AT392747B - Verfahren und anordnung zum walzen von draht -oder stabmaterial - Google Patents
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Description
AT 392 747 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Walzen von Draht- oder Stabmaterial, welchem Walzgut die Querschnittsverminderung in zumindest zwei aufeinanderfolgenden Walzschritten in Walzeinrichtungen »teilt wird.
Bei derartigen Verfahren und Anordnungen treten immer wieder Schwierigkeiten auf, wenn Walzgut gewalzt werden soll, das bei Raumtemperatur geringes Formänderungsvermögen bzw. hohe Formänderungsfestigkeit besitzt Wird derartiges Walzgut der Walzeinrichtung zugeführt, so »folgt in dem ersten Walzgerüst eine derartige Verfestigung, daß das Walzgut zum Sprödbruch bzw. Aufbrechen neigt bzw. eine derartige Festigkeit annimmt, daß die Walzen nachfolgender Walzgerüste beschädigt werden bzw. eine Weiterverformung nicht möglich ist Insbesondere sind dafür abgebrochene Bereiche des Walzgutes v»antwortlich, welche u. a an d» Oberfläche des Walzgutes haften bleiben können und so die Dicke des den nachfolgenden Walzgerüsten zugeführten Walzgutes nachteilig v»ändem.
Zur Vermeidung dies» Nachteile ist »findungsgemäß ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß zum Walzen von bei Raumtemperatur geringes Formänderungsvermögen bzw. große Sprödigkeit und/oder hohe Formänderungsfestigkeit besitzendem Walzgut, z. B. härtbaren Stählen, Schnellstählen, Kupfer-Phosphor-Legierungen od. dgl., bei Walzbeginn ein Anfahrabschnitt des Walzgutes erwärmt und auf eine Temperatur verbesserter Verformbarkeit gebracht wird, daß der Anfahrabschnitt und gegebenenfalls das in Abzugsrichtung vor dem Anfahrabschnitt gelegene nicht bzw. nicht ausreichend erwärmte Walzgut so lange am Einlauf der Walzeinrichtungen vorbeigeführt, insbesondere vorbeigezogen, wird, bis eine am bewegten Walzgut vor den Walzeinrichtungen durchgeführte Temperaturmessung das Erreichen der Verformungstemperatur des in der Erwärmungsstrecke, vorzugsweise durch induktive oder Widerstandsheizung, erwärmten Walzgutes feststellt, worauf die nicht ausreichend bzw. auf geringere als die gewünschte Verformungstemperatur erwärmten, insbesondere die zum Zeitpunkt der Messung in Abzugsrichtung vor dem ausreichend erwärmten Bereich gelegenen Abschnitte des Walzgutes abgetrennt werden, und nur das Verformungstemperatur besitzende Walzgut der Walzverformung zugeführt wird. Durch diese Vorgangsweise wird Vorsorge getroffen, daß Bereiche des Walzgutes, die eine Temperatur besitzen, die unterhalb einer gewünschten Verformungstemperatur liegt, und somit nicht ausreichend walzbar sind, nicht den Walzeinrichtungen zugeführt werden. Durch entsprechende Messung der Temperatur des Walzgutes und Abtrennen des zu geringe Temperatur besitzenden Walzgutes (sowohl beim Einlauf als auch beim Auslauf) möglichst an der Stelle, an der das Walzgut die gewünschte Verformungstemperatur erreicht, wird nur Walzgut mit der gewünschten Verformungstemperatur der Walzeinrichtung zugeführt.
Je nach der gewünschten Verfahrensführung kann vorgesehen sein, daß mit dem Beginn des Abzuges bzw. der Bewegung des Walzgutes zugewartet wird, bis der Anfahrabschnitt die gewünschte Verformungs- bzw. Walztemperatur erreicht hat. Auf diese Weise wird erreicht, daß nur geringe Abschnitte des Walzgutes abgetrennt werden müssen, da man das vordere Ende des Walzgutes nahezu vollständig in einer Erwärmungsstrecke auf die gewünschte Verformungstemperatur bringen kann.
