ausgebildet. Diese Feder 35 wird durch einen entsprechend abgewinkelten Schenkel der durch einen Federbügel gebildeten Halteklinke 27 gebildet. Beim Anschlag des Anschlagsteges 30 an der Stirnseite 7 der Zarge 2 wird die Halteklinke 27 wieder gegenüber dem mit der Halterung 4 weiterbewegten Riegel 11 zurückgehalten, was zu einer Freigabe des Riegels 11 und damit zu einem Eingreifen des Raststückes 10 in die Erweiterung 8 führt, wie dies im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 4 bereits erläutert wurde.
Zur Entriegelung ist der Riegel 11 mit Hilfe eines Schraubenziehers, der mit einer Zahnung 36 des Riegels 11 zusammenwirkt und sich in einer Gehäuseöffnung 37 abstützt, in die Entriegelungsstellung zu verschieben, und zwar gegen die Kraft der Feder 24.