Vorteilhaft ist es, wenn nach dem Abtrennen des nicht ausreichend erwärmten Walzgutes bzw. des Anfahrabschnittes der abgetrennte Teil mit einer gegenüber der momentanen Bewegung des Walzgutes durch die Erwärmungsstrecke erhöhten Geschwindigkeit abgezogen wird. Diese erhöhte Geschwindigkeit ist vorteilhaft, um Zeit für das Ablenkmanöver zu gewinnen. Die dafür zur Verfügung stehende Zeitdauer ist durch die Zeitspanne gegeben, die das ausreichend erwärmte Walzgut braucht, um die Strecke zwischen dem Abtrennen und dem Ablenken zurückzulegen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß bei Feststellung eines Abfalles der Temperatur des Walzgutes unterhalb der Verformungstemperatur, insbesondere im Endbereich des abgezogenen Walzgutes, eine Abtrennung des geringere Temperatur aufweisenden (End)abschnittes des Walzgutes vor dessen Eintritt in die Walzeinrichtung erfolgt. Diese Vorgangsweise ist insbesondere von Bedeutung für den Endbereich des Walzgutes, der z. B. in ein» Widerstandserwärmungsstrecke auf Grund des Fehlens eines entsprechenden Kontaktes nicht ausreichend erwärmt werden kann und somit abgetrennt wird, um die Walzeinrichtungen nicht zu beschädigen.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß bei Stählen als Temperatur, bei der eine Abtrennung erfolgt, eine Temperatur von unter 400 °C und eine Verformungstemperatur von höchstens 1100 °C, vorzugsweise 950 °C, gegebenenfalls höchstens AC1- Temperatur bzw. Umwandlungstemperatur in das Gammagefüge der Legierung gewählt wird bzw. daß bei Kupfer-Phosphor-Legierungen, insbesondere mit 5 bis 15 %, vorzugsweise etwa 10 %, Phosphor eine Abtrennung von Walzgut mit einer Temperatur unterhalb von 200 °C, vorzugsweise unter 180 °C, insbesondere unter 150 °C, erfolgt und eine Verformungstemperatur von 250 °C, vorzugsweise 220 °C, nicht überschritten wird.
Eine Anordnung zum Walzen von Draht- oder Stabmaterial, welchem Walzgut die Querschnittsverminderung in zumindest zwei aufeinanderfolgenden Walzschritten erteilt wird, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zum Walzen von geringes Formänderungsverhalten bzw. Sprödigkeit und/oder hohe Formänderungsfestigkeit bei Raumtemperatur besitzendem Walzgut, z. B. härtbaren Stählen, Schnellstahl, Kupfer-Phosphor-Legierungen od. dgl., der mindestens zweistufige Walzeinrichtungen mit insbesondere unmittelbar aufeinanderfolgenden Walzgerüsten eine Erwärmungseinrichtung, insbesondere eine elektrische Schnellerwärmungseinrichtung mit einer Energieeinbringung in das Walzgut durch Induktion oder direkten Stromdurchgang, vorgeordnet ist, wobei -2-
AT 392 747 B zwischen der Walzeinrichtung und der Erwärmungseinrichtung eine Trenneinrichtung für das Walzgut und eine Lenkeinrichtung für das Walzgut, wie an sich bekannt, zur wahlweisen Einstellung einer Zufuhr des Walzgutes zur Walzeinrichtung oder zur Einstellung der Vorbeiführung des Walzgutes an der Walzeinrichtung vorgesehen sind. Mit dies»: einfach aufgebauten Anordnung wird erreicht, daß nicht auf Verformungstemperatur erwärmte Bereiche des Walzgutes, d. h. Anfang- und Endbereiche, in exakt»- Weise abgetrennt werden können, so daß keine Beschädigungen der Walzgeriiste eintreten.
Ein vorteilhafter Aufbau dieser Anordnung ergibt sich, wenn die Lenkeinrichtung von einer Verstelleinrichtung verstellbare, vorzugsweise rohrartige, Führungen mit Einlauföffnungen für das Walzgut aufweist, von denen die eine auf den Walzeingang der Walzeinrichtung und die andere in eine an der Walzeinrichtung vorbeiführende Stellung ausrichtbar ist. Damit kann eine rasche Lenkung des Walzgutes in Richtung auf die Walzeinrichtung oder an dieser vorbei »reicht werden. Für die Steuerung der Anordnung ist es zweckmäßig, wenn eine Steu»einrichtung vorgesehen ist, mit d» in Anhängigkeit von der am Walzgut mit der Temperaturmeßeinrichtung gemessenen Temperatur die Lenkeinrichtung, die Trenneinrichtung und gegebenenfalls die Temperatur in der Erwärmungsstrecke steuerbar bzw. einregelbar sind. Es kann auch vorgesehen sein, daß der Erwärmungseinrichtung zumindest eine Temperaturmeßeinrichtung für das Walzgut nachgeordnet ist, von der gegebenenfalls die Tätigkeit der Trenneinrichtung gesteuert ist. In gleicher Weise kann auch vorgesehen sein, daß die Verstelleinrichtung von der Temperaturmeßeinrichtung gesteuert ist. In Abhängigkeit von der Temp»atur des Walzgutes werden die einzelnen Einrichtungen automatisch oder händisch gesteuert. Gleichzeitig kann durch entsprechende Einregelung der Temperatur in der Erwärmungsstiecke für entsprechende Erwärmung des Walzgutes gesorgt werden.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, den Patentansprüchen und der Zeichnung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen Fig. 1, la und lb eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung in verschiedenen Betriebsstadien und Fig. 2,2a und 2b eine zweite Ausführungsform ein» erfindungsgemäßen Anordnung, ebenfalls in verschiedenen Betriebsstadien.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung. Das zu walzende Walzgut (6), im vorliegenden Fall Drahtmaterial, wird von ein» Trommel (7) abgezogen. Das Walzgut (6) wird in einer Erwärmungsstrecke (1) mit Kontaktrollen (8) und (9), die über die Leitungen (10) an eine Stromquelle angeschlossen sind, durch Widerstandsheizung erwärmt Die Kontaktrolle (8) ist wie strichliert dargestellt bezüglich ihres Abstandes von der Kontaktrolle (9) veränderlich, um verschiedene Aufheizgeschwindigkeiten bzw. die Anpassung an verschiedene Drahtmaterialien zu ermöglichen. Das vordere Ende des Walzgutes (6) befindet sich im Bereich einer ersten Temperaturmeßeinrichtung (5), z. B. Thermofühler, welcher die Temperatur des Walzgutes (6) laufend mißt Mit (11) ist eine Ausgleichsführung bezeichnet, in der gegebenenfalls ein Temperaturausgleich des Walzgutes (6) bzw. eine nachträgliche Aufheizung erfolgen kann. Darauffolgend wird das Walzgut (6) (Fig. la) durch eine Trenneinrichtung (4) geführt, die im vorliegenden Fall von einer Schlagschere gebildet ist. Die Trenneinrichtung (4) ist in Richtung des Pfeiles (41) in Abzugsrichtung, insbesondere mit gleicher Geschwindigkeit wie die Vorschubbewegung des Walzgutes, verschiebbar, um beim Trennen des Walzgutes (6) dieses nicht in seiner Bewegung anzuhalten. Eine weitere Temperaturmeßeinrichtung (5') ist vorgesehen, um das Walzgut (6) zu messen, bevor es in eine Lenkeinrichtung (3) mit einer Führungseinheit (21) einläuft, die mit ihrem einlaufseitigen Ende gelenkig auf einem Lager (25) verschwenkbar gelagert ist. Der Auslauf der Führungseinheit (21) kann mit jeweils einer von zwei Führungen (15), (16), z. B. Rohren, in Ausrichtung gebracht werden. Die beiden Führungen (15), (16) sind auf einem Schwenkhebel (17) verschwenkbar gelagert, welcher bewirkt, daß das auslaufseitige Ende der Führungseinheit (21) mit ein» der beiden Einlauföffnungen der Führungen (15), (16) fluchten kann; der Hebel (17) wird dazu mittels einer z. B. hydraulischen oder pneumatischen Verstelleinrichtung (18) v»steüt, die im vorliegenden Fall unterhalb des Hebels (17) gelagert ist und im Endbereich des Hebels angreift. Das auslaufseitige Ende des einen zur Walzeinrichtung führenden Führungsrohres (16) ist auf einer Lagereinheit (23) schwenkbar gelagert Die Führungsrohre (15), (16) sind ferner in ihrem einlaufseitigen und auslaufseitig»i Bereich verbunden, so daß sie ihre Bewegungen gemeinsam ausführen. Das Führungsrohr (15) ist von Walzeinrichtung (2) weg gekrümmt und auf ein Walzenpaar (19) zum Abzug des Walzgutes (6) gerichtet. Die Walzeinrichtung (2) ist von einer Mehrzahl, d. h. von zumindest zwei, Walzgerüsten (12) gebildet die unmittelbar hintereinander angeordnet sind, um die entsprechende Querschnittsveränderung auf das Walzgut (6) aufzubringen. Eine Trommel (13) dient zum Aufrollen des querschnittsverringerten Walzgutes (6).
In Fig. 1 ist die Anordnung der Führungseinheit (21) und der Führungen (15), (16) derart, daß das in die Führungseinheit (21) eintretende anfänglich nicht ausreichend erwärmte Walzgut (6) durch die Führung (15) zu dem Abzugs-Walzenpaar (19) geführt wird. Diese Stellung ist auch in Fig. la dargestellt, wobei das abzutrennende Walzgut (6) bereits in die Walzen (19) eingeführt ist.
Bei Bewegung des Walzgutes (6) aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung wird das Walzgut (6) in der Erwärmungsstrecke erwärmt und seine Temperatur mittels der Temperaturmeßeinrichtung (5) und/oder (5') gemessen. Die Temperaturmeßwerte können entweder abgelesen werden und händisch die Trenneinrichtung (4) bedient werden, oder zweckmäßigerweise ist eine Steuereinrichtung (20) für die Steuerung der einzelnen -3-
Claims (26)
- AT 392 747 B Einrichtungen vorgesehen. Wenn die Temperaturmeßeinrichtungen (5), (5') bei Austritt aus der Erwärmungsstrecke (1) und/oder vor dem Eintritt in die Führungseinheit (21) feststellen, daß das Walzgut (6) ausreichende Verformungstemperatur erreicht hat, so erfolgt eine Abtrennung des nicht ausreichend erwärmten Anfahrabschnittes des Walzgutes (6) durch die Trenneinrichtung (4). Die Lage, d. h. der Zeitpunkt des Schnittes wird dabei von der Steuereinrichtung (20) bestimmt und vorzugsweise möglichst unmittelbar zu Beginn des Bereiches angesetzt, in dem festgestellt wird, daß das Walzgut die gewünschte Temperatur erreicht hat, um Abfälle des Walzgutes möglichst gering zu hätten. Das durch das Abtrennen gebildete neue vordere Ende des Walzgutes (6), das Verformungstemperatur besitzt, wird sodann direkt der Walzeinrichtung (2) zugeführt Im Augenblick der Vollendung des Schnittes werden die Abzugswalzen (19) auf höhere Geschwindigkeit gebracht um ausreichend Zeit für eine Verstellung der Führungseinheit (21) und der Führungen (15) und (16) in eine Stellung zu ermöglichen, wie sie in Fig. lb dargestellt ist, gemäß der die Führungseinheit (21) mit der auf die Walzeinrichtung (2) weisende Führung (16) ausgerichtet ist Bei der dargestellten Ausführungsform werden die Führungseinheit (21) und die Führungen (15), (16) gleichzeitig verstellt bzw. ausgerichtet Ein ähnlicher Vorgang erfolgt auch für den Endbereich des Walzgutes (6). In dem Augenblick, in dem das Ende des Walzgutes (6) außer Kontakt mit der ersten Kontaktrolle (8) der Erwärmungsstrecke (1) tritt, erfolgt keine Erwärmung dieses Walzgutbereiches mehr und seine Temperatur sinkt ab einem gewissen Bereich unter die gewünschte Verformungstemperatur. Mit der Temperaturmeßeinrichtung (5) wird dieser Bereich lokalisiert und mit der Trenneinrichtung (4) vor diesem Bereich eine Abtrennung des Endabschnittes des Walzgutes (6) vorgenommen. Eine Umstellung der von der Führungseinheit (21) und den Rohren (15), (16) gebildete Lenkeinrichtung ist in diesem Falle nicht unbedingt erforderlich, da der Endabschnitt des Walzgutes, sofeme er nicht mehr angetrieben wird, stehen bleibt, während das ausreichend erwärmte Walzgut (6) durch die Walzeinrichtung (2) gezogen und auf die Trommel (13) aufgewickelt wird. Wenn der nicht erwärmte Endabschnitt des Walzgutes (6) ausreichend lang ist, kann er mit einer Antriebsrolleneinheit (27) (Fig. lb) bei gleichzeitiger Verstellung der Lenkeinrichtung in die Abzugsrollen (19) gelenkt und abgezogen wenlen. Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung, die sich im wesentlichen durch die Ausbildung der Lenkeinrichtung (3) unterscheidet. Der Trenneinrichtung (4) ist eine ortsfeste unbewegliche Führungseinheit (21) nachgeordnet, der gegenüber mittels der Verstelleinrichtung (18) die Einlauföffnungen (26) der Führungen (Rohre) (15), (16) äusrichtbar sind. Das Rohr (15) ist von der Walzeinrichtung (2) weg gekrümmt und auf die Abzugswalzen (19) gerichtet, während das Rohr (16) in die Walzeinrichtung (2) geführt ist. Von der Steuereinrichtung (20) gesteuert, verstellt die Verstelleinrichtung (18) eine der Einlauföffnungen (26) der Rohre (15), (16) vor die Führungseinheit (21), je nachdem, ob das ankommende Walzgut (6) ausgeschieden werden oder der Walzeinrichtung (2) zugeführt werden soll. Der Walzeinrichtung (2) ist ferner eine Führung (22) nachgeordnet, welche zur Trommel (13) führt. Die eine Führung (16) ist auf der Lagerung (23) verschwenkbar gelagert und mit der anderen Führung fest verbunden. Fig. 2 zeigt die Anfahrstellung, Fig. 2a die Stellung, in der der Anfahrabschnitt des Walzgutes (6), wie an sich bekannt, an der Walzeinrichtung (2) vorbeigeführt wird, und Fig. 2b die erfindungsgemäße Anordnung im Walzbetrieb, wobei das Walzgut (6) mit gewünschter Verformungstemperatur durch die Walzeinrichtung (2) geführt wird. In den Fig 2,2a und 2b ist als Trenneinrichtung (4) eine rotierende Schere vorgesehen, die im vorliegenden Fall nicht mit dem Walzgut (6) mitbewegbar ausgebildet ist. Ferner ist nur eine Temperaturmeßeinrichtung (5) vorgesehen bzw. die eher nur Kontrollfunktion besitzende Temperaturmeßeinrichtung (5') weggelassen. Es ist auch möglich, für jede der Führungen (15), (16) eine eigene Verstelleinrichtung vorzusehen, wobei die Bewegungen der Führungen entsprechend koordiniert sind; in diesem Fall sind die Führungen unabhängig voneinander verstellbar. Es wird bemerkt, daß die Erwärmungsstrecke von beliebiger dem Fachmann bekannter Art sein kann. Ebenfalls sind die Wadzeinrichtungen von bekannter Bauart. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zum Walzen von Draht- oder Stäbmaterial, welchem Walzgut die Querschnittsverminderung in zumindest zwei aufeinanderfolgenden Walzschritten in Walzeinrichtungen erteilt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Walzen von bei Raumtemperatur geringes Formänderungsvermögen bzw. große Sprödigkeit und/oder hohe Formänderungsfestigkeit besitzendem Walzgut, z. B. härtbaren Stählen, Schnellstählen, Kupfer-Phospor-Legierungen od. dgl., bei Walzbeginn ein Anfahrabschnitt des Walzgutes erwärmt und auf eine Temperatur verbesserter Verformbarkeit gebracht wird, daß der Anfahrabschnitt und gegebenenfalls das in Abzugsrichtung vor dem Anfahräbschnitt gelegene nicht bzw. nicht ausreichend erwärmte -4- AT 392 747 B Walzgut so lange am Einlauf der Walzeinrichtungen vorbeigeführt, insbesondere vorbeigezogen, wird, bis eine am bewegten Walzgut vor den Walzeinrichtungen durchgeführte Temperaturmessung das Erreichen der Verformungstemperatur des in der Erwärmungsstrecke, vorzugsweise durch induktive oder Widerstandsheizung, erwärmten Walzgutes feststellt, worauf die nicht ausreichend bzw. auf geringere als die gewünschte 5 Verformungstemperatur erwärmten, insbesondere die zum Zeitpunkt der Messung in Abzugsrichtung vor dem ausreichend erwärmten Bereich gelegenen Abschnitt des Walzgutes abgetrennt werden, und nur das Verformungstemperatur besitzende Walzgut der Walzverformung zugeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfahrabschnitt noch im Ruhezustand des 10 Walzgutes erwärmt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Beginn des Abzuges bzw. der Bewegung des Walzgutes zugewartet wird, bis der Anfahrabschnitt die gewünschte Verformungs- bzw. Walztemperatur erreicht hat. 15
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Walzgutes an zumindest einer Stelle zwischen der Erwärmungstrecke und dem Eintritt in die Walzeinrichtungen kontinuierlich gemessen wird und das Walzgut nach Feststellung des Eneichens der Verformungstemperatur an der Stelle, an der erstmals Verformungstemperatur gemessen wurde, oder an einer bewegungsaufwärts gelegenen 20 Stelle, abgetrennt wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Abtrennen des nicht ausreichend erwärmten Walzgutes bzw. des Anfahrabschnittes der abgetrennte Teil mit einer gegenüber der momentanen Bewegung des Walzgutes durch die Erwärmungsstrecke erhöhten Geschwindigkeit abgezogen wird. 25
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Abtrennen des Anfahrabschnittes das auf Verformungstemperatur erwärmte Ende des Walzgutes in die Walzeinrichtungen gelenkt bzw. in diese eingeführt wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichent, daß bei Feststellung eines Abfalls der Temperatur des Walzgutes unter die Verformungstemperatur, insbesondere im Endbereich des abgezogenen Walzgutes, eine Abtrennung des geringere Temperatur aufweisenden (End)abschnittes des Walzgutes vor dessen Eintritt in die Walzeinrichtung erfolgt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung an der Stelle oder bewegungsabwärts der Stelle des Walzgutes erfolgt, an der dieses eine zulässige Mindestverformungstemperatur unterschreitet
- 9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der abgetrennte (End)abschnitt, wie an 40 sich bekannt, an der Walzeinrichtung vorbeigeführt wird, bzw. vor dieser angehalten wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stählen als Temperatur, bei der eine Abtrennung erfolgt, eine Temperatur von unter 400 °C und eine Verformungstemperatur von höchstens 1100 °C, vorzugsweise 950 °C, gegebenenfalls höchstens ACl-Temperatur bzw. 45 Umwandlungstemperatur in das Gammagefüge der Legierung gewählt wird.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Kupfer-Phosphor-Legierungen, insbesondere mit 5 bis 15 %, vorzugsweise etwa 10 %, Phosphor eine Abtrennung von Walzgut mit einer Temperatur unterhalb von 200 °C, vorzugsweise unter 180 °C, insbesondere unter 150 °C, erfolgt, und 50 eine Verformungstemperatur von 250 °C, vorzugsweise 220 °C, nicht überschritten wird.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Querschnittsabnahme von insgesamt mindestens 40 %, vorzugsweise 60 %, in zumindest zwei Walzschritten vorgenommen wird.
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Walzen im ersten Stich mit einer Einlaufgeschwindigkeit von mindestens 0,2 m/s, vorzugsweise mit mindestens 0,5 m/s, erfolgt.
- 14. Anordnung zum Walzen von Draht- oder Stabmaterial, welchem Walzgut die Querschnittsverminderung in zumindest zwei aufeinanderfolgenden Walzschritten erteilt wird, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens 60 nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zum Walzen von geringes Formänderungsvermögen bzw. große Sprödigkeit und/oder hohe Formänderungsfestigkeit bei Raumtemperatur besitzendem Walzgut, z. B. härtbaren Stählen, Schnell-Stahl, Kupfer-Phosphor-Legierungen od. dgl., der -5- AT 392 747 B mindestens zweistufige Walzeinrichtungen (2) mit insbesondere unmittelbar aufeinandefolgenden Walzgerüsten (12) eine Erwärmungseinrichtung (1), insbesondere eine elektrische Schnellerwärmungseinrichtung (8,9,10) mit einer Energieeinbringung in das Walzgut (6) durch Induktion oder direkten Slromdurchgang, vorgeordnet ist, wobei zwischen der Wälzeinrichtung (2) und der Erwärmungseinrichtung (1) eine Trenneinrichtung (4) für das Walzgut (6) und eine Lenkeinrichtung (3,15,16, 21) für das Walzgut (6) zur wahlweisen Einstellung einer Zufuhr des Walzgutes (6) zur Walzeinrichtung (2) oder zur Einstellung der Vorbeiführung des Walzgutes (6) an der Walzeinrichtung (2) vorgesehen sind.
- 15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Erwärmungseinrichtung (1) zumindest eine Temperaturmeßeinrichtung (5, 5') für das Walzgut (6) nachgeordnet ist, von der gegebenenfalls die Tätigkeit der Trenneinrichtung (4) gesteuert ist.
- 16. Anordnung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung (4) in Abzugsrichtung des Walzgutes (6), insbesondere mit der Abzugsgeschwindigkeit des Walzgutes (6), verfahrbar ist.
- 17. Anordnung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung (4) von einer Schlagschere, einer rotierenden Schere od. dgl. gebildet ist.
- 18. Anordnung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkeinrichtung (3) von einer Verstelleinrichtung (18) verstellbare, vorzugsweise rohrartige, Führungen (15, 16) mit Einlauföffnungen (26) für das Walzgut (6) aufweist, von denen die eine auf den Walzeingang der Walzeinrichtung (2) und die andere in eine an der Walzeinrichtung (2) vorbeiführenden Stellung ausrichtbar ist
- 19. Anordnung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung (20) vorgesehen ist, mit der in Abhängigkeit von der am Walzgut (6) mit der Temperaturmeßeinrichtung (5, 5') gemessenen Temperatur die Lenkeinrichtung (3), die Trenneinrichtung (4) und gegebenenfalls die Temperatur in der Erwärmungsstrecke (1) steuerbar bzw. einregelbar sind.
- 20. Anordnung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der an der Walzeinrichtung (2) vorbeiführenden Führung (15) eine Abzugseinrichtung (19) nachgeordnet ist, mit der das Walzgut (6) mit einer gegenüber seiner Geschwindigkeit in der Erwärmungsstrecke (1) erhöhten Geschwindigkeit abziehbar ist
- 21. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (18) hydraulisch (z. B. ein Hydraulikzylinder), elektrisch, elektromagnetisch oder mechanisch angetrieben ist
- 22. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Walzeinrichtung (2) vorbeiführende Führung (15) vom Walzeingang weggekrümmt ist
- 23. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelieinrichtung (18) von der Temperaturmeßeinrichtung (5,5’) gesteuert ist.
- 24. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlauföffnungen (26) der beiden Führungen (15,16) unmittelbar nebeneinander angeordnet sind.
- 25. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß den Einlauföffnungen (26) eine, gegebenenfalls von der Verstelleinrichtung (18) verstellbare, Führungseinheit (21) für das Walzgut (6) vorgeordnet ist, mit welcher Führungseinheit (21) jeweils eine der Führungen (15, 16) fluchtend ausrichtbar ist.
- 26. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (18) im Bereich der Einlauföffnungen (26) an den, gegebenenfalls aneinander befestigten bzw. miteinander verbundenen, Führungen (15,16) angreift, von denen gegebenenfalls eine an ihrem dem den Einlauföffnungen (26) gegenüberliegenden Ende schwenkbar gelagert ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -6-
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